Beiträge von Cattledogfan

    So eine Schilderung bestätigt mich wieder mal in meinem gerüttelten Misstrauen gegen alles, wo "HundeSCHULE" bzw. "HundeTRAINER" draufsteht - weil ich mich verdammt noch mal frage, was denn die Hunde dabei LERNEN sollen??


    Ich kann mich da nur picominchens Kommentar anschließen, dass es hier um etwas ganz anderes geht... der Staff lernt nämlich an der Schwelle zum Erwachsenwerden gerade, wie einfach es ist, andere Hunde platt zu machen, und dass man das ganz ungestraft unter Herrchens Augen darf. Bestimmt so richtig toll für so einen Rüpel, stelle ich mir vor.


    Und DAS finde ich wirklich grob fahrlässig, denn diese Hunde haben es ohnehin schwer genug, wenn sie durch diesen vollkommen unsinnigen Wesenstest gezerrt werden, den ich für reine Augenwischerei halte. Umso wichtiger finde ich es, ihnen von Anfang an höfliches, rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Artgenossen beizubringen und als Mensch seinen Hund lesen und vor allem - Achtung, Neudeutsch! - proaktiv führen zu lernen.


    Caterina (heimlicher Fan aller Molosserartigen)

    Hallo,


    das Problem dürftet Ihr zum größten Teil selber produziert haben, denn Hunde sollte man tunlicht NICHT gleich behandeln!!


    Es sind hochsoziale Tiere mit ganz, ganz feinen Antennen für soziale Privilegien und teilweise auch richtige Mobbingschweine, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen, was bei Euch offensichtlich der Fall ist.


    Wenn man will, dass der Althund weiterhin Nr. 1 ist, sollte man ihn auch so behandeln und dem Neuen deutlich zu verstehen geben, dass er Hund Nr. 2 ist und dass Ihr Zoff in EUREM Zuhause nicht duldet.


    Informiert Euch über die soziale Interaktion zwischen Hunden und überlegt Euch ein paar Regeln, um das arme Pudelchen vor dem Rüpel zu schützen.


    Caterina

    Hallo Dolenhilien,


    ich habe ja auch gar nicht behauptet, dass Cattle Dogs grundsätzlich unverträgliche Stinker sind, nur, dass sie dazu WERDEN können... wenn sie keine sinnvolle Möglichkeit bekommen, ihre genetisch bedingte ... nun, sagen wir: Aggressivität (im Sinne von Verteidigungsfähigkeit in ihrem ursprünglichen Aufgabenbereich) irgendwo konstruktiv einsetzen zu können.


    Für mich sind ACDs in dieser Hinsicht mit Bauhunden vergleichbar, die einfach Reibung mit "Feinden" brauchen, um zu reifen. Das kann man nicht weichspülen.


    Dazu brauchen sie nicht nur die entsprechende Führung durch den Menschen, sondern auch die Lebensumstände müssen passen. Natürlich gibt es, wie bei jeder Rasse, auch untypische Rassevertreter, die diese Aggressivität nicht oder nur in geringem Maße mitbringen.


    Als ich vorhin z. B. mit im STall war, ist nichts weiter passiert, als dass der Hund genau bei 4 Gelegenheiten bellte, die Kühe gingen von alleine weiter, und ein weiteres Mal baute er sich schützend vor Herrchen auf, die Breitseite zeigend und die Rute steil in die Höhe, denn der Deckbulle bei der einen Kuhgruppe wird vor dem Melken weggesperrt. Anstarren und aufpumpen reicht inzwischen völlig, der Bulle weiß schon, was ihm blüht, wenn er nicht weicht. Das dauerte genau 1 1/2 Tage (= 3 x Melken), bis er begriffen hatte, dass er am Hund nicht vorbeikommt.


    Und der Hund ist hinterher glücklich und zufrieden, weil er schützen und bewachen durfte und dafür gelobt wird, selbst wenn für Außenstehende gar nichts Spektakuläres passiert.


    Ich gehe übrigens nicht in diesen Stallteil, den Bullen darf Herrchen selber absammeln - mit seiner besten Leibwache...


    Ich habe irgendwie den Eindruck, der/die Schreiberin hat noch nicht viele Cattle Dogs in natura erlebt. Und das sollte man, wenn man sich einen anschaffen will.


