Beiträge von Rotbuche

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    Was schlägst du denn für Übungen zur Impulskontrolle vor? Finde ich da passendes im Netz?


    ja, findest Du. Es geht immer darum etwas zu finden, was der Hund gerne möchte (Essen, Spiel, rennen, usw.), und der Hund muss aushalten, da erstmal nicht ranzukommen. Egal was, Hauptsache Du löst nicht auf, solange der Hund angespannt ist. Beispiel: lecker Futter liegt vor dem Hund, er solls nicht nehmen. Die Auflösung erfolgt bei Dir nicht, wenn der Hund ganz brav 5einhalb Stunden sabbernd davor gehockt hat und es nicht genommen hat, sondern wenn der Hund ein entspannteres Alternativverhalten anbietet. Z.B. wegschauen, zu Dir schauen, vom "ordnungsgemäßen" Platz die Hüfte zur Seite kippen, uvm.


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    Um hinter mir her zu kommen muss er dann ja aufstehen, so hab ich ihn immerhin zum aufstehen gebracht, aber sobald ich stehen bleibe setzt er sich wieder..


    Dann bau noch kleinere Schritte dazwischen ein. Z.B. Leckerchen während des hinter Dir herkommens, Leckerchen während des Hinterherkommens und Du läufst dabei sehr langsam, Leckerchen direkt dann, wenn Du stehenbleibst, dann erst die Zeit von stehenbleiben zu Leckerchen in Minischritten erweitern.
    Hab im Hinterkopf, dass für den Hund ein direktes Anschauen bedeutet "tu was!". D.h. wenn Du von Deinem Hund etwas erwartest, schaust ihn dabei an, er macht was (z.B. sitz), das wird nicht bestätigt, dann wird er vermutlich das nächste gelernte Verhalten anbieten. Sprich Du hast anfangs nur ein ganz kurzes Zeitfenster, in dem Du das Stehen bestätigen kannst, bevor er Dir was anderes anbietet. Und Du kannst Euch das Erweitern des Zeitfensters später erleichtern, wenn Du ihn dabei eben nicht anschaust.

    1. Schilddrüsenwerte abklären lassen


    2. Trainer holen


    3. der Hund lernt vom ersten Moment an (und da am intensivsten), welche Regeln im neuen Zuhause herrschen. Jeder Tag, an dem er weiter "ankommen" (= seine Regeln mit Schnappen durchsetzen) kann, ist ein verlorener Tag für ihn und für Euch.


    Aus Hundesicht läuft möglicherweise (wir kennen nur Deine Erzählung, nicht den (gesunden?) Hund in der Situation selber) bisher folgendes:
    Ich, Hund, bin nicht sozialisiert auf die hiesigen Verhältnisse. Häuser, Treppen, Autos, urgs. Sicherheitshalber erstmal stehenbleiben und weigern. Oh, die Menschen am andern Ende der Leine bleiben auch stehen! Na toll, die haben auch Schiss. Was mach ich denn jetzt? Blöde Umgebung und die wollen nicht führen. Ich auch nicht. Aber einer muss doch! Na, erstmal schauen, obs nicht doch noch Regeln gibt. ... Nee. Habs versucht, ehrlich! Hab 100mal genervt, aber sie haben mich dafür immer wieder nur gelobt und hinter den Ohren gekrault. Ok, dann halt meine Regeln... *jetzt* passt es mir mal nicht, gestreichelt zu werden. Haltet Abstand! Oh und *jetzt* lege ich auch Wert auf *mein* Spielzeug. Geht doch! Sie habens kapiert und respektieren meine Regeln. Blöd nur, dass ich gar nicht bestimmen will. Aber wenn die's nicht tun...


    Um das zu ändern, auch um Eure innere Haltung zum Hund zu ändern ("Schiss" vor dem nächsten Schnapper/Biss), evtl. um den Hund lesen zu lernen, braucht Ihr Hilfe vor Ort.

    gegen die Hibbeligkeit:
    - schau nochmal, wie Dein Lob genau aussieht. Bei leicht hochzufahrenden Hunden lobe ich z.B. sehr ruhig und nicht mit hoher Stimme, das Maß meines Lobes bestimmt quasi der Hund
    - bau erstmal Übungen zur Impulskontrolle ein, damit der Hund lernt, sich zu konzentrieren und sich zu beherrschen


    ruhig stehen:
    ich habs noch nicht ganz verstanden - lauft ihr, Du bleibst stehen, und er setzt sich hin? Läufst Du los und er setzt sich hin? Steht er zwar, setzt sich dann aber unaufgefordert?

