Ich möchte dir auch empfehlen, mal im Tierheim nachzuschauen. Du hast ja sehr genaue Vorstellungen: sportlich, verträglich mit Hunden, Katzen und Kindern. Du kannst - egal wie gut du dich vorbereitest - nicht sicher sein, dass ein Welpe, wenn er erwachsen ist, auch genau diese Eigenschaften hat. Er ist auch kein unbeschriebenes Blatt, das man uneingeschränkt formen kann (Oha, Sprichwortsalat!). Wir haben uns z. B. einen Welpen angeschafft und geglaubt, dass sie sich schon an unsere Katzen gewöhnen würde, weil sie ja als Welpe zu uns kam. Sie wuselt aber die ganze Zeit um unsere Katzen herum, sobald sie nicht ruhig liegen. Das ist manchmal ziemlich nervig. Der Jagdtrieb ist im Wald auch nicht ohne. Ohne Schleppleine laufen geht da nicht.
Bei einem erwachsenen Hund musst du einerseits nicht sooo weit in die Zukunft planen und kannst alles testen, was dir wichtig ist (Verträglichkeit, Jagdtrieb). Du kannst dich für den Hund entscheiden, der am Besten zu dir passt und dessen Charakter schon voll entwickelt ist. Ein Welpe ist sehr süß, aber sagenhaft viel Arbeit und kann ein echtes Überraschungsei sein. Mit einem erwachsenen Hund könntest du gleich alles machen, was du dir vorgenommen hast wie z. B. joggen gehen usw.
Wünsche dir alles Gute bei deiner Hundesuche!
Beiträge von Meterbrot
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Solange ihr den Hund noch nicht habt, könnt ihr doch schonmal bei einigen Hundeschulen beim Training zusehen. Wenn man erstmal mit dem eigenen Hund auf dem Platz steht, hat man dafür nicht mehr so die Konzentration.
Ich empfehle dir eine Hundeschule, in der Hundekontakt an der Leine nicht erlaubt ist und alle Hundehalter auch darauf achten. Ich kenne einige Hundeschulen, in denen die Hunde "sich mal kurz begrüßen" dürfen oder an der Leine miteinander rumtoben. Das ist kontraproduktiv, wenn dein Hund lernen soll, dass er sich an der Leine nur auf dich und nicht auf andere Hunde konzentrieren muss. So kannst du ihm vermitteln, dass er sich angeleint nicht um andere Hunde kümmern muss, sondern du ihm diese Arbeit abnimmst. -
Für alle die das gleiche Problem haben:
Bei uns hat sich das Problem gelöst, seit wir ein Futter ohne Rübentrockenschnitzel (Exclusion Duck and Potato) füttern. Rübentrockenschnitzel sind praktisch Zucker und wer Kinder hat weiß, dass die auch aufdrehen, wenn man ihnen Süßigkeiten gegeben hat. Wir füttern inzwischen ausschließlich Trockenfutter. Früher hatte unsere Hündin morgens auch Möhren und Äpfel bekommen, aber auch da ist viel Zucker drin.
Wer also auch einen eher aufgeregten Hund hat, kann es mal mit Futter ohne Rübentrockenschnitzel versuchen. -
Nein, man kann kein Futter stehen lassen. Sie frisst alles sofort auf.
Wir haben gerade das neue Futter ausprobiert. Wieder das gleiche Bild: vorher lag sie entspannt im Körbchen, hat sich nicht einmal um den Kater geschert, der laut miauend reingekommen ist.
Jetzt rennt sie wie eine Verrückte Kreise im Garten (Kreise laufen, macht sie immer um sich abzureagieren, Kuvasze sind ja Herdenschutzhunde, vielleicht ist ja auch ein Hütehund mit drin, sie ist sehr schnell), bellt und wirft sich selbst ihren Ball. Sehr interessant! -
Du weißt sehr genau, welche Eigenschaften dein Hund haben soll. Das ist sehr gut.
Ich würde euch von einem Welpen oder Juntier abraten. Das kann wirklich SEHR anstrengend sein und ihr könnt nicht genau vorassagen, welche Eigenschaften der Hund entwickeln wird. Zwar gibt es Rassen, bei denen bestimmte Merkmale häufig auftreten, aber absolut sicher könnt ihr euch da nicht sein. Ein Welpe ist auch sehr aufwendig und wenn ihr noch ein Kind bekommt, ist das zu viel Arbeit und auch ganz unnötig, denn:
Den perfekten (oder annähernd perfekten) Hund für euch gibt es bereits. Ihr müsst nur ein wenig Zeit investieren, ihn auch zu finden. Sucht in Zeitungsanzeigen oder im Internet nach Hunden (z.B. hier: http://tierheim-tiere.de/), die genau die Eigenschaften haben, die euch wichtig sind. Legt fest, was euch wirklich wichtig und was vielleicht nicht ganz so entscheiden ist (wenn ein Hund kein Interesse an Agility hat, ist das vielleicht nicht so wichtig, wenn er dafür nett zu euren Kaninchen und euren Kind ist).
