hallo
ich habe mich hier nicht ganz ausführlich durchgelesen
möchte aber trotzdem was schreiben...
wir sind ersthundehalter und haben mit unserem hund das "volle programm" bekommen...
als wir uns für einen hund entschieden haben,sollte es einer aus dem tierschutz sein.. aber.. kein hund aus dem ausland und gerne ein älterer(zu dem zeitpunkt war mein gedanke; nein ich möchte nicht noch einmal ein kind großziehen)
empfohlen wurde von versch. tierheimen,tierärzten,einen welpen zu nehmen aufgrund usnerer lebenssituation,enkelkinder im babyalter,katzen und kleintiere im haushalt.
ok,wir haben dann einen aus der angeblichen "welpenklappe" einer "tierschutzorga" genommen(heute würde ich das nie wieder tun... im nachhinein war es welpenhandel m. welpen aus dem osten europas unter dem deckmaltel des tierschutzes)
und damit fing dann der ganze lange weg mit unendlichen im weg liegenden steinen (felsbrocken ) zum "lebenspartner" hund an.
wir hatten die besten vorsätze... welpengruppe,hundeschule,gutes futter,regelmäßig impfen,wurmkur,eu paß ,eben alles was hundehalteranfänger so an infos zu hören bekommt.
ich landete hier im forum
und war in der nächsten zeit nur noch verwirrt...
wir haben einen hütehundmix und nunja,hütehunde müssen unbedingt gefordert werden,brauchen ohne ende bewegung u. auslastung..........das ruhe das oberste gebot ist im ersten lebensjahr,das habe ich zu dem zeitpunkt nirgendwo lesen können.
wollte ich doch auch auf mein bauchgefühl hören was den hund anging.... hatte die vorstellung von mensch /hund beziehung(was ich heute noch als solche bezeichne).. wurde aber immer nur von bindung geredet... und diese baut man mit leckerli auf,nicht mit zuneigung und grenzen wo angebracht.
geclickert werden muß,ein hütehund muß agility machen u.u.u.
na,dann muß ja bei meinen kindern so einiges verkehrt gelaufen sein ... keine bonbons für selbstverständliche dinge ... oh man.rabeneltern... unsere kinder haben nämlich noch grenzen gesetzt bekommen(bei 2 ads kindern ein unbedingtes muß)
ok,dann werden wir halt auch "hunderabeneltern"... grenzen müssen ein und zwar auch bezeiten.
nur unser hund war/ und ist kein hund der nach chema f sich einordnen läßt
dies haben wir in den vergangenen jahren oft recht schmerzhaft(von gefühls seite gesehen) erfahren
sam ist krank; herzklappenfehler,sdu,muskeldystrophie(gesicht),lungenschädigung,kreuzbandschwäche hinten links,adrenalinstoffwechsel gestört,extrem wetterfühlig(mit verm migräne anfällen,ist noch in der untersuchung)
also nix mit sport irgendeiner art(und das mit einem hund der so gerne möchte,aber nicht kann)
medizinisch ist er relativ schnell gut abgedeckt,auf medikamente eingestellt.zusätzlich habe ich auf frischkost umgestellt.
aber
die erzieherische seite war der "horror"... keine hundeschule konnte helfen(und wir haben einige durch)
eine nach rütter arbeitende hat 2x alles komplett verdorben mit ihren ansichten
und dabei wollten wir doch nur das beste für unseren hund.....und rütter sollte doch der beste sein(ironie)
3x bekamen wir die aussage das wir eine absolute herausforderung an hund hätten und man uns als ersthudnehalter einen dümmeren hund gewünscht hätte(o ton)
der hund müsse ruhiger werden ,sonst würde er nicht lange leben,nur wie wir das hinbekommen das sam ruhiger wird,das konnte keiner sagen.damals war die sdu noch in der untersuchung.
