Beiträge von Scaramouche88

    Mir geht's gar nicht ums verstehen, aber ich finds schade für euch, wenn ihr so vieles "eklig" findet. Okay, Spinnen, stechende Insekten und Zecken, die üblichen Verdächtigen... - für die hat die Menschheit aber auch ihre Gründe, dass sie Angst und Ekel auslösen ;)


    Alles andere, was so kreucht und fleucht, ist ja irgendwie "erlernt eklig". Erinnert mich an die erschreckend vielen Kinder, die einfach pauschal Angst vor Tieren haben (Hunde, Katzen, Pferde, alles schlimm). Das ist ebenfalls antrainiert (ausgenommen sie wurden mal von einem Tier angegriffen).


    Ich find das einfach ne sehr traurige Entwicklung und es schränkt einen ja auch im Alltag ein, denn so ein Schmetterling oder Käfer kommt ja doch öfter mal vorbei ;) Einen Waldspaziergang stell ich mir auch weniger entspannt vor, wenn man die Natur gar nicht mehr bewundern kann, sondern alles tierische daran (ausser den eigenen Hund ;) ) irgendwie zu davonrennen findet :/

    Hallo!


    Ich war mit Junie vor 3 Wochen bei einer THP (die hier im Großraum anscheinend sehr angesehen ist und wirklich einen außergewöhnlichen Erfahrungsschatz hat) und was sich seitdem tut, ist wirklich erstaunlich. Ich berichte mal, vielleicht ist es für den ein oder anderen interessant :)


    Nach über 2 Stunden Erstanamnese hat Junie 2 Kügelchen Silicea in Wasser gelöst bekommen - und ist 2 Minuten später, eigentlich völlig aufgekratzt und ungehalten vom warten, plötzlich eingedöst. Anscheinend eine typische Reaktion.


    Die wichtigste Erkenntnis aus dem Gespräch: Hätten wir weiter gemacht mit Ohrentropfen (Wirkstoff: Antibiotika + Cortison, also Vorsicht vor dem Zeug!), chemischen Entwurmungen, Impfungen und sonstigen Medikamenten, hätte ich auf eine heftige Allergie warten können. Das war auch mein Gefühl, ich hatte nur keinerlei Ahnung, ob sie schon Allergiesymptome zeigt. Was bisher war, ist aber Gott sei Dank "nur" auf ein geschwächtes Immunsystem zurückzuführen - das wir mit weiteren Medikamenten nur noch weiter geschwächt hätten. Aus diesem Teufelskreis wären wir so nicht gekommen, im Gegenteil :verzweifelt:


    Mir wurde dann gesagt, die bisherigen Anzeichen und Symptome würden in den nächsten Wochen wiederkehren, denn es muss alles raus, jetzt, wo die Selbstheilungskräfte aktviert wurden. Es könne mitunter auch recht heftige Reaktionen geben.


    Schon einen Tag nach der Gabe des Mittels wurde Junies Bauch langsam rot. Innerhalb einer Woche kleine rote Pusteln, die Haut schälte sich an kleinen Stellen ab, alles sah sehr entzündet aus. Sie fing an, sich die typischen Stellen an den Oberschenkelinnenseiten wund zu lecken.


    Das Auge, an dem sie mit ein paar Monaten etwas hatte, eitert seither manchmal über Nacht (minimal, aber es ist morgens ein Eiterpfropf in diesem Auge zu sehen). Die Schnupfensymptome sind minimal wiedergekehrt.


    Ich bin in Kontakt mit der THP und schicke regelmäßig Bilder und Berichte. Sie war begeistert von der deutlichen Reaktion, der Bauch bekam nach knapp 2 Wochen wieder eine normale Färbung, das wundlecken war vorbei.