Es gibt Familien, die einen Hund abgeben müssen, oder auch Tierschutz-Hunde in Pflegefamilien. Die haben mit den Hunden zusammengelebt und können euch sehr genau sagen, was für positive und negative Eigenschaften der Hund hat. Bei einem erwachsenen Hund ist der Charakter bereits ausgebildet und gut einschätzbar. Fragt vor allem wegen der Kaninchen nach. Nehmt den Hund vielleicht zur Probe mit nach Hause und achtet darauf, wie er sich den Hasen (im Käfig! also ungefährdet) gegenüber verhält. Lasst euch nicht mit einem "Das klappt schon!" abspeisen. Das hatten wir bei unserem Welpen und es hat Monate gedauert, bis wir es einigermaßen mit unseren Katzen hingekriegt haben.
Schaut euch Hunde, die für euch in Frage kommen, ruhig mehrfach an. Geht zur Probe spazieren. Testet, wie er auf unterschiedliches Verhalten reagiert. Erwartet dabei nicht, dass es unbedingt sofort zwischen euch "funken" muss. Ihr kennt euch noch nicht und müsst euch gegebenenfalls aneinander gewöhnen. Der Welpe, der einem sofort auf den Schoß krabbelt, ist nicht unbedingt der beste Partner für die nächsten 15 Jahre. Scheut euch nicht, auch Hunde anzusehen, die etwas älter sind, die haben oft einen ruhigen, gefestigten Charakter. Vielleicht ist das genau das, was ihr braucht, wenn ihr noch ein zweites Kind bekommt.
Ich wünsche euch viel Erfolg und viel Spaß! Es ist wirklich schön, ein Tier für sich auszusuchen.
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Auch mir kommt dieses Verhalten sehr bekannt vor und ich muss dich warnen: deine Hündin wird die nächsten Wochen und Monate ausprobieren, was sie alles machen kann. Wenn sie erstmal pubertiert, wird sie mit euch genauso versuchen zu streiten, wie du es vielleicht manchmal mit deinen Eltern machst oder wie es gewöhnlich Jugendliche machen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht zu einem netten Hund werden kann.
Wir hatten das zu Anfang auch sehr mit dem Beißen beim Streicheln. Das ist schade, weil man so einen süßen, kleinen Hund gerne knuddeln möchte. Das ist auch nicht unbedingt böse gemeint. Sie hat schließlich selber keine Hände mit denen sie dich anfassen kann, sondern nimmt alles in den Mund. So schwer es fällt: wenn sie beißt oder zu intensiv knappert, schrei kurz "Au" und dreh dich um und geh. Ignorier sie. Leider sind kleine, süße Hunde nicht unbedingt Schmusebacken und müssen erst lernen, sich streicheln zu lassen.
Heute mit 13 Monaten geht das bei meiner Hündin schon viel besser. Das hat wohl auch etwas mit Erwachsenwerden zu tun.Wir hatten auch das Problem, dass unsere Hündin in die Füße gebissen und an den Hosenbeinen gezerrt hat. Uns hat das Anbinden sehr geholfen. Suche eine Stelle in der Wohnung / im Haus, an der ihr eure Hündin von eurer Gemeinschaft ausschließen könnt, sie aber trotzdem im Blick habt. Man kann einen Haken in die Wand drehen oder ein festes Geländer benutzen. Hier bringst du eine Leine an. Deinen Hund stattest mit einem leichten Geschirr und einer Hausleine aus. Und sobald sie auf euch zukommt und beißt, kannst du sie einmal verwarnen oder auch gleich zu dieser Stelle bringen und anklippsen. Ein Geschirr und eine Hausleine ist gut, weil sie versuchen könnte, dir in die Finger zu beißen, wenn du sie am Halsband hinter dir herschliefst. Bellen, Jaulen und Knurren an ihrer Stelle musst du aushalten. Ignoriert sie alle, bis sie völlig ruhig ist und dann noch eine halbe bis eine Minute, dann kannst du sie wieder losmachen. Denke daran, während des Abindens und Losmachens deine Hündin nicht anzuschauen oder anzusprechen. Sobald sie wieder das ungewünschte Verhalten zeigt, binde sie wieder an. Bei uns hat das gut gewirkt. Unsere Hündin zerrt nicht mehr an Hosen und Füßen.
(Ob ihr sie erst ableint, wenn sie aufgehört hat an der Leine zu kauen? Da bin ich mir nicht sicher. Wenn sie dabei nicht agressiv wirkt, reagiert sie sich vielleicht einfach nur ab.)Auf jeden Fall würde ich euch dazu raten, sie an einen Käfig zu gewöhnen. Da könnt ihr sie immer hinbringen, wenn ihr merkt: sie kommt überhaupt nicht mehr runter, ist total aufgedreht. Das machen wir heute noch manchmal. Sie schläft da auch nachts, ist es also gewohnt, da zu entspannen. Nach einer halben Stunde ist sie dann lammfromm.
