Beiträge von KirstenC

    Zitat

    kirsten: Die Frau wollte weder die Adresse, noch eine Tel.Nr. dalassen. Ihren Namen hat sie uns auch nicht gesagt.


    Sie ist in ihr Auto gestiegen - als meine Mum sie nach den Daten fragte oder ob sie sich lieber bei uns melden würde - ohne Kommentar gefahren...


    Oh, das ist blöd...


    So was ähnliches hatte ich auch mal mit nem Müllmann, den Dana in den Arm gebissen hatte... er hat natürlich alle unsere Kontaktdaten bekommen, aber wir nix von ihm und die Kollegen sagen, der fährt diese Tour sonst nie, die kennen den auch nicht :???: Ich hab wochenlang hier ne große Pralinenschachtel liegen gehabt, in der Hoffnung, den mal wieder zu treffen und vor allem gezittert, ob da noch ne Anzeige nachkommt... Kam nix. :gott:


    Ärgerlich... aber dann kannste nur abwarten... und natürlich verhindern, das sowas noch mal passiert... falls da was kommt, wäre es sicher von Vorteil, wenn bis dahin das Grundstück gesichert wäre, zum Beispiel...


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Ich vermute, rein juristisch spielen hier folgende Dinge eine Rolle:


    1) "Spezifische Tiergefahr (Hund)": Da von einem Tier immer eine Gefahr ausgeht, hast du als Halter auch immer "Schuld"... jedenfalls in vielen Fällen eine prozentuale Mitschuld.


    2) Geländesicherungspflicht: Ein Grundstück muss immer so gesichert sein, dass auch unbefugt betretende Personen nicht gefährdet sind ODER so gesichert sein, dass eben niemand unbefugt eindringen kann. Wenn ein Kind da einfach so rauflaufen konnte, scheint es ja gar nicht gesichert zu sein.
    Selbst ein Einbrecher darf vom Wachhund nur gestellt werden und der Hund darf sich gegebenenfalls selbst gegen einen Angriff verteidigen, aber nicht einfach zubeißen, nur weil es ein Einbrecher ist (Hören-Sagen... keine Ahnung ob das stimmt)


    3) Der Hund hat (vermutlich) ein Kind gebissen... je nach Bundesland kann das weitere Folgen haben, selbst wenn er das Kind nur angesprungen/erschreckt hat (Wesenstest, Maulkorb- und Leinenpflicht etc)


    4) Aufsichtspflicht der Mutter: Ja, ein paar Prozentchen würden eventuell hier der Mutter an "Schuld" zugesprochen. Wird denn mit einem eindeutigen Schild vor dem Hund gewarnt? Dann hätte die Mutter das lesen können und ihr Kind fernhalten... Wenn nicht... könnte auch dieser Aspekt flachfallen.


    ...und ganz persönlich: Haste dich mal erkundigt, wie es dem Kind geht? Ich würde da schnellstmöglich mit nem Haufen Schokolade und Eiscreme und einem gaaanz süßen Hundebuch auflaufen, in der Hoffnung, eine Anzeige mit entsprechenden Folgen für den Hund zu vermeiden;)


    Lieben Gruß


    Kirsten (Oma eines 2 jährigen, der auch oft schneller ist, als ich gucken kann;) )

    Hallo :)


    @ NicoleT


    Ich finds immer empfehlenswert, einen alternativen "Clicker" zu etablieren... einen Zungenschnalz, ein kurzes Wort...so was, was man nicht zuhause vergessen kann. (Oder in der Manteltasche vergraben oder auf der Wiese verlieren oder von den Katzen hinter den Schrank kicken oder vom Hund auffressen lassen... usw...;) )


    Manchmal kommt man eben in Situationen, in denen man nicht ausweichen kann und die einfach zu viel für den Hund sind. Wenns geht, hock ich mich dann zu Dana runter und greif ihr ins Geschirr, sag "eeeeaaasy", unser Entspannungswort. Ich versuche ihr zu verklickern, dass ich sie beschütze... und lass sie danach ihre Anspannung abbauen durch viel schnuppern und kreuz und quer laufen wie sie will...


