Beiträge von Scaramouche88

    Jetzt muss ich hier mal ne Anfängerfrage stellen. Wir sind aus Bayern und es ist mein erster Frühling mit Hund. Leinenpflicht gibt es hier nicht. Trotzdem will ich nicht, dass meine Motte über junge Vögel herfällt, deshalb meine Frage: wie lang geht denn diese Zeit und wie lang lasst ihr die Leine dran?


    Junie läuft normalerweise frei, aber wenn mans weiß, muss das ja nicht sein...

    Zum Dalmatiner: unterschätz den Jagdtrieb nicht, der eventuell vorhanden sein kann. Du kannst einem erwischen, der absolut keinen hat. Es gibt aber auch welche, die nicht frei laufen können.


    Ich hab nach so ziemlich den identischen Eigenschaften gesucht wie du und im Dalmatiner meinen Traumhund gefunden. Die Sensibilität und Anhänglichkeit gepaart mit einem eigenen Kopf und ner Dosis will to please sind einfach toll. Auch für den Sport sind sie perfekt geeignet. Mit harter Hand, lauter Stimme und übertriebener Konsequenz kommst du allerdings nicht weit.


    Ich mag, dass sie sehr fein im Handling sind und sich unheimlich gut anpassen. Im Haus sind sie die Ruhe selbst und der extreme Bewegungsdrang draußen, von dem du in Rassebeschreibungen liest, ist absolut überbewertet (wird dir jeder gute Züchter unterstreichen). Ich gehe mit meiner Hündin im Schnitt 1-1,5 Stunden am Tag und sie ist zufrieden - und das wirst du auch von den meisten anderen Dalmibesitzern hören, die ihren Hund nicht zum Sportler erzogen haben, weil "Laufhund" draufsteht. Seit 8 Tagen geht meine Maus gar nicht mehr spazieren (wir müssen ein Bein schonen) und sie ist ausgeglichen und glücklich, ohne Terror oder irgendwas kaputt zu machen. Dalmatiner sind erstaunlich im Umgang mit Kindern und werden oft als Therapiehunde in Altenheimen und Behinderteneinrichtungen eingesetzt.


    Gegen den eventuell aufkommenden Jagdtrieb hab ich von Welpenalter an gearbeitet - ein jagender Hund war meine Horrorvorstellung, ich kann dich da sehr gut verstehen. Spaziergang hieß bis ins Jungehundealter permanente "Zusammenarbeit". Rückruf bis zum umfallen, Spielzeug, verstecken, Dinge interessant machen... Klingt aufwändiger als es ist :) Junie geht heute Hasen hinterher, die neben ihr aufspringen und findet Amseln toll, die am Boden rumwuseln, ist aber nach ein paar Sekunden abrufbar, denn sie hat gelernt, dass bei meinem "Notrückruf" IMMER was besseres auf sie wartet.
    Alles schön und gut, es kann dir aber auch passieren, dass ein Dalmatiner auf Spur geht. Hier wurde eingeworfen, dass sowas leicht abzutrainieren sei, davon hab ich noch nichts gehört (würde mich aber interessieren, wie).


    Aber: Beim Dalmatiner gibt es durchaus versch. Zuchtlinien, das darf man auch nicht außer acht lassen bei diesem Thema.


    An deiner Stelle würde ich auf eine Ausstellung fahren und mir Rassen, die in die engere Wahl kommen, live anschauen. Mit seriösen Dalmatinerzüchtern hab ich durchaus die Erfahrung gemacht, dass sie offen und ehrlich Pros und Cons ansprechen - und ich habe mich nicht mit wenigen unterhalten und tu das nach wie vor. Gib dem Dalmi ne Chance - ich finde, sie passen spitze auf deine Beschreibung und wenn du dich bei der Suche bemühst, findest du was passendes. Bei Fragen (auch zu Züchtern und Ansprechpartnern wo auch immer in Deutschland) gerne PN! :)


    Weil der Boxer im Raum steht: mit dem Dalmatiner hast du mMn ein deutlich entspannteres Wesen, sie sind aktiv, aber weniger hibbelig und neigen nicht zum überdrehen. Was du dir da wünscht, weiß ich nicht, aber da sehe persönlich ich den deutlichsten Unterschied der beiden Rassen.

