Es wird mal wieder Zeit für nen Bericht, dachte sich der Basti, und fing an zu schreiben.
Ich wollte ja schon lange mal die neue Stirnlampe ausprobieren, ausserdem konnte ich mich in letzter Zeit nicht früh genug aus dem Bett quälen, um vor dem Alltag noch mit Balu und dem Roller meine Runden zu drehen.
Es hatte sich also wunderbar angeboten, dass wir hier letzte Nacht nach einem kurzen Weltuntergangs-Wolkenbruch angenehme 11° hatten und es nur noch leicht getröpfelt hat.
Um 1 Uhr hab ich mich dann in die Regenklamotten geschmissen, den halb schlafenden Balu mit laut klimperndem Halsband von der Couch gelockt und nach 3 mal kontrollieren, ob ich auch Handy und die zweite Stirnlampe dabei hab, sind wir in den Wald losgestartet. Was hab ich im Endeffekt vergessen ? Richtig, Handy und Fahrradtacho. Erinnert mich bitte übrigens daran, mir auch mal ne Strecke unter freiem Himmel zu suchen
Am Parkplatz angekommen (der schwach beleuchtet war), sah man noch den Eingang zum Waldweg mit der Schranke und großen Ästen, die sich durch den starken Regen und Wind weit über den Eingang gebogen haben. Und dahinter: schwarz.
Ich wusste jetzt nicht, wie lange ich den Akku der Stirnlampe wirklich belasten kann, deswegen hab ich mir zum kurzen Gassigehen vorher noch meine LED-Camping-Stirnlampe eingesteckt. Im Wald selbst hat die Lampe auf 2-3 m alles sehr breit und gleichmäßig ausgeleuchtet, nur dahinter wars schlagartig stockdunkel. Das ist so ein Moment, wo man sich zwingen muss, nicht alle Horrorfilme im Kopf durchzugehen, die man in letzter Zeit gesehen hat
Wieder am Auto die Campinglampe durch Fahrradhelm mit der großen Funzel ersetzt und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wo die Campingleuchte in der Nähe ein bisschen rumgeleuchtet hat, schickt die Stirnlampe einfach einen Strahl der Vernichtung durch die Nacht, das allem die Netzhaut rausbrennt, das in 300m Entfernung ins Licht schaut
So sind wir dann auch losgestartet, heute sogar um einiges disziplinierter als sonst. Aber ein bisschen mulmiges Gefühl wars doch, so im Tunnelblick durch den Wald zu rauschen.
Nur leider war Balu nicht so ganz bei der Sache. Er hat zwar richtig schön gezogen, ist dabei aber immer wieder auf dumme Ideen gekommen. Die erste dumme Idee war, plötzlich mal rechtwinkling ins Gebüsch abzubiegen, weil er da entweder was gesehen oder gehört hat.
Die zweite dumme Idee war, in einer Kurve plötzlich anzuhalten und zu markieren. An meiner Reaktion hat er aber glaub ich schnell gemerkt, dass das wirklich keine gute Idee war
Seine dritte dumme Idee hatte er, als er direkt über nen Frosch gelaufen ist. Vorher hatte es ja schön geregnet, alles war nass und es haben überall Frösche den Waldweg überquert. Alle schön erdbraun und man hat sie nur gesehen, wenn die Augen geleuchtet haben. Dieser eine war aber eben genau unter seinen Füßen und ich hab ihn aus Reflex für Balu noch richtig schön ausgeleuchtet, so dass er dachte, er kann den aus dem Laufen noch mitnehmen und verputzen oder zumindest damit spielen. Das Ergebnis war, dass er seine Schnauze unkoordiniert in den Boden gebohrt hat, sich auf selbige gelegt hat und ich ihn beinah noch überfahren hätte. In diesem Moment beginnt man, leicht an seiner Sportwahl zu zweifeln. Aber nur ganz leicht.
Ich war im Endeffekt wieder froh, zu Hause zu sein, und froh, dass ich mir die Nacht nicht noch mal am GPS anschauen musste Die nächste Runde machen wir entweder ein bisschen früher oder auf ner Strecke, wo man zumindest noch ein bisschen Sternenlicht drumrum hat. Aber es wars wert: Balu hat mich heute seit langem mal wieder ausschlafen lassen.