    Caterina

    Hallo Threadersteller/in,


    was mir noch einfiel: Es gibt einen weiteren User namens redbumper, der ebenfalls langjähriger Cattledoghalter ist und der mal schrieb, die Hunde seien normalerweise absolut führerweich und knallhart zu Fremden.


    Kann ich so nur bestätigen. Wer einen mit Artgenossen und Fremden umgänglichen Hund will, sollte sich keinen ACD holen, denn um Rinder bewegen zu können, muss ein Hund knallhart, löwenmutig und blitzschnell in seinen Entscheidungen sein, und das erarbeitet er sich normalerweise nach und nach - wenn man Pech hat, halt auch an den Etagennachbarn im Mietshaus, an mental - nicht unbedingt körperlich - schwächeren Artgenossen.


    Dieses Stinkstiefelige, der Wunsch, als Sieger aus dem Ring zu gehen, macht ja gerade das Wesen der Rasse aus, und wenn die eigenen Lebensumstände dazu nicht passen, sollte man vielleicht lieber nach einem anderen Hund anstatt nach einem untypischen Rassevertreter umsehen.


    Caterina

    Doch... obwohl... eigentlich bin ich "nur" halbes Cattledogfrauchen, da der Hund offiziell meinem Freund gehört. Der Bauer ist und über 400 Stück Vieh hat. D. h. der Hund arbeitet am Vieh und lebt auf einem freistehenden, 2,5 ha großen Hof, den er bewacht wie der sprichwörtliche Hofdrachen. Außer uns beiden braucht er nichts und niemanden, keine anderen Menschen und schon gar keine anderen Hunde. Als meine Shepherdhündin, mit der ich vor 2 Jahren hierher zog, noch lebte, hatten wir die beiden Königinnen im Haus strikt getrennt.


    Zum Kelpie kann ich - noch - nicht viel sagen; mit etwas Glück bekomme ich im Frühjahr einen Working Kelpie-Welpen. Es muss ein Rüde sein, eine Hündin geht - siehe oben - gar nicht, und er wird in Achtung und Ehrfurcht vor seiner Königin aufwachsen.


    Meiner Meinung nach werden Diskussionen über die Anschaffung sog. "anspruchsvollerer" Rassen zu einseitig zum Thema Auslastung geführt, man sollte sich vielmehr überlegen, ob die Lebensumstände zu den Charaktereigenschaften passen, die der Hund wahrscheinlich mitbringt.


    Das Motto vieler Cattledogs lautet nämlich, erst wird geschossen und dann gefragt, d. h. sie bringen ein gehöriges Aggressionspotenzial gepaart mit blitzschneller Reaktionsfähigkeit mit, was ihnen im Umgang mit Rindern das Überleben und die körperliche Unversehrtheit garantiert.


    Ein großes Problem nicht nur dieser Rasse ist m. E. auch, dass Hunde, die über mehrere Generationen nicht mehr ihrer ursprünglichen Arbeit nachgehen und als Zuchttiere auch nicht mehr auf Eignung für diese Arbeit selektiert werden, die Nervenstärke und Gelassenheit sowie die Frustrationstoleranz verlieren, die ebenso wie Heelen oder Headen, Outrun oder Fetch unverzichtbarer Teil des Rüstzeuges sind, die ein Hund für Vieharbeit braucht. Diese Eigenschaften gehen viel eher verloren als z. B. irgendwelche Griffe, so dass man dann fälschlicherweise meint, der Hund müsste ans Vieh, um "ausgelastet" zu sein...


    Und das ergibt dann im Extremfall ein hibbeliges Nervenbündel, platzend vor Energie und Lerneifer, das in Ermangelung von Rindviechern sein Mütchen an allem kühlt, was greifbar ist.


    So einen Hund muss man gut lesen können, um nicht zur Plage bzw. sogar zur Gefahr für die Allgemeinheit zu werden - und ich wage mal zu behaupten, das kann ein Anfänger nicht, wenn er an einen wesensschwachen Hund gerät.


    Der ACD-Club ist meiner bescheidenen Meinung nach auch kein guter Ansprechpartner, weil er sich viel zu viel mit clubinternen Querelen beschäftigt und es niemanden gibt, der in seiner Zucht auf Arbeitseigenschaften selektiert.


    Habe gerade wenig Zeit, ich kann Dir heute abend gerne mehr schreiben.