    Hallo Foris,


    was weiß man eigentlich über das Geschmacksempfinden von Hunden?


    Wir schmecken ja neben den Rezeptoren der Zunge auch sehr stark mit der Nase. Ein Hund mit seinem ausgeprägten Geruchssinn müsste ergo ja besonders sensibel auf Geschmacksrichtungen reagieren, oder?


    Ist das bekannt? Und bezieht ihr sowas in eure Überlegungen was die Fütterung angeht mit ein?


    Freu mich auf Antworten :winken:

    Das "sie darf nur Fuß laufen" war mit Sicherheit auch nur so dahergesagt. Das würde ja kein Schnüffeln und permanente Konzentration erfordern. Und ob der Dalmi es dann auch für sinnvoll erachtet und macht, wenn man ihn bittet, ist ja auch so eine Sache.. :D


    Im Grunde war die Aussage wohl eher so gemeint, dass sie an der kurzen Leine laufen und keine großen Sprünge machen soll. Aber das mit dem Fuß laufen ist mir im Kopf geblieben und ich dachte "hätten wir das mal jemals geübt" - ich fänd es nämlich zB in der Stadt enorm praktisch, aber ich bin niemand, der mit dem Hund ständig neue Tricks oder Kommandos übt. Wenn mir ein Kommando fehlt oder es für uns im Alltag sinnvoll ist, mach ich das gern, ansonsten sind wir da eher faul, verglichen mit so manch anderen (gerade hier im Forum)...


    Was war denn dein tertierer lalalala-Verstärker für's Fuß laufen? :)


    Zitat


    Na das ist doch super. Was hat sie denn mit ihrem Fuss gemacht?


    Sie hat sich verknackst (nicht merklich, sondern sie stand nach dem Mittagsschlaf auf und hat etwas gehumpelt), ging innerhalb eines Tages plötzlich immer mehr lahm bis sie abends auf 3 Beinen lief. Verdacht auf Knochenabsplitterung in der Schulter, mindestens aber eine starke Stauchung in Schulter und Ellenbogen. Vielleicht ist sie blöd aus dem Auto gesprungen oder in der Arbeit irgendwo ausgerutscht, ohne dass es jemand bemerkt hat. Diese Absplitterung kommt wohl bei Hunden relativ häufig vor, ist aber anscheinend Gott sei Dank nicht der Fall. Sie hat Entzündungshemmer bekommen und heute beim Check war es deutlich besser. Morgen fangen wir langsam wieder mit Spaziergängen an und dann mal sehen... :) Wird schon wieder, die Zaubermaus!

    Ich stimmt dir zu, da sollte man dranbleiben. Mit dem einfachen Ziel, dass der Hund Spielen und Begegnungen nicht per se negativ besetzt.


    Ich wusste bei meiner Hündin von Anfang an, dass wir üben müssen, was das Selbstbewusstsein angeht. Sie war von Welpe an in einigen Situationen unsicher, Gott sei Dank aber nie aggressiv.
    Sie hatte das selbe Problem mit dem "gejagt werden" und ist so kopflos weggerannt, dass sie als Baby schon mal gegen einen Baum geknallt ist und ein anderes Mal in einen Zaun lief :/ Sie war anfangs sehr unsicher mit anderen Hunden, extrem unterwürfig und es wurde ihr schnell zu viel.


    Hat deine Jette Spielkameraden, die sie regelmäßig sieht?


    Wir haben ihr Selbstbewusstsein mit Spielkameraden gestärkt. Ihr bester Kumpel (gleiche Rasse, sieht also gleich aus, das gab ihr total viel Sicherheit) ist über 10kg schwerer als sie und die beiden spielen mindestens 1x pro Woche für eine Stunde im Garten zusammen. Das hat ihr unglaubliches Vertrauen geschenkt und dieser eine Hundekumpel hat dafür ausgereicht, dass das Thema zumindest nicht mehr grundsätzlich mit Angst besetzt war.


