Hallo,
aus gegebenem Anlass mische ich hier mal mit.
Bei meiner Labbi-Hündin Lucy (7 Jahre alt) wurde am vergangenen Montag ein T-Zell-Lymphom festgestellt.
Bis zur Diagnose war es für uns ein langer und schlimmer Weg.
Da wir für Anfang September einen Schweden-Urlaub geplant hatten, war ich mit meiner Maus eigentlich nur zur Sicherheit beim TA, um mal vorsorglich ein großes Blutbild machen zu lassen.
Dort wurden lediglich erhöhte Leberwerte festgestellt, die laut TÄ wohl mal vorkommen könnten bzw. auch verfälscht sein könnten durch die Blutentnahme selbst.
Im Urlaub war sie bis auf Mäkelei/Futterverweigerung total normal und super fröhlich...doch danach ging es deutlich bergab.
In einer Tierklinik wurden noch schlechtere Leberwerte festgestellt, sowie eine vergrößerte Leber, eine veränderte Milz und ein vergrößerter Lymphknoten an der Blase. Ein Tumor direkt wurde nicht gesehen.
Eine Feinnadelbiospie ergab dann ein malignes High-Grade Lymphom, vermutlich T-Zell, da es mit einem "inneren" Lymphknoten losging.
Am Freitag haben wir mit der ersten Chemotherapie begonnen.
Bei uns läuft diese nach dem CHOP-Protokoll ab.
Erst eine Injektion mit Vincristin, nächste Woche Tabletten, dann eine Infusion und anschließend eine Woche Pause.
Sollten sich ihre Leberwerte bis dahin verbessert haben, wird wahrscheinlich zusätzlich Lomustin gegeben.
Wir haben nicht allzu viel Zeit gehabt, um zu überlegen, ob wir uns für oder gegen eine Chemo entscheiden.
Laut Studien hat man bei Lymphdrüsenkrebs nur wenige Tage bis Wochen Zeit, bis dieser tödlich endet.
Da bei Lucy jedoch bereits gute 10 Wochen vergangen sind seid der Feststellung der erhöhten Leberwerte, ohne das sie behandelt wurde, hat sie alleine in diesem Fall schon länger durchgehalten, als die Lehrbücher und Studien sagen.
Unsere behandelnde Onkologin sagte uns, dass man von 2-10 Monaten ausgehen kann, sich Hunde jedoch nicht an Lehrbücher halten. Es gibt auch Hunde, die schon während der Chemotherapie sterben, noch 1-2 Jahre leben und es gibt auch welche, die genesen.
Durch die Chemotherapie wird das Lymphon in der Regel vollständig zurückgedrängt, bei sehr guter Lebensqualität...es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis er zurückkehrt und dies ist bei jedem Hund verschieden und nicht vorherzusagen.
Wir haben uns dafür entschieden, weil wir ihr diese Chance nicht nehmen wollen. Und wir uns nicht vorwerfen wollen, nicht alles versucht zu haben.
Beim kleinsten Anzeichen von Leiden, werden wir die Therapie abbrechen und sie erlösen. Aber da eine (und sei es noch so kleine) Chance auf ein längeres und gutes Leben besteht, wollen wir diese ergreifen.
Und da es ihr heute schon bedeutend besser geht (im Vergleich zu den letzten Tagen), halten wir die Hoffnung aufrecht und genießen jede Sekunde, die uns noch geschenkt wird.
Ich wünsche allen anderen Hunden und ihren Haltern, die an Krebs erkrankt sind, alles erdenklich Gute.
Ich finde, jeder Halter wird die richtige Entscheidung für sich und sein Tier treffen und es wird immer die Richtige sein. Und niemand sollte für diese Entscheidung verurteilt werden. Jeder hat seine eigene Art, mit einer solchen Diagnose umzugehen und kennt sein Tier am Besten.