Beiträge von Scaramouche88

    Hallo von der Freilauf-Front!


    Wir haben gestern und heute das Laufen ohne Leine "geübt". Junie hatte die 10m Schlepp weiterhin dran, aber nur, damit ich nach Bedarf eingreifen kann. Denn natürlich rennt sie freudig zu jedem Menschen und wenn ich behaupten würde, sie wäre da mit 16 Wochen 100%ig abrufbar, würd ich ein bisschen übertreiben ;)


    Fazit der ganzen Sache: Ich bin null aufgeregt und Junie hält den Radius, an den ich sie von Anfang an mit der Schleppleine herangeführt hab :) Ich bin ganz happy - vor allem, weil es mein Hündchen glaub ich auch ist. Ich würd es übrigens auch wieder so machen (erst Schleppleine um einen Radius zu erarbeiten und dann ableinen).


    Wir üben ganz nebenbei "nein" und ich schicke sie schon mal ins "Sitz", wenn sie ein paar Meter weg ist (das wundert sie unheimlich, denn da gibt's doch ein Leckerlie, also muss man doch herkommen..?) Wenn sie weiter zurück bleibt, jogge ich einfach los und sie kommt ganz schnell. Ich hoffe dass sie lernt, gut auf mich zu achten. Jedes umschauen wird belohnt und kommt sie zu mir, bekommt sie immer Lob. Es macht total Spaß - gut, dass ihr mich überzeugt habt, es einfach mal zu probieren :gut:

    Merci :)


    Eure Ratschläge sind echt super. Vany, deine Ansicht find ich auch interessant - stimmt eigentlich :)


    Ich werd heute Abend mal in den Wald gehen und die Schlepp mal schleifen lassen - eher als Test für mich, denn ich muss vermutlich erstmal für mich selbst rausfinden, dass ich locker bleib :)

    Danke für eure vielen Ideen und Antworten :)


    Ich hab leider keinen befreundeten Hund, mit dem wir das üben könnten (ihr Kumpel ist nicht recht viel älter als sie und läuft auch standardmäßig mit Leine). Wo wir uns wohlfühlen, sind wirklich keine 5m entfernt die Gleise. Ich versuche mal, davon ein bisschen weg zu gehen, tiefer in den Wald rein, und sie mal abzumachen. Ich hab echt Schiss davor - ich glaube der Hauptgrund ist, dass ich einfach noch keinen Hund hatte und nur drauf warte, allein im Wald zu stehen, während Junie die neue Freiheit genießt.


    Bei uns hängt die Schlepp auch nur durch, sie hält den Radius von Anfang an wie eine Große... Vielleicht trau ich mich heute Abend mal :/ IHR seid Schuld, wenn ich nachher eine Vermisstenanzeige einstelle! :|

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    Zu Beginn hab ich mit dem Welpchen auf Spaziergängen halt "normal" gearbeitet. Er hat die Umgebung erkundet und wenn er zu weit raus war, hab ich Party gemacht und gelockt und gerufen - das war dann irgendwann der Grundbaustein für unseren heutigen Not-Abruf.


    Ich hab die letzten Seiten mal überflogen und mir stellt sich immer die selbe grundlegende Frage:


    Junie war noch nie im Freilauf und ich hab tausend Gründe, warum ich mich das nicht traue. Sie jagt, sie verfällt in den "Außer-Kontrolle-Modus" wenn sie andere Hunde sieht, sie würde auf Menschen zulaufen. Und das alles, wo im Wald einige Meter weiter Bahngleise oder an den Feldern in der Nähe wieder Straßen sind. Ich hab keine Ahnung, wie man da die Ruhe hat, den Hund in den Freilauf zu lassen :???:


    Ich hätte sie natürlich gern selbst, nicht falsch verstehen ;) Aber Junie ist mein erster Hund und ich kann null einschätzen, ob sie vielleicht einfach ausbüchst und weg ist? Oder vor ein Auto rennt? Was, wenn es bei ihr aussetzt und sie einfach durchbrennt? Ich kann das nicht einschätzen und egal wie weit ich hier rausfahre: Irgendwo ist immer eine Bundesstraße in der Nähe... wie traut ihr euch das nur :/


    Soll ich sie einfach mal abmachen und tausend Tode sterben, ist das normal? Oder ist es im Grunde wurscht, ob sie bisher einfach an der Schlepp habe (da ist sie der reinste Vorzeigehund)?

