Beiträge von Cattledogfan

    Shine1203 & Terrorfussel :


    Mir gefällt Eure Einstellung zu Euren schwer erkrankten Hunden sehr gut, es ihnen im Hier und Jetzt so schön und so beschwerdearm wie möglich zu machen, und ich wünsche Euch weiterhin ein glückliches Händchen dabei, die Tage mit so viel Leben zu füllen wie irgend möglich.


    Irgendein kluges Forenurgestein schrieb nämlich mal so passend im Zusammenhang mit schwerkranken Hunden, das Wichtigste sei es nicht, dem Leben so viele Tage wie möglich abzugewinnen, sondern den Tagen so viel Leben wie möglich zu geben.


    Genau das Richtige für diese wunderbaren Geschöpfe, die kein Bewusstsein für die Endlichkeit ihrer Existenz haben.


    Ich würde mich freuen, weiterhin mitverfolgen zu können, wie es dem Hund mit der Bestrahlung geht, denn die Strahlenschäden werden nicht lange auf sich warten lassen, die gibt es immer.


    Wird eigentlich zwischendurch kontrolliert, ob bzw. wie weit der Tumor geschrumpft ist? Wenn der Hund sowieso schon in Narkose liegt?

    Es bringt nichts, sich über den fehlgeschlagenen Behandlungsversuch der ersten Tierärztin auszulassen, das ist Schnee von gestern. Wichtig ist, wie es dem Hund jetzt geht.


    Du hast ja schon den richtigen Schritt in Richtung einer vernünftigen Diagnostik getan, das ist sehr gut!


    Aber offensichtlich geht es dem Hund jetzt nicht wesentlich besser, und deswegen wäre für mich der Punkt gekommen, an dem ich bei der Klinik nachfragen würde, ob es nicht besser wäre, den Hund dort erst mal stationär wieder aufzupäppeln, damit sich sein Allgemeinzustand nicht noch weiter verschlechtert, und zeitgleich weitere Diagnostik zu betreiben.

    Noch ein PS, hatte "wieder" überlesen:


    Wenn der Hund sich schon länger so reckt - auf dem Bild fällt auch auf, dass er den Hals nicht lang macht, was er beim Strecken aus der Ruhe oder dem Schlaf tun würde -, hat er schon länger Schmerzen.


    Hunde können nun mal krank werden, und das kostet einfach Geld. Wenn es daran hapert oder man nicht bereit ist, Geld für notwendige Behandlungen bzw. überhaupt erst mal eine vernünftige Diagnostik auszugeben, sollte man keinen Hund halten.

    Das ist keine Gymnastik, sondern kann ein Anzeichen für Bauchschmerzen sein, was bei einer so langen Vorgeschichte höchstwahrscheinlich der Fall ist.


    Wenn sich der Hund häufig so dehnt und reckt und nicht nur nach dem Aufwachen oder einem längeren Ruhen, würde ich sehr, sehr stark von Schmerzen ausgehen.


    Also ich würde meinen Hund auf links drehen lassen bei der langen Krankengeschichte.

    Ich möchte noch einen Gedanken da lassen, den ich kürzlich auch bei einem anderen schwerkranken Hund geäußert habe:


    Egal, welche Entscheidung Du triffst, sie ist gut, und sie ist richtig, denn so, wie Du schreibst, gehst Du äußerst bedachtsam mit dem Leben und dem Wohlbefinden Deines Hundes um, und niemand hat eine Glaskugel, um Dir sagen zu können, wie viel Lebenszeit Deinem Hund noch vergönnt ist.


    Meiner bescheidenen Meinung nach kannst Du gar keine falsche Entscheidung mehr treffen, denn:


    Dein Hund ist schwerkrank, die einzig erfolgversprechende Behandlung, die Dir aufgezeigt wurde, ist die Bestrahlung.


    Entscheidest Du Dich dafür, ist das ein Versuch, noch möglichst beschwerde- und nebenwirkungsfreie Lebenszeit für das Tier herauszuholen, mit all dem zeitlichen und finanziellen Aufwand, den Du bereit bist, auf Dich zu nehmen.


    Das ehrt Dich in meinen Augen. Aber bitte lass Dir gesagt sein: Wenn Du Dich für die Behandlung entscheidest, dann bitte schnell damit beginnen, denn der Tumor wächst weiter, und der Stand der Untersuchungen ist vielleicht schon nicht mehr aktuell.


    Und wie schon jemand vorher schrieb: Wenn Du die Behandlung als zu belastend für den Hund empfindest, kannst Du jederzeit abbrechen.


    Wenn Du Dich dagegen entscheidest, dann ist das ebenso gut und richtig, denn warum einem Tier, das evtl. auf der Zielgeraden seines Lebens ist, noch Belastungen in Form von Tierarzt- und Klinikbesuchen zumuten? Die meisten Hunde sind davon nicht begeistert, sondern bleiben lieber in ihrem gewohnten Alltag, so lange es geht.


    Wundermittel in Form von alternativen Therapien gegen Krebs gibt es nicht, die Standardbehandlungen sind nun mal Stahl, Strahl und Chemo und gegen einige Tumore auch die Immuntherapie.


    Solange durch einen Tierarzt Deines Vertrauens um die Ecke kleine Verbesserungen beim Allgemeinzustand und weitgehende Freiheit von Tumorschmerzen möglich sind, ist noch alles im grünen Bereich, würde ich sagen.


