...und bevor all diese "reinrasigen" Superhunde dann in die Pupertät kommen und das Leinenpöpeln anfangen, ist es vielleicht doch besser, sie werden abgegeben...
Caterina
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Neues Benutzerkonto erstellen...und bevor all diese "reinrasigen" Superhunde dann in die Pupertät kommen und das Leinenpöpeln anfangen, ist es vielleicht doch besser, sie werden abgegeben...
Caterina
1. MEIN Hof, MEIN Herrchen, MEIN Vieh!!! ... obwohl... hast Du Quietschies? Ja? Jaaaaa..??? Los, zeig-zeig-zeig-zeig-zeig!! Was willst Du? Herrchen? Das Haus? Den Hof? Das Vieh??...
2. Herrchen ist Gott! ... obwohl... Gott sieht auch nicht alles...
3. Ach Herrchen, ich mach's auch niiieeee mehr wieder!!! ... wenn Du guckst...
4. Hier wird erst geschossen und dann gefragt!! ... wie jetzt...?? Das war der Tierarzt??... tja... also... äh.... und WIESO SAGT MIR DAS HIER KEINER??!!
Caterina
Hallo,
obwohl ich mich als Tierliebhaberin bezeichnen würde, gibt es doch Viehzeug, das mir nicht so ganz geheuer ist, und dazu gehören Bullen und Ratten. Und von beidem gibt es hier genug auf dem Hof.
Die Weidesaison über schütte ich meine fressbaren Küchenabfälle den Bullen in die Krippe, weil die Kühe und das Jungvieh ja draußen sind, und dabei begleitet mich immer der Hofdrachen, seines Zeichens Cattledog und ein exzellenter Viehhund und Leibwächter. Ich mag nämlich nicht gerne ohne Hund in den Stall gehen, weil es schon mal sein kann, dass ein Bulle übers Boxengitter auf den Futtergang springt, weil er meint, den Kühen auf der anderen Seite nacheilen zu müssen, und wenn die Sonne durchs hintere Stalltor reinscheint, sieht man auf 75 m Länge nicht unbedingt, wenn da einer auf dem Gang steht und sehnsüchtig am Gitter schmachtet.
Mit dem vierbeinigen Bodyguard dagegen fühle ich mich absolut sicher, und der Hund liebt seinen Aufpasserjob.
Erst letzte Woche war ich, wie des öfteren, mit dem Rad in den Stall gefahren, weil ich Fallobst im Fahrradkorb hatte, und als ich wegen eines festgefahrenen Brockens auf dem Gang etwas zu dicht - nach meinem Empfinden zumindest - an eine Box mit Bullen kam, war auf mein erschrockenes "Huch!" sofort der Hund da und biss erst mal alle neugierigen Bullenschnauzen ab, um sich dann mir zuzuwenden, fast so, als wollte sie sagen, "na, wie habe ich das gemacht?".
Er merkt, wenn ich Angst habe.
Seit mein eigener Hund tot ist, gehe ich so oft wie möglich auch morgens mit in den Stall zum Melken, um mit dem Hund Kühe zum Melkstand zu treiben, und auch da weiß er, wenn ich ihn brauche. Wenn z. B. Kühe brünstig sind und gegenseitig aufreiten und die Gefahr besteht, dass sie sich auf dem glatten Spaltenboden gegenseitig zu Fall bringen oder auf den engen Durchtreibegängen quetschen, brauche ich nur "Hilf mir!" zu sagen, und er räumt auf. Obwohl er normalerweise erst mal bellt, um die Kühe vorwärts zu bewegen, und durchaus auch mal abwartet, ob sie tatsächlich weitergehen, beißt er bei aufreitenden Kühen sofort in die Fessel, und bei jedem erneuten Aufreiteversuch täuscht er einen neuen Biss an. Lässt die Kuh von ihrem Vorhaben ab, ist es gut, springt sie dagegen auf, wird sofort wieder zugebissen. Die Hupfdohlen hat er dann auch so lange auf dem Kieker, bis sie im Melkstand verschwunden sind.
Nachdem Herrchen heute morgen nach einem langen Abend Schwierigkeiten hatte, den Allerwertesten aus der Koje zu kriegen, waren Hund und ich die ersten im Stall.
D. h. wir mussten Licht machen.
Schon vor der Tür zum Futtergang hatte der Hund so einen versonnenen Blick, so nach dem Motto, ach, was DA wohl sein mag...?
Vielleicht 3 m vor mir saß eine RATTE mümmelnd wie ein Osterhase in der Krippe und guckte interessiert.
Ich: "Aaaahhhh....!!"
