Beiträge von RuDako

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    So gehts mir auch. Kleintiere hab ich mittlerweile erfolgreich hinter mir gelassen, auch wenn ich sie nach wie vor süß finde. aber Kätzchen oder Welpen *schmacht*. Keine Chance, da knallt es mir alle Sicherungen durch und wenn mir einer einen Welpen einer Rasse vor die Nase halten würde die ich nicht mal mag - es wäre mir egal. Welpen? HABEN WILL!


    Aber Gott sei Dank habe ich die Stimme der Vernunft in Form meines Mannes der mir täglich mehrmals die Nachteile eines weiteren Hundes runterbetet. Und meistens kann ich sie ihm glauben ^^ Aber gelegentlich kommt dann halt doch so eine kleine fiese Stimme und flüstert "machs einfach, dann hast du ein süßes Welpi".


    Da kann ich mich nur anschließen. Es könnte der hässlichste Welpe jenseits des Polars sein, ich würde ihn dennoch nehmen, wenn jemand ihn mir hinhält und sagt: »Hier. Kannste haben!«


    Und weil ich weiß, dass ich so grässlich anfällig bin, gehe ich auch erst dann Welpen ansehen, wenn ich weiß, dass ich auch einen mitnehmen könnte, wenn der richtige dabei ist. Um der eigenen Anfälligkeit fürs Kindchenschema zu entgehen, sehe ich mir alles erstmal aus der Ferne an und sondiere aus dem sicheren Gebiet heraus. Und wenn da alles stimmt, dann sehe ich mir Welpen in natura an.


    Das typische Verliebt-sein rein nach Bildern zieht bei mir nämlich erstaunlicher Weise nicht. Dazu muss so ein Fratz schon tatsächlich vor mir stehen. Dann ist mein Gehirn zwar arbeitsfähig genug, um den vermeidlich passensten aus einem Wurf auszusuchen, aber zu gehen, ohne dass einer für mich dabei ist - uah, schwer! Als wir damals vor den Bordeaux-Doggen standen, wars schon echt schwer ... allerdings schaltet sich mein Hirn wenigstens noch ein, wenns absolut indiskutabel unpassend ist.


    Trotzdem: Wenn ich Welpen in einem Pappkarton sehen würde, irgendwo an der Grenze oder vernachlässigt in einer Pferdebox aufm Hof - ich dürfte nicht hingehen, denn wenn ich davor stehe, dann würde es mir unendlich schwer fallen nicht aus purem Mitleid zu handeln, wider aller Vernunft. :/


    Vielleicht ist dieses Mitleid haben ein weiterer Teil des Verliebt-seins. Neben dem Haben-will und dem Kindchen-Schema.

    Danke für den Link, ich lese es mir durch. :) @ Sleipnir


    Und klar berichten wir, sehr gerne sogar. Manchmal hilft allein das Ausformulieren die eigenen Schwachstellen aufzuspüren ... momentan gibts hier allerdings Zwangspause: Madame hat sich die Wolfskralle abgerissen und einen 2-Tages-Klumpfuß. Sobald es Neues zu berichten gibt, melden wir uns. ;)

    Klar tut das weh, aber es ist eigentlich (und auch uneigentlich) keine Entscheidung die zur Debatte stehen sollte. Der Hund ist unvorhergesehen aggressiv, belegt von Therapeut und Trainer (?), lässt sich von den Besitzern nicht kontrollieren und geht Menschen an. Da ist es nur eine Frage der Zeit bis etwas geschieht und vor allem nur eine Frage der Zeit bis (unbeteiligte) Dritte zu Schaden kommen. Und dann schaltet sich der Gesetzgeber ein ... ist es da nicht viel, viel sinnvoller der Katastrophe zuvor zu kommen, indem ein besserer Platz und ein geübterer Halter gesucht wird? (Edit: Oder über eine mögliche Euthanasie nachgedacht wird?)


