Beiträge von Meterbrot

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    nur wenn andere Hund kommen,dann rennt er hin und will spielen.Ist mehr oder weniger ok,aber man kennt den anderen Hund nicht oder weiß nicht ob der Besitzer es möchte.


    Ich gehöre zu den Besitzern, die das nicht möchte. Ich habe eine Leinenaggression bei meiner Hündin durch viel Training abgebaut. Ich habe ihr vermittelt, dass ich sie beschütze und fremde Hunde nicht an sie herankommen. Jeder freilaufende Hund, der zu mir kommt, und den ich nicht von ihr abhalten kann, macht mir dieses Vertrauen kaputt. Ob der andere Hund freundlich ist oder nicht, ist für uns irrelevant.


    Auch wenn dein Hund dieses Problem nicht hat, du weißt sicher, wie viel Zeit und Energie man dafür braucht, um an Problemen zu arbeiten. Ich möchte dich deshalb bitten, dafür zu sorgen, dass dein Hund nicht zu anderen Hunden hinlaufen kann, solange du dich nicht mit dem Besitzer abgesprochen hast. Hier gibt es so viele Threads von Angsthundebesitzern, die ganz verzweifelt sind, weil ihr Training von freilaufenden Hunden "sabotiert" wird, die nicht abrufbar sind.


    Eine 5m-Schleppleine stört den Hund doch nicht und du hast eine größere Chance, den Hund zu fassen zu kriegen, wenn plötzlich ein anderer Hund auftaucht. Ich werde meine Hündin nicht ohne Schleppleine laufen lassen, bis ich sie nicht aus jeder Situation abrufen kann.

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    Die meisten Tierheime haben ja (leider) Welpen. Deshalb denke ich nicht, dass das ein Problem ist. =)


    Das denken viele. Ich habe eine zeitlang im Tierheim gearbeitet und wir hatten praktisch immer einen Wurf Welpen da. Die wurden meistens nicht ins Internet gestellt, weil es kein Problem war, sie zu vermitteln. Also selbst wenn man unbedingt einen Welpen möchte, sollte man sich in einigen Tierheimen umschauen.
    Das gilt auch für erwachsene Hunde. Die braven Anfängerhunde, die zum Beispiel ausgesetzt wurden, und erst nach zwei Wochen vermittelt wurden, wurden meistens gar nicht erst auf die Internetseite gestellt. Die waren sofort reserviert. Also ruhig häufiger vorbeigehen oder anrufen.

    Gut, dass du dich da vorher informierst. Wenn ihr vorhabt in eine Hundeschule zu gehen und schon wisst in welche, dann frag doch da schon einmal nach. Je früher man ein Problem angeht desto besser. Und noch besser, wenn man ein Problem gar nicht erst entstehen lässt.
    Das sind die Sachen, die mir dazu einfallen:


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    Aber ermahnen für "Zurückbellen" fände ich auch falsch.


    Bei den Hunden geht es nicht wirklich darum, wer angefangen hat. Du willst ja schließlich, dass dein Hund immer ruhig bleibt, egal, ob er angepöbelt wird oder nicht.
    Ermahnen hat oft die gegenteilige Wirkung. Der Hund erhält Aufmerksamkeit für Fehlverhalten.


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    Nungut, wenn maßgeblich ist, wie ich damit umgehe, wird es so sein, dass der Nachbarshund bellt und ich ihn einfach nicht höre, weil ich mich schon daran gewöhnt habe.


    Das du das Geräusch schon kennst, weiß dein Welpe nicht. Wenn du nicht reagierst, kann es sein, dass er denkt, du würdest die "Gefahr" nicht hören und er müsste dich mit Bellen darauf aufmerksam machen oder du wärst nicht in der Lage, ihn zu schützen und er müsste das selbst erledigen.
    Wenn der Nachbarshund anfängt zu bellen, mache deinem Hund klar, dass du das Geräusch hörst. Drehe den Kopf kurz in die Richtung, gehe vielleicht ein paar Schritte in die Richtung und sage dir dann ruhig laut "Das ist nichts" und gehe wieder an deine Arbeit etc.
    Verwende da keine lange Zeit drauf, dein Hund muss nur merken: Du bist nicht taub, du kümmerst dich, du schätzt die Situation als ungefährlich ein. So kann er Vertrauen aufbauen.
    Du kannst auch mit deinem Welpen spielen, wenn der Nachbarshund kläfft, oder ihn einfach für ruhiges Verhalten belohnen.


    Damit dein Welpe kein territoriales Verhalten entwickelt und glaubt, dass Gebiet verteidigen zu müssen, würde ich ihn an deiner Stelle erst einmal nicht frei durch den ganzen Garten rennen lassen. Du kannst ihn mit einer dünnen, leichten Leine (3 bis 5m) in der Nähe behalten. Das Privileg, sich frei zu bewegen, erwirbt er sich dann, indem er sich ruhig und kooperativ verhält.