    Ich kenne mich zugegebenermaßen bei Nass- oder Trockenfutter nicht gut aus. Es hört sich aber nach echt viel Futter an - meine 20kg Hündin kriegt 300-400g Fleisch am Tag und keine täglichen Pansenstangen, Leckerli oder Joghurtgaben. Schreibst Du mal, welches Nassfutter genau sie bekommt? Vielleicht lässt sich auch da noch was verbessern.


    Zur Beschäftigung: suchen, apportieren, etc. müssen Hunde erstmal lernen. Das fängt in Minischritten an, 5 Minuten sind offenbar für Deinen Hund schon viel zu lange. Mit einem "Anfänger" übe ich erstmal 1-2mal, das ist quasi in 30 Sekunden gegessen, und der Hund ist noch im Begeisterungsmodus "ichwillnochmal!". Genau das soll er auch sein, damit ich beim nächsten Mal schon 40 Sekunden lang trainieren kann. Wenn ein Hund die Lust verliert, weiß ich, dass ich deutlich zu lange mit ihm gearbeitet habe.


    Wie sieht seine Aufmerksamkeit generell aus? Orientiert er sich draußen an Euch?
    Suchst Du generell noch Beschäftigungsmöglichkeiten, oder ging es Dir vor allem darum, ihn über die Beschäftigung noch mehr zu bewegen?

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    Das hört sich gut an, wie übst du das denn, wenn ich fragen darf?


    stark verkürzt:
    1. ich stelle fest, dass Hunde untereinander gar kein Problem haben zu kommunizieren, wer wo laufen soll, wenn es ihnen gerade wichtig ist.
    2. also schau ich mir an, wie Hunderudel respektive Wolfsrudel funktionieren. Welche Regeln gibt es? Welche soziale Strukturen? Wer setzt welche Regeln um und wie? Wie wird kommuniziert?
    3. ich übertrage das Gelernte auf meinen Alltag. Nochmal, es geht bei der Leinenführigkeit nicht um Übung, es ist eine Frage von Kommunikation und Respekt. Das (Kommunikation herstellen, Respekt einfordern) passiert allermeistens schon im Vorfeld, also bevor ich überhaupt mit einem Hund zum ersten Mal loslaufe.


    Wie genau das Respekt einfordern funktioniert, ist von Hund zu Hund (und auch von Mensch zu Mensch, nicht jedem liegt alles gleichermaßen) unterschiedlich. Es läuft immer über eine Form der Bewegungseinschränkung, aber welche und in welcher Situation mache ich vom jeweiligen Hund abhängig.


    Nebenbei: wenn ich mir das Recht herausnehme, Respekt einzufordern, gehe ich damit auch Verpflichtungen ein:
    - was ich tue, muss aus Hundesicht fair und verständlich sein
    - ich bin verantwortlich für den Schutz meines Rudels und damit auch für Außenkontakte (z.B. unangeleinter Hund rast auf uns zu: ich schicke ihn weg, nicht meine Hunde)
    - andere Grundbedürfnisse müssen erfüllt werden, z.B. Bewegung und Arbeit


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    Und achten deine Hunde auf die anderen Hunde?


    Nein. Aber sie achten auf mich. :D Wenn ich stehenbleibe (und ich bleibe stehen, wenn ein Hund an der Leine gerade kackt :roll:), stehen sie automatisch auch.


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    Wie lang sind deine Leinen? Hast du 4 einzelne Leinen?


    Öhm, da fragst Du was... alle zwischen 1 und 2 m und ja, es sind zur zeit vier einzelne. Davor hatte ich zwei einzelne und eine Koppelleine, bis ich die mal auf dem Autodach hab liegen lassen... seufz. Während der Fahrt haben sich die Leinen natürlich selbständig gemacht.

    Mein erster Gedanke: ich tippe auf eine vollgesogene, abgefallene und danach plattgelatschte Zecke. Würde auch zu dem "klumpig" passen.


