Ich hab mitgelesen und gebe mal meinen Senf dazu:
Junie geht auch aufs Sofa (auch bei uns Tabuzone). Sie hat es ebenso als Spiel gesehen, wie es bei Ruby beschrieben wird. Trotz Schimpfen. Sie geht auch nur drauf, wenn sie aufgedreht ist, ansonsten holt sie sich mit Vorliebe Sachen runter, wenn ich nicht hinsehe. Fernbedienung, Decke, Kissen etc... Und mal ehrlich: Was soll ich tun, außer den Hund jede Sekunde im Blick haben?
Ich habe sie ein paar Tage lang konsequent in die Box gesetzt, wenn sie wirklich länger als ein paar Sekunden auf dem Sofa geblieben ist. Da gab es (zu meiner anfänglichen Verwunderung) kein Gewinsel, keine Beschwerde - als wüsste sie, dass sie was falsch gemacht hat. Nach ein paar Minuten kam sie raus, aber diese Art von "Spiel" fand sie natürlich doof. "Auf deinen Platz" ignoriert sie natürlich bei diesem Thema und ich möchte mir keine Kommandos kaputt machen, nur weil der Hund gerade aufgedreht und kaum ansprechbar ist. Sie muss sich nicht wie eine Große kontrollieren können - sie soll nur wissen: Auf "Sofa" folgt was Unangenehmes (kein Gespringe mehr). Wenn sie unten bleibt, kann sie spielen, ansonsten grenze ich sie räumlich ein.
Mittlerweile springt sie in ihrer aufgedrehten Phase noch mal wie wild drauf, aber nur, um sofort wieder runter zu gehen und sich nach mir umzusehen. Sie weiß mittlerweile, dass ich das mit dem Sofa nicht so cool finde, und setzt sich nicht mehr ruhigen Gewissens drauf, um zu buddeln oder Fäden zu ziehen. Kurz draufrasen ist für den jetzigen Zeitpunkt okay - denn es ist ja schon eine Steigerung zum üblichen drauf bleiben und Unsinn machen. Wie Brizo schon sagt, ich kann nicht verlangen, dass sie es jetzt 100%ig lässt und manchmal dreht sie eben hoch und springt im Affekt drauf - ich find es aber schön, dass sie sofort schaltet und wieder runter geht. Man kann das wohl auch als Provokation deuten, keine Ahnung... ich seh es jetzt erstmal als Verbesserung zum Verhalten davor.
Springt sie auf Sofa oder Bett und verharrt dort, kommt sie in die Box - alles andere (Leckerlie unten etc.) fruchtet nicht, und außerdem will ich es nicht zum Ritual machen, dass es ein Leckerlie gibt, wenn sie die Abfolge "aufs Sofa, runter vom Sofa" abspult. Würde sie in der Box durchdrehen, wäre das für mich keine Alternative, aber sie sitzt ruhig drin und wartet drauf, dass sie wieder raus kommt. Ihre Box hat sie deshalb nicht negativ besetzt, ich erhoffe mir eher die Verknüpfung "Sofa -> räumliche Begrenzung", also dass sie es nicht auf die Box schiebt, sondern einfach Schluss mit Spiel und Spaß ist, wenn sie aufs Sofa geht. Es scheint bisher gut zu klappen.
Um das Thema Sofa grundsätzlich abklingen zu lassen (ich will einfach nicht, dass das mal ein ernsthafter Streitpunkt wird, sondern versuche eher, das Interesse davon weg zu lenken), hab ich ein Trenngitter zum Wohnzimmer gekauft. Wenn ich im Bad bin, hat Junie jetzt im Gang ihren Bereich, in dem sie zu warten hat. Sie hat dort Wasser, eine Decke und Spielzeug und bleibt dort ganz ohne Probleme. Außerdem führe ich sie damit dazu hin, dass auch das Bad langsam Tabuzone wird. Bisher durfte sie da rein, weil sie einfach noch so klein war. Jetzt ist sie eben im Gang davor und macht das ohne Murren ganz brav.
Bett und Sofa versuche ich jetzt also konsequent so zu lösen.
Küchenzeile ist auch so ein Thema. Da versuche ich es mit "nein". Das kann und versteht sie eigentlich, will es aber nicht wirklich gehört haben, wenn sie an der Küche hochgeht Dort versuche ich es mit "oben schimpfen, unten loben", denn die Küche gehört für mich eher zum Thema "Neugier" und ich finde das lange nicht so frech wie die Aktion mit dem Sofa oder dem Bett. Ich möchte ihr da einfach beibringen, dass es sich für sie null lohnt, an der Küche hochzuspringen - unten ist es viel angenehmer und nur dort gibt es dann auch mal Futter.
So, jetzt bin ich gespannt, ob meine Erfahrung irgendjemandem was bringt und wie die Erfahreneren unter euch meine Anfänger-Erziehung bewerten