Beiträge von Cattledogfan

    Nachdem dies hier ein Hundeforum ist, und noch dazu ein sehr gutes, in dem man viele kluge Dinge lesen kann, sofern man sie denn als solche erkennt, erlaube ich mir eine Biege zurück zum Hund, denn mit dem Draufhauen auf Trainer/innen ist es so eine Sache, weil m. E. niemand beurteilen kann, wie die Kommunikation zwischen Kundin und Trainerin gelaufen ist und ob evtl. mangels Erfahrung mit diesem Hundetyp - und damit meine ich sowohl die Trainerin als auch die Halterin - Missverständnisse aufgetreten sind.


    Doch da das rein spekulativ ist und zu nichts führt, rufe ich mal Awa1, in der Hoffnung, ich verwechsele sie (oder ihn?) nicht mit einer/m anderen Schreiber/in, denn ich erinnere mich an einen Thread, in dem es ebenfalls um Aggressionsverhalten ging und in dem Awa1 als Schäferhundhalter/in ein paar gute Anregungen aufschrieb und dann eine ganz wichtige, kluge Aussage da ließ, die sich mit dem deckt, was hier schon von einigen Schreiber/inne/n angesprochen wurde.


    Sie bzw. er schrieb nämlich sinngemäß, nachdem man die unerwünschten Verhaltensweisen (nicht Eigenschaften!) wegtrainiert bzw. durch Management unter Kontrolle hat, muss immer noch etwas übrig bleiben, was für den Hund - und nicht für Dich! - Arbeit ist.


    So ein Forum kann m. E. nur Anregungen geben, niemand sieht Dich im Umgang mit dem Hund, deswegen noch einmal der Hinweis darauf, wie wichtig Arbeit für diesen Hundetyp ist.

    Die Arbeitslosigkeit ist mir in der Beschreibung auch direkt aufgefallen.

    Die sind halt auch irgendwann mal für ihren Job beim Schweizer Bauern selektiert worden.

    PS an Grisbert: tolle Liebeserklärung an einen tollen Hund! Hatte auch mal mit einem Schnappi geliebäugelt, der mir dann aber doch zu schwer und zu wuchtig war. Als Cattledoghalterin kann ich sooo gut nachvollziehen, was Du meinst JJ

    Auch ich hänge mich mal mit der Frage dran, woher der Hund kommt, die Du immer noch nicht beantwortet hast.


    Ich finde es nämlich schwer, wesensfeste Welpen von Rassen zu finden, die evtl. sogar schon seit mehreren Generationen mangels geeigneter Lebensverhältnisse nicht mehr auf ihren ursprünglichen Verwendungszweck - hier als Wach-, Hof- und Großviehtreibehund - selektiert werden konnten.


    Interessant wäre auch, wie der Hund lebt. Reine Wohnungshaltung? Darf er irgendwo aufpassen und wachen? Vor vielen Jahren schrieb hier mal eine ratlose Halterin aus - ich glaube - München, dass ihre Hündin jede Parkbank, auf die sie sich setzt, sofort als ihre reklamiert und alle anderen Menschen und Hunde angehen will.


    Die Genetik sucht sich halt ihr Ventil.


    Trainer sind gut und schön, aber bei einer so großen, wehrhaften Rasse müssen m. E. auch die Lebensumstände für den Hund passen, wenn man nicht ein ganzes Hundeleben lang managen und deckeln will.


    Und man muss als Mensch diese Ernsthaftigkeit und Wehrhaftigkeit wollen und mögen und einen Plan haben, wann man den Hund einbremsen muss, nur dann klappt auch das notwendige Management.

    Bei mir würde der Hund mit Halsband und Geschirr (mit weit hinten sitzendem D-Ring) entweder an 2 Leinen oder an einer an beiden Seiten eingehakten langen Leine geführt, so dass man z. B. bei Ansätzen zum Hinlegen beide Hände am Hund hat und mit der hinteren Leine bzw. dem hinteren Leinenende das Hinterteil oben hält, den Hund mit dem Knie leicht abdrängt und am Halsband vorwärts führt.


    Ich würde da auch kein großes Gewese drum machen, einfach "nein, jetzt nicht" und "weiter, weiter" oder etwas in der Art als Ansage, dass es in dem Moment keinen Fremdhundekontakt gibt.


    Auch eine Belohnung gäbe es bei mir nicht, sondern nur verbales Lob.


    In einer Großstadt hat man nun mal viele Hundebegegnungen, und je eher und öfter diese gesittet und kontrollierbar ablaufen, desto weniger Stress haben Hund und Mensch, und je öfter man Vorbeilaufen ohne Kontakt (oder was auch immer) einfach macht, desto eher generalisiert sich erwünschtes Verhalten.

    Ich wage zu behaupten, sehr umsichtig mit meiner Gesundheit zu sein und versuche daher immer, es gar nicht erst so richtig mies werden zu lassen.

    Hierauf möchte ich näher eingehen und hoffe doch sehr, dass mein Beitrag nicht als übergriffig verstanden wird, denn so ist er ganz und gar nicht gemeint, sondern vielmehr als weiterer Denkanstoß.


    Sollte das nicht gewünscht sein, liebe @Mods, dann bitte entfernen.


    Ich kenne mich mit Autismus nicht näher aus und weiß nur, dass das Spektrum sehr groß und die Ausprägungen in punkto Empathiefähigkeit für den potenziellen Hund und Frustrationstoleranz gegenüber Mitmenschen sehr unterschiedlich sein können.


    Generell liest sich Dein Eingangspost sehr überlegt, und wie Du über Eure Katzen schreibst, zeugt in meinen Augen von sehr viel Empathie.


