Beiträge von Cattledogfan

    BlueDingo_Finn : Nein, bist Du nicht.


    Wieso auch?


    Das ist der Lauf der Dinge, dass Hunde und auch Menschen alt und gebrechlich werden und mit mehr oder weniger schwerem Krankheiten behaftet sind.


    Und sofern einem weder der jeweilige Hund noch der jeweilige Mensch egal ist, kümmert man sich halt in dieser letzten Lebensphase, so gut man kann.


    Und wenn diese Phase des Kümmerns, (Um)Sorgens und (Mit)Leidens vorbei ist, darf man sich ruhig erleichtert und erlöst fühlen, um selber wieder zu Kräften zu kommen, denn ich bin sicher, das Kümmern um die alte Hündin hat Dich enorm beansprucht.


    Ich wünsche Dir erholsame Nächte und dass schon bald die schönen Erinnerungen an Deine Hündin, d. h. wie sie war in ihren besten Zeiten, die Oberhand gewinnen.

    Den anderen Thread kannte ich nicht - oha!


    Offensichtlich ist KudlWackerl schlicht und ergreifend überfordert mit der Reaktionsschnelligkeit seines Hundes.


    Das kann passieren, ja.


    [Ist mir auch schon passiert mit den beiden jagdlich ambitionierten Hunden, die ich bisher in meinem Leben hatte und die, ebenfalls angeleint, jeweils blitzschnell Beute packten und totschüttelten.

    Danach war aber ein Maulkorb drauf, damit es keine 2. Chance auf Beute gab ...]


    Folglich liegt das Problem wesentlich tiefer, nämlich an mangeldem Verständnis und mangelnden Fähigkeiten zum Umgang mit diesem Hundetyp.


    Natürlich muss der Hund so gesichert werden, dass er niemanden mehr schädigen kann - aber nur knebeln und kurz nehmen ist nicht die Lösung, die muss größer ausfallen und auch eine Möglichkeit beinhalten, wo der Hund diese Reaktionsschnelligkeit quasi "legal" ausleben kann.

    Meine Güte, wie kann man nur so blauäugig sein! Solche Hundehalter sind der Stoff, aus dem Landeshundeverordnungen, Leinenpflicht, Hundeverbote & Co. gestrickt sind.


    Selbst wenn Du nur einen Chihuahua hättest, ist das Radlerjagen brandgefährlich, allein schon angesichts der vielen E-bikenden älteren Herrschaften, die meist nur vorwärts fahren, aber nicht abbremsen, absteigen oder ausweichen können. Lass da mal einen stürzen ...


    Und Dein Hund stellt und schnappt auch noch ab ...


    Ich sehe das wie andere auch hier: Da passt noch mehr nicht. Du agierst nicht vorausschauend genug, der Hund hört nicht gut genug.


    Offensichtlich hast Du Schwierigkeiten, Deinen Hund lesen zu können, und eine adäquate Beschäftigung scheint er auch nicht zu haben, sonst würde er sich nicht auf Radler versteifen.


    Mein Border Collie hatte es sich bei den Vorbesitzern z. B. angewöhnt, Autos zu jagen, und das würde er heute nach fast 9 Jahren bei mir immer noch tun.


    Wenn (Hüte)Hunde auf Bewegungsreize anspringen, ist es, wie Lucy_Lou so treffend schrieb, am einfachsten, beim Reiz selber anzusetzen, sprich, Hund bemerkt den Reiz, meldet ihn und bekommt etwas angeboten, was für ihn höherwertiger ist.


    Bei meinem Border Collie ist es seine legale Droge Schleuderball, denn ich finde es einfacher, unerwünschtes Losstürmen des Hundes in eine erwünschte Richtung zu lenken.


    Ich bin zwar kein Puliexperte, habe aber alle mir bekannten Hüte- und Treibhunderassen als wunderbar führig und kooperativ erlebt - wenn man sie da abholt, wo sie stehen.

    Hier ist noch so ein Thread, wo man nachlesen kann, was eine ungeeignete Hundehaltung mit einem Welpen anrichten kann:


    Gast108770


    Die Parallelen sind frappierend.

    Oh doch, da gibt es schon Gemeinsamkeiten - wenn man sie denn gemeinsam am Vieh arbeiten lässt ...


    Ein (gut gezogener) Cattle Dog ist der geborene Meinungsverstärker, so nach dem Motto, tu mir den Gefallen und dreh um, ich zeig' Dir schon, wo's lang geht ...


    Sehr praktisch beim Verladen.


    flying-paws nannte ihre an Schafen arbeitenden Border Collies mal "Filettiermesser", weil sie die Tiere so fein dosiert bewegen.


    Cattle Dogs sind da eher die Schrotflinte.


    Unsere Cattle-Kröte übernahm, genau wie ihre Vorgängerin, sozusagen Herrchens Manndeckung, als er noch seine (Rind)Viehhaltung hatte, und fürs Laufen und Einholen waren der Border Collie und der Koolie zuständig.


