Alles anzeigenWas haltet ihr von Experimenten mit lebenden Tieren im Rahmen des Biounterrichts in der Schule?
Die Lehrerin meiner Kurzen (7.Klasse) hat vor 3 Wochen 3 Schachteln Regenwürmer aus einem Angelshop "gerettet" (ihre Worte)
Seitdem vegetieren die armen Tiere im Schrank darin vor sich hin und werden einmal die Woche rausgeholt für den Unterricht.
Erst ging es nur um Angucken und Abzeichnen, dann darum, ob sie Licht wahrnehmen (Wurm in Schachtel, Deckel ab und Reaktion beschreiben)
Letzte Woche mussten die Kinder die Würmer lebend in verschiedene Flüssigkeiten einlegen und vergleichen, was passiert: Wasser, Salzlösung, Essig
Kommentar dazu als Schüler Bedenken hatten : Würmer sind keine Menschen und jeder muss mal sterben
Meine Kurze war fix und fertig, wir haben ihr Respekt vor allen Lebewesen beigebracht. Bei uns werden Schnecken von der Straße gesammelt, damit sie nicht überfahren werden
Wir haben früher in der Schule auch Schnecken beobachtet, aber die wurden am Ende der Stunde wohlbehalten wieder ausgesetzt und nicht gequält.
Mir widerstrebt dieses Experimentieren mit lebenden Tieren, leider stehe ich in der Elternschaft recht allein damit, sind doch nur Regenwürmer
Ich bin Biologielehrerin und bei dem was du berichtest blutet mir das Herz.
Das aller oberste Ziel im BU ist es den Kindern Achtung vor der Natur und den Lebewesen beizubringen. Dazu kann auch gehören, dass man Tiere hält und Versuche mit ihnen durchführt aber immer unter Beachtung des Wohls des Tieres.
Wenn ich mit meinen Schülern Augen oder Herzen untersuche, reden wir ausführlich darüber wo das Tier herkommt und zu welchem Zweck es gestorben ist. Mitmachen muss niemand.
Wenn man bei Schülern so eine Einstellung erzeugt (ist ja nur ein Regenwurm)hat man zumindest als Biologielehrer versagt.