Beiträge von KirstenC

    Hallo :)


    Da es nur vorübergehend sein soll, halte ich es diversen Gründen für angebracht, die Tiere nicht zusammen kommen zu lassen, also die Katzen in ein getrenntes Zimmer. Erstens ist es unnötiger Stress für alle, wenn die Katzen weiter vermittelt werden sollen und zweitens gibts da bei "Bauernhofkätzchen" ja auch einige Krankheitsmöglichkeiten, (ich sag mal nur Parasiten...) die für den Hund nicht unbedingt toll wären...
    Außerdem halte ich es eh für sinnvoll, neue Katzen erstmal nur in ein Zimmer zu lassen für einige Zeit, damit sie sich eingewöhnen können. Es ist schwer genug, erstmal ein Zimmer katzensicher zu machen.


    Übrigens ist es verboten, Katzen zu ertränken ... man kann in solchen Fällen auch den Tierschutz informieren. Die haben in der Regel erfahrene Pflegestellen, die sich um solche Tiere kümmern und die würden auch mal ein Wörtchen mit diesem Bauern reden... UND sie würden Kitten nur zu zweit vermitteln... ;)


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo nachmal :)


    Zitat

    Wie händelt ihr das mit den Untensilien eigentlich? Ich habe die Leine und den Clicker in der rechten Hand, damit ich mit der linken Hand in den Leckerliebeutel greifen kann. Aber da ist es manchmal schon schwierig den Clicker richtig zu drücken.


    Ich benutze keinen Klicker, ich mache einen Zungenschnalz (eingesetzt wie ein Klicker) und ein Markerwort speziell für "Böse Dinge nicht in der Luft zerreissen wollen ist eine großartige Sache", nämlich "Prima".
    Das "Prima" ist nicht optimal: Es ist zu lang, man sagt es schonmal im normalen Gespräch und es kommt ein "iiii"vor, dass Hunde eher hochpuscht... aber für uns passt es, weil ich mich da schnell dran gewöhnen konnte. Wenns schnell gehen muss und auf den Punkt, dann nehm ich also den Zungenschnalz.


    Auch ohne Klicker hab ich schon genug Probleme... ich hab meist zwei Hunde an der Leine, manchmal sogar an zwei Flexileinen, muss zwei Hunde belohnen (Wenn ein Hund eine Belohnung "verdient" hat, kriegen meist beide eine, es sei denn der andere Hund macht grad Mist, was aber bei Frieda kaum vorkommt) und ich muss das Leckerchen durch Danas Maulkorb schieben... Ich weiß wirklich nicht, wie ich das schaffe *lach*


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Zitat

    Aber nochmal die Frage: Wenn wir mit dem "Zeigen und Benennen" in ferner Zukunft richtig Erfolg haben, MUSS ich dann diese Situation immer noch clickern? Wie sollte bei Erfolg eine Hundebegegnung denn dann ablaufen? Also zwischen Benny und mir. Sollte der Hund dann nur nachdem er den anderen entdeckt hat, mich ansehen und dann gehen wir normal an dem anderen Hund vorbei? Oder ein Leben lang C&B?


    Obwohl auch wir weit davon entfernt sind, glaube ich, ich kann schon was dazu sagen:


    Manchmal ist es bei uns schon so, dass ein Reiz (Mensch oder Hund in unserem Fall) Dana nicht interessiert. Das hat viel mit der Distanz zu tun, mit der Bewegungsrichtung des Reizes und wohl noch mit ein paar anderen Dingen, die ich noch nicht so durchschaue (könnte sein: Bewegungsgeschwindigkeit, Kleidung, Bewegungsmuster, Taschen dabei oder nicht usw...) Kommt also durchaus vor, dass auf der anderen Straßenseite jemand geht, Dana das aber langweilig findet... da mach ich dann gar nix... Und ich hoffe, dass eines fernen Tages "Zeigen und Benennen" nur noch wirklich ein Spiel sein wird, dass uns ab und zu aus Spaß mal einfällt, aber nicht mehr wirklich "nötig" ist (oder nur noch selten).
    Es gibt auch Situationen, wo sie nur mal kurz "einen Blick drauf wirft" und gleich weiter schnuppert oder so... dann sag ich nur "Prima" und ein Leckerchen gibts dann oft auch nicht, weil sie ja grad was anderes macht, was ihr gefällt oder so... Es sei denn, sie fordert es ein, dann natürlich doch.


    Es ist ja jetzt schon viel von Danas Tagesform abhängig, worauf sie wie stark reagiert. Also, genau so, wie ein Reiz einfach schon zu stark sein kann, und sie es nicht mehr schafft, zu "spielen"... so kann auch ein Reiz zu schwach sein und wird nicht mehr als solcher wahrgenommen. Die Hoffnung ist, dass durch dieses Spiel die von Dana empfundene Reizstärke nach und nach immer mehr abnimmt... bis es eben eines Tages kein Grund zum durchdrehen mehr ist, an einem Kind oder Hund vorbei zu gehen.


    Das ist zumindest meine Hoffnung. ;)


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo allerseits :)


    Bis vor kurzem habe genau so gedacht, nämlich, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, einen Hund in der Wohnung in eine Box zu sperren. Ehrlich, ich hab mich echt aufgeregt über so was und fand es auch Tierquälerei und "den Hund abschieben"und "Unfähigkeit, das Leben auf den Hund einzustellen" usw...


    Durch meine "Problemhündin" Dana bin ich aber drauf gekommen (und das hat laaange gedauert, weil ich mich innerlich so dagegen gesperrt hatte), dass es in manchen Fällen für den Hund ein SEGEN ist, so eine Box zu haben und darin "eingesperrt" zu werden.
    Dana ist aus verschiedenen Gründen (medizinisch und psychologisch) extrem stressanfällig. Sie tobte bei jeder noch so winzigen Kleinigkeit, sprang locker aus dem Stand fast 2 Meter hoch und das gerne mal 10 mal am Stück und bellte und kreischte dabei... außerdem hatte sie ein massives Leckekzem an der Vorderpfote, die sie auch durch dicke Socke und dicken Pfotenschuh hindurch die ganze Nacht und den halben Tag mit festen Bissen bearbeitete.
    Das ist nur die Kurzform, damit ihr euch ein Bild machen könnt.


    Natürlich gab es eine super gute Trainerin, die hier vor Ort mit uns gearbeitet hat, mehrere Veterinärmediziner und ein Homöopath waren im Boot etc... Ich hab mir alles an Hilfe geholt, was ich kriegen konnte. Aber bis ihre Medikamente heute so eingestellt sind, dass sie überhaupt "trainierbar" (ich sage lieber "lernfähig") ist, hat es viele Monate gedauert. In diesen Monaten war unsere "Kiste" ein Segen!
    Die sehr geduldig und positiv aufgebaute Kiste war jetzt wirklich monatelang ihr Schlafplatz und zwar tatsächlich geschlossen. Dana schlief darin viele Stunden durch, zuletzt ganze Nächte, ohne an ihre Pfote zu gehen. Sie hat nie gejammert oder sonstwie gezeigt, dass sie da nicht rein will. Sie läuft freudig abends rein...es gibt noch ein Betthupferl und sie rollt sich ein und schläft.
    Natürlich war morgens die Hölle los, wenn ich die Kiste aufmache... das hab ich nur minimal beeinflussen können. Ihr Tag begann mit einer massiven Stressspitze, nämlich dem "Kiste ist auf... Jipppiiiieee!" aber die NACHT hatte sie geschlafen und sich um nichts "kümmern müssen". Das war Gold wert für sie! Ihr Körper konnte richtig runterfahren und sie konnte sich so zumindest Nacht mal richtig entspannen.


    Das ist natürlich ein "Sonderfall" und heute brauchen wir die Kiste noch für Besuchssituationen, wenn wir sie mal alleine lassen müssen (ansonsten Unfallgefahr durch Tobeanfälle, kommt aber selten vor für bis zu 4 oder 5 Stunden, zweimal im Monat höchstens) oder wenn sie mal gar nicht runter kommt auch mal wieder für eine Nacht.


    Mir war es nur wichtig, das hier mal zu erzählen, weil es so oft hier heisst: "Erwachsene Hunde, geschlossener Kennel = Tierquälerei" o.ä.... Ja, so hab ich auch über 30 Jahre lang gedacht... Aber für einen hyperaktiven, extrem gestressten Hund kann der Kennel als Entspannungsort ein Segen sein, und ja, manchmal muss man die Tür schließen, damit der Hund darin wirklich loslassen kann.


    Natürlich ist der Kennel nur als Übergangslösung gedacht, irgendwann muss "Training" funktionieren und wenn es fruchtet, braucht man keinen Kennel mehr... aber diese Übergangsphase kann sehr lang sein.


    Und obwohl ich so den Kennel zu schätzen gelernt habe, finde ich immer noch fragwürdig, einen Welpen in einen Kennel zu setzen. Schlafzimmertür zu finde ich gut...aber das hat für mich immer gereicht, um aufzuwachen, wenn der Welpe unruhig wurde. Falls der Hund ins Bett darf, sowieso... Hat aber vielleicht was damit zu tun, wie tief man schläft. Ich sehs also genau andersrum als die meisten hier: Welpen in Kennel versteh ich nicht... Erwachsene Hunde mit Abschaltproblemen als eine Säule der Therapie: Klasse!


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Hier gibts seit einer Woche Kokosraspeln mit Bierhefe gemischt ins Futter und ich reibe (vorläufig) etwa alle 2-3 Tage die Hunde mit Kokosöl ab. Das Öl scheint tatsächlich zu wirken... mehrere ausgesprochen zeckenlastige Spaziergänge und bislang Null Zecken.
    Bisher habe ich jahrelang nur Bierhefe genommen und war sehr zufrieden... Ich glaube, es liegt auch am Hund, wie zeckenbetörend er riecht. Meine "neue" Hündin ist eher Zeckenanfällig, hat aber auch ein schlappes Immunsystem... das soll ja eventuell auch Parasiten anziehen. Letztes Jahr habe ich bei ihr einmal auf ein Spot-on zurückgegriffen... ich hoffe, mit dem neuen Kokostrick können wir das dieses Jahr vielleicht sein lassen.
    Ich bin gespannt und danke für den Tipp!


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Hey, cooler Thread!


    Natürlich purer Egoismus... ich glaube es gibt sehr selten andere Motive, lass mich aber überraschen, was hier noch so geantwortet wird.


    Meine Hunde sind ein luxuriöses Hobby. Freizeitbeschäftigung, Ablenkung, Gesellschaft, sozialer Katalysator, Herausforderung, "Sportgerät", eventuell auch irgendwann berufliche Unterstützung... usw. Wurde ja alles schon genannt.


    Meist fühlt es sich auch ganz nett an, zur "Gruppe der HuHa's " dazu zu gehören. "Dazu gehören" ist ja fast immer nett. Wir sind eben auch nur Gruppentiere...


    Bei den meisten Menschen steige ich ein bisschen im Ansehen, weil ich Hunde habe, insbesondere Tierschutzhunde. Ist ja ne gute Tat, einen armen Hund "gerettet" zu haben ;) Gibt Pluspunkte auf der Sozialskala ;)


    Einen "gut erzogenen" Hund zu haben kommt auch gut an... bei meiner Maulkorb-Dana muss ich nachhelfen mit einer Tränendrüsengeschichte, dann steigt trotz Mauli und "Ich will dich fresssen-Gehabe" mein Ansehen, besonders, wenn es erkennbar besser wird mit der Zeit. Es wird auch oft positiv vermerkt, wie viel Mühe ich mir mit diesem Hund gebe und wie viel Geduld ich habe und so...alles soziale Pluspunkte!


    Also: Das Bild, das andere Leute von mir haben, wird im großen und ganzen besser durch meine Hunde. Ich wirke interessanter, netter, sozialer, kompetenter usw... Ich habe viel der Frage nachgefühlt, warum ich eigentlich Hunde habe, und das ist ein nicht unwesentlicher Aspekt, auch wenn es ein wenig peinlich ist, das zuzugeben.


    Ich vermute mal so ziemlich jeder, der sich in einem Hundeforum rumtreibt, bemüht sich zumindest, auch der damit verbundenen Anforderung an das Lebewesen gerecht zu werden. Über das Ausmaß dieser Anforderungen kann man natürlich streiten, aber dazu gibt's ja Hundeforen ;) Aber ich finde, das hängt nur indirekt mit dem persönlichen "Sinn" der Hundehaltung zusammen. Außer, jemand hält einen Hund, weil er was zu kümmern braucht. Dann rücken die Bedürfnisse des Tieres da auch in den Vordergrund. Ich glaube aber, es gibt immer auch noch viele andere "sinngebende" Gründe.


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Meine Hündin hat seit Dezember letzten Jahres eine Leck-Dermatitis und es ist jetzt fast weg (seit einer Woche etwa).
    Ich würde das tierärztlich abchecken lassen, denn so weit ich weiß, setzen sich da gerne Sekundärinfektionen drauf (Pilze oder sowas).
    Wir haben ihr einen Pfotenschuh angezogen oder zwischendurch mal einen Leckschutz, damit Luft dran kommt. An Salben hab ich nur Penatencreme genommen, um das schön trocken zu halten. Wenns draußen nass war, kam ein Kondom über den Schuh *g* Ab und zu hab ich die Pfote mit reinem Aloe-Vera-Saft etwas abgespült.
    Auf die klassischen Allergieauslöser verzichten wir, also kein Rind, kein Gluten...
    Es gab auch eine homöopathische Behandlung (auch wenn ich nicht dran glaube... ich wollte einfach nichts unversucht lassen)
    Als es mal sehr schlimm war, blutig offen... hab ich auch mal zu Surolan gegriffen, aber nur im absoluten Notfall. Das hilft schnell, aber nur gegen die Symptome...
    Meine Hündin hat aber auch eine subklinische SDU, da ist Leckzwang häufig... auch dagegen bekommt sie Medis, die wohl jetzt gut eingestellt sind.
    Was davon nun wirklich geholfen hat, weiß ich nicht.
    Ob dir das hilft, weiß ich auch nicht, ist nur als Erfahrungsbericht gedacht...


    Ach ja, ich hab auch keine Lust dauernd Futter zu machen, ich lass mir ab und zu Fertigbarf liefern... Ich faule Socke ;)


    Lieben Gruß und gute Besserung


    Kirsten

    Hallo :)


    Nur mal sone Idee: Mal ein paar andere Verstärker ausprobieren? Bei meiner Terrier-Mix-Hündin ist Spielen ne tolle Verstärkung, egal ob Ball werfen, kleines Zergelspiel oder auch mal ein Stückchen rennen... hauptsache Action! Oh, und Leckerchen sind bei ihr doppelt so gut, wenn sie geworfen werden und sie sie auffangen oder suchen kann. Nur mal so als Beispiel...


    Ach und das hier: "macht 2 Sekunden Sitz und geht dann einfach wieder schnüffeln." ist doch ein super Ansatz... dann macht er morgen 2 Sekunden Sitz, du hebst das Kommando auf und es gibt ein tolles Spiel... und übermorgen sinds dann vielleicht schon 3 Sekunden...oder zweieinhalb... ich kenn das ;)


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo nochmal...


    Ich kann heute auch schon einen Erfolgsbericht hier melden!


    Ich erspare euch eine lange Vorgeschichte meiner Hündin Dana...Kurzfassung: Subklinische SDU, stressanfällig, mehrmals Menschen gebissen, trägt Maulkorb, kriegt Medis (wird noch eingestellt), zwei Trainerinnen, diverse Fachärzte für Vet-Med und Verhalten usw usw...). "Kreischender Lenkdrache" könnte ihr zweiter Vorname sein....


    Im Moment haben wir eine sehr gute Phase (Medis wohl endlich richtig eingestellt) und nur deshalb kann ich überhaupt dran denken, seit ein paar Tagen, so etwas wie "Zeigen und Benennen" hier anzufangen. Allerdings mache ich schon länger "Verstärken für Hingucken ohne Theater".


    Eben haben wir sehr erfolgreich "Wo ist das Kind" gespielt, mit einem kleinen Mädchen in flatterndem Kleidchen, dass auf der anderen Straßenseite stand und meine Hunde anstarrte... (Oh jeh, ich beurteile Kinder nach ihrer Reizstärke für Hunde :hust: )
    Jedenfalls lief es zum ersten mal richtig rund... 5,6 Wiederholungen, alles klasse... Wir waren gut 6 oder 7 Meter von dem Kind weg, die Eltern waren dabei, sich mit jemandem zu unterhalten, das Kind an Mamis Hand... also super Situation!


    Als ich grad mal wieder bei "Wo ist....?" anfing, tauchte absolut unerwartet hinter einer Hecke ein größerer Junge mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg genau vor uns auf und fuhr 30 Zentimeter vor Danas Nase an uns vorbei!!!
    Mein Satz machte ne kurze Schreckpause...ich brachte ihn aber doch zuende... "Wo ist ... das Kind?" und Dana guckt dem sich nun entfernenden Radfahrer hinterher, schaut zu mir und verlangt ihren Keks!!!


    Der Waaaahnsinn!!!


    Vor zwei Wochen wäre in dieser Situation (die ich echt nicht vorhersehen konnte... *schwör*) Schlimmes passiert, trotz Maulkorb und kurzer Leine.


    Wie gesagt: Fürs "böse Sachen anschauen ohne ausflippen" gibts hier schon ewig Bestärkung. Das war so ziemlich einer der ersten Tipps, die ich bekam, als die Probs mit Dana anfingen. (etwa 9 Monate, ich hab Dana seit knapp einem Jahr, die ersten 6-8 Wochen waren problemlos... lange Geschichte, egal)


    Früher war ich allerdings noch viel zu schlecht im "hier und heute die richtige Distanz" einhalten und Dana war dann oft gar nicht ansprechbar. Oder es ging zu schnell für mich... und bumms, waren wir mitten im "Kreischenden Lenkdrachen"


    Da Dana ja im Moment saucool drauf ist, kann ich jetzt mit ihr richtig "trainieren". Aber das ist ja noch nicht sooo lange. Deshalb hab ich diesen Thread so eingesaugt... genau das, was ich grad brauche.


    Das "Zeigen und Benennen" war vor ein paar Wochen auch undenkbar, bei Danas Konzentrationsspanne. Die lief ja nur im Hinterhirn durch die Welt. (Ich liebe diese Bezeichnungen von Shoppy :gut: )


    Jetzt versuch ichs langsam einzuführen...aber bei "Wo ist der Hund/Mensch?" krieg ich sofort zur Antwort: "Wo ist mein Keks???" ... und dann nur noch "Nächster Keks!!!" (mich hypnotisierend anstarrend oder meine Hand) und sie vergisst die Welt um sich herum... Ich glaube, meine Leckerchen sind zu GUT für diese Übung... Ich brauche ein Leckerchen-Management!


    Ich hab aber reichlich Geduld mittlerweile, glaub ich und ich denk, ich werde da dran bleiben. Wenns sich ergibt, Dana gut drauf ist, ich gut drauf bin, der Reiz nicht zu stark und gut berechenbar usw usw...


    Jedenfalls hat das Lesen dieses Threads mir Einiges gebracht. Nicht nur (aber hauptsächlich) Shoppys Beiträge sondern auch die Berichte und auch die kritischen Nachfragen von Euch anderen hier... :gut: In erster Linie die Auseinandersetzung, die dabei in meinem Hinterkopf mit mir selber ablief...


    Es wäre alles so einfach, wenn ich es schaffe, mich ganz auf dieses Feeling von Souveränität, Ruhe, Gelassenheit, Konzentration und positiver Grundhaltung einzulassen. Gewaltfrei im allerweitesten Sinne sozusagen. Völlig ohne Hektik, ohne Enttäuschung, wenn ICH mal wieder zu lahm war oder zu unaufmerksam, ohne Gemecker oder Genörgel (und sei es innerlich) am Hund, usw...


    Ich versuche jetzt auch, dieses Pseudogemecker wegzulassen, wenn fremde Leute doof gucken... also, damit die nicht denken, ich finds gut, wenn mein Hund sie anmacht, hab ich schon mal "Nein Dana!" oder sowas gesagt... Doofe Sache. Wenn ich jetzt mit Dana rede, dann rede ich mit Dana und nicht "über Bande" mit anderen Leuten... jedenfalls nicht "meckernd".
    Wenn ich schon meine Klappe nicht halten kann, sag ich jetzt eher so was wie: "Oh, das war zu nah jetzt, da hab ich nicht gut aufgepasst... komm, wir gehen ein wenig weiter weg..."


    Also, was ich sagen will, ist, ich arbeite grad innerlich ziemlich an mir ... unter anderem angeregt durch diesen Thread ...


    Also: Danke noch mal an Alle hier :smile:


    Lieben Gruß


    Kirsten

    Hallo :)


    Aus vielen Gesprächen über dieses Thema habe ich folgendes für mich mitgenommen:


    Für einige andere Kulturen gilt der Hund an sich als unrein. Ein Mensch moslemischen Glaubens hat mir mal erzählt, dass sein streng religiöser Vater sich nach einer Hundebegegnung (es musste zu keiner Berührung gekommen sein, schon der Atem des Hundes ist unrein) 7 rituellen Waschungen unterzog, um sich wieder rein zu waschen. Das Ritual dauerte fast eine Stunde... also kein Wunder, dass man Hunden gerne weiträumig auswich...


    Doch es ist nicht nur die religiöse Seite... In vielen Ländern werden Hunde als Wachhunde gehalten und ganz anders, als wir uns das vorstellen. Da läuft der Hund frei auf einem riesigen Gelände mitten im Nirgendwo und lässt nichts und niemanden in die Nähe des Grundstücks... Hunde sind dort wirklich gefährlich und das wird den Kindern sehr früh beigebracht. So beobachte ich hier (Ruhrgebiet) immer wieder, dass z.B. türkische Mütter sich sehr erschrecken, wenn sie einen Hund sehen und ihre Kinder nahezu panisch wegreißen... Ich finde es naheliegend, dass "größere" Kinder dann "Hunde reizen hinterm Zaun" für ne tolle Mutprobe halten.... das und ähnliches habe ich eben besonders häufig beobachtet.


    Ich denke, dass manche Menschen aus anderen Kulturen sozialisationsbedingt eine völlig andere "Haltung" zu Hunden haben. Ich persönlich glaube, dass der Hund diese Haltung wahrnimmt, vielleicht eine Mischung aus Angst und Abscheu oder so... und darauf unsicher reagiert. Zumindest ist das meine Interpretation.


    Früher hab ich auch mal versucht, mit ein paar "Freiwilligen" Migranten, Jugendlichen, Frauen mit Kopftuch, Männern mit dunklen Bärten etc., meinem Hund zu erklären, dass diese Leute nicht "gefährlich" sind... aber das hat er nie generalisiert. Der nächste, der nach "Furcht oder Abscheu" roch, wurde wieder verbellt... Ich glaube, es sind nicht immer die Äußerlichkeiten, sondern es ist die innere Haltung des Gegenübers, die den Hund verunsichert.


    Ich weiche aus, so gut ich kann. Scheint für alle Seiten die beste Lösung zu sein.


    Lieben Gruß


    Kirsten


    PS) "Ausländerfeindlich" ist vielleicht ein schlecht gewählter Begriff, aber man muss doch irgendwie drüber reden können. Mir jedenfalls ist dieses Verhalten von mehreren Hunden hier sehr gut bekannt. Ich nenne es eben "Verunsicherung bei Menschen, die anders auf Hunde sozialisiert sind"....