    Jetzt sind alle 3 arbeitslos bis auf Gelegenheitsjobs auf dem Betrieb von Herrchens Cousin oder mal ein ausgebüxtes Highland- oder Gallowaytier, das uns irgendwo über den Weg läuft, wobei der Border mit seinen 11 Jahren schon hier auf dem Hof in Rente war, da inzwischen ziemlich taub und nicht mehr so flott.


    Und die weitgehende Arbeitslosigkeit von Koolie und Cattle-Kröte ist nicht unproblematisch, weil sie angefangen haben, ihren Willen zum Kontrollieren von Hütevieh aneinander bzw. am Border-Rentner auszuleben.


    Selbst wenn die klugen Biester wissen, dass offene Aggression nicht geduldet wird, ist offensichtlich, was da abgeht: Kontrollieren von Liegeplätzen, des Zugangs zu Herrchen oder mir, etc. pp.


    Der Border Collie hält sich daher meist in meinem oder Herrchens Windschatten auf, und wenn ich weg muss, trenne ich ihn von den anderen.


    Denn sie sprechen als Hüte- und Treibehunde alle 3 dieselbe Sprache, der Border weiß, dass er das Opfer ist, und die Spitzohren, dass sie ihn hinschieben können, wo sie wollen.


    Immerhin gibt es noch die Ersatzbeschäftigung als Späher für den Koolie, der bei Spaziergängen immer vorläuft und zuverlässig alles Erwähnenswerte von Spaziergängern über Wild bis zu Autos oder Reitern anzeigt, und die Cattle-Kröte bewacht Haus und Hof, was das Zeug hält, und macht sich unterwegs einen Spaß daraus, andere, mental schwächere Hunde in Grund und Boden zu starren, denn mit 3 Hunden bleibe ich fast immer stehen und mache Platz.


    Alles an ihrer Körperhaltung signalisiert dem anderen Hund, was passieren würde, wenn sie denn könnte, wie sie wollte.


    Dabei zeigt sie, wohlgemerkt, keinerlei offene Aggression wie Bellen, Knurren oder gesträubtes Fell, sie setzt oder stellt sich auch brav da hin, wo sie soll, doch ihre Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck sprechen Bände.


    Ihre Vorgängerin war ganz genau so und hatte wegen ihres subtilen Mobbens meiner früheren Shepherdhündin den Spitznamen "Miss Haifischlächeln".


    Die beiden lebten im Haus übrigens komplett getrennt und sahen sich nur draußen, wobei der Cattle-Drachen immer angeleint war.


    Cattle Dogs sind wunderbar führige, sensible Hunde, wenn sie in einem Umfeld leben, in dem das gefordert wird, was sie mitbringen, nämlich eine unbändige Durchsetzungskraft und echte Arbeit, bei der sie sie einsetzen können.


    Ich finde es, wie bei uns jetzt, traurig, wenn sie ihr Mütchen an Artgenossen und/oder Menschen kühlen müssen, weil sie sich ihre Stärke nicht mehr am Vieh beweisen können.


    Ich persönlich würde zwei älteren Border Collies keinen ACD mehr vor die Nase setzen, weil die Biester eben so raffiniert und subtil mobben können, dass man es auf den ersten Blick - mein Mann ist so ein Blindfisch - nicht merkt, denn zur eigenen Herrschaft sind sie normalerweise streichzart wie warme Butter à la "Iiiich und den Border mobben? Aber Herrchen/Frauchen, iiich doch nicht - wenn Du guckst ..."

    Hier im dogforum haben sich meiner bescheidenen Meinung nach eine ganze Menge kluger Köpfe voller Wissen über Hunde versammelt, und eine/r davon schrieb kürzlich - auch wenn es um Schäferhunde ging, aber ich finde, es passt auch für einen Jagdgebrauchshund -, dass, nachdem man alles, was man beim Hund nicht haben will, wegtrainiert hat, immer noch etwas übrig bleiben muss, was für den Gebrauchshund echte Arbeit ist.


    Will sagen: Ich würde mir schleunigst eine rassegerechte Beschäftigung suchen und die evtl. unter fachkundiger Anleitung auftrainieren. Wenn der Hund z. B. sauber vorsteht, könnte man ihn bis zu diesem Anzeigen laufen lassen, dann durch Kommando/Klick/Pfiff abbrechen und ihn einen Dummy apportieren lassen - nur mal so als Beispiel.


    Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, werden Bretonen auch zum Schweißen verwendet - aber, wie aus meinem Usernamen ersichtlich ist, habe ich mit Jagdhunden nicht viel am Hut.


    Nichtsdestotrotz wage ich mal zu behaupten, den Hund nur mit mehr oder minder sanftem Zwang vom Spuren abzubringen, würde bedeuten, ihn zu brechen, und das ist unfair.


    Du hast, selbst wenn Du es Dir wahrscheinlich nicht so ausgesucht hättest, einen Jagdgebrauchshund, der über viele, viele Generationen auf gewisse Eigenschaften hin selektiert wurde, und die kann man nicht einfach so wegtrainieren.

