Beiträge von Cattledogfan

    Hallo,


    schon mal überlegt, dass das genaue Gegenteil der Fall sein kann, nämlich, dass der Hund mit mehr Artgenossen zusammensein musste, als ihm lieb ist? Z. B. in einer Perrera?


    Ich kenne ein paar Hunde, die aus irgendeiner ausländischen Hundeverwahranstalt heraus nach Deutschland gebracht wurden und die hier ganz und gar nicht dem Bild des rudelkompatiblen, dankbaren "Geretteten" entsprechen, sondern die - wahrscheinlich - einen harten Überlebenskampf hinter sich haben und dementsprechend kompromisslos ihre Interessen verteidigen, die sie offensichtlich schon durch die bloße Anwesenheit anderer Hunde bedroht sehen, darunter eine kleine, dreibeinige Hündin, die auf fast alle Hunde hysterisch keifend zuschießt.


    Die Besitzer stehen dem relativ hilflos gegenüber und texten einen immer zu, von wegen der arme Hund, und gucken Sie mal, dem fehlt ein Bein... anstatt mal durchzugreifen, sprich, den Hund an der Leine zu lassen und zu rüffeln, wenn er sich aufplustert - solange er noch ansprechbar ist, natürlich.


    Ich finde es immer wichtig, Verhaltensweisen, die absolut unerwünscht sind, von Anfang an möglichst zu unterbinden oder irgendwie zu kanalisieren, und dies unabhängig davon, aus welchen Gründen der Hund sie an den Tag legt. Meist kann man ohnehin nur spekulieren; siehe oben ;).


    Ich nehme an, der Hund ist noch nicht allzu lange bei Euch? D. h. Eure Beziehung zu ihm ist auch noch im Werden, und er muss erst lernen, nach welchen Regeln sein Leben jetzt abläuft?


    Je nachdem, auf was der Hund reagiert - Leckerchen, Barschheit, Ablenken durch Spielzeug, Abstand vergrößern, etc. -, würde ich versuchen, ihn nach Möglichkeit erst gar nicht in diese Anspannung kommen zu lassen, um so, wie von den anderen geschrieben, Management zu betreiben und dem Tier nach und nach beizubringen, dass sein Verhalten von nun an unerwünscht ist und ihm nichts einbringt außer Euren Unmut, denn wenn sich ein solches unerwünschtes Verhalten erst gefestigt hat, ist es viel schlimmer, den Hund da wieder rauszuholen, vor allem, wenn es sich um ein Exemplar handelt, das evtl. sowieso "sein eigenes Ding" dreht.


    Aber das muss sich jemand Kompetentes vor Ort ansehen.


    Ich wünsche Euch viel Spaß in dieser spannenden Phase des Zusammenwachsens und viel Erfolg bei der Lösung Eures Problems!


    Caterina

    Um 5 wegen eindeutigen Würgegeräuschen aus dem Bett gesprungen, Hund rausbefördert, die K... beseitigt, Hund reingelassen, angezogen, über den Hof zur Maschinenhalle geschlendert, auf dem Rückweg Milch aus dem Tank geholt, Herrchen geweckt, gefrühstückt, mit Hund in den Stall zum Kuhkackekratzen und Kühetreiben (zum Melkstand), wegen Regen nur 20 Minuten "Entdreckungsrunde" mit Hund am Fahrrad, danach selber "Entdrecken" unter der Dusche, Kochen mit Hund, von halb eins bis halb drei teilweise durch Regen gelaufen und Quietschie geschmissen, nach dem Melken (nachmittags ohne mich) eine weitere Entmistungsrunde am Rad (10 Minuten), Quietschie in die Wiese vor dem Haus geschmissen zur vollständigen Unterbodenreinigung, nach "Tatort" noch einmal zum Pinkeln vor die Tür, und jetzt schläft der Hund inmitten seiner 5 Quietschies, die jeden Abend auf dem Schlafplatz einsortiert werden.