    Es ist letzten Endes auch eine selbstherrliche Darstellung des eigenen Könnens, wenn das eigene Scheitern eigentlich schon auf vier Beinen vor einem steht. Manche Probleme übersteigen das eigene Können. Manche Probleme können überhaupt nicht behoben werden, weil es schwere psychische oder physische Störungen sind. Auch da muss man als Hundehalter objektiv genug sein, um die eigenen Grenzen zu erkennen. Und genau das scheint hier, bei allem Schmerz der damit einhergeht, mehr als angebracht.

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    Wohin abgeben? Woher weiss ich, dass es ihm dort besser geht als hier?


    Gegenfrage: Woher weißt du, dass es ihm schlechter geht? Und was könnte denn noch viel schlechter laufen als ein Besitzer, der Angst vor seinem Hund hat und dessen Leben vollständig von seinem Hund kontrolliert wird?


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    Ich habe doch Verwantwortung übernommen, mir geschworen, dass er mein/unser/anderer Fehlverhalten nicht ausbaden muss.


    Und gerade weil du Verantwortung übernommen hast, musst du doch objektiv beurteilen, ob eure Beziehung eine Zukunft hat oder ob dies eine Lüge ist. Der Hund kann dies nicht entscheiden, er muss das mitmachen, was du für ihn entscheidest.


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    Ich kann damit umgehen, keinen Besuch zu empfangen, meine Familie mit ihm nicht zu besuchen etc. Ich weiss auch, dass mit ihm kein netter Mutter/Kind Treff bei mir stattfinden würde und mich jeder im Geburtsvorbereitungskurs komisch anguckt, weil mein Arm blitzeblau ist und ich sage, dass mein Hund nur spielen wollte, er in wahrheit aber nach meiner sechsjährigen Patentochter geschnappt hat.


    Kann deine Patentochter damit umgehen, wenn er sie beißt? Kann deine Mutter damit umgehen, dass sie ihr Enkelkind nicht besuchen kann? Kannst du damit Leben, dass Hund und Kind womöglich nicht im selben Raum sein dürfen? Kannst du damit Leben, wenn dein Mann ins Krankenhaus muss, weil euer Hund ihn ernsthaft verletzt hat?


    Kannst du wirklich und allen ernstes sagen, dass dein Hund dir wichtiger ist als die Unversehrtheit deines Mannes und deines Kindes? Das wäre wirklich, wirklich erschreckend!


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    Es ist mir alles egal und das meine ich ganz ehrlich. Scheiss auf Urlaub, Ärger mit dem Vermieter, weniger arbeiten gehen, Geld für Hundetrainer, scheiss auf löchrige Schuhe und Blessuren. Ich kann aber nicht auf ihn scheissen ( meine wortwahl tut mir leid) und sagen:"so mein freund, schön wars, danke für alles, aber du funktionierst hier nicht, weil wir unfähig sind und dein beschissener Vermehrer lieber saufen gegangen ist, als euch einmal am Tag was zu fressen zu geben und eure Mutter schon nach drei Wochen von euch getrennt wurde. Es tut mir auch ganz furchtbar leid, dass dein grosser Bruder wohl auch dein Vater ist. Pech gehabt. Wir packen jetzt deine Sachen und sagen tschüss. Immerhin kommt bald ein baby und dann brauchen wir dich hier nicht mehr" Ich kann es einfach nicht. Ich bin so erstarrt und schmeisse mich sinnbildlich wie eine Löwin vor ihn, sobald jemand sagt, er muss weg und ist gefährlich. Mein Freund bekommt Feuer von mir, wenn Ludo ihn angeht. Er hätte ja auch mal in der Küche bleiben können oder das husten unterlassen.


    Ganz ehrlich? Du belügst dich. Und du tust dir damit nur weh. Du funktionierst nicht mit deinem Hund, dein Hund funktioniert nicht mit dir – das liegt vielleicht an seiner Herkunft, vielleicht liegt es an den bisherigen Monaten mit euch, vielleicht ist dein Hund aber auch krank. So oder so: Dein Hund beißt. Deinen Freund. Dich. Womöglich dein Kind. Ist es da nicht an dir die richtige Entscheidung für ihn und für dich zu treffen? Und das bevor etwas wirklich schreckliches geschieht? Du bist in der Lage diese Entscheidung zu treffen, dein Hund nicht. Er muss zwingend mitmachen, was du für ihn vorsiehst und dass das bisher nicht klappt, siehst du an den ausbleibenden Erfolgen.



