Beiträge von Cattledogfan

    Ich möchte den guten, alten Mendel in die Runde werfen, will sagen, die Aufsplitterung der Erbanlagen. So können in der F2-Generation theoretisch wieder reinerbige Tiere herauskommen.


    So, wie ich den Eingangsbeitrag gelesen habe, sind Aussehen und Wesen die Gründe für die geplante... nun, sagen wir: Hundeproduktion...


    Selbst wenn die Hündin phänotypisch, also vom Aussehen her, weitgehend einem Basenji entspricht, ist noch lange nicht gesagt, dass sie es tatsächlich ist.


    Nehmen wir an, es findet sich ein phänotypisch ähnlicher Rüde, von dem auch nur vermutet wird, was für Rassen oder Schläge da mitgemischt haben.


    Es kann durchaus sein, dass die Elterntiere Anlagen für Drahthaar, krumme Beine oder eine völlig andere Rute, Farbe oder meinetwegen Ohrenform in sich tragen, und je nachdem, wie der Gen-Baukasten in der geplanten Verpaarung neu gemischt wird, hat man Welpen, die vom Typ her überhaupt nicht oder nur noch eingeschränkt den Eltern entsprechen, weil sich nun die Anlagen aus den Generationen davor gemischt haben.


    Und dann zum Wesen: Belies Dich mal zum sog. Heterosiseffekt. Was ist, wenn der Rüde zwar ähnlich wie die Hündin aussieht, aber vom SChlag her pinscherartig ist? Dann mischt man - natürlich nur angenommen - zwei Hundetypen, die im Rassespektrum ziemlich weit auseinander sind, und bekommt eine besonders vitale F1-Generation, die ein echtes Überraschungspaket wird, weil da beliebig gegensätzliche Gene miteinander vermischt werden, so dass das Ganze einen völlig neuen Hundetypus hervorbringt.


    Und dann frage ich mich auch, was der Tierarzt denn nun "untersuchen" soll? Sollen beide Hunde vom Bewegungsapparat her komplett durchgeröntgt werden?


    Caterina

    Kennt Ihr diese Quietscheeier, wo der Kopf hochgeht und ein Küken rausguckt? Die gab's irgendwann mal als Beigabe von irgendeinem Online-Hundeshop, und seither sind die der Renner. Ich weiß gar nicht, wie viele ich schon nachgekauft habe, denn der Cattle-Bulldozer schrottet schneller eines, als es meine verstorbene Aussiehündin tat.


    Dafür konnte die mit den Dingern 1a nerven und über Minuten ein "Möpm-möpm-möpm"-Geräusch erzeugen, das einem die Haare zu Berge stehen ließ. Sie bekam ihren "Möpm" meist, wenn es ihr nicht so gut ging, um sie zum Rausgehen zu motivieren, denn sie spielte so selbstvergessen damit (mit Anschleichen, Zähnezeigen und erst dann Reinbeißen), dass man nach 10 Minuten einen freudig motivierten Hund hatte, der anstandslos mit raus ging.


    Beim ACD-Hofdrachen ist der "Möpm" der ultimative Kick, um sie vom Jagen und/oder Leuteangehen abzuhalten. Sie hat hier ständig zwischen 5 und 10 dieser Dinger rumliegen, die mehrmals täglich sortiert werden, weil einige schon stumm sind. Die neuesten und folglich lautesten werden meist mit auf den jeweiligen Schlafplatz getragen. Vor dem Rausgehen wird sie aufgefordert, einen zu bringen, mit dem wird dann drinnen kurz gespielt (sie apportiert 1A), und dann stecke ich ihn in die Tasche. An bestimmten Stellen wird draußen damit gespielt, den Rest des Weges gehen wir ganz normal spazieren, es sei denn, es taucht Wild auf, dann geht der Kopf automatisch zwischen mir und den Tieren hin und her, dito bei herannahenden Menschen.


    Nach kurzem Belohnungsspielen gehen wir ganz normal weiter.


    Ich finde diese Quietscheeier total praktisch zum Absichern, denn ich bin mir zu 99,99% sicher, dass ich sie damit von allem möglichen Unfug abhalten kann. Bei meiner früheren Hündin hatte ich dafür den Futterdummy.


    Caterina

    Bei mir würden alle Alarmglocken schrillen, wenn die Hündin schon über den Zaun kam, und wenn ich nicht garantieren könnte, meinen Hund ständig unter Obacht zu haben, würde ich ihn kastrieren lassen, unabhängig davon, ob mich sein Verhalten nervt oder nicht. Auf andere Leute würde ich mich nicht verlassen... Menschen machen nun mal Fehler... und die Aussicht, eventuell zu einem ungewollten Wurf beizutragen, ist für mich DAS Kastrationsargument schlechthin.


    Eine eher städtische Wohnlage oder eine Reihenhaussiedlung mit lauter handtuchgroßen Gärten, wo man seinen Hund sowieso auch im eigenen Garten nicht frei agieren lassen kann, mag es rechtfertigen, unkastrierte Nachbarshunde weiterhin Zaun an Zaun leben zu lassen, aber wenn sich die Hunde viel in Eigenregie draußen aufhalten, wäre mir persönlich das Risiko, dass die Hunde doch irgendwie zueinander kommen, viel zu groß.


    Caterina

    Ich würde mir nicht so sehr Gedanken über die Höhe als vielmehr über die Gefahr machen, dass sich der Kleine im Netz verheddert und sich Krallen abreißt oder die Schnute aufsägt.


