Beiträge von RuDako

    Zitat

    Hallo.
    Beispiel 1:
    Jeder Hausbesitzer bezahlt Grundsteuern. Trotzdem muss er seinen Rasen selber mähen und die Hecke
    wird auch nicht von der Gemeinde geschnitten.


    Nun, die Grundsteuer ist eine Gemeindesteuer und kommt dir somit sowieso zugute. Zumal absolut jeder sie zahlen muss, denn auch jeder Mieter wird über seine Miete an der Grundsteuer des Vermieters beteiligt. Die Grundsteuer ist demnach ohnedies ein schlechter Vergleich zur Hundesteuer, die nur ein Teil der Bevölkerung zahlen muss.



    Natürlich zahlst du Steuern, wenn dein Vergnügen anderen (nämlich den passiven Rauchern) Schaden zufügt. Du zahlst, weil dein KH-Aufenthalt länger dauert ( = deutlich schlechtere Wundheilung etc.) und weil du legale Drogen nutzt, ganz davon zu schweigen, dass du als Raucher statistisch häufiger erkrankst. Ich denke, dass eine Tabaksteuer wirklich -schlecht- mit der Hundesteuer vereinbar ist. Denn ein Hund fügt (gut geführt und für alles andere gibts Strafe) niemandem Schaden zu. Schon gar nicht passiv.


    Zitat


    Ich bin selber Hundehalter und kinderlos.
    Trotzdem finde ich es bei weitem ungerechter, dass Hundefutter durch den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 % staatlich subventioniert wird, während die Pampers für das Kleinkind voll besteuert wird.


    Nun, das mag daran liegen, dass vermutlich deutlich mehr Futter gekauft wird als Windeln. Und das Windeln Müll produzieren, während Futter teilweise Müllverwertung ist. Da besteht ein entscheidender Kosten-Nutzen-Unterschied.


    Wir zahlen in Essen Hundesteuer (jährlich)
    •Ein Hund: 156,00 Euro
    •Zwei Hunde: 216,00 Euro je (!) Hund
    •Drei Hunde: 252,00 Euro je (!) Hund
    •Gefährlicher Hund: 852,00 Euro je Hund


    Die Hundesteuer für gefährliche Hunde kann u.U. allerdings ermäßigt werden.


    Es gibt in der Stadt Essen einige Hundewiesen, die auch nicht so übel sind (und im Vergleich zu z.b. Düsseldorf regelrecht riesig) - Kotbeutel und Spender derselben sucht man allerdings vergebens. Dafür dürfen zumindest öffentliche Mülleimer benutzt werden. Insgesamt ist Essen 'relativ' Hundefreundlich, würde ich sagen. Das rechtfertigt allerdings m.E.n. keine Hundesteuer.


    Insbesondere die steigende Hundesteuer mit jedem weiteren Hund ist schier unverständlich. Hund Nummer Eins macht ja nichts anderes, wenn er mit zwei weiteren Hunden unterwegs ist, als wenn er es alleine wäre.


    Ganz besonders ärgerlich finde ich, dass eine Anzeige für liegengelassene Hundehaufen erfolgen könnte (Nicht falsch verstehen, ich bin dafür sie weg zu machen! Nichts ist ätzender als Tretminen), obwohl ich schon für die Hunde zahle und dafür nichtmal ne Packung Kotbeutel bekomme. Letzten Endes zahle ich für meinen Hund, damit die Gemeinde irgendwo einen neuen Park für Familien mit Kindern bauen kann, indem dann Hunde verboten sind, bzw. es nichtmal ne Ecke für Hunde gibt. -.-' (<- Vorsicht! Vollkommen willkürliches Beispiel)

    Übrigens findest du auf der von dir verlinkten Seite der Stadt Bielefeld auch ganz konkrete Beispiele für "nicht umfriedete" Flächen. Ansonsten würde ich dem vielfachen Rat folgen und sicherheitshalber das Ordnungsamt anrufen. Hunde abzuleinen, wenn sie angeleint gehören wirft leider immer ein schlechtes Bild auf alle Hundebesitzer, auch wenn eine Leine noch lange keinen gut erzogenen Hund macht (und Flexileinen u.U. nichtmal als "geeignete" Leinen nach LHundG NRW gelten). :)


    Umfrieden ist gleichbedeutend mit Umzäunt (manches Mal gelten auch Hecken als Zäune - eigentlich alle Parks gelten als umfriedet, meist kann man dies sehr speziell online nachschlagen). Das heißt also, dass ein kleiner Hund auf öffentlichen Wegen, Straßen und Bürgersteigen in Ortschaften (zusammenhängend bebaute Ortsteile) bzw. Stadtteilen laufen darf und dort auch freilaufend auf die nicht eingezäunten Grünflächen darf (Grünstreifen neben Wegen z.B.). In Parks, auf Friedhöfen oder anderen, eingezäunten Gründanlagen sind sowohl kleine als auch große Hunde anzuleinen.