    Eine Wunde, die so sehr blutet, dass sie Spuren auf dem Boden hinterlässt, würdet ihr bemerken, und die Blutspuren gäbe es vermutlich auch nicht nur an einer Stelle. Würde die Hündin durch die Vagina so stark bluten, dass ein klumpiger Fleck entsteht, würdet Ihr das am Fell sehen, es gäbe weitere Blutstropfen, die sie während des Laufens verliert, und ihr Allgemeinbefinden wäre vermutlich auch gestört. In jedem Fall würde sich die Hündin vermutlich an der blutenden Stelle vermehrt putzen.


    Trotzdem, solltet ihr irgendeinen Zweifel an dem Wohlergehen der Hündin haben, lasst es beim TA abklären.

    Wie wahrscheinlich es ist, dass Pitt eingeschläfert wird, kann Dir hier kaum jemand sagen, es ist von Amtsvet zu Amtsvet sehr unterschiedlich.


    Was kann man von Pitt lernen, entweder für Pitt selbst oder für den nächsten Gassihund mit "Vorgeschichte"?
    - ich bin verantwortlich für die Sicherheit meiner Umwelt, wenn ich einen Hund führe. Muss der Hund mit einem Maulkorb gesichert werden, bin ich verantwortlich dafür, dass der Maulkorb seinen Zweck erfüllt, völlig egal, was mir dazu ein anderer (z.B. Tierheimmitarbeiter) sagt. (Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das selbst bei "erfahrenen" Tierheimmitarbeitern nicht immer auf Verständnis stößt. Macht nichts, ich trage in dem Moment die Verantwortung, also weiß ich, was ich zu tun habe und handle danach.)
    - entschuldige Pitts Verhalten nicht (Gassigänger ist komisch, hat geschrien, hatte Angst, usw.). Das nützt niemandem was, auch nicht Pitt. Er hat ohne Notwendigkeit massiv aggressiv (re)agiert. Sollte Pitt noch eine Chance bekommen, müssen zukünftige Interessenten unbedingt soviel wie möglich über seine Baustellen wissen, der Vorfall gehört absolut in die Akten.


    Arbeitet Dein Tierheim mit einem Trainer zusammen oder mit einem Externen, der Wesenstests abnimmt? Den würde ich unabhängig davon, ob Pitt zum Wesentest geschickt wird oder nicht, zu Rate ziehen. So ein Verhalten gehört beurteilt hinsichtlich Ursache und Trainierbarkeit, wenn man dem Hund auf Dauer helfen will.

    ...nur der Vollständigkeit halber: an der Leine laufen heißt bei mir immer ohne Spannung auf der Leine unterwegs sein. Ich muss trotzdem so gut wie nie drauf achten, weil die Hunde meine Regeln nicht bei jedem Spaziergang aufs neue hinterfragen... wär ja noch schöner ;)
    Wenn ich mit einem unbekannten Hund zum ersten mal spazieren gehe, nehme ich mir vorher 15-20 Minuten Zeit, länger dauert es so gut wie nie, dem Hund klarzumachen, wie ich mir entspannte Spaziergänge vorstelle. Meistens ist das Thema dann schon gegessen, manchmal braucht ein Hund während des Laufens nochmal eine Erinnerung.
    Leinenführigkeit ist kein "Trick", den der Hund lernt, sondern eine Frage des Respekts und der Unterordnung. (Beides meine ich im positivsten Sinne.) Was nicht heißt, dass Hunde Leinenführigkeit nicht auch als "Trick" lernen können (das ist z.B. das Prinzip von ich bleibe stehen, wenn der Hund zieht; ich erkläre meinem Hund dabei nichts, ich führe ihn nicht, er muss selber lernen, welches Verhalten für ihn erfolgreich ist.), es dauert nur sehr viel länger und hat nicht so viele schöne Nebeneffekte.

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    Mich interessiert einfach, wie die meisten mit 2 Hunden die Leinenführigkeit trainiert haben.


    4 Hunde, Leinenführigkeit heißt bei mir neben oder hinter mir laufen. Damit habe ich leinenführige, kommunikative, entspannte Hunde, ich kriege ohne weiteres mit, wann sie sich lösen wollen, und ich komme an allem Essbaren unterwegs zuerst vorbei, kann also bei Bedarf auch rechtzeitig was verbieten.