Ich kann verstehen, dass Du einfach aus Mitgefühl die Hündin aufgenommen hast, das finde ich auch toll. Dass sich ein TA-Besuch nun hinauszögert, weil ungeklärt ist, wer die Kosten übernimmt (Tierschutz, Endstelle, Du), tragt Ihr auf dem Rücken des Hundes aus. Bei derart kranken Zähnen würde mich nicht wundern, wenn auch der restliche Körper dringend, dringend Hilfe braucht.
Du wolltest und hast Verantwortung übernommen mit der Übernahme des Hundes. Wenn Du diese TA-Besuche nicht leisten kannst, solltest Du die Hündin umgehend ins TH geben, dort wird sie zumindest tierärztlich versorgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei diesem körperlichen Zustand Schmerzen hat, ist sehr groß. Sorg dafür, dass der Hündin schnell geholfen wird.
Beiträge von Rotbuche
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Darf ich fragen, warum der JR bei Dir ist? Gibt es eine andere Lösung, z.B. Tierheim?
Eine Vermittlung kann schnell gehen, muss aber nicht. Die Tatsache, dass der Hund älter und krank ist, wird die Sache nicht beschleunigen.
Offenbar sollte der JR schnellstmöglich dem TA vorgestellt werden, nicht weil er 2012 zuletzt dort war, sondern um ihm aktuell zu helfen, mit den körperlichen Baustellen fertig zu werden, Entzündung(en), evtl. Analdrüsen. Möglich, dass sich diese bei dem Angriff entleert haben, möglich, dass sie generell ein Problem haben. Wie ist sonst der Allgemeinzustand? Schleimhäute, Puls, Zähne, Fell, Krallen, Über-/Unter-/Normalgewicht, Essverhalten, Gangbild, wirkt sie fit? Weißt Du, ob sie intakt ist?
Dass Deine Hündin den anderen Hund angreift, kann mehrere Gründe haben, vom Ressourcenproblem bis zu Entzündungen/Krankheiten, auf die sie entsprechend reagiert. Dagegen hilft konsequentes Beaufsichtigen, ggf. Trennen. Wenn Du kritische Situationen nicht kommen siehst und auch den letzten Angriff nicht erahnt hast, solltest Du immer trennen bzw. den JR sofort abgeben.
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Stubenreinheit: ja, in dem Alter können 4-5 gassifreie Stunden drin sein - wenn Hund bereits stubenrein ist. Mein neuester Rudelzuwachs ist ca. 2 Jahre alt, und dessen Stubenreinheitsprogramm (das mehrere Wochen dauerte) sah einen Gassiplan alle 2 Stunden, nachts sogar stündlich vor. Habe ich anfangs diese Zeiten überschritten, ging mit Sicherheit etwas in die Wohnung, und das lag nicht daran, dass der Hund mit 2 Jahren nicht länger einhalten konnte.
Wecker stellen ist sehr sinnvoll, eine mögliche Gewöhnung an nächtliche Gassizeiten kannst Du ganz schnell wieder ändern, sobald Mila mal stubenrein ist.Der eingesammelte Kater liest sich sehr lustig (aber die Katzen haben schon Ausweich- und Rückzugsorte, stimmts?)
Ansonsten verfolgt Mila keine diktatorischen Ziele mit dem Einsammeln von Spielzeug, genau das ist es in ihren Augen.Angst: Mila ist in einem Alter, in dem sehr viele Hunde eine Unsicherheitsphase durchmachen. Bleibt geduldig, ich würde Angstauslöser weder komplett meiden, noch Mila damit überschütten. In diesen Phasen bin ich wahlweise zu Angstauslösern hingestapft, um sie (also die Angstauslöser) zu streicheln und mich über sie zu freuen (Hund durfte dabei soviel Abstand haben, wie er wollte), habe andere Situationen einfach zügig passiert... hör auf Dein Bauchgefühl, wann es an der Zeit ist, bestimmte Dinge zu üben. Einkaufsladen üben geht z.B. gut im Tierhandel: es riecht gut, und Du kannst Dir beliebig viel Zeit lassen.
