Meine letzten Hunde waren:
- südländischer Hütehund(mix??): von diversen Vorbesitzern kaum erzogen, aber sehr führerbezogen, daher unter Aufsicht (Radius klein halten!), mit Beschäftigung und sofortigem Abbruch von Hetzansätzen für mich zufriedenstellend kontrollierbar, habe sie aber während der Brut- und Setzzeit sowie zu wildreichen Zeiten (Dämmerung) und an wildreichen Orten trotzdem angeleint, da sie auch tötete (Mäuse & Ratten waren ja ok, aber ich wollte nicht wissen, was sie mit einem Rehkitz gemacht hätte...). Jagen war nicht unbedingt ihre Priorität in Wald & Feld, sie wollte Teamwork mit dem Menschen. Fazit: meistens "nicht jagend" durch Gene sowie ER- und BEziehung.
- Huskymix: aus dem Tierschutz mit der Beschreibung "jagt nicht"... von wegen!! Nachdem er nach ca. 1 Jahr das erste Mal für mich ohne erkennbaren Grund durchgestartet war, war es aus, von da an nur noch Leine in Wald & Feld, denn er hatte ständig Nase, Augen und Ohren im Wild-Scan-Modus und 0,0 Interesse daran, irgendwas mit mir zu machen. Fazit: nie mehr wieder...
- Shepherd: top erzogen vom Vorbesitzer, sehr führerbezogen, verfressen ohne Ende, daher jederzeit mit Futterdummy von aufspringendem Wild abrufbar, tötete zuverlässig nicht, zeigte z. B. wehrlose Jungtiere durch erhobene Rute an, lief auch in Brut- und Setzzeit immer frei und hielt auch dann, als ich mit dem kranken Huskymix nur noch sehr langsam vorankam, von alleine einen engen Radius ein, war nur bei Läufigkeit und zu ihrem eigenen Schutz (Jagden, Silvesterknaller) angeleint, da sie ansonsten abgehauen wäre. Fazit: erfreulich zuverlässig "nicht jagend" durch Gene sowie ER- und BEziehung.
- jetzt Cattle Dog: so ähnlich wie die Südländerin, auch der Blick frei nach dem Motto: "Jetzt mach mal schnell ein gutes Angebot, sonst nehme ich die Rehe da vorne..." kommt mir seeehr bekannt vor.... Steht im Dunkeln irgendwo Wild (kommt hier auf dem Hof öfter vor), wird es böse verbellt, nicht gejagt, denn abends/nachts ist sie im Wachmodus. Fazit s. oben.
Natürlich hätten auch die drei Hütehundweiber gehetzt, wenn man sie denn gelassen hätte, denn gerade dieser Hundetypus lernt ja rasend schnell, was so richtig Spaß macht, daher finde ich es enorm wichtig, Hetzansätze im Keim zu erkennen. Auch meine Aussiehündin wäre mit Sicherheit das ein oder andere Mal abgezwitschert. Sehr angenehm fand bzw. finde ich bei allen Dreien, dass Wild nicht allzu weit oben in der Prioriätenliste steht und dass sie durch die gute BEziehung zu mir sowie durch eine konsequent auf Nichtjagen ausgerichtete ERziehung gut im Kommando standen bzw. stehen.
Davor hatte ich Pudel und Pudelmixe, der einzige garantiert reinrassige Pudel (bei den anderen wusste man es nicht) war von sich aus kaum an Wild interessiert und musste meist noch nicht mal abgerufen werden.
"Jagen" bei Hütehunden ist einfach eine ganz andere Hausnummer als bei Vollgebrauchsjagdhunden, Windhunden, Huskies oder jagdlich ambitionierten Mischlingen, die unterschiedliche Jagdsequenzen zeigen. Mag man einen Spezialisten wie einen Vorsteher, Apportierer oder Schweißhund durch entsprechende Ersatzbeschäftigungen gut kontrollieren können, so finde ich es, ehrlich gesagt, vermessen, einen Vollblutjäger einzig und allein durch Erziehung absichern zu wollen; das schafft man meiner Erfahrung nach nur durch Starkzwang.
Daher blieb z. B. mein Huskymix, den ich erst zusammen mit der Südländerin und dann mit der Shepherdhündin hatte, konsequent an der Flexileine.
Caterina