    Ketzerische Frage, davon ausgehend, dass Deine Freundin sich die entsprechenden Gedanken darüber gemacht hat, warum es diese Rasse sein soll:


    Was für einen Tierschutzhund würdest Du statt dessen empfehlen? Gesetzt den Fall, sie legt Wert auf einen nicht haarenden Hund, wo bekäme sie den her? Oder der Hund soll sie zur Arbeit in ein Großraumbüro begleiten - was wäre, wenn sie irgendeinen hier unbekannten Ostblockschlag mit einem gerüttelt Maß an Misstrauen Fremden gegenüber erwischt, einen echten Haus- und Hofwächter?


    Einen Großpudel wird sie wahrscheinlich nicht aus dem Tierschutz bekommen, höchstens einen Rückläufer oder ein nicht zuchttaugliches Tier, aber dann schon erwachsen, und dazu muss man sich virtuell dort rumtreiben, wo Pudelhalter und -züchter unterwegs sind, um vorsondieren zu können.


    Einen Ü-Ei-Welpen aus dem Tierschutz, von dem man noch nicht mal weiß, wie groß er wird?


    Ich weiß nicht, wie lange Du schon Hunde hast, aber mein Eindruck ist, dass die Anforderungen an Hunde inzwischen exorbitant gestiegen sind und dass viele hündischen Eigenschaften, angefangen beim Bellen, teilweise richtig problematisch werden können, je nach dem, in welchem Umfeld der Hund leben soll.


    Meiner Meinung nach muss ein Hund, egal aus welcher Quelle, in allererster Linie zu den Menschen und zu den Lebensumständen passen, in die er hineingesetzt werden soll.


    Wenn das Tier bei Deiner Freundin keine großartigen Anforderungen erfüllen muss (und z. B. ängstlich/misstrauisch/wachsam/ressourcenaggressiv oder was auch immer sein kann), dann passt tatsächlich auch ein Tierschutzhund.

    berlingruss: Meines Erachtens liegt nach dem, was ich von Dir gelesen habe, ganz gewaltig was im Argen bei der Fresserei, entweder anatomisch beim Hund - Zahnprobleme z. B. - oder bei der Zusammensetzung des Futters oder auch beim Zusammenleben der Hunde, weil Du eingangs was von "Futterneid" schriebst.


    Ja, es gibt Hunde, die schlingen, weil Fressen enorm wichtig für sie ist (wir haben hier auch so einen Staubsauger), aber nicht so, dass sie das wertvolle Futter hinterher wieder erbrechen, denn Du schriebst ja eingangs, dass Benny ca. alle 3 Monate so lange Gras frisst, bis er das Futter wieder erbricht.


    Ich würde wirklich gründlich Ursachenforschung betreiben.

    berlingruss : Meiner bescheidenen Meinung nach hast Du es Dir teilweise selber zuzuschreiben, dass Dein Hund notoperiert werden musste.


    Weil Du nicht erkannt hast, wie dreckig es dem Kerlchen ging.


    Du hast elendig lange gewartet, bis Du ihn endlich in eine Tierklinik gebracht hast, wo eine vernünftige Diagnostik möglich war. Wäre der Pfirsichkern früher entdeckt worden, hätte eventuell die klassische Sauerkraut-Gabe ausgereicht, um ihn auf natürlichem Wege hinauszubefördern.


    Ja, zur Hundehaltung gehört Geld, und ja, Hunde können unvermutet sauteuer werden - aber es gehört auch zumindest Basiswissen dazu.


    Wie z. B., dass man erkennt, wann ein Hund Schmerzen hat, und dass man einen frisch operierten Hund nicht mit einem weiteren, an der Leine zerrenden über mehrere Stockwerke nach unten trägt, noch dazu, wenn es sich um eine so schwerwiegende OP handelt.


    Ich hoffe, Du hast daraus gelernt. Ich persönlich würde mich freuen, wenn Du Dir als nächstes hier im Forum weiter Rat holst, sobald der Hund die akute Phase überstanden hat, denn irgendwas muss da noch im Argen liegen, dass er so schlingt und auf der Straße müllschluckert.


    Als ich die Diagnose "Fremdkörper, Pfirsichkern" gelesen hatte, dachte ich spontan, dass Du Benny evtl. aus dem Tierschutz hast und er das Müllfressen als Überlebenstaktik gelernt hat, aber er ist ja schon seit Welpe bei Dir, wie Du hier schreibst.


    Mir fallen spontan zwei Möglichkeiten ein, weil er auf den Fotos ja ziemlich glubschäugig à la Pekinese oder Shih Tzu aussieht, selbst wenn die Schnauze relativ normal zu sein scheint: Zähne...


    Oder das Futter, das er bei Dir bekommt, deckt seinen Nährstoffbedarf nicht.


    Ich hoffe sehr, Du nimmst mir meine Offenheit nicht übel, sondern informierst Dich weiter zum Wohle Deines Hundes - und für Dein eigenes Seelenheil auch, denn einem selber geht es ja auch dreckig, wenn man zugucken muss, wie schlecht es dem geliebten Tier geht.