Zitat
das wort barf ruft bei mir inzwischen ein zucken im auge hervor...alle welt barft plötzlich und die die nich barfen, füttern ihren hunden müll.
da schmeisst man bischen fleisch, gemüse und öl zusammen und ist jetzt super toll, weil man barft ja.
im grunde ists mir aber wurscht wer was füttert...solang er mich nicht nem missionarischem eifer versucht, von seiner fütterungsmethode zu überzeugen.
Mich nervt die Verteufelung in die eine oder die andere Richtung auch. Haben Hunde Allergien, so ist natürlich das Barfen ideal. Und ich schmeiße auch zusammen. Hab mir einmal überlegt, was ich füttere und seitdem wirds "zusammengeschmissen". Warum sollte man sich jeden Tag Gedanken über die Ernährung machen?
Ich kann mich noch gut an meinen ersten Hund, einen Rottweiler, erinnern. Das ist 30 Jahre her und da war von Barfen noch nicht die Rede. Damals hat man nicht so ein Wesen um die Ernährung seiner Tiere gemacht. Einmal die Woche bin ich zu einem mobilen Verkäufer von Pansen, Kopffleisch und so n Kram gefahren. Der hat dann in seinen Trog gegriffen und das abartig stinkende Fleisch eingetütet. Manchmal waren noch die Nasenringe dran. Zu Hause habe ich das dann in der Badewanne geschnitten und portioniert. Da war nichts durchgedreht und es kam schonmal vor, dass ich ins Bett ging und unter dem Kopfkissen ein Stück Kopfhaut lag. Manchmal gabs Fertigfutter und zwischendurch auch mal Essensreste. An Gemüse kann mich jetzt gar nicht erinnern. Der Hund war niemals ernsthaft krank und wurde 12 Jahre alt.
Weder die Biokarotte, noch das Rindersteak oder das Luxus-Fertigfutter machen Hunde glücklich. Darüber freut sich nur das Luxushalterchen.
Übrigens hat hier nie irgendjemand das Füttern mit Essensresten als schlimm bezeichnet. Das kommt hier immer wieder hoch, keine Ahnung warum.
Ich würde übrigens das Thema weiter fassen wollen, da der Hund keinen Luxus kennt. Wenn ich von Luxusköterchen spreche, dann projeziere ich doch meine Bedürfnisse auf das eigene Tier. Werd ich diesen Bedürfnissen gerecht, dann gibt es drei Möglichkeiten: Dem Hund ist es egal, der Hund freut sich, der Hund leidet.
Solange der Hund nicht leidet, spricht doch nichts gegen die Erfüllung der eigenen egoistischen Wünsche. Das ist sicherlich von Hund zu Hund unterschiedlich und daher habe ich mich ganz bewusst für einen Rassehund entschieden, und zwar für einen Welpen. Überraschungen sind auch da nicht ausgeschlossen, aber vieles ist kalkulierbarer. Und ich kann mir den Luxus erlauben in Urlaub zu fahren, ohne dass die Hunde oder ich leiden. Ich bin in der Lage, sie gedanklich auszuschalten. Was natürlich nicht heißt, dass man nie an sie denkt, aber es ist dann keine Sorge, sondern eher ein positives Gefühl.
Ich bin froh Hunde zu haben, die nicht am Rockzipfel hängen. Ich werde ihren Bedürfnissen gerecht, weil ich für sie berechenbar bin. Mehr Luxus braucht ein Hund nicht. Lunasmama beschreibt ja, wie gluckenhaft sie ist und natürlich fordert ihre Maus das ein und ist enttäuscht, wenn sie nicht das bekommt, was sie gewöhnt ist. Wenn beide damit glücklich werden, warum nicht.