Der Hund daraufhin breitbeinig wie eine stachelhalsbandbewehrte Bulldogge aus einem Walt-Disney-Film losgestürmt, "Wo sind die Feinde? Wo? Wo?", guckt links, guckt rechts - und die Ratte hüpfte völlig unbehelligt hinter dem Hund über den Gang in eine leere Jungviehbox auf der anderen Seite und verschwand.
Ich glaube, ich leihe mir beim nächsten Mal den Jack Russell von Herrchens Vater aus.
Caterina
Hallo,
seid Ihr inzwischen weiter bei Eurer Hundesuche?
Ich persönlich wäre einfach nur froh, dass wieder ein armes Würmchen gut untergebracht ist, nicht mehr und nicht weniger, und es gibt immer bessere Haltungsbedingungen, als man sie selber einem Hund bieten kann.
Das Angebot an Hunden ist riesig, Ihr werdet schon einen finden, und falls Ihr Hundeanfänger seid, finde ich einen erwachsenen Hund immer besser als einen Welpen, weil man bei einem erwachsenen Hund schon eher Aussagen zu Charakter und Eigenschaften machen kann, und außerdem ist ein Welpe schnell VER- und nicht ERzogen...
Als ich mir nach dem Tod des Familienhundes zum ersten Mal einen eigenen Hund aus dem Tierheim holen wollte, war ich noch Studentin und wurde deswegen auch von zwei oder drei Stellen aus nachvollziehbaren Gründen abgelehnt, obwohl ich den einen Hund wirklich für mein Leben gerne mitgenommen hätte. In einem weiteren Tierheim hatte ich das Glück, an eine Ehrenamtliche zu geraten, die dasselbe Studium bereits abgeschlossen hatte und mit der Arbeitsmarktsituation vertraut war, so dass die finanzielle Situation und eine eventuelle Vollzeitstelle plötzlich kein Thema mehr waren, und schwupps! hatte ich einen neuen Hund, der zwar nicht meine erste Wahl gewesen wäre, aber mit dem ich noch einige schöne Jahre verbracht habe.
Genau so, wie ein Züchter nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden sollte, wem er seine Welpen anvertraut, steht es meiner Ansicht nach auch dem Tierschutz zu, unter allen Interessenten die bestmögliche Wahl zu treffen, und ich habe mich in den Folgejahren immer gefreut, wenn einer der Hunde, für die ich als Bewerberin abgelehnt worden war, laut Tierheim gut vermittelt wurde. Ich finde daran nichts Verwerfliches, sondern sehe es sogar als Pflicht des Tierschutzes an, so gut wie möglich vorzuselektieren. Diesem Zweck dienen ja auch die Vorkontrollen.
Viel Glück bei der Hundesuche! Es ist eine spannende Zeit und äußerst lehrreich, verschiedene Hundepersönlichkeiten kennenzulernen.
Caterina
Hallo,
es soll ein Letnetti-Hund werden... aber sicher ist noch nichts, es kann ja durchaus sein, dass den Züchtern meine Nase nicht passt, sie sich ein anderes Zuhause für den Hund vorstellen, nicht genügend Rüden im Wurf sind, etc. pp.
Ich selber habe keinen Betrieb, ich wohne lediglich auf einem (Milchvieh & Bullenmast), dessen Besitzer praktischerweise mein Freund ist.
Ursprünglich hatte ich einen Shepherd von Zilchs angedacht, weil ich dort vor ein paar Jahren mal auf einem Hüteseminar war, und mich hatte ihr roter Rüde Solo sehr beeindruckt, auch eine der Stammhündinnen, nämlich May. Sie haben beide wohl sehr gute, arbeitsfähige Nachzucht gebracht, von denen ich bei der Gelegenheit auch einige gesehen habe.... doch beide Hunde sind inzwischen tot, wobei Solo gerade mal 10 oder 11 wurde.
Doch nachdem ich nach dem Tod meiner Hündin (auch ein Shepherd, aber ein absoluter Vieh-Schisser) mehr oder weniger regelmäßig mit zum Melken gehe und der Hofdrachen (ACD) und ich Herrchen die Kühe zutreiben, habe ich gemerkt, wie praktisch kurzes Fell ist.
Caterina
Hallo,
ich hab's getan... anstatt weiter nach einem Nothund Ausschau zu halten, habe ich mich mit einem Züchter in Verbindung gesetzt und für einen Wurf vormerken lassen. Das ist für mich eine absolute Premiere, denn bisher waren es immer Hunde, die irgendwo übrig waren, die den Weg in mein Leben fanden.