    Außerhalb von Ortschaften/Stadtteilen (zusammenhängend bebaut) dürfen sowohl große als auch kleine Hunde frei laufen. Stadtteile die sich ländlich weit ziehen, also nicht zusammenhängend bebaut sind (mit Felden dazwischen z.B.) gelten danach offenbar als "außerhalb von Ortschaften".


    Im Prinzip ists also das, was die meisten Städte machen - Alle Hunde sind da anzuleinen, wo viele Menschen aufeinander treffen (Fußgängerzonen) oder Naherholungsgebiete für Menschen sind (Parks) bzw. Örtlichkeiten, bei denen freilaufende Hunde aus anderen, nachvollziehbaren Gründen unerwünscht sind (Friedhöfe). Kleine Hunde dürfen aber ansonsten nahezu überall frei laufen. Als Faustregel gilt: Ist ein Zaun drum, gehört auch eine Leine an den Hund.

    Wir sind insgesamt auch zwischen 1,5 und 3 Std. am Tag unterwegs - meist aufgeteilt in 2 Spaziergänge (Vor/Mittags und Nachmittags), je nach Bedarf. Manchmal hat sie Hummeln im Allerwertesten, manchmal ist sie faul. ;) Nicht eingerechnet die 10min Morgenpipi und die 10min Nachtpipi, das ist eher ein Gras-und-Mülleimer-Besuchen als ein Spaziergang.


    Bei 5 bis 6 Stunden wüsste ich gar nicht, wie ich das unterbringen sollte - oder wann ich da aufstehen müsste. :roll: Ausflüge außer der Reihe sind natürlich was anderes.

    Während der Läufigkeit schwillt die Vulva und das Gewebe rund herum deutlich an, dadurch wird sie u.a. größer (und "hebt sich nach hinten" -> Man sieht sie von hinten deutlicher, als zuvor). Durch die starke Durchblutung ist sie auch häufig deutlich dunkler gefärbt (rosa-rot) ... bei vielen, vielen Hundedamen sieht man die Läufigkeit "von hinten" wirklich überdeutlich. Ich würde sagen, dass dein Mädchen schlichtweg läufig wird/ist - solltest du aber arg unsicher sein, dann geh lieber zum Tierarzt. Da sie das erste Mal heiß ist, hast du auch noch keine Vergleichswerte falls etwas Ungewöhnliches vorliegt. ;)

    Zitat


    An Hundehalter mit Junghunden: Arbeitet ihr auch hauptsächlich mit Leckerchen? Wenn nicht, mit was stattdessen? Wenn ja: Ab wann werdet ihr das reduzieren bzw. bei welchem Kommando belohnt ihr sogar nur noch selten mit Leckerchen?


    Wir arbeiten unter anderem mit Leckerchen (ausschließlich für das Rankommen), ansonsten mit Futter. Dakota bekommt von Anfang an ihre komplette Futterration aus der Hand, über den ganzen Tag verteilt (wobei wir einige Übungseinheiten so gewählt haben, dass es ihrem Magen zugute kommt und sie nicht "leer läuft"), sodass sie sich mit der Ausführung der Kommandos ihr Futter verdienen kann.


    Da wir mit TroFu arbeiten bekommt sie bisweilen nur ein einziges Brökchen (aktuell bekommt sie Bosch, da sind die Brocken groß), manchmal eine halbe Hand voll. Sie bekommt inzwischen (8 Monate) nicht mehr für jeden Befehl eine solche Belohnung, sondern bei einem zufälligen Kommando.


    In einer Sitz-Bleib-Platz Abfolge auf Entfernung oder einer gelungenen Fuß-Sitz-Platz Abfolge (oder was auch immer wir gerade nacheinander gemacht haben), gibt es dann am Ende Futter, wenn sie sehr lange bleiben soll (und ich in Reichweite stehe), bekommt sie auch zwischendurch eine Belohnung. Für das Rankommen bekommt sie aktuell wirklich noch jedes Mal etwas, manchmal zuästzlich ein Spiel oder Krauleinheiten etc..