    Caterina

    Hallo,


    zum Pudel... Schneewanderungen...hmmm... meine Pudel früher hatten grundsätzlich Probleme im Schnee, weil der sich im Fell zwischen den Zehen festsetzte, anschmolz und zu Eisklumpen gefror, so dass ich regelmäßig pulen musste. Generell blieb viel Schnee in den Locken haften, auch an den Beinen und unter dem Bauch.


    Und meine Pudel(mixe) hatten keine spezielle Schur, im Gegenteil, das Fell war im Winter am Körper immer länger als an den Beinen, und die Zehenzwischenräume habe ich auch immer gut ausgeschoren bzw. -geschnitten - doch wenn sie älter werden, wird die Haut spröder, und gerade solche fisseligen Sachen werden schwieriger auszuschneiden.


    Für lange Schneewanderungen würde ich immer kurz- bis maximal stockhaarige Hunde vorziehen.


    Caterina


    PS: Ansonsten sind Pudel für mich vom Wesen her absolute Spitzenklasse.

    Hallo,


    oh, da will jemand einen Pudel!! Schön... tolle Entscheidung! Sind super Hunde, pfiffig, superschlau und für fast alles zu gebrauchen, dabei belastbar und ausdauernd.


    Nachfolgend einmal meine Kriterien, die wahrscheinlich einigen sehr spleenig vorkommen werden:


    Ich wollte bei einem Züchter von egal welcher Rasse mindestens 2, besser 3 Generationen und auch alte Hunde sehen, und damit meine ich richtig alte Hunde, nicht die sog. "Zuchtruheständler", was bei den meisten Rassen ja ab 8 Jahren ist, ein Alter, das beim Pudel (außer Toy) normalerweise die goldene Lebensmitte ist, damit ich eine Vorstellung davon bekomme, wie die Hunde altern, und vor allem, was für einen Typus Hund der Züchter überhaupt hervorbringen will.


    Ich würde grundsätzlich nicht bei jemandem kaufen, der noch nicht lange züchtet, so 10 Jahre Erfahrung mit der jeweiligen Rasse würde ich mindestens voraussetzen, einfach, um unterschiedliche Individuen dieser Rasse halbwegs zutreffend beurteilen zu können - vor allem vom Wesen her...


    Vitalität und Langlebigkeit sind für mich ganz wichtige Kriterien, aber ebenso auch Wesensfestigkeit. Wir leben in Zeiten von Landeshundeverordnungen, und die Anforderungen, die ein Hund, für den meist nur bestimmte Zeitfenster zur Verfügung stehen, vom Wesen her erfüllen muss, werden immer höher.


    Und um wirklich wesensfeste Hunde für die Zucht auswählen zu können, darf man meiner Meinung nach nicht zu viele Hunde haben, und man muss auch mit ihnen arbeiten - und wenn die Hunde nur einen Job als "Begleiter" haben... Nicht jeder hysterische Kläffer (so können Pudel auch sein) ist das Ergebnis von Unterforderung, sondern es gibt leider auch Tiere, die mit den Nerven zu Fuß unterwegs sind, und das vererbt sich.


    Ich würde den Züchter z. B. aushorchen, was er mit der Mutterhündin alles macht, was sie kennt, wie sie auf Umweltreize reagiert, etc. Ob ein Hund erzogen ist, sieht man eigentlich auch meistens.


    KO-Kriterium wäre für mich jemand, der seine Hunde "einfach nur Hund sein" lässt, sprich, sich nicht um die Förderung der sprichwörtlichen Pudelintelligenz kümmert und wo die Tiere nicht viel vom Grundstück kommen. Mehrhundehaltung ist aufwändig, gerade so pfiffige Hunde wie Pudel nutzen gerne Schwächen ihrer Menschen aus, aber wer sich nicht die Mühe macht, seine Hunde ihren Fähigkeiten entsprechend zu fördern, hat meiner Meinung nach auch nichts als Züchter zu schaffen.


    Niemand wird gezwungen, noch mehr Hunde in die Welt zu setzen, und wenn man es doch tut, sollte man dafür sorgen, dass die Tiere so gut wie möglich auf die heutigen Verhältnisse vorbereitet sind.


    Und dazu gehört mehr als die Gewöhnung an Staubsauger, Kinder und Katzen, das fängt eigentlich bei der Auswahl cooler, vertrauensvoller, neugieriger und weltoffener Elterntiere an.