Trotz all der Not-Hütehunde, die mich von diversen Seiten anlachen (zuletzt zwei Tigerwelpen auf lassy.org), bin ich davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, denn ich möchte einen Hund, mit dem ich zumindest zum Melken mit in den Stall gehen kann, wenn mir die Arbeit Zeit lässt, und er sollte daher kurzhaarig sein, weil kurzes Fell doch eher "abzukacken" ist, ohne den Hund gleich mit dem Schlauch bearbeiten zu müssen.
Und der Hund sollte eine handliche Größe haben, so dass ich ihn auch im Alter (meinem UND seinem...) schmerzfrei tragen kann.
Wenn nichts dazwischen kommt, bin daher höchstwahrscheinlich im nächsten Frühjahr stolzes Frauchen eines Working Kelpie-Rüden, und ich freue mich auch auf das Abenteuer, den kleinen Racker mit fachlicher Hilfe für die Arbeit am Vieh auszubilden. Arbeit wäre hier auf dem Betrieb genug da.
Und sollte er kein Interesse daran zeigen, steht ihm eine glorreiche Karriere als hauptamtlicher Begleiter und 1a-Nervensäge bevor, genau wie all seinen Vorgängern.
Vom Wesen her wäre ja ein Cattledog mein Traum gewesen, aber mich überzeugt, ehrlich gesagt, die Züchterszene nicht so ganz. Was derzeit an tauben Welpen auf der Clubseite unter den Wurfmeldungen steht, ist schon enorm, und z. T. wird mit Hunden, die schon mal Vater/Mutter eines Täublings waren, in einer anderen Verpaarung weitergezüchtet. Außerdem kenne ich niemanden, der seine Hunde am Vieh in Arbeit hat.
Ich freue mich auf dieses Abenteuer, denn es wird wahrscheinlich der letzte Welpe in meinem Leben werden.
Caterina
"Einspruch, Euer Ehren!"
Das stinkstiefelige Verhalten ist für einen Cattledog unter Vieh überlebenswichtig und meiner bescheidenen Kenntnis nach angeboren - und somit ums Verrecken nicht wegzusozialisieren und wegzuerziehen, und ein Cattledog auf dem Weg zum Erwachsenwerden ändert nicht sein Wesen, sondern wird genau das: erwachsen, d. h. mental stark genug, um alles, was für ihn Gegner sind, aus dem Ring zu werfen.
Und in Ermangelung von Rindviechern kühlt er dann halt sein Mütchen an Menschen, Artgenossen oder sonstigem Getier.
Wer das nicht will oder nicht in die richtigen Bahnen lenken kann, sollte sich auch keinen Cattledog anschaffen.
Für mich gibt es da durchaus Ähnlichkeiten zu Bauhunden, die ja auch alleine auf sich gestellt ihr Leben aufs Spiel setzen und die sich ihren Mut auch quasi erst antrainieren müssen.
An meinem früheren Wohnort begegnete mir mal ein Mann mit einem vielleicht 3-4 Monate alten blauen Junghund an der Leine, der, kaum dass er meine Hündin erspäht hatte, sofort wild an zu kläffen fing (der Hund, nicht der Mann) und sich breitbeinig hinstellte wie eine stachelhalsbandbewehrte Bulldogge aus einem Walt-Disney-Film. Der kleine Pimpf pumpte sich regelrecht auf... und Herrchen redete beruhigend à la "Der tut dir doch nichts!" auf den Schnösel ein.
Ich war mal vor einigen Jahren im Abstand von genau 2 Wochen erst bei einer Veranstaltung mit fast nur Shepherds und dann auf einer weiteren mit fast nur Cattledogs, und die Unterschiede waren augenfällig, denn die Cattledogs hatten einen deutlich größeren Individualabstand, und als "Unterlegmusik" war quasi ständiges Grummeln, Knurren und Geifern zu hören.
Meiner Meinung nach ist ein ACD nicht unbedingt der ideale Hundeplatzhund, da nicht für die dort herrschende Promiskuität geschaffen, und die glücklichsten Cattledogbesitzer mit den ausgeglichensten Hunden sind diejenigen, wo der Hund wachen und beschützen darf und wo er es sofort verboten bekommt, wenn es nicht erwünscht ist.
Wenn ich hier den Hofdrachen sehe, wie wohldosiert er seine Energie einsetzt und oft nur hingeht und mit Haifischgrinsen im Gesicht Tiere anguckt ("Komm, tu mir den Gefallen, geh noch ein bisschen weiter in die falsche Richtung... "), aber dann, wenn es drauf ankommt, blitzschnell zuschnappt und auch vor eigenen Verletzungen keine Angst hat, um z. B. Herrchen vor einer wütenden Mutterkuh zu retten, dann kann ich persönlich Hundesport mit der Rasse in die Tonne treten.