    Ballspiele, also das Bringen desselbigen, werden auch mal mit Zerren belohnt oder mit einem kleinen Verfolgungsspiel. Mündliches Lob oder Streicheleinheiten gibt es ebenfalls, verbal immer, Krauleinheiten meistens am Ende einer Übungseinheit, einfach weil es sie schön auflöst. :)


    Belohnung rein über Spielanreize sind für uns mEn auch schwerer umzusetzen, da wir in der Stadt wohnen und nicht immer einfach mal den Ball schleudern können (und ohne Gas geben zu dürfen, findet Dakota den Ball nur halb so interessant), über das Zerren schaukelt Madame sich rasch hoch, sodass auch das oft ungeeignet ist.


    Ganz generell werden wir nie damit aufhören sie zufällig mit Futter zu belohnen, auch weil wir nicht vorhaben sie irgendwann komplett als dem Napf zu füttern. Uns sieht man also immer mit Futter rumrennen. :D

    Zitat

    gerade wenn der Hund nicht auf dich achtet, würde ich übers Futter arbeiten


    Z.B. Handfütterung, also kein Futter aus dem Napf, sondern nur, wenn er etwas dafür tut


    Spielt er sonst gerne? Belohnen kann man auch gut über Spielzeug


    Zur Handfütterung würde ich bei leichtem Übergewicht auch raten, da du die Futtermenge darüber sehr gut kontrollieren kannst, aber mich auf "Leckerchen" (hier = Futterration) verzichten musst. Wenn du nach und nach die Belohnung ausschleichst, indem sie seltener wird, dann musst du auch nicht immer etwas dabei haben (bzw. nicht so viel). Das geht natürlich auch über Spielbelohnung (Zergeln, Ball werfen o.ä.), allerdings ist da (salopp gesagt) der Aufwand ein wenig höher und es ist, wenn der Hund so wunderbar auf Futter anspringt, vielleicht auch unnötig kompliziert (zumal du immer entsprechendes Spielzeug dabei haben solltest und spielen in manchen Situationen - Stadt, Bahn etc. - ungünstiger als Futter ist). ;)


    Um nicht ständig genervt zu sein, weil dein Hund permanent auf eine Aktion von dir wartet, bring ihm am besten wirklich bei, wann er Zeit hat sich selber zu beschäftigen (indem du ihn "Los/Lauf/Geh" schickst). Dafür musst du aber die "Arbeitsphase" auch konsequent auflösen und dem Hund (gerade am Anfang, damit er dies lernt), Zeit geben diese "Entspannungsphase" kennenzulernen. Im Prinzip "einfach" indem du "nichts" tust. Über Ansprache/Ruf kannst du die Entspannungsphase dann beenden, indem du eine neue Arbeitsphase beginnst, in der Phase sollte der Hund dann natürlich aufmerksam sein.


    Soviel zur Theorie .... ;)


    Ich würde sagen, dass ein Kopfschuss durchaus unter "körperliche Gewalt" fällt. Und wenn ich, ein 60kg Weib, einem 120kg Amokläufer damit drohe, dass ich ihn erschieße, dann würd er auf meine Drohung, die ich vielleicht ganz leise äußere, reagieren. Nicht, weil ich genauso groß und schwer bin, sondern weil ich ihm mit Folgen drohe. ;) Einfacher gesagt: Ich habe die besseren Argumente.


    Bei einer Drohung geht es nicht darum, wie dies geäußert wird, nur was diese beinhaltet. Wenn ich meinen Hund mit einem leisen "ey" darauf hinweise, dass er nicht auf meinem Sofa zu liegen hat, dann reicht dieses "Ey", weil mein Hund weiß, dass er sonst unsanft vom Sofa fliegt. Dabei muss ich keinen Kasernenton benutzen und auch nicht brachial werden, es reicht der sachte Hinweis darauf, dass ich es "könnte".


    Und nein, mein Hund meidet nicht und er hat auch keine Angst. ;) Er weiß, dass ich mich durchsetze, punkt. Und dass er, wenn er meine Warnung beachtet und sich kooperativ zeigt, belohnt wird oder noch besser: Das wir beide gut miteinander klar kommen und harmonieren.


