Beiträge von Cattledogfan

    Hallo,


    oh, da will jemand einen Pudel!! Schön... tolle Entscheidung! Sind super Hunde, pfiffig, superschlau und für fast alles zu gebrauchen, dabei belastbar und ausdauernd.


    Nachfolgend einmal meine Kriterien, die wahrscheinlich einigen sehr spleenig vorkommen werden:


    Ich wollte bei einem Züchter von egal welcher Rasse mindestens 2, besser 3 Generationen und auch alte Hunde sehen, und damit meine ich richtig alte Hunde, nicht die sog. "Zuchtruheständler", was bei den meisten Rassen ja ab 8 Jahren ist, ein Alter, das beim Pudel (außer Toy) normalerweise die goldene Lebensmitte ist, damit ich eine Vorstellung davon bekomme, wie die Hunde altern, und vor allem, was für einen Typus Hund der Züchter überhaupt hervorbringen will.


    Ich würde grundsätzlich nicht bei jemandem kaufen, der noch nicht lange züchtet, so 10 Jahre Erfahrung mit der jeweiligen Rasse würde ich mindestens voraussetzen, einfach, um unterschiedliche Individuen dieser Rasse halbwegs zutreffend beurteilen zu können - vor allem vom Wesen her...


    Vitalität und Langlebigkeit sind für mich ganz wichtige Kriterien, aber ebenso auch Wesensfestigkeit. Wir leben in Zeiten von Landeshundeverordnungen, und die Anforderungen, die ein Hund, für den meist nur bestimmte Zeitfenster zur Verfügung stehen, vom Wesen her erfüllen muss, werden immer höher.


    Und um wirklich wesensfeste Hunde für die Zucht auswählen zu können, darf man meiner Meinung nach nicht zu viele Hunde haben, und man muss auch mit ihnen arbeiten - und wenn die Hunde nur einen Job als "Begleiter" haben... Nicht jeder hysterische Kläffer (so können Pudel auch sein) ist das Ergebnis von Unterforderung, sondern es gibt leider auch Tiere, die mit den Nerven zu Fuß unterwegs sind, und das vererbt sich.


    Ich würde den Züchter z. B. aushorchen, was er mit der Mutterhündin alles macht, was sie kennt, wie sie auf Umweltreize reagiert, etc. Ob ein Hund erzogen ist, sieht man eigentlich auch meistens.


    KO-Kriterium wäre für mich jemand, der seine Hunde "einfach nur Hund sein" lässt, sprich, sich nicht um die Förderung der sprichwörtlichen Pudelintelligenz kümmert und wo die Tiere nicht viel vom Grundstück kommen. Mehrhundehaltung ist aufwändig, gerade so pfiffige Hunde wie Pudel nutzen gerne Schwächen ihrer Menschen aus, aber wer sich nicht die Mühe macht, seine Hunde ihren Fähigkeiten entsprechend zu fördern, hat meiner Meinung nach auch nichts als Züchter zu schaffen.


    Niemand wird gezwungen, noch mehr Hunde in die Welt zu setzen, und wenn man es doch tut, sollte man dafür sorgen, dass die Tiere so gut wie möglich auf die heutigen Verhältnisse vorbereitet sind.


    Und dazu gehört mehr als die Gewöhnung an Staubsauger, Kinder und Katzen, das fängt eigentlich bei der Auswahl cooler, vertrauensvoller, neugieriger und weltoffener Elterntiere an.


    Ausstellungserfolge wären mir völlig egal.


    Caterina

    Hallo Salmiak,


    solche Hundehalter wie Dich (oder auch terriers4me und noch ein paar andere) sollte man klonen!!!


    Ich finde Deinen Beitrag deshalb so genial, weil daraus tiefes Verständnis für die Art von Hund, die Du führst, spricht, und das geht meiner Meinung nach in der "Generation Hundeplatz" manchmal verloren.


    Da geht es zuvorderst um Methoden und Theorien und nicht um das Individuum Hund, das zum Großteil ein Produkt seiner Gene ist.