    Ausstellungserfolge wären mir völlig egal.


    Caterina

    Hallo Salmiak,


    solche Hundehalter wie Dich (oder auch terriers4me und noch ein paar andere) sollte man klonen!!!


    Ich finde Deinen Beitrag deshalb so genial, weil daraus tiefes Verständnis für die Art von Hund, die Du führst, spricht, und das geht meiner Meinung nach in der "Generation Hundeplatz" manchmal verloren.


    Da geht es zuvorderst um Methoden und Theorien und nicht um das Individuum Hund, das zum Großteil ein Produkt seiner Gene ist.


    Manchmal habe ich nämlich das ungute Gefühl, man geht an Probleme mit den Tieren so heran, als würde das Aufspielen eines Programms unter Windows 8 nicht klappen, und nun braucht man eine Anleitung à la Rütter, Pia Grönig und wie sie alle heißen, und schon funktioniert der Hund nach Drücken von Shift F3 so, wie er soll.


    Und wenn er es nicht tut, dann hat man eben nicht genug geübt, oder, noch besser, der Trainer taugt nix.


    Gerade seit der Diskussion um die sog. Kampfhunde ist es in meinen Augen ein Zeichen von "political correctness", alle Hunde als gleich anzusehen... aber das sind sie nicht.


    Tut mir leid, dass ich keine konkrete Handlungsempfehlung beisteuern kann, nur die Anregung, in der von Salmiak ansgestoßenen Richtung weiterzudenken, damit man ein anderes Verständnis für den Hund bekommt... und dann findet man oft neu zueinander.


    Caterina

    Hallo,


    meiner bescheidenen Erfahrung nach ist das Gedankenkonstrukt mit dem Sitter und Hundepension vollkommen unrealistisch.


    Wer, bitte sehr, steht denn Montag bis Freitag auf Abruf bereit, um anderer Leute Hund nach deren Zeitvorstellungen zu versorgen? Wenn ich einen Stundenlohn jenseits von 20 Euro bekäme, würde ich es wahrscheinlich auch machen, aber wer in einer Druckerei arbeitet, ist wahrscheinlich nicht mit einem allzu üppigen Verdienst gesegnet, nehme ich an.


    Lies Dich mal durch Foren und habe ein Auge auf die Beiträge, wo jemand eine Hundebetreuung sucht - wie oft wird niemand gefunden...


    Hast Du überhaupt mal durchgerechnet, was Dich der Spaß pro Woche kosten würde? Rechne nur mal 5 Euro die Stunde, weil der Sitter höchstwahrscheinlich nicht bei Dir um die Ecke wohnt, dann die ganzen Zusatzkosten, die Du bisher ohne Hund nicht hattest.


    Und welche Hundepension nimmt ganztägig einen Hund auf, wenn er krank ist? Die Hundepensionen, in dene ich meine früheren Hunde im aller-, allergrößten Notfall unterbrachte, hatten immer einen Passus im Vertrag, dass keine Tiere mit ansteckenden Krankheiten und keine läufigen Hündinnen aufgenommen werden.


    Und warum muss es unter so hochkomplizierten Umständen partout ein Welpe sein? Warum kann es nicht ein schon erwachsenes, in seinen Ansprüchen genügsameres Tier aus dem Tierschutz sein, bei dem die Wahrscheinlichkeit deutlich größer ist, dass eine solche Haltung klappt? Weil es z. B. schon in ähnlichen Umständen gelebt hat und Stubenreinheit kein Thema mehr ist.


    Hier ist doch jemand, der Gassiservice hat, ich meine, der User heißt Sleipnir. Frag doch den mal, nach welchen Kriterien er Hunde aufnimmt und/oder im eigenen Zuhause betreut.


    Caterina

    Hallo,


    ich wollte noch einen Klugschiss zum Stichpunkt "unwegsames Gelände" loswerden.