    Caterina


    PS: Ich glaube, Userin "Prinzessin Molly" hat einen jungen ACD

    Hallo Fee2012,


    willkommen im Club, ich hatte auch mal so ein Exemplar, allerdings zum Glück mit 10 kg weniger Kampfgewicht als Deiner und Gott sei Dank nur zur Pflege, der auf andere Reize hin komplett austickte, daher denke ich, dass ich in etwa weiß, wie Spaziergänge ablaufen.


    Wie ist der Hund denn sonst so drauf? Hast Du den Eindruck, er ist ansonsten alltagstauglich? Ich frage deswegen, weil ich leider, leider immer mehr Hunde kennenlerne, die zwar in reizarmer Umgebung wahre Goldschätze und ein absoluter Traum an Führigkeit sind, aber im Prinzip vom Wesen her nicht in der Lage, mit normalen Umweltreizen fertig zu werden, so z. B. hysterisch keifende Flexileinen-Jackies oder nicht wenige Malinois. Die sind einfach so und wurden nur zu einem kleinen Teil "so gemacht".


    Die Boxer, die es in meinen Kinder- und Jugendjahren gab, waren zwar Rüpel, aber absolut nervenstark und nahmen so leicht nichts krumm, aber mein - zugegebenermaßen - subjektiver Eindruck ist, dass es unter den wenigen, die man noch sieht, immer mehr hyperaktive Hibbel gibt, denen der klare Kopf zum Denken fehlt und die dann nicht mehr ansprechbar sind, egal über welchen Kanal und mit welchen Hilfsmitteln.


    Mit solchen Hunden kann man wirklich in weiten Teilen nur noch Situationsmanagement betreiben, denn ihr Erregungspegel verhindert jeglichen Lerneffekt.


    Ich würde vorsorglich auch mal auf eine Schilddrüsenüberfunktion testen lassen, das könnte - mit - ein Auslöser sein.


    Wie führtst Du den Hund? Ich persönlich finde die Kombi aus Halsband und Geschirr und eine ausreichend lange Leine, die an beidem befestigt werden kann, recht praktisch, damit kann man einiges an Gehampel unterbinden, wenn man irgendwie an einem anderen Hund vorbei muss und der eigene nicht mehr ansprechbar ist.


    Zusätzlich würde ich noch ein Halti anlegen, um das Fixieren unterbinden zu können - zu einem frühen Zeitpunkt und mit ausreichend Abstand, wohlgemerkt, denn das Teil birgt durchaus Verletzungsgefahren, und wenn man sich unsicher ist, sollte man sich den Gebrauch in der entsprechenden Situation zeigen lassen, d. h. ein Trainer sollte einen begleiten.


    Ich hatte damals zu meinem Pflegling noch einen eigenen Hund, so dass ich ihm kein Halti umgebunden habe, denn ich persönlich brauche für einen ausrastenden Hund an Halti und Geschirr bzw. Halsband zwei Hände, nicht nur eine.


    Caterina

    Hallo,


    bei uns gibt es Filetscheiben von einer Angler Färse, die von der Weide in die Kühltruhe kam.


    Die Zubereitung übernimmt übrigens der Herr des Hauses, ich bin nicht so der Held in Kurzgebratenem, da ich aus Tierschutzgründen (kein Fleisch aus Massentierhaltung) bestimmt 15, wenn nicht 20 Jahre Vegetarierin war und allenfalls Schmorbraten hinkriege. Ich mache dann lediglich noch schnell lecker Sößchen aus dem Fleischfonds.


    Und ich übernehme den Rest, wobei ich es davon abhängig mache, was ich an frischem Grünzeug bekomme.


    Es gibt zwei Varianten:


    1. Küchenfertig vorgegarte Kastanien, Dosenmais, Zuckererbsen, rote und gelbe Paprika - geht am schnellsten, man braucht nur die Erbsen zu waschen und die Paprika zu putzen und schnibbeln, aber ich habe wenig Abfälle zum Verfüttern an meine vierbeinige Freundin im Stall.


    2. Wurzelallerlei, am liebsten Pastinaken (alternativ Wurzelpetersilie), Bundkarotten, Fenchel, evtl. Knollensellerie oder Steckrübchen, dazu festkochende Kartoffeln, am liebsten Sorte Linda. Gibt eine schöne Schüssel für meine schwarzbunte Freundin, und meist wandert auch noch das ein oder andere Karöttchen extra dazu, nicht nur Schalen und Kraut.