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    das haben wir schon. Eine Leine ist an ihrem Platz/ Ihrer Decke befestigt, kein Durchgang, ruhige Ecke!
    Dort wird sie z.B. auch beim Essen angeleint.
    Verbindet Sie dann nicht was schlechtes mit ihrem Platz wenn ich sie nach so Situationen da festmache?


    Da bin ich mir nicht sicher. Wir benutzen die Stelle nur, wenn sie mal nicht so will wie wir. Sie hat ziemlich schnell gelernt, dass sie sich an dieser Stelle ruhig verhalten soll und dann durch Losmachen belohnt wird. Manchmal bleibt sie dort aber auch nach dem Losmachen liegen und döst. Es scheint also nicht unbedingt negativ für sie zu sein, sondern ein Ort zum Runterkommen. Zu Anfang wird der Hund wie gesagt, nach 20 Sekunden abgeleint. Sobald sie verstanden hat, dass sie für ruhiges Verhalten belohnt wird, können es auch ein paar Minuten sein. Wichtig ist, dass das Verhalten für den Hund nachvollziehbar bleibt und nicht willkürlich erscheint. Er muss die Möglichkeit haben, sich richtig zu verhalten.


    Überlegt euch gut was ihr macht. Ich möchte dir nicht zu etwas raten, womit du Bauchschmerzen hast.


    Eine Möglichkeit wäre vielleicht, eure Hündin während des Essens auf ihre Decke zu schicken und abzuwarten, ob sie nicht von selbst dort bleibt, bis man sie wieder freigibt. Das sollte man ja sowieso auch trainieren. Wenn sie die Decke trotzdem verlässt, also ungehorsam ist, könnte man sie dann doch guten Gewissens anleinen. Wenn sie unangeleint dortbleibt, sollte sie natürlich zwischendurch auch belohnt werden. Vielleicht ist das eine Option?

    Folgendes habe ich in der Hundeschule gelernt und es hat bei uns gut geholfen.


    Such dir eine Stelle im Haus, an der du deine Hündin anleinen kannst und wo sie nichts kaputtbeißen kann. Am besten hast du eine Leine (oder wenn sie die kapputbeißen würde eine Kette) ständig da befestigt. Der Ort sollte außerdem möglichst ruhig (ohne Durchgangsverkehr) sein.


    Wenn deine Hündin plötzlich hochfährt, ohne dass du noch auf sie Einfluss nehmen kannst, bringst du sie zu dieser Stelle und leinst sie an. Dabei wird nicht mit ihr gesprochen oder geschimpft. Solange sie angeleint ist, wird sie von niemandem beachtet. Sie verhält sich total daneben und wird deshalb vorübergehend aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Sobald sie sich hingelegt hat und nicht bellt, winselt etc., wartest du noch kurze Zeit (zu Anfang habe ich immer 20 Sekunden im Kopf gezählt) und leinst sie dann wieder ab. Sie wird also für ruhiges Verhalten belohnt. Die ganze Zeit auch beim Ableinen wird nicht mit ihr gesprochen, sie gestreichelt usw.


    Es kann gut sein, dass sie dann gleich nocheinmal versucht, herauszufinden, wer Chef bei euch ist und nochmal zwickt. Hier zählt Konsequenz. Immer wieder Anleinen. Wenn sie keine Aufmerksamkeit bekommt, wird ihr das langweilig werden.


    Meine Hündin ist z. B. immer auf einen Sessel gesprungen, auf dem sie nicht sitzen durfte. Ich habe sie angeleint, als sie aufgehört hat zu meckern, abgeleint, sie ist schnurstracks wieder zum Sessel und raufgesprungen, wieder angeleint ... Beim vierten Mal stand sie vor dem Sessel und hat sich dann schnaubend umgedreht und hat sich woanders hingelegt.
    Wir haben das Anleinen aber auch beim in die Hacken beißen, anspringen usw. benutzt.
    Einige Menschen raten dazu, einen Hund in diesem Fall zu maßregeln oder "einfach eine klare Ansage zu machen". Ich kenne aber auch, dass es bei einigen Hunden nicht so einfach ist, das Maß zu finden, so dass man sich nicht gegenseitig hochschaukelt. Deshalb war das Anleinen für uns die richtige Variante und ich kann mir gut vorstellen, dass es auch bei dir funktioniert.


    Sollte deine Hündin nach dir beißen, wenn du nach ihrem Halsband greifst, dann lass sie eine Geschirr mit Hausleine tragen.