    Dann fing es von vorn an und ich war unsicher, ob das in Ordnung ist. Der Bauch blieb normal, das Wundlecken trat aber wieder auf und vor allem bildeten sich innerhalb von Stunden Pusteln (richtige Knubbel) unterm Fell, die nach ein paar Tagen einfach wieder verschwanden. Am Rücken, an den Beinen... überall. Lauter kleine Anhäufungen von kleinen verhärteten Stellen. Besonders am Kopf sind sie sehr deutlich und halten sich hartnäckiger als überall sonst :/


    Mir wurde erklärt, die Heilung verlaufe in Wellen und das sei genau so erwünscht.


    Das Wichtigste bei der ganzen Sache ist, wie der Hund drauf ist. Würde sie schlecht fressen, sichtbar unter dem Juckreiz leiden oder schwerfällig werden, wäre das kein gutes Zeichen. Stattdessen erfreut sich Junie aber bester Laune und ihr Energielevel ist sogar gestiegen. Sie ist wahnsinnig lebensfroh und keine Minute schlecht drauf! :)


    Ich habe auch ein sehr gutes Gefühl bei der Sache und wir sind anscheinend auf dem besten Weg :)

    Was wir geändert haben:

    - Wir füttern jetzt mindestens 1x am Tag roh. Seit der Behandlung frisst sie das erstaunlicherweise wieder. Davor mochte sie es überhaupt nicht mehr...
    - Wir lassen die Auffrischungs-Impfung nach dem ersten Geburtstag weg. Mir wurde geraten, bei Unsicherheit den Titer bestimmen zu lassen. Mit tausendprozentiger Sicherheit sei der mehrfach erhöht und eine Imfpung sowieso nicht notwendig.
    - Wir entwurmen nicht mehr chemisch. Die THP meinte, es gäbe genügend Kräuter und Knollen, die gegen Wurmbefall wirken. Hätte sie wirklich zu viele Würmer, würde sie sich außerdem beim spazierengehen auch selbst Kräuter suchen, die sie brauchen kann. Zudem gäbe es beim Fressen und beim Output klare Anzeichen, wenn sie wirklich einen Befall hätte.
    - Unterm Strich lassen wir also möglichst jede Chemie weg, natürlich gibt es auch nicht diese schrecklichen Spot-Ons, sondern eben Kokosöl. Ist bei kurzem Fell ja gut zu handeln.

    Wir haben vorgestern im Wald zwischen 40 und 50 Zecken gehabt - ich hab irgendwann das zählen aufgehört.
    Ein Traum, echt... zum Glück kennt man die Stellen schnell, an denen sich so viele sammeln.

    Du Süße :( :


    Das tut mir unglaublich Leid. Ich hoffe, du kannst bald erkennen, dass dich keinerlei Schuld trifft und dass du den Lauf der Dinge nicht hättest beeinflussen können. Ich kann verstehen, wie schrecklich du dich fühlst, ich hab meine Kleine in Nevios Alter auch schon mal für ein paar Stunden sicher totgeglaubt und der Schmerz und die Verzweiflung sind wirklich unbeschreiblich.
    Es wird Zeit brauchen, aber du wirst damit umgehen lernen und einen neuen Hund auf seinem Weg begleiten. Wir können sie nicht vor allem beschützen und diese Dinge passieren. Es sollte so sein, du hattest es nicht in der Hand. Bitte sei dir dessen bewusst, es hat keinerlei Sinn, deine Trauer auch noch mit Schuldgefühlen aufzuladen.


    Alles Gute - ich hoffe, dass es hier weitergeht mit dir und einem Windspiel. Irgendwo ist vielleicht schon eines, das dir bald mit ganz viel Liebe helfen wird, den Schmerz um den süßen Nevio erträglicher zu machen. Ich würde es dir sehr wünschen...

    Schwarzkümmelöl hat zu meiner Überraschung einen stolzen Preis (in meinem Fall von 43€ für 500ml), das ist mir zu krass, dafür, dass es eventuell hilft. Ich geb jetzt Schwarzkümmel-Ölkuchen (6€ für ne Packung die länger als nen Monat reicht). Ist gut fürs Immunsystem, fürs Fell, hilft gegen irritierte Haut und Parasiten.

