Hallo :)
Also, eines von Danas größeren Problemen ist ihre Stressanfälligkeit. Deshalb kommt Agility für sie nicht in Frage.
Degility ist sehr ähnlich auf den ersten Blick, da wird aber alles eher laaangsaaam gemacht. Für meine zwei genau das Richtige, denn Laaangsaaam kann Klein-Zappel-Frieda gar nicht. Dana hingegen kommt das ruhige, langsame entgegen.
Es geht um so viele Sachen dabei, dass ich die nicht alle aufschreiben kann. Ich versuchs mal an einem Beispiel: Frieda und die Hängebrücke.
Frieda vertraut mir total und würde auf meine Bitte hin auch vom Hochhaus springen. Sie zeigt keine Angst, solange ich bei ihr bin und macht alles, was ich möchte, ABER: Sie hat nämlich doch oft Angst und ist unsicher und möchte dann diese furchterregende Situation dann so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Sie geht also für mich über die wackelige Hängebrücke...aber super schnell, sie rast darüber. Wir üben also jetzt, dass sie mit meiner Hilfe und an meiner Seite langsam darüber geht und zwischendurch ganz oft stehen bleibt. Das ist wahnsinnig schwer für Frieda. Wenn ich es aber schaffe, wirklich Ruhe auszustrahlen und ganz gelassen bleibe, klappt es schon ganz gut. Friedas Zappeligkeit steckt mich oft an und ich werde dann auch ganz fahrig. Das ist besonders schlecht, seit ich noch Dana habe, die dann erst Recht wieder gestresst ist...
Deshalb ist die Hängebrücke für Frieda und mich sozusagen eine Übung für uns alle drei. Letzendlich übe ICH dabei, ruhig und gelassen zu bleiben und diese Ruhe auf die Hunde auszustrahlen...sozusagen...
Für Dana ist die Hängebrücke eine Vertrauensübung und auch eine Konzentrationsübung. Sie erfährt, dass ihr an meiner Seite nichts passiert, auch wenn die Situation "wackelig" ist. Sie lernt, ihren Körper auszubalancieren und gewinnt so Selbstbewusstsein und Vertrauen.
Puh, das war jetzt nur ein Beispiel... von so vielen...
Es gibt noch ein Labyrinth, da üben wir unter anderem "hinter" ... das brauche ich mit Dana in manchen Situationen im Alltag.
Dann gibts noch Cavalettis mit unterschiedlichen "Ablenkungsgraden" von flatternden Bändern bis klappernden Dosen...
Eine Torwand mit drei verschiedenen Löchern zum durchhoppsen in einer von mir bestimmten Reihenfolge. (Nicht einfach drauflosspringen, sondern auch darauf achten, was ich sage)
Ein Trampolin und eine Hundeschaukel, mehrere "Wackeldackel" (Wackelige Ebene auf einer Sprungfeder, kennt man vom Kinderspielplatz), verschiedene Tunnel, eine Wippe, Balancebalken, verschiedene Untergründe, Bällebad, Slalomstangen, ...und alles, was ich jetzt vergessen hab. Und neulich haben wir sogar Skateboardfahren geübt, weil Dana Kids auf Skateboards besonders gerne in der Luft zerreissen würde... In Zukunft schubbst sie die Kids vom Skateboard, weil sie selber fahren will *g*
Eine Degilitystunde ist immer ganz individuell auf die Hunde zugeschnitten. In einer Stunde werden etwa 3-5 Geräte geübt, jeweils 1-3 mal... Dazwischen gibt es viele Spielpausen, in denen die Hunde das Gelände erkunden können und miteinander "hundeln" können, wenn sie mögen. Viel Zeit nehmen auch die Gespräche mit der Trainerin ein, es gibt immer ein Vorgespräch darüber, was in den letzten Tagen so war, wie die Hunde drauf sind usw... Zwischendurch werden die Übungen und ihr Sinn erklärt, Tipps, was man verbessern sollte... und am Ende ein Nachgespräch. Es wird auch auf einer Karte festgehalten, was die Hunde in der Stunde wie gemacht haben, so dass man Veränderungen über die Zeit feststellen kann.
Jetzt hab ich so viel geschrieben...aber so richtig erklären, was Degility alles so ist, kann ich nicht *g*
Na ja, ich habs mal versucht... Am besten guckt ihr mal in die Videos von unseren Degi-Stunden...
Lieben Gruß
Kirsten