    Es ist verständlich, dass du jetzt sehr aufgeregt bist. Wenn ich wegen meinem Hund angepöbelt werde (manche Menschen denken ja, Hundehaltung sollte an sich verboten sein), hängt mir das auch immer noch Tage nach.
    Mach in Zukunft einfach besser einen Bogen um den Hof. Wenn jemand schon so übergeschnappt ist, dass er mit einer Mistgabel rumfuchtelt, kannst du auch nicht vernünftig mit ihm sprechen. Einfach mal tief durchatmen und lass dich auf keinen Streit ein. Davon hat letztlich keiner was. Wie die Ärzte sagen: "Bleib höflich und sag nichts, das ärgert sie am meisten."

    Du kannst die Schleppeleine auch einfach hinterherschleifen lassen, wenn sie nicht zu schwer ist. Dann hast du kein Problem mit herumstehenden Bäumen. Das Gute an der Schleppleine ist, dass du sie schnell greifen kannst, wenn du siehst, dass deine Hündin versucht abzuhauen. Es ist nicht schlecht, von Anfang an eine Schleppleine zu benutzen. Viele lassen ihren Welpen bereits frei laufen und müssen den Freilauf irgendwann einschränken, wenn der Hund in der Pubertät aufhört zu hören. Besser ist es, deinem Hund immer mehr Freiheiten zu gewähren, je mehr du ihm vertraust und je besser er auf Rückrufkommandos hört. Als Belohnung kann er dann irgendwann ganz frei laufen und du musst dir dann keine Sorgen machen.


    Ich finde es sehr gut, dass du so frühzeitig das Problem erkannt hast und dich informierst. Wir haben unseren Welpen damals viel freilaufen lassen (mit Schleppleine) und gedacht, dass sie keine Angst vor anderen Hunden entwickeln kann, wenn sie sie ganz natürlich kennen lernt und praktisch alle Hunde an sie herangelassen. Heute weiß ich, dass wir sie viel mehr hätten beschützen müssen. Auch wenn nie etwas "Schlimmes" passiert ist. Bei uns hat sich eine Leinenaggression entwickelt (die wir mühsam wieder abtrainieren mussten), weil unsere Hündin dachte, sie müsse sich um jeden Hund "kümmern", der uns entgegenkommt. Stattdessen sollte ein Welpe lernen, dass sein Besitzer ihn immer beschützt. Wenn sie Vertrauen zu ihrem Besitzer hat, kann sie auch Selbstvertrauen aufbauen.


    Wie bereits gesagt, sind gute Hundebegegnungen wichtig. Lass dir nicht von jemandem sagen: "Mein Hund ist aber ganz lieb." Einige Hundebesitzer können ihren eigenen Hund gar nicht richtig einschätzen. Wenn dein Welpe sich bei dir versteckt, dann lasse auch keinen Hund an sie heran. Bei uneinsichtigen Besitzern kannst du die meisten Hunde auch durch leichtes Vorbeugen und Anschauen abhalten. Wenn deine Hündin friedlich an der Leine an einem Hund vorbeigeht (so wie du es beschrieben hast), belohne sie mit Sprache oder Futter. So kann sie einen entgegenkommenden Hund als etwas Positives abspeichern.

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    Stell's ihm heute abend wieder hin und geh aus dem Raum. Wenn er es nicht anrührt, packst Du es nach einer Weile wieder weg und dann das gleiche morgen früh wieder.


    Der wird es schon fressen, wenn er nicht mehr so nervös ist. Es ist sicher schwer mit anzusehen, aber ein Hund kann auch mal zwei, drei Tage ohne Futter auskommen, das schadet ihm nicht.


    Würde ich auch genauso machen. Wenn du neben dem Futternapf stehst und vielleicht sogar versucht den Hund zum Fressen zu animieren, kann er das falsch verstehen und denken, dass wäre dein Futter, weil du soviel Interesse daran zeigst. Wenn du ihn damit alleine lässt, wird er merken, dass das offensichtlich Reste sind, die er essen kann.


    Wenn du ihn versucht zu überreden, indem du ihm immer etwas Besseres anbietest, könnte er lernen, dass er, wenn er sein Futter nicht frisst, etwas Leckereres bekommt.

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    ist sowas hier in Deutschland nicht laut Tierschutzgesetz verboten? Da heißt es doch sogar bei Kastrationen, dass diese auch nur aus medizinisch Notwenigen Gründen durchgeführt werden dürfen.


    Kastration ist nicht verboten, auch wenn keine medizinisch notwendigen Gründe vorliegen. Nicht, dass jetzt jemand mit einem kastrierten Hund denkt, er hätte sich strafbar gemacht.


    Tierschutzgesetz § 6, Abs. 1, Satz 2, Nr. 5.
    (1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
    [...]
    5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.