    Manchmal habe ich nämlich das ungute Gefühl, man geht an Probleme mit den Tieren so heran, als würde das Aufspielen eines Programms unter Windows 8 nicht klappen, und nun braucht man eine Anleitung à la Rütter, Pia Grönig und wie sie alle heißen, und schon funktioniert der Hund nach Drücken von Shift F3 so, wie er soll.


    Und wenn er es nicht tut, dann hat man eben nicht genug geübt, oder, noch besser, der Trainer taugt nix.


    Gerade seit der Diskussion um die sog. Kampfhunde ist es in meinen Augen ein Zeichen von "political correctness", alle Hunde als gleich anzusehen... aber das sind sie nicht.


    Tut mir leid, dass ich keine konkrete Handlungsempfehlung beisteuern kann, nur die Anregung, in der von Salmiak ansgestoßenen Richtung weiterzudenken, damit man ein anderes Verständnis für den Hund bekommt... und dann findet man oft neu zueinander.


    Caterina

    Hallo,


    meiner bescheidenen Erfahrung nach ist das Gedankenkonstrukt mit dem Sitter und Hundepension vollkommen unrealistisch.


    Wer, bitte sehr, steht denn Montag bis Freitag auf Abruf bereit, um anderer Leute Hund nach deren Zeitvorstellungen zu versorgen? Wenn ich einen Stundenlohn jenseits von 20 Euro bekäme, würde ich es wahrscheinlich auch machen, aber wer in einer Druckerei arbeitet, ist wahrscheinlich nicht mit einem allzu üppigen Verdienst gesegnet, nehme ich an.


    Lies Dich mal durch Foren und habe ein Auge auf die Beiträge, wo jemand eine Hundebetreuung sucht - wie oft wird niemand gefunden...


    Hast Du überhaupt mal durchgerechnet, was Dich der Spaß pro Woche kosten würde? Rechne nur mal 5 Euro die Stunde, weil der Sitter höchstwahrscheinlich nicht bei Dir um die Ecke wohnt, dann die ganzen Zusatzkosten, die Du bisher ohne Hund nicht hattest.


    Und welche Hundepension nimmt ganztägig einen Hund auf, wenn er krank ist? Die Hundepensionen, in dene ich meine früheren Hunde im aller-, allergrößten Notfall unterbrachte, hatten immer einen Passus im Vertrag, dass keine Tiere mit ansteckenden Krankheiten und keine läufigen Hündinnen aufgenommen werden.


    Und warum muss es unter so hochkomplizierten Umständen partout ein Welpe sein? Warum kann es nicht ein schon erwachsenes, in seinen Ansprüchen genügsameres Tier aus dem Tierschutz sein, bei dem die Wahrscheinlichkeit deutlich größer ist, dass eine solche Haltung klappt? Weil es z. B. schon in ähnlichen Umständen gelebt hat und Stubenreinheit kein Thema mehr ist.


    Hier ist doch jemand, der Gassiservice hat, ich meine, der User heißt Sleipnir. Frag doch den mal, nach welchen Kriterien er Hunde aufnimmt und/oder im eigenen Zuhause betreut.


    Caterina

    Hallo,


    ich wollte noch einen Klugschiss zum Stichpunkt "unwegsames Gelände" loswerden.


    Davon haben wir bei uns in Deutschland sehr wenig, im Gegenteil, gerade in Süddeutschland war das Landschaftsbild schon immer kleinparzellig und stark zersiedelt, und genau daher kommt der Arbeitsstil der Altdeutschen und ihr gerades Furchelaufen und Wehren: Vieh strikt auf dem Weg halten, weg von Nachbars Wiese und raus aus Bauers Raps.


    In der ursprünglichen Heimat der Border Collies gibt es z. T. überhaupt keine Äcker, ebenso wenig in den Herkunftsgebieten anderer Hütehunde. Wenn man sich auf youtube Videos von Viehtrieben mit Hund ansieht (ich gucke gerade Kelpies an, wann immer ich kann), haben die wandernden Herden teilweise einen Streuungsgrad, der wäre bei uns unmöglich, selbst bei Schafen, die im Gegensatz zu Rindern deutlich stärker im Pulk bleiben.