    Wenns nicht geht, Leine kurz und durch... Dumm gelaufen... aber hauptsache raus aus der Situation, finde ich. Und danach ist immer erst mal ne Weile (bis zu 24 Stunden manchmal) einfach nur Ruhe angesagt und nichts tun.


    Solche Situationen passieren eben. Ich ärgere mich oft, weil ich mich dann gerne völlig "falsch" verhalte... Ich stehe eben auch unter Stress, nicht nur der Hund und ich mache Fehler, ich bin ja auch nur ein Mensch. Mir hilft es, sowas anschließend im Kopf durchzugehen und mir zu überlegen, was ich hätte besser machen können. Mit ein bisschen Glück fällts mir dann beim nächsten mal ein ;)


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Bei uns muss man deutlich unterscheiden zwischen "Action" und "Ruhezeit".


    Ruhezeit mit Kontaktliegen auf dem Sofa und bisschen kraulmassieren ist gewissermaßen rund um die Uhr. Hier ist fast immer einer zuhause und das Sofa ist groß genug für alle (2 Menschen, 2 Hunde, 2 Kater).


    "Actionzeit", also Gassi gehen, Training (was sich kaum unterscheiden lässt) und spielen in der Wohnung... das ist unterschiedlich.


    Frieda hat eigentlich fast täglich 1 Stunde im Wald ohne Leine, oft mit Ball, oder sie macht Danas "Aktivitäten" mit... dazu kommen 2-3 Gassirunden von etwa 15-20 Minuten.


    Dana (stressanfällig) hat meist einen "Actiontag", also Degility, Training in der Stadt, Hundewiese, Tierarzt, Training draußen... etc. jeweils so etwa 30-90 Minuten plus 2 Gassirunden und danach mindestens einen "Ruhetag" nur mit den nötigsten 2-3 Gassirunden.


    Ich bin jetzt eine Woche mit den Tieren alleine und habe mir vorgenommen, für Übungen in der Wohnung das "Ich warte auf meinem Platz bis ich dran bin" mal ernsthaft anzugehen... solange das nicht gut klappt, machen Übungen in der Wohnung nämlich keinen Sinn... Wenn das gut klappt, werden wir sicher auch mehr "Tricks" in der Wohnung üben demnächst.


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Ja, ich...


    Ich bin auch zuerst durchs Internet drauf gekommen und habe 3 Tierärzte durch, die alle sagen, das sei Quatsch...
    Dann habe ich über diese Liste: http://www.gtvt.de/10/verhalte…aerzte-in-ihrer-naehe.htm endlich eine Fachärztin gefunden, die mich jetzt bei der Dosierung berät. Ich rate dringend dazu, jemanden von dieser Liste zu kontaktieren!
    Um eine subklinische SDU halbwegs sicher zu diagnostizieren braucht man einige Werte mehr als T4 und TSH und ein gutes Bild von Verhalten des Tieres. Unsere "Spezialistin" ist auch weit weg, aber wir haben Mailkontakt, Telefonsprechstunden und Videos genutzt, um Fahrtkosten (und Fahrstress für Dana) zu sparen. Es ist wichtig, eine gute Differentialdiagnose zu haben, um andere Ursachen auszuschließen.


    Ich kann nur sagen, es ist nicht der letzte Schritt, sondern der erste... Wir haben etwa 6 Monate gebraucht bis wir jetzt eine passende Dosierung gefunden haben. Das heisst jetzt, Dana ist jetzt lernfähig und wir können mit so was wie "Verhaltenstherapie" oder "Training" anfangen.


    Dana bekommt aber auch Zylkene und Tryptophan und wir haben Einzeltraining und und und... Jeder Hund ist anders und jeder s-SDU-Hund ist anders... Für uns hat sich die Spezialistin sehr gelohnt und ich hätte viel zeit und Geld gespart, wenn ich die gleich kontaktiert hätte.