    Bedenke, Du hast es mit einem Welpen zu tun, der die Welt erkundet, und der wird sich zwangsweise am Zaun zu schaffen machen. Auch durch ein Geflügelnetz ist schnell ein Pfötchen gerutscht, und ratsch! ist die Kralle ab oder angerissen.


    Ich halte das bei einem tollpatschigen Welpen für keine gute Idee, wenn man nicht ständig ein Auge drauf hat.


    Caterina (trotz guter Erfahrung mit Schafsnetz für eine ältere Aussiehündin)

    Also ich würde gerne mal redborders Rüden im Teamwork beim "Limousinen"-Eintreiben sehen, am besten mit Herrchen im Schlepptau, denn der ist immer noch nicht so ganz davon überzeugt, dass nicht doch das Chaos ausbricht, wenn hier evtl. ein 2. Viehhund einzieht.


    Und dann würde ich gerne redbumper nebst Gattin kennenlernen, weil ich finde, der liest sich wie ein gelungenes Beispiel für erfolgreiche Männererziehung... wenn ich nur an die Frühstücksgeschichten denke, muss ich noch schmunzeln.


    Caterina

    So eine Schilderung bestätigt mich wieder mal in meinem gerüttelten Misstrauen gegen alles, wo "HundeSCHULE" bzw. "HundeTRAINER" draufsteht - weil ich mich verdammt noch mal frage, was denn die Hunde dabei LERNEN sollen??


    Ich kann mich da nur picominchens Kommentar anschließen, dass es hier um etwas ganz anderes geht... der Staff lernt nämlich an der Schwelle zum Erwachsenwerden gerade, wie einfach es ist, andere Hunde platt zu machen, und dass man das ganz ungestraft unter Herrchens Augen darf. Bestimmt so richtig toll für so einen Rüpel, stelle ich mir vor.


    Und DAS finde ich wirklich grob fahrlässig, denn diese Hunde haben es ohnehin schwer genug, wenn sie durch diesen vollkommen unsinnigen Wesenstest gezerrt werden, den ich für reine Augenwischerei halte. Umso wichtiger finde ich es, ihnen von Anfang an höfliches, rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Artgenossen beizubringen und als Mensch seinen Hund lesen und vor allem - Achtung, Neudeutsch! - proaktiv führen zu lernen.


    Caterina (heimlicher Fan aller Molosserartigen)

    Hallo,


    das Problem dürftet Ihr zum größten Teil selber produziert haben, denn Hunde sollte man tunlicht NICHT gleich behandeln!!


    Es sind hochsoziale Tiere mit ganz, ganz feinen Antennen für soziale Privilegien und teilweise auch richtige Mobbingschweine, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen, was bei Euch offensichtlich der Fall ist.


    Wenn man will, dass der Althund weiterhin Nr. 1 ist, sollte man ihn auch so behandeln und dem Neuen deutlich zu verstehen geben, dass er Hund Nr. 2 ist und dass Ihr Zoff in EUREM Zuhause nicht duldet.


    Informiert Euch über die soziale Interaktion zwischen Hunden und überlegt Euch ein paar Regeln, um das arme Pudelchen vor dem Rüpel zu schützen.


    Caterina

    Hallo Dolenhilien,


    ich habe ja auch gar nicht behauptet, dass Cattle Dogs grundsätzlich unverträgliche Stinker sind, nur, dass sie dazu WERDEN können... wenn sie keine sinnvolle Möglichkeit bekommen, ihre genetisch bedingte ... nun, sagen wir: Aggressivität (im Sinne von Verteidigungsfähigkeit in ihrem ursprünglichen Aufgabenbereich) irgendwo konstruktiv einsetzen zu können.


    Für mich sind ACDs in dieser Hinsicht mit Bauhunden vergleichbar, die einfach Reibung mit "Feinden" brauchen, um zu reifen. Das kann man nicht weichspülen.


    Dazu brauchen sie nicht nur die entsprechende Führung durch den Menschen, sondern auch die Lebensumstände müssen passen. Natürlich gibt es, wie bei jeder Rasse, auch untypische Rassevertreter, die diese Aggressivität nicht oder nur in geringem Maße mitbringen.


    Als ich vorhin z. B. mit im STall war, ist nichts weiter passiert, als dass der Hund genau bei 4 Gelegenheiten bellte, die Kühe gingen von alleine weiter, und ein weiteres Mal baute er sich schützend vor Herrchen auf, die Breitseite zeigend und die Rute steil in die Höhe, denn der Deckbulle bei der einen Kuhgruppe wird vor dem Melken weggesperrt. Anstarren und aufpumpen reicht inzwischen völlig, der Bulle weiß schon, was ihm blüht, wenn er nicht weicht. Das dauerte genau 1 1/2 Tage (= 3 x Melken), bis er begriffen hatte, dass er am Hund nicht vorbeikommt.


    Und der Hund ist hinterher glücklich und zufrieden, weil er schützen und bewachen durfte und dafür gelobt wird, selbst wenn für Außenstehende gar nichts Spektakuläres passiert.


    Ich gehe übrigens nicht in diesen Stallteil, den Bullen darf Herrchen selber absammeln - mit seiner besten Leibwache...


    Ich habe irgendwie den Eindruck, der/die Schreiberin hat noch nicht viele Cattle Dogs in natura erlebt. Und das sollte man, wenn man sich einen anschaffen will.


    Caterina