    Zusätzlich waren wir weiterhin in Spielstunden, die durch das "spielen üben" mit ihrem Dalmifreund immer besser liefen. Er war/ist auch jede Woche in diesen Stunden und wenn Junie wollte, konnte sie da auch nur mit ihm spielen (war anfangs fast ausschließlich der Fall).


    Sie wurde hauptsächlich in diesen Spielstunden gejagt, trotzdem sind wir dort geblieben, weil ich eine positive Entwicklung gesehen hab. Natürlich ist die Trainerin immer dazwischen und hat den anderen Hund abgerufen, trotzdem vergehen ein paar Sekunden und dieses jagen/wegrennen findet statt. Für mich war die Lösung aber nicht, diese Stunden zu verlassen - das wäre wohl anders gewesen, wenn sich das wegrennen gesteigert oder gehäuft hätte. Dadurch, dass Junie durch das regelmäßige Spielen aber enorm an Selbstbewusstsein gewonnen hat, fand sie in der Spielstunde mit der Zeit erst einen und dann weitere Hunde, mit denen sie dann auch tatsächlich spielen konnte und wollte. Wenn ich gemerkt habe, dass ihr die Stunde zu viel wird, haben wir abgebrochen oder auch mal ne Woche Pause gemacht.


    Erst hat sie sich an die etwas kleineren Hunde, dann an welche ihrer Statur, dann an die, die ihr optisch nicht ganz geheuer waren (zB eine englische Bulldogge) getraut. Mir war immer wichtig, dass eine positive Entwicklung zu sehen ist, und sei es auch noch so langsam.


    Gejagt wird sie heute ausnahmslos nicht mehr. Sie hat gelernt, im besten Falle freudig aufs Spiel einzugehen und im schlechtesten von Anfang an zu beschwichtigen. Sie ist weiterhin eine vorsichtige, unterwürfige Hündin und wird es auch bleiben - für mich völlig okay, ist mir sogar lieber. Sie hatte noch nie ernsthaft Stress mit einem Hund. Dass sie wirklich ängstlich wird kommt heute (nach ca 10 Monaten des Trainings) kaum noch vor, manchmal hat sie aber auch so einen Tag. Unterwift sie sich arg deutlich und lässt der andere Hund nicht locker, nehm ich sie raus. Sie soll wissen, dass ich im Notfall immer da bin und aus "spielen" nicht eventuell Angst wird.


    Langsam lernt sie sogar knurren und mit vertrauten Hunden ist sie richtig frech und trickst sie aus :)


    Fazit: Ich bin nicht für sinnloses konfrontieren mit anderen Hunden und Spielstunden ohne Regeln, aber definitiv dafür, den Hund mit ausgewählten Partnern spielen zu lassen, wenn man das Verhalten einschätzen kann - für uns war das der absolute Durchbruch. Auch spielen will gelernt sein und ist meiner Erfahrung nach absolut lernbar, wenn man den Hund nicht wahl- und planlos anderen Hunden aussetzt. Für mich gibts keine bessere Übung fürs Sozialverhalten - vorausgesetzt natürlich, der Hund ist durch die Angst nicht aggressiv ggü Artgenossen, zu der Ausgangslage kann ich nichts beitragen.


    Viel Erfolg für euch - das klappt ganz sicher und ihr habt ja auch einen Profi an der Hand!! :)

    Goldig.


    Sagt mal, können eure Dalmis ordentliches Fuß laufen?


    Würde mich mal interessieren. Wir haben das nie geübt und ich dachte, das holt uns jetzt ein. Wir machen seit Mittwoch keine Spaziergänge mehr, weil Junie ein Bein schonen muss. Es hieß, sie darf nur Fuß laufen. Kennt sie aber nicht :D Gott sei Dank ist sie so ein Schatz und macht null Terror, also können wir aufs Fuß verzichten. Das find ich sehr erstaunlich, hätte beim Dalmi mit was ganz anderem gerechnet.