    Alles Gute und viel Glück!


    Kirsten

    Hallo :)


    irgendwie hab ich das Bedürfnis, das hier mal zusammen zu fassen....


    Wenn ich einem Hund nicht mehr gerecht werden kann,...


    - aufgrund meiner Lebensumstände : Dann ändere ich die Umstände oder gebe ihn ab an jemanden, der das kann.


    - aufgrund seines mangelnden Gehorsams: Dann trainiere ich mit ihm, bis es klappt oder ich gebe ihn ab an jemanden, der das kann.


    - aufgrund von -im weitesten Sinne- psychischen Problemen (ich zähle jetzt mal einen extremen Jagdtrieb hier dazu, der Einfachheit wegen. Nicht schlagen!) und Krankheiten des Hundes: Dann arbeite ich daran oder gebe ihn ab an jemanden, der das besser kann als ich ODER ich sehe zu, dass ich das Beste draus mache, notfalls muss der Hund lange bis lebenslang an die Leine.


    -JEDER kann in die Situation kommen, einen Hund abgeben zu müssen. Weder Geld noch Gesundheit sind an irgendeinem von uns hier lebenslang festgenagelt. Es ist nicht automatisch ein Beweis für mangelnde Tierliebe, wenn man das in Erwägung zieht, sondern es kann auch das Gegenteil bedeuten.


    Irgendwie dreht sich der Thread seit einer Weile um diese Punkte im Kreis, finde ich...


    So... was ich persönlich wirklich spannend finde sind z.B. folgende Aspekte des Themas:


    Gehorsam alleine ist nicht alles, was es braucht, um einen Hund frei laufen zu lassen.


    Freilauf ist ein Aspekt von Freiheit für den Hund, es gibt aber noch viele andere, die hier bislang sehr kurz gekommen sind.


    Wollt ich nur mal so einwerfen...


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Es gibt verschiedene Definitionen für "Reflexe".


    Ursprünglich meint Reflex eine angeborene Reaktion auf einen ganz bestimmten Reiz (Lidschlussreflex, wenn dir was ins Auge fliegt). Pawlow (klassisches Konditionieren) hat streng genommen "nur" herausgefunden, dass man den Auslöser für so einen Reflex "austauschen kann. (ich schnippse mit den Fingern, puste dir ins Auge, du machst dein Auge zu... das mach ich 15 mal... dann schnipps ich mit den Fingern und du machst dein Auge zu, auch ohne Luftzug). DAS war ursprünglich eigentlich das, was Pawlow zufällig entdeckt hat. (Und für die Fachleute: Ja, das war in Wirklichkeit Appetenz bei den sabbernden Hunden und nicht Reflex... egal hier) Streng genommen ist also klassisches Konditionieren nichts weiter, als den Auslöser für einen angeborenen Reflex auszutauschen. So streng sieht das aber heute kaum noch jemand. Deshalb wird auch hier beim Geschirrgriff von klassischem Konditionieren gesprochen, obwohl es nicht um einen angeborenen Reflex geht.


    "Man" nennt aber heute auch Reflex, wenn eine erworbene Reaktion auf einen Reiz so konditioniert ist, dass sie besonders sicher jederzeit erfolgt, völlig unabhängig vom Befinden des Reagierenden. Ob ich also Lust hab oder nicht, grad völlig abgelenkt bin, todmüde... die Reaktion erfolgt einfach immer. Die neuronale Verbindung zwischen Reiz und Reaktion ist sozusagen eine dreispurige Autobahn und kein zugewachsener Dschungelpfad mehr. Das flutscht sozusagen "wie von selbst": Reiz-> Reaktion ist fast eins geworden.
    Dann spricht man von erworbenem Reflex. Ich denke, das ist dann gemeint in diesem Thread.