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    Wir haben mit Box, Ruhezeiten etc angefangen, da war er ca. 4-6 Monate. Er hat es auch angenommen. Mittlerweile können wir die Box nicht schließen, weil er sofort schnappt ( spätestens beim öffnen). Wenn er in Rage ist, hilft nichts. Kein Ball, Spielzeug, Futter etc.
    Wir füttern ihn ausschließlich aus der Hand und in der Wohnung liegt nichts rum. Selbst seinen Korb haben wir heute morgen weggestellt, weil er ihn so verteidigt. Jetzt gerade liegt er zu meinen Füßen und knurrt, sobald mein Freund auf drei Meter ans WoZi rankommt


    Ihr habt so viel gemacht, du kannst dir doch wirklich nichts vorwerfen – nur gehört zu dazu auch die Erkenntnis, wenn man einer Situation nicht mehr gewachsen ist. Ihr seid keine Trainer für extrem problematische Hunde und ihr seid auch nicht in der Lage ein gestörtes (?) Tier bei euch zu halten und das Risiko zu tragen, dass von ihm ausgeht.


    Die Entscheidung zu fällen ist saumäßig schwer – das kann ich unglaublich gut nachvollziehen. Unser erster, eigener Hund hatte einen Tumor im Kopf, der ihm aggressive Anfälle (eine Form der Epilepsie) bescherte (sowie einige andere Verhaltensauffälligkeiten) und der uns am Ende nur die Möglichkeit ließ ihn einschläfern zu lassen, da war er gerade mal 1,5 Jahre alt. Niemand hätte diesen Hund halten können, ohne beständig Gefahr zu laufen gebissen zu werden, aus heiterem Himmel heraus und in den unmöglichsten Situationen und deswegen wollte ihn auch niemand übernehmen (zumal wir uns gescheut haben jmd. den Hund zu geben, der nicht sehr genau wüsste, auf was er sich einließe). Unser Tiertherapeut sowie mehrere Tierärzte und Trainer haben uns geraten Hamlet einschläfern zu lassen, weil sein ganzes Verhalten unkontrollierbar wurde. Auch wir haben da lange in uns gehen müssen, weil wir die Fehler bei uns gesucht haben – aber ganz ehrlich: Ich will und kann nicht riskieren, dass ich trotz aller Mühe meinen Hund nicht kontrollieren kann, weil er schlichtweg krankhaft unkontrollierbar ist. Da ist nun einmal die Grenze meiner menschlichen Möglichkeiten erreicht und es tat mir furchtbar leid, als ich mitbekommen musste, wie unsicher mein Hund wurde, weil ich anfing Angst vor seinen Anfällen zu bekommen. Hamlet wusste schließlich nicht, was er falsch machte und er war auch unfähig dies zu lernen oder zu erkennen – weil er es nicht konnte.


    Sicherlich ist dies nicht 1 zu 1 auf euren Fall übertragbar, aber der Fazit ist doch derselbe: Wenn der Hund zu einer ernst zunehmenden Gefahr wird, die nicht zu beheben ist, weil das Tier gar nicht in der Lage ist sein Verhalten zu korrigieren, dann bist du als Mensch dafür verantwortlich eine Entscheidung zu treffen. Zum Wohle deiner Familie und zum Wohle des Hundes. Da muss der Kopf über das Herz entscheiden, sonst endet alles in einer Katastrophe, die dir noch viel mehr weh tun wird. Irgendwo ist deine menschenmögliche Grenze erreicht und die zu erkennen gehört auch zu der erzieherischen Stärke eines Hundehalters.


    Nun ja, wir leiden aber auch selten an einem übersteigerten Sexualtrieb, der andere (lebensnotwendige) Triebe verdrängt. Ich nehme stark an, dass ein Mensch, der vor lauter sexuellem Frust, weder essen, schlafen noch entspannen kann, seiner Gesundheit zuliebe (die unter all den genannten Mängeln extrem leidet) durchaus eine chemische oder endgültige Kastration vorziehen würde.