kontakt mit anderen hunden,sam bekam oft prügel wenn er mit anderen zusammen kam(mehrfach auch an der leine).. wurde damit kommentiert das sam nicht langsam könne und sich somit oft selbst in gefahr begibt da nicht jeder hund mag wenn einer angerannt kommt.
wir haben dann ohne hundeschule weitergemacht,einen hund der eine woche total durch den wind ist nach einem hundeschulbesuch,das konnte nicht der weg sein.
pausen wurde geübt,immer wieder unterwegs,nicht mit leckerli,sondern mit gemeinsamen pausenbrot(sam bekam was ab)
impulskontrolle wurde gespielt(sam findet das toll)
mit den medikamenten wurden feste futterzeiten(auswirkung auf medizin) eingeführt und es gab/gibt feste ruhezeiten.
spaziergänge wurden auf 45 min. max. gekürzt(ansage tierärztin) und das nur 1x täglich(dabei muß doch ein hütehund dauerbespaßt werden,laufen,arbeiten... ironie)
wir haben als ersthundehalter so ein kleines stückchen hölle durch mit hund
einen in sich unruhigen hund,der aufgrund von blockaden im gehirn oft keine anweisung umsetzen konnte wenn er aufgeregt war,der klare grenzen braucht,lange nicht entspannt schlafen konnte,sehr geräuschempfindlich ist,für den besuch schon fast an strafe grenzte.
der kein ballspielen durfte(fuhr zu schnell hoch,kam nicht wieder runter),der nicht toben rennen darf usw
wir haben menschen erlebt die null verständnis dafür haben das sam nicht zuerst begrüßt wird,sondern auf platz warten muß(für ihn lange lange die schwerste übung),die nicht verstehen das er nicht dauerbespaßt wird,weil doch seiner rassen entsprechend motiviert,der nicht leckerlis am laufenden band bekommt ,nur weil er grad was richtig macht(doch auch bei uns gibt es ab und an leckerli)
noch heute 4 jahre später verstehen nur wenige das bei uns ganz klare grenzen angesagt werden,es klare anweisungen gibt und für selbstverständlichkeiten nicht belohnt wird.
hilfe bekamen wir vor 1,5 jahren von einem fachtierarzt für verhalten(den hatten wir aufgesucht weil kontakt mit anderen hunden mitlerweile nicht mehr möglich war,sam handelte nach dem prinzip angriff ist die beste verteidigung...,der uns aufgeklärt hat ,warum das so ist und an eine hundeschule verwiesen hat die mit den krankheitsbildern vertraut ist u. über kompetentes personal verfügt.
dort bekamen wir alle erdenkliche hilfe.. ohne clicker,leckerlibeutlen am gürtel,spielei in der hand.
wir bekamen anleitungen die im täglichen leben ohne zus. hilfsmittel umsetzbar sind
vor allem aber den hund als hund zu sehen.nicht als sportobjekt,nicht als kuscheltier,einfach als hund .
heute haben wir einen umgänglichen alltagstauglichen begleiter in unserem leben,der uns auch mag ohne dauernd mit irgendwas vollgetopft o. bespaßt zu werden.der einfach zufrieden ist wenn er bei uns sein kann,an unserem, leben teilnehmen kann.
der ohne,clicker, leckerli schleppleine super abrufbar ist,aber lieber mit leine läuft als ohne...
der zwar anschlägt(soll er ja auch) aber besuch ankommen läßt u. wartet u.u.u.
obwohl mich täglich die sorgen u. die angst um meinen hund begleiten (keiner weiß wie alt er werden wird,das herz hat sich in einem halben jahr sehr verschlechtert,dabei ist er grad mal 4) wird er nicht vermenschlicht(ok manchmal passiert es doch nmal :-) )
ich liebe meinen hund sehr und manche tage tut er mir unendlich leid...... trotzdem bleibt es ein hund,der nicht denken kann wie ein mensch(manchmal gott sei dank,damit bleibt ihm auch vieles erspart)
wir gehen unseren weg gemeinsam und nicht als mensch u. objekt hund team
sorry das es so lang geworden ist...
lg kirsten