Ich kann da nur aus meiner Erfahrung berichten.
Wir hatten immer Hunde in der Familie. Als Taxi kam, wollte ich alles richtig machen. Las Bücher über Calming Signals, über Welpenerziehung, über Hundesprache, über positive Bestätigung usw usf. Ich besuchte Welpenstunden, ermöglichte meinem Hund viele soziale Kontakte und war NUR positiv, weil das auch alle in der Hundeschule so verkauften.
Im Endeffekt habe ich mir viel zu sehr einen Kopf um alles gemacht, hätte aus dem Bauch heraus oft anders gehandelt und mir nicht so viel gefallen lassen, aber das war ja "tabu".
Somit ist Taxi, der eh von Anfang an ein nervliches Problem hatte, schlussendlich ein völlig unverträglicher Hund geworden, der in jeder Stresssituation in den Angriff über ging (wir haben VIEL gearbeitet (aus dem Bauch heraus ;)) bis er wieder einigermaßen alltagstauglich wurde!).
Dann kam Pika. Ich habe nichts mehr gelesen. Keine Welpenstunden besucht. Es einfach so gemacht, wie wir es auch damals getan haben. Ich habe sie mal verbal zusammen geschissen und mir allgemein kaum noch Gedanken gemacht. Sie lief einfach mit. Und heute ist Pika ein völlig problemloser Hund, der sich einfach einfügt und nicht auffällt. Verträglich mit alles und jedem.
Glück? Vll einfach den passenden Hund erwischt?
Keine Ahnung. Aber ich werde bei meinen folgenden Hunden nur noch aus dem Bauch heraus handeln und mich nicht mehr irre machen lassen. Ich besuche keine Seminare zu Hundeverhalten und lese keine Bücher mehr. Meistens ist man danach eh verwirrt, weil alle was anderes erzählen...