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    Name als Rückrufkommando find ich zugegebener Maßen auch immer doof.
    Wenn ich alle Jubeljahr mal einen Rückruf nutzen muss, mag ich das er zu 1000000% zieht und da nutzt sich mir der Name vom Hund zu schnell ab.


    Unser Rückruf ist auch "Junie". Hat sich so eingependelt, das lässt sich so schön freudig rufen und genau so freudig kommt sie dann angerannt und bekommt immer ein Super Leckerlie. Ansonsten sag ich (als "schau her" Kommando) einfach ein kurzes Ju und da hat sie mit umschauen zu reagieren. "Junie" setz ich aber konsequent nur ein, wenn sie wirklich zu mir kommen soll und ich ein tolles Leckerlie parat hab. Das funktioniert so gut, dass ich jetzt (nach langem Überlegen) nicht mehr umschulen will. Also heißt sie im Alltag eben "Mäuschen" (das ist das Wort für die süße Stimme, wenn ich sie locken will) oder Junimaus (völlig andere Stimmlage als der Rückruf) usw... klappt auch :)


    Ansonsten versteh ich deine Argumentation absolut. Abnutzen darf es sich nicht. Genau so finde ich "komm" nicht sinnvoll, denn man verwendet das Wort auch so nebenbei sehr oft. Das Gleiche gilt für "Platz", das auch in "Geh auf deinen Platz" vorkommt (bei uns zumindest). Deshalb ist daraus jetzt "down" geworden. Mir ist es ja wurscht, was ich da sag, aber wenn's dem Hund das Leben leichter macht, warum nicht :)

    Das Thema "Größe" find ich auch interessant.


    Vany, folgende Situation:
    In unserer letzten Spielstunde (bei uns wird nicht nach Alter, aber nach "groß" und "klein" unterteilt), war ein Rüde zum letzten Mal mit in der Stunde für die Kleinen, weil er schon deutlich größer ist. Er ist aber auch erst um die 18 Wochen alt. Dh. er rennt natürlich einfach mal über einen Mini-Welpen oder Malteser drüber - gar nicht in böser Absicht.


    Lernt er da wirklich "oh, das fanden die Kleinen jetzt doof, das lass ich in Zukunft"? Oder vielleicht auch "ach witzig, dem bin ich überlegen"? Kommt das nicht auf den jeweiligen Hund an?


    Für Junie ist es super, dass ihre Spielkameraden eine ähnliche Größe haben. Sie ist recht unsicher am Anfang und hat genug zu tun, neue Rassen und Charaktere kennen zu lernen. Größere Hunde lernt sie in der Gruppenstunde kennen, muss sich aber noch nicht mit ihnen im Spiel auseinandersetzen. Vor ihrem Kumpel (der etwas größer, aber vor allem kräftiger ist) hatte sie am Anfang immer Angst, sobald sie unter die Räder geraten ist. Das hat sie überfordert und dabei ist sie nach wie vor unsicher. Ich find es gut, dass sie erstmal mit ähnlich großen Hunden (wie besagtem Kumpel) üben kann, dass das eigentlich nicht schlimm ist.


    Wenn sie älter ist, bin ich auch für eine gemischte Gruppe. Vorausgesetzt, sie hat gelernt, beim spielen gut zurecht zu kommen und ihre Unsicherheit etwas abgelegt.