    Ich würde sagen, jede Rasse arbeitet "anders", und der Arbeitsstil ist bei einem normal begabten und ausgebildeten Exemplar einer Rasse nur dann "schlecht" oder "zu weich", wenn man sich den falschen Hund für eine bestimmte Aufgabe holt.


    Caterina

    Hallo Kathy,


    nichtsdestotrotz finde ich aber eine räumliche Trennung ein absolutes Muss, solange die Gefahr besteht, dass die Hunde sich wieder in die Wolle kriegen. Selbst der beste Trainer ist nicht 24 Stunden vor Ort, und als Hundebesitzer sollte man schon in der Lage sein, akute Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.


    Caterina

    Hallo,


    ich möchte Dir Mut machen, dass mit gutem Management auch zwei unverträgliche Hunde relativ stressfrei unter einem Dach zusammenleben können, immer vorausgesetzt natürlich, die Menschen halten sich absolut konsequent an die von ihnen aufgestellten Regeln.


    Wir haben nämlich so ziemlich genau eineinhalb Jahre mit zwei Hündinnen gelebt, die sich "auf den Tod" - und das meine ich genau so - nicht ausstehen konnten, was uns aber bekannt war, als ich hier mit meiner Hündin eingezogen bin.


    Schon vor unserem (= mein Mädi und ich) Einzug haben wir Menschen uns überlegt, wie wir die Hunde im Haus DAUERHAFT räumlich trennen, d. h. sie haben sich im Haus NIE gesehen, und jede hatte ihren Bereich, wobei wir Menschen uns je nach Tageszeit und Wetter mal bei dem einen, mal bei dem anderen Hund aufhielten, und ohne Leine durfte jeweils immer nur eine nach draußen. Das jeweils "andere Königreich" war für die Hündin, der es nicht gehörte, streng tabu, selbst wenn z. B. die Türen offen waren, weil die andere gerade draußen war und einer von uns durchputzte.


    Sie mussten allerdings bis auf die letzten Monate, als meine Hündin zunehmend schwerhörig wurde und es mir zu riskant wurde, ca. 1 1/2 - 2 Std. gemeinsam spazieren gehen, was auch relativ problemlos ging, da die mental und körperlich Stärkere nur angeleint war, die andere - meine - hielt von sich aus Abstand und wurde auch gerüffelt, wenn sie an bestimmten Stellen nicht beiseite ging.


    Es war immer mindestens eine Tür zwischen beiden zu, meist sogar zwei.


    Wenn Du meinst, dass Deine Eltern konsequent genug sind, ein solches Management zu betreiben, und evtl. sogar beide mit den Hunden spazieren gehen, d. h. jeder führt einen, dann klappt es vielleicht.


    Wir hatten, wie gesagt, in den eineinhalb Jahren nicht ein einziges Mal eine offene Rebellion, vielleicht auch, weil die beiden Majestäten viel zu klug dazu waren und wir immer für genügend Abstand zwischen beiden gesorgt haben.


    Caterina

    Hallo,


    ich wollte nur mal nachhören, wie es Deinem Jungspund geht. Hat er sich wieder berappelt? Falls er immer noch Symptome zeigt, die auf eine Herz-Kreislauf-Problematik hindeuten, lass auch mal eine Kotprobe auf Lungenwürmer untersuchen, die machen Hunde schlapp.


    Caterina

    1. MEIN Hof, MEIN Herrchen, MEIN Vieh!!! ... obwohl... hast Du Quietschies? Ja? Jaaaaa..??? Los, zeig-zeig-zeig-zeig-zeig!! Was willst Du? Herrchen? Das Haus? Den Hof? Das Vieh??...


    2. Herrchen ist Gott! ... obwohl... Gott sieht auch nicht alles...

    3. Ach Herrchen, ich mach's auch niiieeee mehr wieder!!! ... wenn Du guckst...


    4. Hier wird erst geschossen und dann gefragt!! ... wie jetzt...?? Das war der Tierarzt??... tja... also... äh.... und WIESO SAGT MIR DAS HIER KEINER??!!


