Auch in meinen Augen gibt es nur zwei Möglichkeiten: gesicherte Haltung im Außenbereich mit Mann als einziger Bezugsperson, oder Abgabe.
Einen guten, HSH-erfahrenen Trainer (noch eine Stimme für Cordt von meiner Seite) würde ich hinzuziehen, mir dabei allerdings klar machen, dass das Ziel vermutlich nie sein kann, den Hund in die Familie zu integrieren. Es ginge mir um eine professionelle Einschätzung des Hundes und einer Begleitung, wie diese gesicherte Haltung für den Hund bestmöglich aussehen kann.
Kangals und Kaukasen sind ganz unterschiedliche Typen, während Kangals darauf selektiert sind, fremde Tiere von der Herde abzuhalten, dabei aber häufig menschenfreundlich sind, gehen Kaukasen auch auf den Menschen, wenn der als Eindringling eingestuft wird. Außerdem vertreibt der Kangal eher, der Kaukase setzt die Zähne deutlich schneller ein.
Der offenbar vorhandene Futterneid hat dabei nichts mit seiner Rasse oder seiner Aggression gegenüber Menschen zu tun, es ist einfach "nur" eine weitere Baustelle.
Typisch wäre, wenn sich Euer Hund Deinen Mann als Bezugsperson ausgesucht hat - Kaukasen sind häufig Ein-Mann-Hunde und wählen eine einzige Bezugsperson. Das sollte Euch auch im Hinblick auf Dich und später das Kind klar sein.
Dass sich Euer Hund nicht durch Leckerlis von seinen so eingestuften Feinden ablenken lässt, ist ebenso typisch. Die Angst/ Skepsis vor vielen Dingen kann zum einen mangelnde Sozialisierung sein, ist aber auch Teil des Kaukasen-Charakters: Kaukasen speichern enorm präzise ab, wie ihre Umgebung aussieht, jede noch so kleine Veränderung wird registriert. Gerade die Gegenstände, die Du beschreibst, beinhalten Bewegung, Veränderung - möglich, dass dadurch Mängel in der Sozialisierung noch verstärkt werden.
Ich würde an Eurer Stelle vermutlich schauen, ob Dein Mann in den kommenden 10 Jahren die alleinige Verantwortung übernehmen kann und will, den täglichen, langen Spaziergang in freier, abgelegener Natur, kleine Trainingseinheiten, Tierarztbesuche, Fellpflege, tägliche Versorgung, usw. Wenn ja, würde ich sofort Kontakt aufnehmen z.B. mit Mirjam Cordt, um nochmals die Hundeunterbringung (nur sicherheitshalber) und den Hundealltag so abzustimmen, dass sich das bereits eingespielt hat, bevor das Kind zur Welt kommt.
Alles Gute für Deine Schwangerschaft!