Oh doch, da gibt es schon Gemeinsamkeiten - wenn man sie denn gemeinsam am Vieh arbeiten lässt ...
Ein (gut gezogener) Cattle Dog ist der geborene Meinungsverstärker, so nach dem Motto, tu mir den Gefallen und dreh um, ich zeig' Dir schon, wo's lang geht ...
Sehr praktisch beim Verladen.
flying-paws nannte ihre an Schafen arbeitenden Border Collies mal "Filettiermesser", weil sie die Tiere so fein dosiert bewegen.
Cattle Dogs sind da eher die Schrotflinte.
Unsere Cattle-Kröte übernahm, genau wie ihre Vorgängerin, sozusagen Herrchens Manndeckung, als er noch seine (Rind)Viehhaltung hatte, und fürs Laufen und Einholen waren der Border Collie und der Koolie zuständig.
Jetzt sind alle 3 arbeitslos bis auf Gelegenheitsjobs auf dem Betrieb von Herrchens Cousin oder mal ein ausgebüxtes Highland- oder Gallowaytier, das uns irgendwo über den Weg läuft, wobei der Border mit seinen 11 Jahren schon hier auf dem Hof in Rente war, da inzwischen ziemlich taub und nicht mehr so flott.
Und die weitgehende Arbeitslosigkeit von Koolie und Cattle-Kröte ist nicht unproblematisch, weil sie angefangen haben, ihren Willen zum Kontrollieren von Hütevieh aneinander bzw. am Border-Rentner auszuleben.
Selbst wenn die klugen Biester wissen, dass offene Aggression nicht geduldet wird, ist offensichtlich, was da abgeht: Kontrollieren von Liegeplätzen, des Zugangs zu Herrchen oder mir, etc. pp.
Der Border Collie hält sich daher meist in meinem oder Herrchens Windschatten auf, und wenn ich weg muss, trenne ich ihn von den anderen.
Denn sie sprechen als Hüte- und Treibehunde alle 3 dieselbe Sprache, der Border weiß, dass er das Opfer ist, und die Spitzohren, dass sie ihn hinschieben können, wo sie wollen.
Immerhin gibt es noch die Ersatzbeschäftigung als Späher für den Koolie, der bei Spaziergängen immer vorläuft und zuverlässig alles Erwähnenswerte von Spaziergängern über Wild bis zu Autos oder Reitern anzeigt, und die Cattle-Kröte bewacht Haus und Hof, was das Zeug hält, und macht sich unterwegs einen Spaß daraus, andere, mental schwächere Hunde in Grund und Boden zu starren, denn mit 3 Hunden bleibe ich fast immer stehen und mache Platz.
Alles an ihrer Körperhaltung signalisiert dem anderen Hund, was passieren würde, wenn sie denn könnte, wie sie wollte.
Dabei zeigt sie, wohlgemerkt, keinerlei offene Aggression wie Bellen, Knurren oder gesträubtes Fell, sie setzt oder stellt sich auch brav da hin, wo sie soll, doch ihre Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck sprechen Bände.
Ihre Vorgängerin war ganz genau so und hatte wegen ihres subtilen Mobbens meiner früheren Shepherdhündin den Spitznamen "Miss Haifischlächeln".
Die beiden lebten im Haus übrigens komplett getrennt und sahen sich nur draußen, wobei der Cattle-Drachen immer angeleint war.
Cattle Dogs sind wunderbar führige, sensible Hunde, wenn sie in einem Umfeld leben, in dem das gefordert wird, was sie mitbringen, nämlich eine unbändige Durchsetzungskraft und echte Arbeit, bei der sie sie einsetzen können.
Ich finde es, wie bei uns jetzt, traurig, wenn sie ihr Mütchen an Artgenossen und/oder Menschen kühlen müssen, weil sie sich ihre Stärke nicht mehr am Vieh beweisen können.
Ich persönlich würde zwei älteren Border Collies keinen ACD mehr vor die Nase setzen, weil die Biester eben so raffiniert und subtil mobben können, dass man es auf den ersten Blick - mein Mann ist so ein Blindfisch - nicht merkt, denn zur eigenen Herrschaft sind sie normalerweise streichzart wie warme Butter à la "Iiiich und den Border mobben? Aber Herrchen/Frauchen, iiich doch nicht - wenn Du guckst ..."