    Ich habe mir zu dem Thema bisher keine Meinung erlaubt. Mittlerweile hab ich eine, was meinen Hund angeht. Alle Größen wären für sie (noch) die totale Überforderung - aber das mag bei anderen Hunden wieder anders sein. Deshalb würde ich mal vorsichtig fragen: Kann man denn wirklich so pauschal sagen, was besser ist? ;)

    Melli, nimm deinen Mann doch mal mit zur Hundeschule / mit zum Training..?
    Vielleicht hilft ihm das, alles etwas gelassener zu sehen und Ruby's Verhalten zu verstehen (und va. dass es ganz normalist) :)


    Samby, super süße Fotos! So ein Herzchen... :)

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    Bestimmte Körperstellen wirken beim Hund entspannend, wenn man diese streichelt oder leicht massiert. So kann man da diese Entspannung hervorrufen und gleichzeitig wieder mit etwas bestimmtem Verbinden (Hund auf der Decke streicheln, Hund Halsband ummachen und dann, etc.).


    Welche Körperstellen sind das denn? :)


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    Wobei ich sagen muss, dass die Babys momentan auch ein Testlauf sind. Bisher habe ich das Entspannungssignal nie so früh schon aufgebaut.


    Wie "früh" hast du es denn angefangen aufzubauen? Junie geht bei Hundebegegnungen ziemlich nach vorn (freudig erregt), um dann ganz schnell abzuhauen, weil sie bei fremden Hunden eher unsicher ist. Das heißt, das Thema bedeutet grundsätzlich erstmal "Stress". Wir arbeiten uns Stück für Stück vor, aber so ein Entspannungssignal wäre unheimlich hilfreich, glaub ich.


    Du hast ja Hundebegegnungen angesprochen: Würde das dann bedeuten, dass man das spezielle Halsband immer dabei hat und dem Hund umlegt, wenn er einen anderen Hund trifft? :???: Vermutlich kommt dann eher das akustische Signal zum Einsatz, oder?



    Off Topic: Was für ein wunderschöner, netter Austausch - ganz ohne Vorwürfe und Geschimpfe :gut:

    Ich hab mitgelesen und gebe mal meinen Senf dazu:


    Junie geht auch aufs Sofa (auch bei uns Tabuzone). Sie hat es ebenso als Spiel gesehen, wie es bei Ruby beschrieben wird. Trotz Schimpfen. Sie geht auch nur drauf, wenn sie aufgedreht ist, ansonsten holt sie sich mit Vorliebe Sachen runter, wenn ich nicht hinsehe. Fernbedienung, Decke, Kissen etc... Und mal ehrlich: Was soll ich tun, außer den Hund jede Sekunde im Blick haben?


    Ich habe sie ein paar Tage lang konsequent in die Box gesetzt, wenn sie wirklich länger als ein paar Sekunden auf dem Sofa geblieben ist. Da gab es (zu meiner anfänglichen Verwunderung) kein Gewinsel, keine Beschwerde - als wüsste sie, dass sie was falsch gemacht hat. Nach ein paar Minuten kam sie raus, aber diese Art von "Spiel" fand sie natürlich doof. "Auf deinen Platz" ignoriert sie natürlich bei diesem Thema und ich möchte mir keine Kommandos kaputt machen, nur weil der Hund gerade aufgedreht und kaum ansprechbar ist. Sie muss sich nicht wie eine Große kontrollieren können - sie soll nur wissen: Auf "Sofa" folgt was Unangenehmes (kein Gespringe mehr). Wenn sie unten bleibt, kann sie spielen, ansonsten grenze ich sie räumlich ein.


    Mittlerweile springt sie in ihrer aufgedrehten Phase noch mal wie wild drauf, aber nur, um sofort wieder runter zu gehen und sich nach mir umzusehen. Sie weiß mittlerweile, dass ich das mit dem Sofa nicht so cool finde, und setzt sich nicht mehr ruhigen Gewissens drauf, um zu buddeln oder Fäden zu ziehen. Kurz draufrasen ist für den jetzigen Zeitpunkt okay - denn es ist ja schon eine Steigerung zum üblichen drauf bleiben und Unsinn machen. Wie Brizo schon sagt, ich kann nicht verlangen, dass sie es jetzt 100%ig lässt und manchmal dreht sie eben hoch und springt im Affekt drauf - ich find es aber schön, dass sie sofort schaltet und wieder runter geht. Man kann das wohl auch als Provokation deuten, keine Ahnung... ich seh es jetzt erstmal als Verbesserung zum Verhalten davor.


