Beiträge von Rotbuche

    Zitat


    Und da ist man doch bei einem Welpen mit einer ganz anderen Haltung/Intention dran als wenn es nur um das "lockere" Fuß geht. Und genau dieser Punkt stört mich.


    Ich könnte mir vorstellen, dass da ein großes Missverständnis liegt. Das Gegenteil ist der Fall, je mehr Ehrgeiz und Ernsthaftigkeit beim Menschen, desto weniger Spaß hat der Welpe, und desto weniger ist er anschließend für den Sport zu gebrauchen.
    Welche Grundlagen auch immer beim Welpen (sinnvoll) eingebracht werden, werden spielerisch aufgebaut, und mehr ist es für den Welpen nicht - einfach ein Spiel, Spaß, Fun, bei dem zufällig was auftaucht, was er später auch noch brauchen kann.

    Ich habe mit meinem Welpen in dem Moment spielerisch mit einem Teil der Arbeit (in unserem Fall Dummy) begonnen, als sie es mir angeboten hat. Hab gerade extra mein damaliges Welpentagebuch rausgekramt: es war der 6. Tag nach Einzug, Hundchen 9 Wochen und 1 Tag alt. Dummyarbeit ist bis heute (5 Jahre später) das Größte für sie geblieben.

    Sehr gelohnt hat sich für einen meiner Hunde (über Wochen komplett gelähmt) die Anschaffung eines fahrbaren Untersatzes, mit dem wir unsere täglichen Spaziergänge unternommen haben. Die Frischluft, die Umgebungsreize, das gemeinsame Liegen auf einer abgelegenen Wiese und die dazugehörigen Gerüche haben meiner Hündin damals sichtlich gutgetan. Auch als sie dann wieder langsam stehen und ein paar Schritte laufen konnte, waren Pausen in dem Hundemobil noch eine ganze Weile sehr willkommen.


    Außerdem waren täglich mehrere Physioeinheiten wichtiges Pflichtprogramm, einfach damit alle Gelenke und alle Muskeln regelmäßig durchbewegt wurden. Ich habs mir zum einen von einer guten Physiotherapeutin zeigen lassen, zum anderen Bücher dazu angeschafft. (Wie sehr das bei Euch nötig sein wird, weiß ich nicht - sind die Beine denn wieder funktionsfähig? Bewegt er sich von alleine irgendwie?)
    Für den späteren Muskelaufbau habe ich tatsächlich viele Übungen gehabt, die gezielt Muskelgruppen trainieren. Ein Wackelbrett wäre auch sehr sinnvoll gewesen, meine Hündin hat sich aber strikt geweigert, mit diesem Bekanntschaft zu machen. Stattdessen bin ich mit ihr dann jeden Tag im Auto um den Block gefahren, weil sie die ersten paar Minuten im Auto steht und der Effekt dann zumindest ähnlich dem eines Wackelbretts ist.


    Geschirr zum Unterstützen ist mit Sicherheit gut - ich hab mir damals mit einem Handtuch eine Tragehilfe für unsere Übungen gebastelt, weil meine Hündin so eine breitere Auflagefläche hatte. Ich musste fürs Üben allerdings von ihren noch verbliebenen gut 20kg ungefähr 19,5 selber tragen. ;) Welche Geschirrform würde ich eben davon abhängig machen, ob und wieviel Eigengewicht Sam tragen kann.


    Die Auswirkung von Equitop Myoplast auf den Muskelaufbau ist umstritten, ich habe damit bei zwei meiner Hunde sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Zitat

    bewirf ihn doch mit fleischwurst...


    Ob das eher Wattebausch oder eher Hundeflüsterer ist (um das mal so unsachlich zu polarisieren), liegt aber auch an der Größe der geworfenen Fleischwurst...




    Ich hab eine Weile lang mit aus Aggressionsgründen nicht vermittelbaren Hunden im Tierheim trainiert (und einen davon auch schließlich übernommen). Die wichtigsten Säulen für die gemeinsame Arbeit waren - so habe ich es zumindest erlebt - ausnahmslos Vertrauen, Ruhe, Berechenbarkeit, Authentizität und Geduld.
    Die genaue Arbeit war von Hund zu Hund unterschiedlich - während der eine sich vielleicht genau richtig entwickelte, indem ich doofes Verhalten im Ansatz abgebrochen (und natürlich ein Alternativverhalten aufgebaut) habe, wäre dieses Abbrechen von Verhalten für den nächsten Hund viel zu viel gewesen, und der übernächste hätte mich mit so einem Handeln womöglich überhaupt nicht mehr ernst genommen. Zumindest meiner Erfahrung nach gibt es "den" goldenen Weg nicht, der für jeden Hund passt, Clickern ist aber sehr wohl einer der möglichen Wege, die aus der Aggression hinausführen können.

    Zitat

    Er ist ein sehr ängstlicher Hund, der leider schon ein paar mal von anderen Hunden angegriffen wurde. Ich habe mit Hilfe meiner Trainerin versucht ihm Sicherheit zu bieten, aber ich glaube ich krieg das noch nicht so ganz hin.


    Ist das Sicherheit bieten in Bezug auf Hundesichtungen gemeint, oder arbeitet Ihr generell am Selbstbewusstsein? Wie arbeitet Ihr?
    Was sagt Oskar (abgesehen von diesen Hunden) zum Thema Impulskontrolle?



    unkonventionelle Idee für das direkte Thema "Feindhunde": offenbar reagiert Oskar ja nicht (nur) auf die Sichtung, sondern vor allem auf den Geruch. Hunde, die ihre Nase so gerne einsetzen, würde ich genau darin bestärken und ausbilden, also alles Richtung Mantrailing, Pettrailing, ZOS, usw. Parallel dazu würde ich z.B. Stofftaschentücher an die Besitzer dieser anderen Hunde verteilen und sie bitten, die Taschentücher einige Tage z.B. in die jeweiligen Hundekörbe zu legen, vielleicht die Pfoten (in sauberem Zustand) damit abzureiben, damit sie anschließend so richtig nach dem jeweiligen Hund riechen. Anschließend aufbewahren in einer verschlossenen Plastiktüte.
    Wenn die Grundlagen in der Suche bei Oskar sitzen, würde ich die Geruchsproben in die Suche mit einbauen. Meine Gedanken dahinter:
    - konzentrierte Arbeit und abgedrehtes Bellen schließen sich aus
    - der Geruch wird durch die Arbeit positiv verknüpft
    - vielleicht kriegt man durch die andere Verknüpfung einen Fuß in die Verhaltenskettentür "Feindhundgeruch - zickzack rennen - bellen"; möglich, dass Oskar irgendwann kurz innehält und überlegt, was er eigentlich bei diesem Geruch tun wollte. Wäre ein perfekter Moment, um das Innehalten zu bestätigen und ein Alternativverhalten aufzubauen.

    Zitat

    Ich frag mich was für Infusionen euer Hund bekommt wenn es noch gar keine Befunde gibt.


    Vermutlich Ringer oder Ringerlaktat. ;) Völlig ok.


    Zitat

    Und ich frage mich warum er in der Klinik ist.


    Weil er dort bei dieser Symptomatik zur Diagnosestellung bzw. auch zum Ausschluss mancher Diagnosen hingehört.

    Besuchen halte ich für keine gute Idee, die Streicheleinheiten sind weniger "eindrucksvoll" für Euren Hund als die Erfahrung, von Euch dort anschließend wieder zurückgelassen zu werden.


    Mich lassen die Symptome an eine Polyradiculoneuritis denken. Hat die Klinik das schon ausgeschlossen? Ist ein CT/MRT gemacht worden?