Hallo,
schon mal überlegt, dass das genaue Gegenteil der Fall sein kann, nämlich, dass der Hund mit mehr Artgenossen zusammensein musste, als ihm lieb ist? Z. B. in einer Perrera?
Ich kenne ein paar Hunde, die aus irgendeiner ausländischen Hundeverwahranstalt heraus nach Deutschland gebracht wurden und die hier ganz und gar nicht dem Bild des rudelkompatiblen, dankbaren "Geretteten" entsprechen, sondern die - wahrscheinlich - einen harten Überlebenskampf hinter sich haben und dementsprechend kompromisslos ihre Interessen verteidigen, die sie offensichtlich schon durch die bloße Anwesenheit anderer Hunde bedroht sehen, darunter eine kleine, dreibeinige Hündin, die auf fast alle Hunde hysterisch keifend zuschießt.
Die Besitzer stehen dem relativ hilflos gegenüber und texten einen immer zu, von wegen der arme Hund, und gucken Sie mal, dem fehlt ein Bein... anstatt mal durchzugreifen, sprich, den Hund an der Leine zu lassen und zu rüffeln, wenn er sich aufplustert - solange er noch ansprechbar ist, natürlich.
Ich finde es immer wichtig, Verhaltensweisen, die absolut unerwünscht sind, von Anfang an möglichst zu unterbinden oder irgendwie zu kanalisieren, und dies unabhängig davon, aus welchen Gründen der Hund sie an den Tag legt. Meist kann man ohnehin nur spekulieren; siehe oben ;).
Ich nehme an, der Hund ist noch nicht allzu lange bei Euch? D. h. Eure Beziehung zu ihm ist auch noch im Werden, und er muss erst lernen, nach welchen Regeln sein Leben jetzt abläuft?
Je nachdem, auf was der Hund reagiert - Leckerchen, Barschheit, Ablenken durch Spielzeug, Abstand vergrößern, etc. -, würde ich versuchen, ihn nach Möglichkeit erst gar nicht in diese Anspannung kommen zu lassen, um so, wie von den anderen geschrieben, Management zu betreiben und dem Tier nach und nach beizubringen, dass sein Verhalten von nun an unerwünscht ist und ihm nichts einbringt außer Euren Unmut, denn wenn sich ein solches unerwünschtes Verhalten erst gefestigt hat, ist es viel schlimmer, den Hund da wieder rauszuholen, vor allem, wenn es sich um ein Exemplar handelt, das evtl. sowieso "sein eigenes Ding" dreht.
Aber das muss sich jemand Kompetentes vor Ort ansehen.
Ich wünsche Euch viel Spaß in dieser spannenden Phase des Zusammenwachsens und viel Erfolg bei der Lösung Eures Problems!
Caterina