Wegen solcher (unvorhersehbaren) Straßensituationen mit hupendem Auto würde ich meinem Hund ein Sicherheitsgeschirr verpassen, aus dem er in so einem Moment nicht rausschlupfen kann. Passiert schnell, wenn ich geradeaus gehe und Hund hinter mit blockiert. -
Ich würde Dir gerne auch vom Vizsla abraten (vom Weimaraner ebenso). NICHT, weil Du Anfänger bist, sondern weil diese Hunde Bedürfnisse haben, die Du als Nicht-Jäger nicht erfüllen kannst. Ja, es gibt Ersatzbeschäftigungen, aber das ist genau das: nur ein Ersatz.
Stell Dir bei jedem Hund (sowohl bei der Rasse, als auch dann bei dem Individuum) nicht nur die Frage, ob es der perfekte Hund ist für Dich, sondern auch, ob Du der perfekte Mensch für den Hund bist. Das bedeutet, dass Du Dich informierst über die Bedürfnisse der Rasse im allgemeinen und dieses speziellen Hundes.
Außerdem kannst Du ins örtliche Tierheim als Gassigänger gehen, um einfach Erfahrungen zu sammeln im Umgang mit Hunden.
Literaturtipps findest Du z.B. hier.
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Ich verlinke hier mal den Bericht von 2011 http://www.ua-bw.de/pub/beitra…Thema_ID=8&ID=1409&Pdf=No
Und 2013 hat das Friedrich-Loeffler-Institut erstmals den (Hunde)Herzwurm in deutschen/einheimischen Stechmücken in Deutschland nachgewiesen,
http://www.fli.bund.de/no_cach…utschen-stechmuecken.html
gibt es nicht ist also, zumindest verstehe ich die Berichte so, nicht korrekt.
Gut zu wissen, danke! -
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Ist aber das impfen nicht wichtig?
Sinnvolle Impfungen sind wichtig. Die Frage ist, welche Impfungen wann und in welchem Abstand sinnvoll sind. Tollwut vor oder während des Zahnwechsels, Zwingerhusten/Leptospirose, bei denen nicht alle Virenstämme abgedeckt sind, zu häufige Auffrischungen sind z.B. einige überdenkenswerte Punkte beim Impfen, das heißt aber nicht, dass Impfungen generell schlecht sind.ZitatSind die Impfungen nicht verbessert worden in den letzten Jahren?
Ist mir nicht bekannt. Vielleicht meinst Du die Verlängerung des Impfschutzes seit einigen Jahren, dass also nicht mehr jährlich, sondern nur alle drei Jahre geimpft werden muss? Dem liegen meines Wissens nur neue Studien zugrunde, wie lange die Impfung anhält, der Impfstoff ist dabei derselbe geblieben.ZitatSind die Impfungen wirklich schädlicher als die Krankheiten vor denen sie schützen?
Eine Impfung schützt nicht zwangsläufig vor der Krankheit, gegen die geimpft worden ist, denk z.B. eben an Virenstämme, gegen die noch kein Impfstoff vorhanden ist. Je nach Hund kann die Impfung schädlicher sein, ja, muss aber nicht.ZitatGenauso geht es mir beim Thema Kastration, ich habe (...) hier auch oft gelesen, dass man ein Tier niemals kastrieren lassen sollte.
Eine Kastration ist ohne medizinischen Grund in Deutschland schlichtweg verboten.Zitat
Aber auch hier bin ich irgendwie hin und her gerissen, denn grade Tierschutzhunde z.B. sind doch eigentlich so gut wie immer kastriert, warum macht man das, wenn es so schlimm ist für die Tiere?
Viele Tierschützer sind gebrandmarkt von schlechten Erfahrungen mit Vermehrern und unbedarften Hundehaltern mit Ups-Würfen. Sie sehen, wie viele Hunde einen Platz suchen, sehen, dass es weitaus mehr zu vermittelnde Hunde als Plätze gibt, und wollen verhindern, dass weitere Welpen sinnfrei in die Welt gesetzt werden. Dafür nehmen viele Tierschutzorgas in Kauf, dass einige Hunde unnötig kastriert werden, deren zukünftige Menschen verantwortungsvoll genug gewesen wären, den Hunden ein intaktes Leben ohne Nachwuchs zu ermöglichen.ZitatUnd sind nicht z.B. Kastrationsprogramme in Ländern die so furchtbar viele Streuner haben etwas sehr sinnvolles und auch gutes?
Jetzt vermischst Du Kastration bei Streunern und bei Haushunden. Erstere dient der Eindämmung der Überpopulation, zweitere (häufig, beileibe nicht immer!) eher der Bequemlichkeit der Besitzer.ZitatWas ist mit den Erkrankungen, denen man vorbeugt, wenn kastriert wird? Sind die weniger schlimm, als die Folgen einer Kastration?
