Hallo Sandra!
Erstmal Glückwunsch zum haarigen Familienzuwachs
Und... ganz ehrlich? Das was Du beschreibst zeugt in meinen Augen von einem wunderbaren Hund, der gerade seine Welt neugierig entdeckt. Was jetzt erst richtig beginnt, ist die Erziehung. Naja, und ich glaube, die hört auch nicht mehr wirklich auf, nur die Intensität lässt vielleicht nach...
Ein paar Gedanken zu dem was Du schreibst:
Leinenführigkeit. Du vermischt in dem was Du schreibst Leinenführigkeit und bei-Fuß-Laufen. Hast Du da für Dich eine klare Definition was Du von Deinem Hund möchtest? Denn bei-Fuß ist eine andere Übung als Leinenführig-laufen. Überlege Dir klar: was will ich von Nala? Was genau soll sie tun? (Nicht was sie nicht tun soll, sondern werde Dir klar, welche Alternative Du Dir wünscht) Und genau das bestärkst Du dann auch.
Du schreibst Du übst meist mit Leckerlie. Hast Du eine eindeutige Lernmethode für euch beide oder schwankst Du noch zwischen verschiedenen Varianten des Trainings?
Aufdrehen in der Wohnung:
Du bist jetzt der Sozialpartner für Deinen Hund. Sie scheint Dich zum Spielen aufzufordern. Ist ganz normal. Nur solltest eben DU entscheiden wann Spiel für Dich ok ist und wann nicht. Das "Nein", das Du ihr in diesen Momenten sagst ist ja im Endeffekt schon ein Hauch dessen was sie möchte: Du beschäftigst Dich mit ihr.
Hat sie einen Platz, eine Decke, eine Box oder ähnliches auf die sie gewohnt ist zu gehen (und bleibt sie dort auch?)? Ansonsten wäre das das erste was ich üben würde, damit Du sie immer und immer und immer (...) wieder dort hin schicken oder auch wortlos hinbringen kannst, wenn sie so stark forderndes Verhalten zeigt. Wichtig finde ich aber dann im Gegenzug auch, dass Du ihr zu einem von Dir gewählten Zeitpunkt durchaus das Spiel mit Dir ermöglichst. Fördert eure Bindung und macht Spaß
Allerdings würde ich meine Hand, wenn sie ihre Zähnchen testet, nicht dort lassen, sondern mit einem "Au" oder ähnlichem wegziehen und das Spiel kurz unterbrechen (wichtig ist hier aber auch die "Versöhnung"-also nach nem kurzen Ruhemoment wieder weiterspielen oder eben freundlich zu einer anderen Beschäftigung mit ihr wechseln). Das versteht sie besser als ein "Nein" und sie merkt, dass es das lustige Spiel unterbricht wenn sie zu doll wird.
Clicker finde ich persönlich toll und ich bedauere, mit meiner Maus nicht von Welpenbeinen an geclickert zu haben. Wichtig aber das ganze wirklich mit einem gewissen Background bezüglich Lerntheorien/Lernverhalten des Hundes zu trainieren. Es passieren viele Fehler beim Clickern, viele falsche Annahmen kursieren und das ganze Potenzial wird kaum ausgeschöpft.
Wenn man weiß was man "da tut", dann macht das Arbeiten damit richtig Spaß. Ich benutze ihn zum Tricksen, zum Grundgehorsamsaufbau, zum Entspannen von "gefährlichen" Situationen... Der Clicker ist ständig dabei
Aber da musst Du für Dich entscheiden ob diese Trainingsmethode zu euch passt.
Und wie gesagt: Guck Dir in allen Bereichen erstmal an: Was genau wünscht Du Dir von Nala UND ist es realistisch dieses Ziel nun schon zu haben oder musst Du Dir zunächst kleinere Ziele stecken?! Sie ist 5 Monate alt, die Welt wird interessanter von Tag zu Tag. Bleib auf Kurs aber mit viel Verständnis für deinen Kindskopf. 2 Schritte vor, einer zurück...
Last but not least: ich kenne KEINEN Hund, der nicht hören WILL. Entweder er hat es (noch) nicht gelernt, was Du gerade von ihm willst, oder er kann aufgrund einer (für ihn!) großen Ablenkung gerade tatsächlich nicht umsetzen, was Du von ihm erwartest.
Viel Spaß mit Deiner Süßen