    Wie ich auf Empathie komme? Nun, vor einigen Monaten gab es hier einen Beitrag von einer Frau, ebenfalls Autistin, die einen größeren schäferhundartigen Hund aus dem Tierschutz hatte, der - in Kurzfassung - zugebissen hatte und weg sollte. Und keiner wollte ihn nehmen.


    Auffällig war, dass es immer um die Erwartungen der Halterin an den Hund und die Verfehlungen und Fehler des Hundes ihr gegenüber ging und dass ihr Verhalten dem Hund gegenüber ziemlich unberechenbar war. Sie sah das natürlich genau umgekehrt.


    Mir ist schon klar, dass das Einfühlungsvermögen in ein artfremdes Lebeweisen bei Autismus keine Frage des Wollens, sondern des Könnens ist, und nichts liegt mir ferner als eine Verurteilung dieser Frau, die sich von der Hundeanschaffung eine Verbesserung ihrer Lebensqualität erhofft hatte, leider auf Kosten des Hundes.


    Daher bitte ich zu bedenken, dass Du als Hundehalter auch mit einer ganzen Menge Frust und Stress zurechtkommen musst, nicht nur, wenn der eigene Hund nicht das macht, was er soll, sondern Du wirst beim Gassigehen in einer Großstadt auch ganz viel mit anderen Menschen und deren teils unerzogenen Hunden interagieren müssen, ob Du willst oder nicht.


    Neuhundehalter lernen ihre nähere Umgebung aus einer völlig anderen Perspektive kennen, und Du kannst Dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie viele Leute noch mit Hund(en) unterwegs sind.


    Ich wünsche Dir bzw. Euch eine gute Entscheidungsfindung und weiterhin einen so besonnenen Umgang mit Deiner Gesundheit!

    Meines Erachtens ist die Entscheidung für oder gegen Einschläfern sehr davon abhängig, an was ein Tier erkrankt ist, denn davon hängt wiederum ab, wie bzw. ob man die Beschwerden lindern kann.


    Ein Hund, der "nur" alt ist, ist nicht zu vergleichen mit einem Hund, der an einer tödlichen Krankheit leidet.


    Ich für meinen Teil wüsste nicht, wie man die Vergiftungserscheinungen durch eine krebszerfressene Leber lindern könnte, und ob und was das Hündchen überhaupt noch frisst, ist meines Wissens nach völlig egal, weil man mit jeder Kalorie in erster Linie den inzwischen ja metastasierten Krebs weiterfüttert, denn weiterer Gewichtsverlust ist im Endstadium nicht mehr aufzuhalten.


    Auch bei menschlichen Krebspatienten erlebt man es, dass wohlmeinende Angehörige den Kranken zum Essen nötigen, obwohl der Körper keine Nahrung mehr verwerten kann.


    Dieses "Du wirst es merken, wann es soweit ist" halte ich inzwischen für ziemlich abwegig, weil es je nach Lebensumständen und Qualität der Versorgung durch Tierärzte und Besitzer unterschiedlich große Zeitfenster gibt, in denen das Einschläfern vertretbar ist:


    - Lebensumstände: Einen großen Hund mit Schmerzen am Bewegungsapparat kann man sicherlich mit frei zugänglichem eigenen Garten länger relativ gut halten als im, sagen wir, 3. Stock einer Wohnungsanlage ohne Lösungsmöglichkeit direkt vor der Tür, wo man das Tier unter Schmerzen weiterzerren muss bis zur nächsten Grünfläche.


    - Qualität der Versorgung durch die Besitzer: Die setzt für mich relativ gute Kenntnisse über die Erkrankung und ihre wahrscheinliche Entwicklung voraus, um bei Bedarf rechtzeitig Tierärzte beizuziehen bzw. abwägen zu können, inwieweit das arme Tier mehr Schaden als Nutzen von weiteren Behandlungen hat.

    Ganz abgesehen davon reden wir hier von metastasiertem Krebs, denn der Primärtumor in der Milz wurde ja operativ entfernt, und trotz Chemo hat er in die Leber metastasiert.


    Und wer weiß, wo noch überall.


    Dagegen kannst Du weder anfüttern noch mit irgendeiner Therapie ankommen.

    Das Hündchen wird nicht wieder fressen, weil die kranke Leber den gesamten Körper vergiftet und sowohl Schmerzen als auch Übelkeit verursacht - und wahrscheinlich auch Wassereinlagerungen.


    Du hast ja in dem anderen Thread von Kollabieren und Hecheln geschrieben. Entweder bricht das Tierchen zusammen, weil es durch die zunehmende Vergiftung neurologische Ausfälle hat, oder der Tumor ist schon so groß, dass er Blutgefäße und/oder Organe abdrückt.


    Und Krebs frisst ab einem bestimmten Stadium ohnehin seinen Wirt auf, weil er sich so viele Kalorien zum Weiterwachsen nimmt, dagegen kannst Du, selbst wenn der Hund noch fressen würde, selbst mit dem energiereichsten Futter nicht mehr ankommen.


    Die Frage ist auch, ob der vergiftete Körper die Tabletten - was für welche überhaupt? - noch ordentlich verstoffwechseln kann.


    Ich frage mich manchmal wirklich, was man den armen Tieren im Endstadium denn noch vermeintlich "Gutes" tun will.

    Genau so wünsche ich mir Hundezucht, selbst wenn der Anlass dazu furchtbar traurig ist: immer auf der Suche danach, wie die Vitalität, Lebensqualität und Langlebigkeit der Hunde verbessert werden kann.


    Wenn Du kannst und berichten magst, würde ich mich freuen, mehr über den Fortgang der Nachforschungen zu lesen.