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Natürlich hätte ich Dana abgegeben! An jemanden, der sich besser mit schwierigen Hunden auskennt als ich, der möglichst noch mehr Zeit hat als ich, am besten auch einen großen, eingezäunten Garten, der nichts lieber hätte, als einen verhaltensgestörten und kranken Hund, der gerne mal Menschen in die Kehle beissen möchte...


    Ich hab nur niemanden gefunden!


    Das ist alles so leicht getippt: "Ich würde das nicht wollen, ich mag das nicht, ich würde den Hund lieber abgeben..."
    Ich wollte das auch nicht, ich mag es auch nicht, einen Hund praktisch nie frei laufen lassen zu können und ich habe mir das Leben mit zwei Hunden auch anders vorgestellt, als täglich mit jeden Hund getrennt Spaziergänge zu machen... und ja, ich war sogar phasenweise auf der Suche nach einem neuen Menschen für Dana. Habt ihr ne Ahnung, wie schwierig es ist, so einen Hund zu vermitteln? "Unmöglich" ist ein ziemlich passender Ausdruck... Und wenn es diesen jemand gegeben hätte...hätte der wirklich schneller Erfolge erzielt als ich? Man weiß es nicht...


    Dumm gelaufen, wir mussten miteinander klarkommen und das Beste draus machen. Es ist nicht imemr alles so schwarz-weiß, wie man es gerne hätte... und vor Dana hätte ich hier auch geschrieben: "Man kann jeden Hund dazu bekommen ohne Leine zu laufen und das muss man auch... wenn man das nicht hinkriegt, muss man den Hund eben abgeben"
    Manchmal sorgt aber das Leben dafür, dass man Meinungen relativieren muss ;)


    Lieben Gruß


    Kirsten


    Liebe Lisa :)


    Du, ich antworte dir jetzt hier mal ganz offen und ehrlich...


    Wir waren zwischendurch immer wieder an unseren Grenzen mit diesem Hund. Unser Leben war auf den Kopf gestellt. Ich war mit den Nerven völlig am Ende und brauchte fast selber Therapie. Ich hatte Schlafstörungen, Panikattacken und Angstzustände wegen dieses Hundes (und ich bin kein psychisch labiler Mensch). Und ja, auch finanziell hat uns dieser Hund wirklich an den Rand des Machbaren gebracht. 2 Jahresurlaube fallen aus, so einfach ist das.


    Es gab Tage und Wochen, da hätte ich diese Hündin ohne mit der Wimper zu zucken abgegeben. WENN ich nur gewusst hätte, wohin? Dana ist massiv verhaltensgestört und hat gesundheitliche Probleme. Wer soll mir denn so einen Hund abnehmen? Mir blieb nichts anderes übrig, als selbst zum "Hundespezialisten" für diesen speziellen Hund zu werden und ich bin noch dabei. Seit ein paar Wochen geht es bergauf und unsere Mühen und Kosten tragen langsam Früchte. Ich hoffe sehr, die Entwicklung geht so weiter. Eine Sicherheit gibt es dafür nicht.


    Die Frage, ob es das "wert" ist, stellte sich nie, denn sobald ich diesen Hund zu mir nahm, war es MEIN Hund und ich MUSSTE da durch... es gab keine Alternative. Ob ich damit gerechnet hatte oder nicht, spielte keine Rolle. Es ist MEIN Hund und ich bin verantwortlich... Das muss man wissen, bevor man die Entscheidung trifft, einen Hund zu sich zu nehmen.


    Du bist 14? Dann müssen deine Eltern diese Entscheidung mit dir tragen. Alleine kannst du das nicht. Und als Mutter (und Großmutter) sage ich dir auch ganz klar: Ich könnte verstehen, wenn deine Eltern da nen Rückzieher machen. So hart das für dich ist. Es ist einfach eine möglicherweise sehr sehr folgenreiche Entscheidung.


    Lieben Gruß


    Kirsten