    Caterina

    Hallo,


    obwohl ich mich als Tierliebhaberin bezeichnen würde, gibt es doch Viehzeug, das mir nicht so ganz geheuer ist, und dazu gehören Bullen und Ratten. Und von beidem gibt es hier genug auf dem Hof.


    Die Weidesaison über schütte ich meine fressbaren Küchenabfälle den Bullen in die Krippe, weil die Kühe und das Jungvieh ja draußen sind, und dabei begleitet mich immer der Hofdrachen, seines Zeichens Cattledog und ein exzellenter Viehhund und Leibwächter. Ich mag nämlich nicht gerne ohne Hund in den Stall gehen, weil es schon mal sein kann, dass ein Bulle übers Boxengitter auf den Futtergang springt, weil er meint, den Kühen auf der anderen Seite nacheilen zu müssen, und wenn die Sonne durchs hintere Stalltor reinscheint, sieht man auf 75 m Länge nicht unbedingt, wenn da einer auf dem Gang steht und sehnsüchtig am Gitter schmachtet.


    Mit dem vierbeinigen Bodyguard dagegen fühle ich mich absolut sicher, und der Hund liebt seinen Aufpasserjob.


    Erst letzte Woche war ich, wie des öfteren, mit dem Rad in den Stall gefahren, weil ich Fallobst im Fahrradkorb hatte, und als ich wegen eines festgefahrenen Brockens auf dem Gang etwas zu dicht - nach meinem Empfinden zumindest - an eine Box mit Bullen kam, war auf mein erschrockenes "Huch!" sofort der Hund da und biss erst mal alle neugierigen Bullenschnauzen ab, um sich dann mir zuzuwenden, fast so, als wollte sie sagen, "na, wie habe ich das gemacht?".


    Er merkt, wenn ich Angst habe.


    Seit mein eigener Hund tot ist, gehe ich so oft wie möglich auch morgens mit in den Stall zum Melken, um mit dem Hund Kühe zum Melkstand zu treiben, und auch da weiß er, wenn ich ihn brauche. Wenn z. B. Kühe brünstig sind und gegenseitig aufreiten und die Gefahr besteht, dass sie sich auf dem glatten Spaltenboden gegenseitig zu Fall bringen oder auf den engen Durchtreibegängen quetschen, brauche ich nur "Hilf mir!" zu sagen, und er räumt auf. Obwohl er normalerweise erst mal bellt, um die Kühe vorwärts zu bewegen, und durchaus auch mal abwartet, ob sie tatsächlich weitergehen, beißt er bei aufreitenden Kühen sofort in die Fessel, und bei jedem erneuten Aufreiteversuch täuscht er einen neuen Biss an. Lässt die Kuh von ihrem Vorhaben ab, ist es gut, springt sie dagegen auf, wird sofort wieder zugebissen. Die Hupfdohlen hat er dann auch so lange auf dem Kieker, bis sie im Melkstand verschwunden sind.


    Nachdem Herrchen heute morgen nach einem langen Abend Schwierigkeiten hatte, den Allerwertesten aus der Koje zu kriegen, waren Hund und ich die ersten im Stall.


    D. h. wir mussten Licht machen.


    Schon vor der Tür zum Futtergang hatte der Hund so einen versonnenen Blick, so nach dem Motto, ach, was DA wohl sein mag...?


    Vielleicht 3 m vor mir saß eine RATTE mümmelnd wie ein Osterhase in der Krippe und guckte interessiert.


    Ich: "Aaaahhhh....!!"


    Der Hund daraufhin breitbeinig wie eine stachelhalsbandbewehrte Bulldogge aus einem Walt-Disney-Film losgestürmt, "Wo sind die Feinde? Wo? Wo?", guckt links, guckt rechts - und die Ratte hüpfte völlig unbehelligt hinter dem Hund über den Gang in eine leere Jungviehbox auf der anderen Seite und verschwand.


    Ich glaube, ich leihe mir beim nächsten Mal den Jack Russell von Herrchens Vater aus.


    Caterina