    Das übersteigerte Aufreiten von Kastraten kann gänzlich andere Gründe haben (von denen hier ja auch viele genannt wurden - dazu käme gerade bei kastrierten Hündinnen, dass ihr Testosteronspiegel verhältnismäßig "höher" ist = nicht absolut sondern im Verhältnis, was ihr Verhalten zusätzlich beeinflussen/verändern kann) und ist grundsätzlich erst einmal nicht mit dem Aufreiten eines hypersexuellen Hundes zu vergleichen.


    Insbesondere das Sabbern, die Unaufmerksamkeit und das ständige, achtlose Aufreiten auf gleich- sowie gegengeschlechtliche Hunde (ohne überhaupt nur anderen Kontakt mit ihnen aufzunehmen!) und auf Gegenstände / Menschen, würde mich auch sehr zu einem Chip/ einer Kastration raten lassen.


    Sollte dies helfen, ist es doch gut und wenn nicht, dann ist zumindest eine mögliche Ursache ausgeschlossen.

    Danke für die lieben Tipps!


    Wir werden uns nun erst einmal zusammensetzen und einen gemeinsamen Fahrplan festlegen, weite Teile stehen nach den Antworten hier auch schon fest - das ausformulieren und überdenken der Thematik hat uns echt geholfen.


    So wird wohl eine Pfeife zum Training gehören sowie Apfelstückchen (ist Dakota ganz heiß drauf) oder Leberwurst, um ein Abbruchsignal auch auf Entfernung zu etablieren. Ganz werden wir ihnen das Spielen nicht mehr verbieten, sondern daraufhin arbeiten, dass wir sie dosiert und kontrolliert Toben lassen können.


    Dakota bekommt nun in jedem Falle (also auch während eines ganz normalen Spazierganges) entweder an der Schlepp oder an der normalen Leine das Zeichen fürs herumstromern, sodass sie zunächst erst einmal Pausen lernt und sich besser auf das ruhige Laufen zwischen diesen Pausen konzentrieren kann. Außerdem werden wir wieder vermehrt mit Impulskontrolle arbeiten, über Apportierspiele und an ihrer Konzentrationsfähigkeit über Suchspiele (da sie Boxertypisch ohnehin nur widerwillig die Nase gebraucht und sich stattdessen auf ihre schlechten Augen verlässt). Und, weil ich glaube, dass dies eine gute Übung für mich wird (da ich zu gerne und ständig etwas mit meinem Hund mache), werden wir gezielt Übungen und ruhige Spaziergänge (in denen nur an dem lockeren Bei-Laufen an der Leine gearbeitet wird) trennen.


    Mal sehen, wie sich das in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. :) Vielen Dank euch allen jedenfalls!

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    Ich sehe das Problem eher in der fehlenden Frusttoleranz und Impulskontrolle. Gerade wenn die Hündin Dakota permanent Beschäftigung einfordert, damit sie nicht gestresst ist. Trennt mal Gassi gehen und Bespaßen vollständig und baut Impulskontrolle mit ein. Also ablegen, Ball rollen oder hinlegen und Hund muss liegen bleiben. Mal holt ihr den Ball, mal darf der Hund nach Freigabe. Und dann steigern mit Werfen. Dasselbe mit Hunden. Einfach mal bei Hundesichtung abrufen und auch mal bei Sichtung des Bruders/der Schwester abrufen.


    Mhm, wir haben in der Tat ziemlich viel mit ihr gemacht und spüren nun die Quittung eines extrem fordernden und sehr reizempfänglichen Hundes - wann immer wir spazieren gehen.


    Da wir kaum Auslaufflächen in unmittelbarer Umgebung haben (natürlich gibt es Grünflächen, aber keine Freilaufflächen, wir arbeiten also nahezu immer mit Schlepp), beschäftigen wir sie natürlich umso mehr, um sie auch körperlich ein wenig auslasten zu können. Alles im Rahmen, aber Fahrrad etc. sind aufgrund des Alters natürlich noch nicht möglich. Und irgendwo muss sie mit ihrer Energie hin - ist sie an der Schlepp und wir tun nichts, dann fängt sie nun erst langsam an auch einfach mal "so" zu rennen. Dafür sind wir in den letzten Wochen vermehrt dazu übergegangen nichts mit ihr zu machen oder lediglich sehr, sehr kurze Einheiten und stattdessen nur in Ruhe an der Leine zu laufen.


