Hallo liebe Foris,
ich wende mich heute mal mit zwei großen Problemen an euch, bei denen ich nicht mehr so richtig weiter weiß.
Beide haben mit Angst/Stress zu tun.
Es geht um meine 16 Monate alte Labbi-Hündin Lucy. Beim Labrador sagt man ja eigentlich, dass diese sehr robust sind und Erziehungsfehler gut wegstecken, etc. Aber entweder mache ich alles falsch oder ich habe ein Sensibelchen...
Lucy stammt aus einer guten Zucht mit gesunden und wesensfesten Elterntieren und zog mit 9 Wochen bei mir ein, wurde gut sozialisiert (von mir und in einer Welpenspielgruppe). Ich bin Studentin, wohne alleine mit ihr und bin fast immer zuhause. Einmal pro Woche geht es zur Hundeschule und ab nächsten Monat melde ich mich in einem Verein an, zwecks Begleithundeprüfung und Hundesport. Außerdem machen wir nebenbei Dummy-Training. Das schonmal vorab^^.
Problem 1:
In der Wohnung ist meine Maus der liebste und ruhigste Hund der Welt. Was ich dort sage, ist quasi Gesetz.
Jedoch reagiert sie seit ein paar Monaten sehr seltsam, was sich eher schleichend entwickelt hat und mittlerweile immer mehr auffällt.
Beispiele:
- Augen- und Ohrentropfen kann ich ihr nur noch draußen reinmachen - nähere ich mich in der Wohnung mit der Flasche, setzt sie sich entweder eng an die Heizung, verkriecht sich unterm Tisch oder presst sich an die Wohnungstür. Dabei zittert sie leicht. Gut, kann ich verstehen, ist ja auch nicht angenehm.
- Neuerdings tut sie dies auch, wenn ich mit der Zeckenzange ankomme. Heißt, ich untersuche Hundi abends beim Kuscheln auf der Couch, finde etwas und hole die Zange. Sie sieht mich damit, springt von der Couch und rennt weg. Ich konnte ihr noch vor ein paar Wochen problemlos Zecken entfernen und neuerdings macht ihr das solche Angst. Selbst wenn ich sie danach mit Leckerlies überhäufe, bleibt sie noch ein paar Minuten an der Tür sitzen.
- Wenn ich mal meine Stimme erhebe, vor mich hinfluche oder am Telefon mit jemandem streite (Frau eben
), fühlt sie sich sofort angesprochen, auch wenn es gar nicht um sie geht. Gleiches Spiel wie mit der Zeckenzange oder den Tropfen. Zack - sie versteckt sich und beobachtet mich ganz genau, hechelt teilweise sogar leicht.
- Deckentraining. War gar nicht wirklich möglich. Wenn ich sie hinlocken wollte, kam sie geduckt an, als würde ich sie gleich abschlachten wollen und guckte kurz. Kam dann der Befehl, rannte sie weg und rutschte richtig mit den Krallen auf dem Laminat weg. Da war nix mit immer wieder hinschicken. Sie hat sich dann minutenlang versteckt.
Ich hab es ihr nun so beigebracht, dass ich immer "Decke" gesagt habe, wenn sie von alleine drauf ging. Hat zwar länger gedauert, aber der Effekt war derselbe ;-)
Lange Red, kurzer Sinn - warum macht sie das? Hat sie Angst vor mir? Ich habe sie niemals geschlagen oder ihr anderweitig weh getan. Ich weiß nur gar nicht mehr, was ich nun mache?
Einfach sagen: Augen zu und durch, dass muss sie abkönnen?
Oder mit Samthandschuhen anfassen, mich mehr zusammenreißen wenn ich telefoniere oder an einem schlechten Tag vor mich hinfluche und Zecken nur noch draußen entfernen? Was ist da der beste Weg??? 
Problem 2:
Lucy scheint draußen an der Leine Stress zu haben, wenn wir mit ihrer Labbifreundin unterwegs sind. Ich hatte dazu kürzlich schon in einem anderen Thread geschrieben.
Sie fängt bei diesen Zweier-Spaziergängen neuerdings an, andere Hunde anzubellen, wenn diese an uns vorbeilaufen. Heute waren wieder solche Situationen.
Unsere Hunde offline am See und haben Spaß. Wir sehen schon von weitem einen Mann mit Hund ankommen, der an der Leine war. Wir haben unsere rangerufen, weil die gerne noch zu jedem Hund hinrennen und das möchten wir nicht, schon gar nicht, wenn der andere an der Leine ist.
Kaum war die Leine dran und der Hund auf selber Höhe ist meine fast ausgerastet und hat gebellt wie verrückt. Ablenken war nicht drin, "Nein" und "Sitz" drangen nicht zu ihr durch. Kaum war der Hund vorbei, gab sie Ruhe und wollte weiterspielen.
Auch wenn wir in Bewegung sind und es kommt jemand mit Hund entgegen, ist es das Gleiche. Nicht bei jedem Hund, aber schon sehr häufig.
Ich schiebe es auf den Frust.
Auch sonst zerrt sie unglaublich an der Leine, wenn ihre Freundin dabei ist. Diese läuft hingegen fast perfekt. Also sie pushen sich nicht gegenseitig hoch. Aber Lucy hängt so im Halsband, hechelt wie verrückt und beruhigt sich nicht mehr.
Bin ich mit ihr alleine, läuft sie eigentlich immer im "Fuß" neben mir (freiwillig) und ist sofort ansprechbar.
Ich mache es mittlerweile so, dass wir uns nur noch zum Spielen verabreden, denn wirkliches Spazierengehen ist so nicht möglich. Nur wohnen wir halt in Berlin und müssen zu unseren Treffpunkten mit dem Auto fahren und dann immer noch gute 5-10min an der Leine laufen, wegen Straßennähe, etc. Manchmal läuft es besser als an anderen Tagen, aber dennoch hat sie solchen Stress dabei.
Auch auf dem Rückweg, wenn beide sich richtig ausgetobt haben, läuft sie nicht immer an lockerer Leine. Und selbst wenn sie mal ein kurzes Stück an lockerer Leine schafft, dann hechelt sie dabei.
Was kann ich da tun, um ihr den Stress zu nehmen? Klar bin ich auch gestresst dabei und das merkt sie natürlich. Teufelskreis eben. Soll ich einfach hart bleiben und sagen, dass sie es irgendwann versteht und sich dran gewöhnt? Oder mich nicht mehr mit meiner Freundin und ihrer Hündin treffen? Das kann ja auch nicht die Lösung sein.
Muss ich ihr die Leine irgendwie wieder schmackhaft machen? Wenn sie nämlich offline ist, hört das Hecheln augenblicklich auf und sie läuft freiwillig neben mir her und ist entspannter.
Aber ich kann sie ja schlecht vor jeglichem Stress bewahren...dann dürfte ich ja das Haus nicht mehr verlassen 
Sorry für den langen Text, aber langsam habe ich das Gefühl, es läuft alles schief.
Hat sie Angst vor mir, haben wir ne schlechte Bindung??? Ich könnte heulen...gerade kuschelt sie bei mir auf der Couch. Sie sucht auch sonst immer meine Nähe und den Körperkontakt, spielt gerne mit mir und fordert mich auch in der Wohnung zum Spielen auf. Also nicht, dass jemand denkt, sie verkriecht sich ständig.
Wenn ihr Tipps habt, bitte helfen 