    Dieses Tier war schon als 4monatiges Kalb verfressen ohne Ende und hatte immer als Erste den Rüssel in der Schüssel mit Küchenabfällen, wobei sie am liebsten Karotten mag.


    Ich bin kein Freund der traditionellen Kloß-Rotkohl-Kombination, ich esse auch Gans oder Ente lieber mit anderem Gemüse und Kartoffeln, und wenn es schlichte Karotten sind. Und wenn man länger in der Küche steht, um Gans oder Ente zu überwachen, hat man in der Zeit auch das Grünzeug geputzt und geschnibbelt.


    Am 1. Weihnachtsfeiertag gibt's dasselbe noch mal, und am 2. hole ich mir ein dickes Paket fleischige Knochen aus der Truhe und koche Suppe... der Hund will schließlich auch was von Weihnachten haben... :pfeif: ... wenn meine Töpfe nicht so groß sind, um alle Knochen auf einmal zu verwerten...???


    Caterina

    Ich würde mir als erstes ein geeignetes Rad besorgen, und zwar 1. mit Rücktritt (damit man beim Ziehen der Handbremse nicht nur 1 Rad blockiert; passiert gerne links, wenn man Rechtshänder ist), und 2. eines, bei dem man den Sattel so tief machen kann, dass man mit den Füßen gut auf den Boden kommt.


    Von diesen Haltern halte ich absolut nichts, denn die, die ich gesehen habe, werden mir zu weit hinten montiert, so dass man den Hund nicht im Blick hat.


    Idealerweise sollte der Hund entweder neben einem oder schräg vor dem Rad laufen, und dazu habe ich mir immer eine Gurtflexileine an einer normalen Leine umgehängt, sprich, ich habe die normale Leine zweimal durch den Griff der Flexi gezogen und mir als Rechtshänderin eine Schlaufe um die Taille und die andere über die linke Schulter gelegt, so dass der Griff höher als der Bauch und tiefer als die Brust hängt.


    Die Flexileine hat in meinen Augen den unschätzbaren Vorteil, dass man immer genau in der Länge reingreifen kann, wie man es braucht, und nicht dieses blöde Auf- und Abgewickele wie bei einer normalen Leine hat. Außerdem hat man im Feld die entsprechende Länge zum Abbremsen, wenn der Hund plötzlich stehen bleibt, so dass die Gefahr der Folgen von heftigen Leinenrucken geringer wird, und zwar sowohl für den Hund als auch für den Menschen.


    Muss der Hund bei Fuss gehen, hängt die Leine nach rechts oder links hinter dem Lenker vor meinem Bein, und ich fasse die Leine genau in der benötigten Länge, beim entspannten Laufen im Feld läuft sie über den Lenker.


    Ich bin jahrelang sogar mit 2 Hunden so an Flexileinen gefahren, wobei der eine weitgehend ableinbar war, der andere gar nicht. Damit mir im Dorf oder bei Feindbegegnungen nicht einer ins Vorder- und der andere ins Hinterrad sprang, hing ein kurzes Koppel dazwischen, das ich immer griffbereit im kleinen Fahrradkörbchen hatte. So hatte ich beide zuverlässig auf einer Höhe.


    Das A und O ist aber die Gangart: Trab! Am Rad wird bei mir nicht gehetzt oder ausgepowert oder sonstwas.


    Ich fahre auch heute noch genau in dem Tempo, in dem die Hunde traben, und wenn sie zum Schnüffeln stehen bleiben, halte ich auch an.


    Bei 10 kg Gewicht wird es kein allzu großer Hund sein, nehme ich an, und dazu braucht man auch kein Hi-Tec-Rad mit Gangschaltung, sofern man nicht allzu hügelig wohnt.


    Die Flexi hat außerdem den Vorteil, dass man den Hund sowohl auf die linke als auch auf die rechte Seite sortieren kann, wenn man z. B. kritische Hundebegegnungen bewältigen muss. Mit dieser Halterung hängt er dagegen evtl. genau auf der Seite, auf der auch der andere Hund kommt.


    Und auf engen Wegen kann man z. B. das Rad hinstellen und mit dem Hund selber davor oder dahinter warten, wenn man ein Auto, einen Trecker etc. vorbheilassen muss.


    Caterina