    Also: Was immer Du tust, es wird richtig sein!


    Fühl Dich unbekannterweise gedrückt!

    Auch liebäugeln wir etwas mit der Immuntherapie, dazu suche ich gerade Studien.

    Blöde Frage: Gibt es denn überhaupt Antikörper für den Tumortyp, an dem Euer Hund leidet?


    Immuntherapie ist m. W. noch sehr experimentell, weil man dazu tumorspezifische Antikörper braucht, die das Wachstum genau dieses speziellen Tumors hemmen, d. h. die Therapie ist derzeit nur für sehr wenige Tumorarten verfügbar.


    Und wenn das Wachstum für den Tumortyp durch Bestrahlung gebremst werden kannist, dann handelt es sich um einen strahlensensitiven Tumor.


    Alles Gute für Eure Entscheidungsfindung!

    Ja, genau, ich meinte diese Zucht:


    http://www.sbarlaussies.de. Darauf kam ich wegen der geografischen Nähe.


    Für mich ist Gabi Soenius als Trainerin und Züchterin die Aussie-Frau schlechthin. Du findest sie bei Facebook, allerdings wohnt sie im Raum Siegburg. Eine weitere sehr kompetente Aussie-Frau, Freundin von Gabi und ebenfalls in der Vermittlung von Not-Aussies aktiv, ist Karin Hesselbarth aus Rodgau im Kreis Offenbach, die Dir sicherlich Anlaufstellen nennen kann.


    Ansonsten rufe ich mal Gammur als erfahrene Shepherdhalterin, die evtl. weitere Ansprechpartner weiß.


    Du kommst bei der Rasse mit einem Feld-Wald-Wiesentrainer nicht weit, man muss nicht nur die Rasse, sondern auch den ganzen wesensmäßigen Facettenreichtum kennen.

    Ich würde auch den Gedanken nicht von der Hand weisen, dass der Hund vielleicht einfach so ist als Produkt der Familien-, Begleit- und Sporthundezüchterei, die dieser und anderen Arbeitsrassen alles andere als gut getan hat, denn ohne echten Arbeitseinsatz kann man auf lange Sicht keine Nervenstärke bei den Vererbern abprüfen bzw. garantieren.


    Oder ist er tatsächlich aus einer Zucht à la Zilch? Wobei auch dort wesensmäßige Ausreißer vorkommen.


    Und je schwächer das Nervenkostüm ist, desto größer ist meiner Erfahrung nach der Bedarf an Individualdistanz, sprich, das Lebensumfeld wird umso wichtiger.


    Wenn ich "Großraum Frankfurt" lese, vermute ich mal, Du wohnst eher städtisch, und die Wachsamkeit und das Misstrauen fremden Zwei- und Vierbeinern gegenüber, wie sie ein Farmhund haben sollte - von der Tauglichkeit zur Vieharbeit rede ich erst gar nicht -, sind nicht erwünscht.


    Diese Hibbeligkeit erlebe ich bei Aussies leider immer häufiger, und m. E. kann man sie nur bedingt durch Führung und die modernen Formen von "Arbeit" kompensieren.


    Das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung, ich will keinesfalls andeuten, dass nicht auch eine gesundheitliche Ursache vorliegen kann, aber wenn der Welpe schon besonders aufgedreht war, ist die genetische Komponente, evtl. sogar verstärkt durch ein suboptimales Umfeld, durchaus ein Grund für so ein Verhalten.

    Ich wollte noch einen weiteren Gedanken dalassen:


    M. E. kann man bei einem so schwerkranken Hund keine "falsche" Entscheidung treffen, wenn man, so wie @'Momo und Lotte, bemüht, besorgt und achtsam, d. h. nach bestem Wissen und Gewissen, mit dem Leben dieses Tieres umgeht.


    Ein Hund hat kein Bewusstsein für die Endlichkeit seiner Existenz, er lebt im Hier und Jetzt.


    Und wenn es ihm jetzt schlecht geht, ist in meinen Augen alles vertretbar, was diesen Zustand für den Hund zumindest verbessert oder ganz abstellt.


    Manche Dinge sollen wohl einfach so sein, wie die Mittagspause des Tierarztes und die anschließende Zustandsverbesserung beim Hund.


    Manchmal muss man einfach dankbar sein für das, was einem das Leben noch schenkt, und ich freue mich, dass es in Eurem Fall noch etwas gemeinsame Zeit ist.

    Ich habe mir die Bilder von der schlafenden Hündin angesehen - im Sessel darüber ein offensichtlich friedlich schlafender weiterer Hund.


    Und Du, @'Momo und Lotte, schreibst so einfühlsam von der Unterstützung durch Deinen Partner, dass vor meinem inneren Auge das Bild einer zwar traurigen, aber friedlichen und gefassten Gemeinschaft entsteht, die das schwächste Mitglied dieser Gemeinschaft auf der Zielgeraden seines Lebens, wie lang sie auch sein möge, mit der gebotenen Rücksicht, mit Einfühlungsvermögen und mit Liebe begleitet.


    Das Bild einer Gemeinschaft, in der alle, sowohl die Zwei- als auch die Vierbeiner, füreinander da sind.


    Alles Gute für Euch alle!


    Caterina