    Wir haben immer viel Impulskontrolle geübt, mit Apportierübungen (das übliche: Absitzen, Werfen, dann erst losschicken oder absitzen lassen, werfen und zunächst an einen anderen Ort ranrufen, bevor sie holen darf - oder eben gar nicht holen lassen), aber auch mit der Reizangel (natürlich in Maßen!). Das klappt gut - auch wenn wir natürlich überall noch Ausbaubedarf haben. ;)


    Wenn du von der Trennung zwischen Spiel und Spaziergang sprichst, meinst du es ganz explizit: Raus gehen zum spazieren gehen und ein anderes Mal raus gehen zum spielen? Oder an bestimmten Stellen spielen und den Rest des Weges unspektakulär laufen und nichts tun (das versuchen wir aktuell)? Nichts tun fällt ihr außerhalb unserer vier Wände bedenklich schwer ... wenn ich nichts tue (über einen längeren Zeitraum hinweg nur unseren Weg entlang laufe), dann wird sie richtig rappelig, sehr reizempfänglich und die ganze schöne Leinenführigkeit geht langsam aber sicher den Bach runter. :D


    Von Hunden wird Mr. Knightley generell abgerufen, ehe er hin darf, Dakota kann meistens nicht einmal hin - Schleppleine, auch sie lässt sich abrufen, solange die Hunde nicht näher als 5-6m an uns heran kommen, dann freut sie sich einen dermaßenen Ast ab, dass es schon fast peinlich ist. Das gleiche Problem haben wir auch bei Menschen, egal welchen.


    (Natürlich haben beide Hundekontakt, sie dürfen auch spielen, aber eben nicht ungehemmt drauf los.)


    Ich merke gerade, dass ich noch ein ganz anderes Fass aufmache, neben dem ziemlich hemmunglosen Geschwisterspiel. :/


    Bei dem ist es z.B. auch sehr auffällig, dass sie sich regelrecht kaputt spielen. Danach könnte man sie heim tragen, an warmen Tagen haben wir sie daher sorgfältig auseinander gepflückt und Pause gemacht, ehe es heim ging. Sie sind auch viel, viel schneller ausgepowert als wenn sie mit anderen Hunden spielen - u.a. sicher auch, weil sie (speziell Dakota) schon vorher so dermaßen unter Stress/Strom stehen. :|

    Hallo ihr Lieben,


    wir lesen schon eine ganze Weile fleißig mit (und beteiligen uns manches Mal), nun haben wir eine Frage bzgl. der Erziehung unseres Geschwisterpaares untereinander, der wir etwas ratlos gegenüberstehen.


    Mr. Knightley und Dakota (Boxer-Dogo Canario-Kreuzung) werden in ein paar Tagen 12 Monate alt, sie sind Wurfgeschwister und mit viel Kontakt zueinander, aber in getrennten Haushalten (und Städten!) aufgewachsen.


    Sie sind sich insgesamt sehr ähnlich im Wesen, Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen, lernbereit und kooperativ, stürmisch und körperbezogen, wie insbesondere das Wesen des Boxers es mit sich bringt. Hunde aller Art mögen beide, Welpen sind unter Umständen etwas schwierig, da beide ziemlich rüpelig im Spiel sind.


    Das Problem, so es denn eines ist, um welches es uns hier geht, bezieht sich daher weder auf fremde Hunde noch auf Menschen. Es geht um die Interaktion der beiden Geschwister untereinander, insbesondere im direkten Spiel.