    Springt sie auf Sofa oder Bett und verharrt dort, kommt sie in die Box - alles andere (Leckerlie unten etc.) fruchtet nicht, und außerdem will ich es nicht zum Ritual machen, dass es ein Leckerlie gibt, wenn sie die Abfolge "aufs Sofa, runter vom Sofa" abspult. Würde sie in der Box durchdrehen, wäre das für mich keine Alternative, aber sie sitzt ruhig drin und wartet drauf, dass sie wieder raus kommt. Ihre Box hat sie deshalb nicht negativ besetzt, ich erhoffe mir eher die Verknüpfung "Sofa -> räumliche Begrenzung", also dass sie es nicht auf die Box schiebt, sondern einfach Schluss mit Spiel und Spaß ist, wenn sie aufs Sofa geht. Es scheint bisher gut zu klappen.


    Um das Thema Sofa grundsätzlich abklingen zu lassen (ich will einfach nicht, dass das mal ein ernsthafter Streitpunkt wird, sondern versuche eher, das Interesse davon weg zu lenken), hab ich ein Trenngitter zum Wohnzimmer gekauft. Wenn ich im Bad bin, hat Junie jetzt im Gang ihren Bereich, in dem sie zu warten hat. Sie hat dort Wasser, eine Decke und Spielzeug und bleibt dort ganz ohne Probleme. Außerdem führe ich sie damit dazu hin, dass auch das Bad langsam Tabuzone wird. Bisher durfte sie da rein, weil sie einfach noch so klein war. Jetzt ist sie eben im Gang davor und macht das ohne Murren ganz brav.


    Bett und Sofa versuche ich jetzt also konsequent so zu lösen.


    Küchenzeile ist auch so ein Thema. Da versuche ich es mit "nein". Das kann und versteht sie eigentlich, will es aber nicht wirklich gehört haben, wenn sie an der Küche hochgeht ;) Dort versuche ich es mit "oben schimpfen, unten loben", denn die Küche gehört für mich eher zum Thema "Neugier" und ich finde das lange nicht so frech wie die Aktion mit dem Sofa oder dem Bett. Ich möchte ihr da einfach beibringen, dass es sich für sie null lohnt, an der Küche hochzuspringen - unten ist es viel angenehmer und nur dort gibt es dann auch mal Futter.


    So, jetzt bin ich gespannt, ob meine Erfahrung irgendjemandem was bringt und wie die Erfahreneren unter euch meine Anfänger-Erziehung bewerten ;)

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    Ich vermute, dass Ruby das ganze als Spiel ansieht. Ich würde an dieser Stelle gar nicht mit Kommando arbeiten, weil es nur noch mehr "anstachelt".
    Ich würde sie beim ersten mal schon etwas rüpeliger runterschieben und danach hat sie es nicht mehr zu probieren, unten kannst du ihr auch eine Alternative anbieten. Du kannst sie zumindest direkt in ihren Korb schicken, oder sitz machen lassen. Und wenn das alles nicht fruchtet, dann würd ich sie schon nach dem ersten Versuch in ihre Box bringen. Denn diese Diskussionen können sich schnell ritualisieren, der Hund denkt dann, das ist normales Spiel zwischen euch, oder denkt das gehört dazu.


    Das würde mir jetzt zumindest mein Gefühl sagen und wenn dir das wichtig ist, dass sie nicht aufs Sofa darf, dann würd ich da auch konsequent bleiben!


    Guter Tipp (rein gefühlsmäßig), wir haben das selbe Problem... Und ja, sie sieht es als Spiel. Ich will sie dann auch nicht rüpelig runterschubsen und such nach einer Alternative. Blöderweise springt Junie meist drauf, wenn ich nicht im Raum bin. Ich habe eine deutlich genervte Stimmlage, sobald ich das bemerke - sie findet's trotzdem oft witzig... :roll: