Mich würde interessieren, wie ihr trotz dieser Probleme mit anderen Hunden und vor allem deren Haltern nicht verzweifelt? Mich macht dieses ewige Managen und die Auseinandersetzungen mit anderen HHs mürbe und unglücklich.
Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nach einem verträglichen Hund gesucht habe und einen Angsthund bekommen habe. Aber aktuell nimmt mir der Alltag jegliche Freude am Hund. Es ist quasi nur Stress, aber dafür ohne die schönen Seiten der Hundehaltung
In den ersten Jahren der Unverträglichkeit von Taxi habe ich mich gefühlt wie eine Gefangene, eine Verfolgte und immer auf der Flucht. Alarmbereitschaft und der ständige Rundumblick sind mir bis heute (Taxi wird 11!) geblieben.
Es ist furchtbar. Es macht keinen Spaß. Es ist ätzend und anstrengend und ich verdamme diese Seite an ihm immer wieder. Jeden Tag aufs Neue ist es eine Aufgabe: die Umwelt so zu managen, dass sie zu keiner Gefahr wird und ihn so zu kontrollieren, dass er zu keiner Gefahr wird.
Aber mit der Zeit ist das ein Job geworden. Man macht es halt. Man achtet nicht mehr so genau drauf und wenn ich mit Menschen spazieren gehe und Taxi ist dabei, werde ich oft gefragt, ob ich das nicht fürchterlich anstrengend finde. Meine erste Antwort ist dann immer „was genau?“.
Es ist mir in Mark und Bein über gegangen. Daher stresst es mich heute nicht mehr so. Ich versuche so weit weg von der Zivilisation und anderen Menschen spazieren zu gehen, dass die Gefahr, dass ich irgendeine Situation managen muss gegen 0 geht. Ich habe das Glück, dass ich hier wirklich weit draußen wohne und es hier Gegenden gibt, wo man ganz allein sein kann.
Wenn dann wieder etwas doofes passiert, zieht mich das längst nicht mehr so lang runter wie früher noch. Von Taxi geht zu 99,9% keine Gefahr aus. Weil ich aufpasse, wenn er frei ist und weil er gesichert ist, wenn ich nicht aufpasse.
Das wird schon! Kopf hoch!