    Die beiden spielen sehr gerne und sehr intensiv miteinander, wenn wir sie lassen. Allerdings zerren sie dabei extrem aneinander herum (Halsband, Ohren, Lefzen) und lassen sich in den ersten 10-15min kaum bis gar nicht abrufen. Wenn sie aus unterschiedlichen Gründen einmal längere Zeit nicht miteinander spielen konnten, dann wird das Ganze noch extremer – kleinere Blessuren mit eingeschlossen (blutige Kratzer z.B.). Beide kennen im Spiel miteinander kaum oder keine Hemmungen und haben offenkundig eine sehr hohe Schmerzgrenze – mit anderen Hunden ist dies nicht so! Da reagieren sie sehr viel feinfühliger.


    Wenn sie aber spielen, dann sind andere Hunde nahezu vollständig uninteressant. Teilweise schirmen sie sich gegenseitig ab und verhindern so das Spiel mit anderen Hunden, ohne dabei allerdings in irgendeiner Weise aggressiv oder offensiv gegenüber anderen Hunden zu werden (es ist ein Abdrängen des jeweils anderen Geschwisterkindes).


    Mr. Knightley hatte dieses Problem im ersten halben Lebensjahr auch mit anderen Hunden (die sich auf diese Art Raufspiel einließen, viele Labradore z.B.), das hat sich allerdings vollständig gelegt.


    Wenn wir gemeinsam spazieren gehen, dann laufen sie gut nebeneinander her (angeleint). Dakota steht dabei schnell extrem unter Strom, allerdings tut sie das aktuell generell häufig (nur nicht so heftig!) wenn wir rausgehen. Arbeite ich nebenher mit ihr, dann kommt sie etwas runter, allerdings kann das nicht die Lösung des Problems sein – da sie nicht 30min am Stück irgendwelche Übungen machen sollte. Mr. Knightley läuft hingehen recht entspannt mit, zumindest wenn wir auf einer ihm bekannten Strecke sind (was meistens der Fall ist, da wir – Dakota und ich – die beiden zumeist besuchen).


    Unsere Frage ist nun, ob und wenn wie wir diese angestrengten Spaziergänge und vor allem dieses heftige unkontrollierbare Spiel unter Kontrolle bekommen könnten?


    Wir haben zunächst versucht sie gar nicht spielen zu lassen. Dazu haben wir gentrennt und an der Schlepp nebeneinander gespielt, an den Orten an denen sie eigentlich spielen könnten (hier ausgewiesene Hundewiesen, daher können wir nicht unendlich variieren. Sie kennen die Orte also!) und Runden an der Leine gedreht. Das hat dazu geführt, dass sie einander wenigstens nicht mehr an der Leine anpöbeln und auffordern (siehe oben, das ist inzwischen händelbar). So wollten wir die Erwartungshaltung an diese Orte verändern und die generelle Erwartung, dass ein Spaziergang miteinander unweigerlich zum Freilauf und Spiel führt.


    Trotzdem: Wenn wir sie ableinen und sie spielen dürfen, wird’s heftig.


    Danach haben wir das Kontrastprogramm gefahren und versucht sie so oft wie möglich spielen zu lassen, um die Exklusivität des Spiels zu senken. Sodass vielleicht eine gewisse Gewöhnung eintritt, aber wenn die beiden sich nicht gerade tagelang tot gespielt haben, dann wirkt dies auch nur minimal. Manchmal spielen sie dann nicht mehr ganz so lange ganz so heftig, aber eine nachhaltige Wirkung haben wir auch damit nicht erzielt. Zumal wir uns nicht öfter als 1-2 Mal die Woche sehen können.


    Beide Methoden haben wir über mehrere Wochen und Monate hinweg erprobt. Wir waren und sind auch mit beiden in der Hundeschule bzw. auf dem Hundeplatz, wobei sie in einer gemeinsamen Gruppe trainieren, aber auch schon gentrennt geübt haben. Im Alltag haben sie mit unterschiedlichen Hunden verschieden viel Kontakt, laufen mal mehr, mal weniger frei, an der Schlepp oder an der Leine. Beide bekommen ihr Futter über Übungen, werden also jeden Tag geistig und körperlich gefordert – auch hier: Unterschiedlich viel.


    Tja – nun die Frage an euch:


    Weiß einer Abhilfe? Kennt einer dieses Problem und wenn, ob und wie habt ihr es in den Griff bekommen?