    Wenn Dominanz nur mit körperlicher Übermacht zu tun hätte, dann würden alle Junghunde großer Rassen den Ton angeben. Und das tun sie nicht.


    Dominanz setzt sich aus der Ressourcenverteilung, der körperlichen Beschaffenheit und der jeweiligen Situation zusammen. Und die Funktionalität von Hierachien und damit auch von Dominanz gründet darauf, dass Hund und Mensch beide den "leichten" Weg bevorzugen - also den Weg der geringsten Widerstände und den, der die eigene Unversehrtheit bewahrt. Und die geringsten Widerstände & eigene Unversehrtheit bietet die Kooperation.


    Ganz simpel auf den Menschen übertragen:
    Nicht jeder von uns macht sich beruflich selbstständig und übernimmt all die Organisation und Verantwortlichkeit sowie das Risiko, nur um niemandem Rechenschaft schuldig zu sein. Die meisten von uns kassieren Gehalt, dafür dass sie für jemanden arbeiten, der seinerseits dafür sorgt, dass sie immer genug Knete haben - indem er alles organisiert, die Verantwortung für alle übernimmt und das Risiko trägt.

    Interessant eure Diskussion. ;)


    Ich würde sagen, dass der Hund im Laufe seiner Domestikation einen riesigen Vorteil errungen hat. Seine Fortpflanzung wurde gesichert, die Fixierung seiner Gene wurde über Generationen hinweg gefördert, ohne dass er sich dabei großartig anstrengen musste.


    Wären seine Vorfahren nicht vom Menschen mitversorgt / teilversorgt worden, dann hätte er niemals so viel Energie auf seine Fortpflanzung verwenden können. Die Rundum-Versorgung eines Hundes sichert ihm sein Leben, alle seine grundlegenden Bedürfnisse (Futter, Wasser, Sicherheit) werden befriedigt, ohne dass er etwas machen muss (in den meisten Fällen fordern wir dafür eine grundlegende Kooperation). Er kann sich also mit seiner ganzen Energie darauf konzentrieren sich fortzupflanzen und seine Gene in die nächste Generation zu bringen. (U.a. Folgen davon: Hündinnen werden häufiger läufig, Rüden können das ganze Jahr über auf Brautschau gehen)


    Soweit die biologische Sicht. ;) Hund konnte ja nicht wissen, dass wir so eine furchtbare Sache, wie die Kastration erfinden.


    Der Hund hat sich prinzipiell also nicht "für uns" verändert, sondern zu seinen Gunsten. Sicherlich stimmt es, dass wir von einer künstlichen Selektion durch den Menschen sprechen, indem er diejenigen Individuen auswählte, die ihm am kooperativsten erschienen, aber im Grunde gaben wir damit nur einem bestimmten Genpool bessere Chancen. Es lohnte sich also für den Hund bei dem Menschen zu bleiben, insbesondere für diejenigen Individuen, die der Mensch bevorzugte.


    Unsere heutigen Hunde sind demnach keinswegs mehr in der Lage vollständig ohne Menschen auszukommen, viel besser: Sie wollen es nicht. Der Hund ist grundlegend kooperativ gegenüber dem Menschen. Einfach, weil es genetisch fixiert ist.


    Deswegen ist eine Diskussion über Rudel- und Rangordnung im Vergleich mit Wölfen auch sinnfrei. Wölfe wollen nicht zwingend mit dem Menschen kooperieren, es gibt keine grundsätzlich und angeborene Veranlagung von Wölfen mit Menschen zu kooperieren - sie können gezähmt werden, aber sie sind nicht domestiziert. Hunde schon. Es gibt also ganz sicher eine ganz eigene Beziehung zwischen Menschen und Hunden. Und innerhalb dieser Beziehung können Menschen und Hunde verschiedene Positionen einnehmen, diese Positionen können situational veränderlich sein oder aber eine gewisse Stabilität aufweisen. Es gibt diese Beziehung aber nur zwischen Menschen und Hunden und sie funktioniert nicht wie eine Beziehung zwischen zwei Menschen oder zwischen zwei Wölfen. ;) Das wäre, als wenn man Äpfel mir Birnen vergleicht.


    Und wenn es darum geht einen schönen Begriff für diese Beziehung zu finden, dann trifft "Hundeführer" oder "Hundehalter" es mEn gut. Teamchef/anführer ist doch auch nett. Aber am Ende ist es doch nur ein Begriff, da würd ich mich nicht dran aufhängen.