Meine Eltern haben vor vielen Jahren (in den 70ern) Tierheime geleitet und hatten dann immer ein paar Hunde, die sie sich raussuchten und die in unserer Familie lebten, unsere Wohnung befand sich ebenfalls auf dem Tierheim Gelände.
Eines Abends im Winter (hoher Schnee) lief mein Bruder unbemerkt auf die Terrasse (er war damals ca. 5). Immer an seiner Seite war unsere damalige Familien-Schäferhündin Senta. Mein Bruder lief mit Senta zum Kaninchen-Gehege. Scheinbar hatte sich kurz vorher irgendwie ein neu-angekommener Schäferhunderüde befreit und war gerade dabei die Hasen und Kaninchen zu jagen. Mein Bruder (klar als kleines Kind) rannte hin und wollte ihn abhalten.
Der Rüde war allerdings so in Rage, dass er ihn packte und biss und schüttelte.
Da rannte unsere liebe Senta ohne eine Sekunde zu zögern zu meinen Eltern ins Haus und zerrte sie am Ärmel raus ins Kaninchen-Gehege. Sie brauchten nur der Blutspur zu folgen um meinen Bruder zu finden....Gut, dass Senta so schnell reagiert hat, sie hätte ohnehin nicht selbst eingreifen können, denn gegen den Rüden in voller Fahrt hätte sie keine Chance gehabt.
Zum Glück ging alles gut aus, mein Bruder war nach kurzem Krankenhaus Aufenthalt auch wieder fit und hatte danach keine einzige Sekunde Angst vor Hunden. Durch den Schock hat er wohl alles vergessen.
Der Rüde wurde nicht eingeschläfert, sondern mein Vater entschied sich den Hund zu erziehen und in die Familie aufzunehmen (er wäre ja nicht mehr vermittelbar gewesen). Das war auch ohne Probleme möglich denn der Hund hatte einfach nur blind reagiert, er war ja schon voll in Rage und außerdem auch ganz neu angekommen, charakterlich zeigte er aber nach Erziehung und Integration überhaupt gar keine Schwächen! Natürlich wurde er aber immer sehr viel mehr beobachtet als alle anderen Familienhunde...