    Wir wollen auf das gemeinsame Spiel nicht verzichten, aber auch keine gestressten, ramponierten Hunde von der Wiese pflücken.


    Liebe Grüße
    Die Wutzen

    Mhm, wir haben auch die üblichen Befehle und auf irgendwelche Neuerfindungen verzichtet, da wir immer wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen. Die Befehle werden auch in absolut weiten Teilen (also zu weit über 95%) exakt so verwendet, da wir zu zweit sind und beide viel mit der Kleinen machen, haben wir uns da ziemlich genau festgelegt und abgesprochen. Man muss es dem Wirbelwind ja nicht schwerer machen als notwendig … ;)


    Dakota : Du bist gemeint, schau mich an und hör zu. :)
    Hier : Zu mir, vor mir absitzen, sofort
    Ran : Links ans Bein ran, absitzen und ggf. nachrücken, sofort
    Besser : Verbesser dein Ran, du sitzt falsch
    Sitz : Sitzen, sofort
    Platz : Hinlegen, sofort
    Steh : Hinstellen, sofort
    Fuß : Links gehen, mich angucken, absitzen wenn ich stehe
    Rechts : Geh auf meine rechte Seite
    Komm : Lauf locker mit mir mit, aber überhole mich nicht (auch verwendet, wenn sie trödelt)
    Hinten : Du gehst zu weit vorne, halt dich hinter mir
    Rum : Umrunde mich einmal
    Bleib : Den letzten Befehl beibehalten, Stillstand (Sitz, Platz oder Steh)
    Still : Halt still, während an dir herum gefummelt wird
    Bring : Gegenstand-der-Wahl zu mir bringen, in die Hand geben und absitzen
    Such : Such das aktuell verwendete Spielzeug oder das versteckte Futter (auch verwendet als: Such das Seil/die tote Katze/den Ball, für Futter und eine „Futterspur“ gibt’s nur das Such)
    Halt/Stopp : Bleib stehen (Beim Spiel an der Reizangel), meist gefolgt von einem Platz
    Nimm : Nimm ins Maul, was ich dir zeige (Gleichzeitig die Freigabe für fallen gelassenes Futter oder ähnliches)
    Nein : Ganz egal was, unterlass es, sofort
    Aus : Loslassen, sofort
    Los : Mach was du willst
    Leg dich : Machs dir bequem, aber leg dich hin
    Körbchen : Geh auf die Decke, die ich dir gezeigt habe (zuhause der Platz im Wohnzimmer, in der Fremde jede Decke, die mit dem Befehl belegt wurde)
    Bettchen : Ab in den Kennel im Schlafzimmer
    Rein : Rein in den Kofferraum
    Raus : Raus aus dem Kofferraum
    Rauf : Spring auf den Gegenstand, auf den ich zeige
    Runter : Spring runter
    Hopp : Spring drüber
    Peng : Mach mir den toten Hund und zeig mir‘s Bäuchlein (ursprünglich zur Narbenkontrolle unseres früheren Rüden eingeübt, sie muss es pro forma können ;))
    Rolle : Roll dich einmal
    Pfötchen : Rechte Pfote reichen
    Die Andere : Linke Pfote reichen
    Zieh : Zieh an dem Gegenstand, auf den ich zeige oder den ich dir gebe (Socken, Hausschuhe)
    Männchen : Ab auf die Hinterbeine mit dir!
    Dreh dich : ... einmal um dich selber


    Naja und das alltagstaugliche:
    Ey!/Ssscht! : Merkst du, dass du XYZ gerade (falsch) machst? (Meistens vorlaufen)


    Öhm, die werden nahezu alle täglich verwendet … Kunststückchen haben wir allerdings keine großartig geübt, außer den genannten, dafür sitzen die (für uns) wichtigen Befehle noch nicht sicher genug, junger Hund eben. Das eine klappt super, das andere eher so lala. Handzeichen haben wir auch für alles, die sitzen auch prinzipiell sicherer als die verbalen Kommandos – das zu ändern bedarf noch mehr Übung. Hehe ... :hust: