Edit: Sorry Jente, ich hab grad gesehen, du hast was anderes geschrieben und das finde ich klasse! ich will nur keine Antwort schuldig bleiben, deshalb klick ich das hier jetzt trotzdem mal dazwischen...
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Hihi...
Nun mal langsam, ich habe die Frage jetzt erst gelesen;)
ZitatDu versuchst also generell die Begegnung und somit die "Gefahr für andere" zu vermeiden.
nee nee... ich vermeide Stressreaktionsauslöser in zu großer Stärke und zu kleiner Distanz für Danas derzeitigen Zustand/Erregungslevel. Begegnungen in "passender" Stärke und Distanz suche ich eher, weil das dann wichtige Erfahrungen für Dana bietet. (Nämlich, das nichts passiert und sie ruhig und gelassen bleiben kann)
ZitatAber, was tust du, um deinem Hund zu erklären, daß er sich gar nicht so benehmen darf ?
Na ja, was heisst "nicht dürfen"? Das sehe ich nicht so. Sie soll nicht... aber was soll sie machen? Sie ist ein Hund, sie ist schnell überrerregt, gestresst und reagiert dann eben so, wenn sie in Situationen gebracht wird, die sie (noch) überfordern.
Für mich sagt sie mit ihrem "Leinenspektakel": "Ich bin völlig überfordert, mir ist hier alles zu viel, ich fühle mich einfach nur scheiße und kann nicht mehr klar denken! HILFE!!" Ich verbiete ihr nicht "Hilfe!" zu rufen und ich KANN ihr gar nicht verbieten, auszuflippen, weil das eine stresshormongeschwängerte Situation ist, auf die ich sowieso keinen Einfluss habe....und sie auch nicht! Was soll ich ihr verbieten? Stresshormone zu produzieren? Ich kann nur dafür sorgen, dass sie lernt, Situationen weniger stressauslösend zu erleben, die Kontrolle zu behalten und nicht ausflippen zu müssen.
Also, alles, was ich tue, dient dazu, für Dana erlebbar zu machen, dass sie sicher ist, dass fremde Menschen nicht gefährlich sind und dass ich dafür sorge, dass uns nichts passiert und sie gar nicht erst die Stressspirale anwerfen muss.
Es funktioniert: Menschen findet sie nur noch selten bedrohlich, also reagiert sie selten unangemessen. Immer seltener. Irgendwann dann - wie jeder "normale" Stadthund, fast nie mehr. Mal sehen...
Zitat... was würde sie im schlimmsten Fall tun ?
*seufz* Sie würde kneifen. Je nach Situation und Reaktion des "Opfers" würde es blaue Flecken, zerrissene Kleidung oder gar ein paar Tropfen Blut geben. Ja, es gibt Tage und ich kann mir Situationen vorstellen/konstruieren in denen das passieren könnte... immer noch. Deshalb immer noch manchmal Maulkorb. Aber aus der Phase, in der sie so ziemlich jeden und alles gekniffen hätte, was ihr zu nah kam, sind wir raus. Nur: Ausschließen kann ich das noch lange nicht.
ZitatWoher weiß sie, daß sie nix zu regeln, zu verteidigen und niemanden "anzufallen" hat ?
Ich glaube, sie hat einiges zu regeln... ich weiß es nicht genau, aber ihre Welt ist keineswegs so, dass sie nichts entscheiden oder regeln muss. Ich hab ja keine Ahnung, welche Diskussionen sie so per Pee-Mail führt, was der Blick und die Kopfhaltung dem Hund auf der anderen Straßenseite genau sagt, oder warum diese Schnupperstelle so wichtig ist und jene eher weniger...
Verteidigen... mhmmm... sie verteidigt ihr Futter per Blick und Körperhaltung sehr deutlich gegenüber den Katern und Frieda. Die beiden haben auch eine Regelung selbst getroffen, nämlich dass sie auf ein mir nicht ersichtliches Zeichen hin gegenseitig ihre leeren Näpfe kontrollieren dürfen. In so was misch ich mich nicht ein. Haben die beiden super alleine "geregelt".
Ich glaube nicht, dass Dana gerne Leute anfallen möchte, also muss sie da nichts wissen. Lehren will ich sie, dass Menschen nicht angefallen werden MÜSSEN. Dass sie nicht solche Stressauslöser sein müssen, sondern harmlos sind. Das versuche ich ihr klar zu machen. Sonst nix. Und es klappt ja, wenn wir auch noch nicht am Ziel sind...
Vielleicht geht es ein bisschen in die Richtung, die du meinst, dass ich Dana auf die dem Auslöser abgewandte Seite nehme. Ich versuche möglichst als erste Maßnahme, zwischen ihr und dem "was auch immer" zu sein. Und auch der Bogen, den ich gehe, bedeutet doch, dass ICH das regle. Ich passe auf, ich habs im Blick, ich sorge für die nötige Distanz ....
ZitatVertrauen in die Kompetenz seines HF. Wenn alles stimmig ist, wissen gute Hunde das vom ersten Moment.
Ja, das klingt sehr schön. Hat auch 30 Jahre mit allen meinen Hunden geklappt. "Vor Dana" hätte ich sowas auch schreiben können *g*
Dana hatte aber eine massive Stoffwechsel- und Hormonstörung und war extrem gestresst. Vermutlich kamen Traumata aus ihrer Zeit als Straßenhund hoch, man weiß es nicht. Es kam durch einen doofen Zufall zu einem ersten gefährlichen Vorfall und ich entwickelte eine Angststörung deswegen... Aus wars mit "Kompetenz"... und mein "GUTER HUND" wusste das sofort. Da helfen keine klugen Sprüche mehr. Da muss man sich- nein, da musste ich mich erstmal rausarbeiten. Zu meinen "Schwächen" stehen, mir kompetente Hilfe holen, und auch die harten Zeiten mit allen Rückfällen (meinen und Danas) durchstehen. DAS ist Kompetenz! Das dauert und ist zäh.... und erfolgreich
Lieben Gruß
Kirsten