Diese Erkrankungen treten doch nicht automatisch bei jedem intakten Hund auf, nichtmal bei der Mehrzahl der intakten Hunde. Ebensogut könntest Du bei Dir eine Total-OP vornehmen lassen, um einem möglichen Krebs vorzubeugen - das macht (ohne erhebliche erbliche Vorbelastung) keinen Sinn.Zitat
Sind da Spo-ons z.B. nicht sogar etwas gutes?
Ich würde da nach Einzelfall gehen. Wenn der Hund Spot-ons verträgt, warum nicht. Wenn einem anderen Hund Kokosöl hilft, ist doch fein. Unverträglichkeiten kann es überall geben, dann muss man eben drauf eingehen.Zitat
Wieso sollte man nicht regelmäßig entwurmen?
Bei uns wären regelmäßige Entwurmungen völlig sinnlos. Zweimal im Jahr gebe ich Kotproben ab, um sie auf Parasiten untersuchen zu lassen und ggf. zu entwurmen - es wurden in den vergangenen 8 Jahren nie Würmer oder Wurmeier entdeckt.
Da herkömmliche Wurmmittel schlicht giftig sind, deren Giftdosis halt für den Hund nicht ausreicht, für den Wurm aber schon, belasten sie den Hundeorganismus. Manche Hunde stecken diese Belastung weg, andere nicht.Zitat
Was ist mit Würmern, die z.B. im Stuhlgang gar nicht sofort ersichtlich sind, Lungenwürmer oder Herzwürmer?
Herzwürmer werden durch eine Stechmücke übertragen, die in Deutschland nicht heimisch ist. Lungenwürmer sollte man in der Tat im Hinterkopf haben, wenn der Hund entsprechende Symptome zeigt, allen voran Husten.Zitat
Ist es bei einer Herzwurmerkrankung nicht so, dass wenn das Tier anfängt zu Husten, vom Herzen aus, dass das Herz schon so zu sitzt, dass man die Würmer nur noch operativ entfernen kann? Ist es nicht viel sicherer und schützt den Hund, wenn er regelmäßig entwurmt wird?
Wie oben bereits gesagt, braucht es diese Moskitoarten, die Herzwürmer übertragen, um den Hund überhaupt erkranken zu lassen. Es macht keinen Sinn, gegen eine Krankheit zu behandeln, die es hier nicht gibt - ähnlich wie Du Dich nicht regelmäßig gegen Malaria impfen lässt, wenn Du nicht in Risikogebieten lebst oder dorthin reist. -
Zitat
Und wie lange passt eine Maßanfertigung im Wachstum?
Genauso lange wie das Geschirr von der Stange, manchmal länger, wie einer meiner Vorschreiber schon bemerkte. -
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Maßanfertigung lohnt bei einem Hund im Wachstum nicht.
Da hab ich andere Erfahrungen gemacht. Normale Maßanfertigungen liegen im gleichen Preisbereich wie halbwegs gute Geschirre von der Stange, irgendein Geschirr braucht der Hund eh, warum dann nicht eines wählen, das diesem Hund wirklich passt? -
Warum nicht maßanfertigen lassen? Ggf. würde ich bei den gängigen Herstellern anrufen, wenn der Brustumfang die Auswahloptionen übersteigt. Blaire habe ich z.B. schon als sehr flexibel erlebt, die auf besondere Wünsche gerne eingehen.
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Tierarztwartezimmer ist bei uns entspannt, einzige Strategie: es werden keine anderen Hunde begrüßt, und es wird kein Hund zu meinen Hunden gelassen.
Tierarztbehandlungszimmer nehmen drei Hunde gelassen hin, ein Hund freut sich wie bekloppt auf jeden TA, fahre ich die nicht runter, sitzt sie mit Betreten des Behandlungsraums auf dem Tisch, wedelt den TA an und möchte das Thermometer in den Hintern gesteckt haben. Strategie: diese Hündin muss sich im Behandlungsraum solange hinlegen, bis sie mir hoch und heilig verspricht, langsam auf den Behandlungstisch zu hüpfen und sich auch dort gesittet zu benehmen. Das Beruhigen funktioniert recht schnell, und die TA-Behandlung ist für sie die Superbelohnung schlechthin.