Denke auch daran, dass ein junger Hund viel schlafen muss und sich selbst oft überfordert. Denke an kleine Kinder auf Familienfeiern, wenn sie total müde sind und dann so aufdrehen und unleidlich werden. Dann ist das ein Zeichen, dass sie ins Bett müssen.Das war jetzt ziemlich viel. Ich hoffe, es hilft. Ihr habt einen anstrengenden Weg vor euch. Ich kenne es, dass man denkt: "Hätten wir uns nicht lieber für einen anderen / gegen einen Hund entscheiden sollen?" Unterstützt euch gegenseitig. Seit nicht enttäuscht, wenn Dinge funktionieren, auf einmal nicht mehr klappen. Euer Hund wird erwachsen werden und wenn ihr euch bei Fragen weiterhin Hilfe holt und euch bemüht, wird sie ein nettes, umgängliches Tier werden. Das ist meine Erfahrung. Zwar klappt bei uns bei Weitem nicht alles perfekt, aber es ist schon sehr viel besser geworden.
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Es ist süß, was du dir alles für Gedanken um das Wohlergehen deines Hundes machst.
Meine Schwester hat selbst eine Hündin aus Spanien und es hat sehr lange gedauert (sechs Mionate) bis die beiden eine wirklich sichtbar gute Bindung zu einander aufgebaut haben. Es hat sich aber stetig verbessert und man hat sich über jeden Fortschritt gefreut. Wenn sie aufgeregt oder ängstlich ist, nimmt sie immer noch keine Leckerlies. Dann ignorier das einfach und versuche ihr durch deine Anwesenheit Sicherheit zu geben. Sie muss erstmal lernen, dass du jetzt da bist, um sie zu beschützen. Sie kennt den Menschen als Interaktionspartner wahrscheinlich noch nicht.
Meine Schwester hatte sich zu Anfang auch Sorgen gemacht, dass ihre Hündin so viel schläft. Das hat sie bis heute nicht abgelegt und kommt bei Hunden aus südlichen Ländern wohl häufig vor. Die machen da wohl viel Siesta, weil es so warm ist. Sieh das doch positiv! Dein Hund ist zufrieden, wenn er seine Ruhe hat. Mit der Zeit werdet ihr auch schmusen und spielen können. Ich wünsche mir manchmal, dass meine wilde Hummel auch so viel pennen würde wie der Hund meiner Schwester.
Ich wünsche euch viel Spaß zusammen!
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Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Gut zu wissen, dass es auch andere Hunde gibt, die nach dem Essen erstmal toben wollen. Wir sollten vielleicht wirklich darauf achten, dass sie etwas zum Kauen und Abregen hat.
Haben heute erstmal Futter ohne Weizen gekauft. Habe von einer Hundetrainerin gehört, dass manche Hunde sozusagen „der Hafer sticht“, wenn sie bestimmte Getreide essen. Ich werd mal beobachten, wie sie reagiert. @ schara: Welches Verhältnis von Getreide und Protein empfiehlst du denn?
Ihr Futter isst sie übrigens immer gleich auf. Auch alles andere Essbare im Haushalt und einige nicht essbare Dinge (sie nagt an Holzmöbeln).
Wir füttern sie zweimal am Tag. Morgens bekommt sie pürierte Karotten und Äpfel mit Frischfleisch, Kräutern und Öl. Allerdings müssen wir danach dann auch zur Arbeit und sie kommt erstmal in ihre Kiste, in der sie sowieso ruhig ist. Abends fällt uns dieses Verhalten häufiger auf.
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Hallo liebe Forumsmitglieder,
wir wohnen seit knapp einem Jahr mit einer inwzischen 13 Monate alten kastrierten Hündin zusammen. Sie ist als Welpe ausgesetzt worden, weswegen wir nicht genau wissen, was für eine Rasse sie ist. Sie sieht allerdings inszwischen sehr nach Kuvasz aus, ist aber kleiner und dünner (20 kg).
Nachdem sie anscheinend durch die schlimmsten Phasen der Pubertät hinter sich gelassen hat, wird sie allmählich ein etwas erträglicherer Zeitgenosse und kann sich sogar in ihrem Körbchen entspannen und schlafen.
Wenn wir ihr abends Futter eben (Trockenfutter eingeweicht in Wasser), wird sie danach aber meistens ziemlich aktiv. Wenn sie ganz frech ist, macht sie Anstalten einem in den Po zu beißen oder an den Händen zu nagen. So etwas macht sie auch sonst, wenn sie sehr aufgeregt ist, aber seltsam ist es doch, dass das direkt nach dem Essen auftritt. Auch ohne große Verzögerung, man kann sich gar nicht vorstellen, dass das Futter schon in ihrem Magen ist.
Manchmal, wenn sie so gemütlich in ihrem Körbchen liegt, mag man ihr gar kein Futter geben, weil sie danach so überdreht ist.Ich habe ein paar Foren durchforstet, aber so einen Fall nicht gefunden. Im Gegenteil: überall steht ein Hund wäre nach dem Fressen ruhiger, weil er dann satt und zufrieden ist.
Könnte es sein, dass sie auf ein Futterbestandteil so reagiert? Oder ist das einfach eine komische Angewohnheit?
Würde mich freuen, wenn jemand eine Antwort weiß.