Hallo,
ich bin jahrelang mit 2 Hunden, davon ein nicht ableinbarer Huskymix, Rad gefahren, die beiden Hündinnen, die ich nacheinander zu dem Burschen hatte, liefen aber relativ viel frei.
Für mich die absolute Grundvoraussetzung: ein Rad, dessen Sattel so tief gestellt werden kann, dass man mit den Füßen auf den Boden kommt, ansonsten finde ich, dass die Sturzgefahr viel zu hoch ist. Außerdem braucht das Rad Rücktritt, denn wenn man nur eine Hand am Lenker und somit an der Handbremse hat, weil man mit der anderen in die Leinen greift, blockiert man sich schnell ein Rad und segelt ab...
Das Rad sollte auch nicht allzuviel Schnickschnack vorne haben, damit die Leinen (2 Gurtflexileinen, aber dazu gleich) gut über den Lenker laufen können, ohne sich bei einem Stopp gleich zu verhaken.
Wenn Du an der Straße fährst, würde ich auch unbedingt ein Koppel benutzen, damit Du die Hunde besser an der rechten Seite neben Dir halten kannst. Bei mir liefen sie im Dorf nebeneinander rechts am Rad, eine Leine war in den Mittelring des Koppels eingehakt, die andere hing am Halsband des weniger führigen Hundes, um auf ihn direkt einwirken zu können.
Meine Fahrradleinen sind noch immer Flexigurtleinen, darauf schwöre ich, weil man immer die richtige Leinenlänge in der Hand hat. Einmal reingegriffen und um die Hand gewickelt, und schon hat man die Länge eingestellt. Wenn sie neu und noch nicht vom Durchgrabbeln etwas speckig geworden sind, sollte man allerdings tatsächlich griffige (!) Handschuhe tragen.
Einen Bauchgurt zum Befestigen der Flexileinen finde ich zu tief, ich ziehe eine ganz normale Führleine zweimal durch die Flexigriffe, hake sie zusammen und lege mir eine Schlaufe um die Taille und die andere auf die linke Schulter (bin Rechtshänderin). Beim Losfahren hängen die Griffe rechts von mir, und ich wickele mir die Leinen in der gewünschten Länge einmal um die Hand.
Ich persönlich fühle mich mit der linken Hand am Lenker und der rechten an den Leinen innerorts am sichersten, denn an der Straße wird ohnehin nur locker getrabt und nicht geschnüffelt, und wenn es doch mal zu einer brenzligen Situation kommt, habe ich schnell einen Fuß am Boden oder bin abgestiegen, und selbst wenn
5 m Leine im Ernstfall auch bedeuten können, dass der Hund innerorts am Auto klebt, so habe ich doch noch mehr Reaktions- und Einwirkungsmöglichkeiten, als wenn irgendeine Panikvorrichtung aufgeht und der Hund völlig frei agieren kann oder mir die kurze Führleine aus der Hand rutscht.
Im Feld hatte ich durch die Flexi eigentlich wenig Probleme, muss allerdings dazu sagen, dass ich Hunde am Rad grundsätzlich nicht rennen, sondern nur traben lasse - was ja bei Sprintern wie Windhunden evtl. nicht so ganz machbar ist...
Mir ist es immer am liebsten, wenn die Hunde voraus oder rechts von mir laufen und die Leinen locker über den Lenker gehen. Sie können nach Belieben schnüffeln und sich lösen, genauso, als würde ich zu Fuß gehen. Die Griffe der Flexis rutschen dabei durchaus hin und her und hängen mir bei flottem Tempo vor der Brust.
Starteten der Huskymix und seine erste Königin, die deutlich mehr Jagdtrieb als die darauf folgende Shepherdhündin hatte, an der Leine durch (zu Spitzenzeiten insgesamt knapp 50 gut bemuskelte Kilo), so kann man dem mit Rücktritt und beiden Händen am Lenker doch erst mal einiges entgegenhalten.
Für mich waren eigentlich immer die Sprünge seitlich nach hinten weg das Gefährlichste, was mich öfter mal ins Straucheln brachte, weil ich da nicht gleich sah, wie ich reagieren muss.
Ich habe allerdings nicht mehr so rechtes Vertrauen in die Haltbarkeit der Flexileinen (die Karabinerhaken sind ziemlich schnell hinüber; das untere Teil rutscht aus dem Ring) und wähle grundsätzlich das Modell für die darüberliegende Gewichtsklasse. Im Moment habe ich für einen ACD mit um die 20 kg die 10m-Gurtflexi bis 50 kg in Betrieb und bin sehr zufrieden.
Caterina