Caterina
Caterina
Hallo flying-paws,
danke, auf der Seite gucke ich auch regelmäßig, ebenso wie bei den Altdeutschen.
Ich denke, irgendwann finde ich einen Hund, der passt, denn der Cattledog soll schon Herrchens Bodyguard bleiben und nicht bei mir im und am Haus rumhängen... wenn z. B. Bullen über die Gitter springen, weil sie zu einer brünstigen Kuh wollen... dann ist es schon gesünder, mit Hund in den Stall zu kommen.
Caterina
... und die Geschichte geht noch weiter:
Da ich ja, wie oben beschrieben, seit kurzem trauernde Hinterbliebene bin, ist das Haus - das auch mein Arbeitsplatz ist - grauenvoll leer, wenn Herrchen & Hund im Stall sind, und immer, wenn ich es von der Arbeit her einrichten kann, gehe ich mit den den Stall, was ich aber meist nicht mehr als 3x pro Woche schaffe. Ich fuhrwerke dann mit dem Mistschieber zum Liegeplätzesäubern und dem Hund hinter den Kühen, und wir schieben sie durch den verwinkelten Stall zum Melkstand.
Herrchen und Hund haben sich zwar ganz doll lieb, aber Herrchen schafft es nicht immer, den Hund richtig zu motivieren, weil er nicht loben kann, und wenn ich mitkomme, geht der Hund automatisch mit mir mit, weil er bei mir Lob satt bekommt, denn ich finde es einfach genial, wie er weiß, was die Kühe vorhaben.
Nun, vorhin war ich schon am Treibegänge "abkacken", Hund fein an meiner Seite, die Kühe, die schon zum Fressen in den Stall gekommen waren, souverän durch Kläffen weiterschiebend (denn ein Teil des Laufstalls wird abgegittert, damit die schon gemolkenen Kühe nicht mit denen, die noch zum Melkstand müssen, durcheinander kommen, und aus diesem Teil schoben "wir" die Kühe vor uns her, um ihn zu räumen.)
Der Hund weiß ganz genau, ab wann nicht mehr Druck gemacht wird, und die Kühe wissen auch, ab einem gewissen Punkt brauchen sie sich erst mal nicht mehr um den Hund zu kümmern.
Herrchen hakte die Gitter ein und pfiff dann nach dem Hund, um die restlichen Kühe von der Weide zu holen, und der Hund flitzte ab durchs Fressgitter, hinter Herrchen her.
Ich war noch im vorderen, jetzt leeren Stallteil am Kackeschieben, als der Hund zurückkam, und das war für mich das Zeichen, über den Futtergang in den hinteren Teil durchzugehen und mich mit Hund hinter den Kühen in Stellung zu bringen.
Mich wunderte etwas, dass so wenig Kühe im hinteren Teil waren, doch weil dieser Stall Flickwerk ist, ist nicht immer zu sehen, wie viele Kühe wo stehen, und ich dachte, na, dann wird der Hund sie gleich in den vorderen Teil durchgeschoben haben beim Reinholen.
Ich hörte auch Metall klacken und dachte, aha, Herrchen macht die Einflugschneise zu, alle Kühe drin. Doch ich sah ihn nicht...
Der Hund schwänzelte um mich rum, wuffte ein paar Kühe weiter und hörte sich an, was er doch für ein kluger Super-Wunderhund ist, während ich mich, ohne großartig nach den Tieren gucken zu müssen, von Liegeplatz zu Liegeplatz vorarbeitete - und dann sah, dass das Gitter zur Weide noch offen war... und dass die Kühe schon wieder anfingen abzuwandern...
Ich pfiff den Hund wieder raus auf den Futtergang, und das Schauspiel, das sich uns von der Stalltür aus bot, war göttlich:
Herrchen wedelte mit der Mütze, ruderte mit den Armen und brüllte wie abgestochen, um die letzten Kühe aus dem frischen Wiesenstück, das sie erst seit 3 Tagen begrasen, herauszubekommen, und als er uns erblickte, meinte ich, irgendwas wie "Scheißköter, elendiger" zu verstehen, aber ich beruhigte den klügsten aller Super-Wunderhunde, das er ja mit so despektierlichen Bezeichnungen überhaupt nicht gemeint sein könnte, dazu wäre er ja viel zu fein, und dann beschlossen "wir", "wir" helfen Herrchen ein bisschen und kläffen mal.