    Davon haben wir bei uns in Deutschland sehr wenig, im Gegenteil, gerade in Süddeutschland war das Landschaftsbild schon immer kleinparzellig und stark zersiedelt, und genau daher kommt der Arbeitsstil der Altdeutschen und ihr gerades Furchelaufen und Wehren: Vieh strikt auf dem Weg halten, weg von Nachbars Wiese und raus aus Bauers Raps.


    In der ursprünglichen Heimat der Border Collies gibt es z. T. überhaupt keine Äcker, ebenso wenig in den Herkunftsgebieten anderer Hütehunde. Wenn man sich auf youtube Videos von Viehtrieben mit Hund ansieht (ich gucke gerade Kelpies an, wann immer ich kann), haben die wandernden Herden teilweise einen Streuungsgrad, der wäre bei uns unmöglich, selbst bei Schafen, die im Gegensatz zu Rindern deutlich stärker im Pulk bleiben.


    Ich würde sagen, jede Rasse arbeitet "anders", und der Arbeitsstil ist bei einem normal begabten und ausgebildeten Exemplar einer Rasse nur dann "schlecht" oder "zu weich", wenn man sich den falschen Hund für eine bestimmte Aufgabe holt.


    Caterina

    Hallo Kathy,


    nichtsdestotrotz finde ich aber eine räumliche Trennung ein absolutes Muss, solange die Gefahr besteht, dass die Hunde sich wieder in die Wolle kriegen. Selbst der beste Trainer ist nicht 24 Stunden vor Ort, und als Hundebesitzer sollte man schon in der Lage sein, akute Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.


    Caterina

    Hallo,


    ich möchte Dir Mut machen, dass mit gutem Management auch zwei unverträgliche Hunde relativ stressfrei unter einem Dach zusammenleben können, immer vorausgesetzt natürlich, die Menschen halten sich absolut konsequent an die von ihnen aufgestellten Regeln.


    Wir haben nämlich so ziemlich genau eineinhalb Jahre mit zwei Hündinnen gelebt, die sich "auf den Tod" - und das meine ich genau so - nicht ausstehen konnten, was uns aber bekannt war, als ich hier mit meiner Hündin eingezogen bin.


    Schon vor unserem (= mein Mädi und ich) Einzug haben wir Menschen uns überlegt, wie wir die Hunde im Haus DAUERHAFT räumlich trennen, d. h. sie haben sich im Haus NIE gesehen, und jede hatte ihren Bereich, wobei wir Menschen uns je nach Tageszeit und Wetter mal bei dem einen, mal bei dem anderen Hund aufhielten, und ohne Leine durfte jeweils immer nur eine nach draußen. Das jeweils "andere Königreich" war für die Hündin, der es nicht gehörte, streng tabu, selbst wenn z. B. die Türen offen waren, weil die andere gerade draußen war und einer von uns durchputzte.


    Sie mussten allerdings bis auf die letzten Monate, als meine Hündin zunehmend schwerhörig wurde und es mir zu riskant wurde, ca. 1 1/2 - 2 Std. gemeinsam spazieren gehen, was auch relativ problemlos ging, da die mental und körperlich Stärkere nur angeleint war, die andere - meine - hielt von sich aus Abstand und wurde auch gerüffelt, wenn sie an bestimmten Stellen nicht beiseite ging.


    Es war immer mindestens eine Tür zwischen beiden zu, meist sogar zwei.


    Wenn Du meinst, dass Deine Eltern konsequent genug sind, ein solches Management zu betreiben, und evtl. sogar beide mit den Hunden spazieren gehen, d. h. jeder führt einen, dann klappt es vielleicht.


    Wir hatten, wie gesagt, in den eineinhalb Jahren nicht ein einziges Mal eine offene Rebellion, vielleicht auch, weil die beiden Majestäten viel zu klug dazu waren und wir immer für genügend Abstand zwischen beiden gesorgt haben.


    Caterina

    Hallo,


    ich wollte nur mal nachhören, wie es Deinem Jungspund geht. Hat er sich wieder berappelt? Falls er immer noch Symptome zeigt, die auf eine Herz-Kreislauf-Problematik hindeuten, lass auch mal eine Kotprobe auf Lungenwürmer untersuchen, die machen Hunde schlapp.


    Caterina