    Zitat

    Okay, das beruhigt ja schon :gut:
    Bisher hatte ich das auch immer so gemacht, aber bei diesen Ekelbiestern lässt man sich gern mal Panik einreden :ops:


    Wenn ich dann sowas sehe...näää :verzweifelt:
    https://www.dogforum.de/diese-…en-t179664.html#p11134910


    Das stimmt. Aber tot ist tot. Klar, das mit den Eiern... mir ist das mal bei einer dicken Stubenfliege passiert. Die krabbelte rum, ich bin draufgetreten und es waren lauter Eier drin. Klar ist das ziemlich eklig. Aber wenn man die Zecke zum platzen bringt (würde ich auch trotz Spot-on machen, denn wer weiß, ob die nur gelähmt sind), geht man selbst dann auf Nummer sicher, wenn Eier drin sind. Dann ab ins Klo und fertig :)


    Ich hab heute Kokosöl bestellt und geb außerdem Schwarzkümmelölkuchen, das muss jetzt einfach helfen. Ansonsten ist weiter absuchen und ganz schnell rausmachen angesagt, falls sich doch mal eine festbeisst.

    Zitat

    Nachdem hier ja auch schon von zermatschten Zecken berichtet wurde, die weiterkrabbelten oder die zumindest ihre Eier abgelegt haben, bin ich auch übervorsichtig.


    Letztens hab ich eine wieder mal mit der Schere zerstückelt und was war ? Der Kopf ist fröhlich weiter gekrabbelt, nachdem ich den Körper abgeschnitten hab. Dann waren noch ein paar Beine ab ? Macht nix, weiterkrabbeln !
    Also zerstückeln, zermatschen und anzünden, dann wegspülen...


    Ohje, dann gehört sich hier wohl mal mit einigen Mythen aufgeräumt.


    1. Wenn das Tier scheinbar noch krabbelt (was es ganz sicher nicht bewusst tut, wenn du es grade zerquetscht hast), sind das noch aktive Nervenenden. Bestes Beispiel dafür ist der berühmte Gecko, der seinen Schwanz abwirft. Der zappelt dann auch noch minutenlang nach, aber sicher würde man nicht auf die Idee kommen, dass er deshalb gleich wieder seinem gewohnten Alltag nachgeht, oder? ;)


    2. Die Zecke hat ihre Atmenöffnungen hinter dem letzten Beinpaar - dem Kopf hilft es also relativ wenig, weiterzukrabbeln. Wenn der Körper zwischen Kopf und Hinterteil zerdrückt wurde, ist das Vieh auch nicht mehr wirklich funktionstüchtig.


    3. Wie soll die Zecke wieder an jemandem andocken und sich festbeissen/Krankheiten übertragen, wenn grade ihr kompletter Hinterleib explodiert ist? Klar, die Viecher sind zäh, aber im nicht mehr lebensfähigen Zustand ist denen auch egal, ob sie noch Nahrung kriegen.


    Also: Zerdrücken reicht vollkommen aus und wenn es einen ekelt, kann man sie ja im Klo runterspülen. Alles andere ist aber sinnloser Aufwand - toter als tot kriegt man auch Zecken nicht ;) Wichtig ist nur, dass es "klick" macht, dann ist der Körper geplatzt und das Tierchen ist erledigt.

    Danke für die Infos!


    Melli, kurze Frage: du hast doch auf die Zecke getreten und es hat geknackst oder? Also ist sie geplatzt, das Viech ist TOT :lol: du brauchst die nicht noch aufwändig verpacken und ins Glas sperren, die würde sich auch ohne den Aufwand schwer tun, noch rumzukrabbeln :headbash:


    Magst du dir keine zeckenzange holen, wenn die dich so ekeln? Also mit der Hand wird ich sie auch nicht anfassen wollen. Weiteres Plus für die Zange: nachdem du sie rausgedreht hast, ab ins Küchenkrepp und ein mal mit der Zange drübergerollt, dass es klickt -> Zecke hin :)