Zu mehr ließ sich der weltbeste aller Super-Wunderhunde nicht überreden, vor allem, weil ich mich nicht mehr einkriegte vor Lachen, denn anstatt den Ärger runterzuschlucken und dem Hund durch ein paar freundliche Worte den Rest des Eintreibens schmackhaft zu machen, schimpfte Herrchen wie ein Rohrspatz.
Das Problem ist, hier erwarten alle von den Hunden auf dem Hof, dass sie Selbstläufer sind, dass man nicht danach gucken muss, und "Erziehung" bedeutet zumindest für Herrchens Vater, anschreien, und wenn das nix nützt, draufkloppen...
Herrchen haut zwar seinen Hund garantiert nicht, aber er lobt ihn halt auch nicht... mit dem Ergebnis, dass der Hund desertiert, sobald ich den Stall betrete, und wenn sich Herrchen mal ein "So ist gut" abringt, dann klingt das wie "Armleuchter".
Sein Argument ist immer, er hat keine Zeit, er muss arbeiten und kann nicht nach dem Hund gucken - aber ich gucke lieber nach einem Hund, als dass ich versuche, über 100 Kühe durch einen verwinkelten Stall geordnet zum Melkstand zu treiben. Kann ich einen Stallteil nicht richtig einsehen, setze ich da den Hund hin, damit mir keine Kühe zurückkommen oder durchgehen; der Hund weiß schon, in welche Richtung die Kühe gehen müssen. Für ihn ist es selbstbelohnend, sich vor 20, 30 oder von mir aus 50 Kühen aufzupumpen und ihnen den Durchgang zu versperren, er bleibt daher ganz von alleine an der richtigen Stelle sitzen.
Und kommen zwei Spaltengänge zu einem Treibegang zusammen, kann ich ganz entspannt erst den einen und dann den anderen Spaltengang saubermachen, weil der Hund sich in den jeweils anderen schicken lässt und so die Kühe auf beiden Seiten geordnet vorwärtsgehen, um sich dann im Treibegang zu einem Strom zu vereinigen.
Oder wenn noch Kühe an der Krippe stehen, weil sich manchmal Füttern und Melken überlagern, um möglichst schnell vom Stall aufs Feld zu kommen.
Herrchen oder sein Vater, der auch manchmal melkt, würden die Kühe einzeln mit dem Stock von der Krippe wegkloppen, der Hund dagegen sucht sich eine Lücke, witscht auf den Futtergang und beißt kläffend in zwei, drei Nasen, und schon schon setzt sich der gesamte Tross in Bewegung und verschiebt das Fressen auf später.
Wenn ich mitgehen kann, spart Herrchen mindestens eine Viertel-, wenn nicht sogar eine halbe Stunde, weil die Kühe zügig zum Melkstand kommen und er nicht aus dem Melkgraben kraxeln und bis zu 50 m durchlaufen muss, um Kühe einzusammeln.
Die einzigen Male, wo ich den Hund am Halsband festhalten muss, ist, wenn Kühe von den erhöhten Liegeplätzen rückwärts "ausparken", denn sie liegen mit dem Hintern zum Gang, und beim Aufstehen gehen sie meist schräg rückwärts, was aus Sicht des Hundes ja die falsche Richtung ist, und dann würde sie beißen. Ich führe ihn dann am Halsband zum Kopf, wenn eine Kuh nicht aufstehen will.
Meist liegt der Hund ganz entspannt in irgendeiner Liegebox und döst - aber wehe, die Kühe glotzen ihn an oder legen den Rückwärtsgang ein!!
Man muss aber immer ganz genau gucken, dass Madame Cattle-"Dogge" kein Exempel statuiert und nachfasst, obwohl die Kühe schon vorwärts gehen, denn nicht umsonst heißt die Rasse "Heeler". Als noch ein Deckbulle mitlief, war das egal, da war die Sicherheit wichtiger als die Unversehrtheit von Bullennasen und -haxen, und sie hat Herrchen mehr als einmal vor Verletzungen bewahrt.
So, das war jetzt ein Roman, aber diese Hunde mal unter Vieh erlebt hat, weiß, wozu die Rasse gezüchtet wurde.
Caterina
Hallo flying-paws,
was lese ich da? "Pflegeborder"... "an einen Milchviehbetrieb vermittelt"??
Falls Du mal wieder einen Rüden (Hündin geht gar nicht mit Ihrer Majestät der Cattle-"Dogge") zu vermitteln hast, melde Dich bitte!
Ich musste nämlich mein süßes Aussie-Mäuschen relativ überraschend einschläfern lassen und hätte auf lange Sicht schon wieder gerne einen eigenen Hund, idealerweise einen, mit dem ich auch mit in den Stall gehen könnte.
Caterina