Ich finde, ehrlich gesagt, den Vorschlag von Potato gut.
Manchmal sollte man den Dingen einfach ihren Lauf lassen, selbst wenn hier vielleicht ein Anschubser in Form einer Anzeige notwendig wäre.
Ich war eine Zeitlang relativ häufig in Hütehundeforen unterwegs, die es inzwischen nicht mehr gibt, und erinnere mich an die Geschichte eines Not-Aussies, der nach mindestens einem bekannten Beißvorfall über - ich meine Gabi Soenius - auf eine kompetente Pflege- oder Endstelle in Hessen kam, und in den Berichten über den Neuzugang hieß es immer, der Hund sei "nicht ohne" und werde teilweise noch mit Maulkorb gesichert, in anderen Situationen brauche man ihn jedoch nicht mehr, er füge sich gut in die neue Familie mit mehreren Aussies ein.
Ich weiß nicht mehr, wie, aber irgendwie wurde diese Pflege- oder Endstelle vom zuständigen Ordnungsamt kontaktiert, der Hund hätte gar nicht vermittelt werden dürfen, da er in seinem Herkunftsbundesland als gefährlich eingestuft worden war, und es habe nicht nur die ein oder zwei bekannten, sondern deutlich mehr Beißvorfälle mit z. T. erheblichen Verletzungen gegeben.
Die Leute fielen aus allen Wolken und sahen nun gewisse Verhaltensweisen am Hund - beobachten, abchecken, kurzes Auftrumpfen und sich dann wieder zurücknehmen - in einem anderen Licht.
Und sie zeigten sich dem Ordnungsamt und, soweit ich mich erinnere, auch dem ebenfalls involvierten Veterinäramt gegenüber absolut gesprächsbereit.
Auch damals hießen die Alternativen Hundehimmel oder ewiger Knast.
Der Hund wurde nach einem schönen letzten Tag mit Lieblingsfressen und voller Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson, worum er den anderen Aussies gegenüber immer gebuhlt hatte, in den Hundehimmel geschickt, denn dort, wo er sich die letzten Wochen oder Monate wohlgefühlt hatte, hätte er rein rechtlich nicht bleiben dürfen, es sei denn in zuchthausmäßiger Verwahrung, nicht jedoch als Teil eines Sozialverbandes aus Zwei- und Vierbeinern.
Im Falle dieses Aussies war die Ausgangslage allerdings eine andere, da der Hund bei diversen Vorbesitzern offensichtlich nicht gut genug geführt und missverstanden wurde.
Hier allerdings ist das Frauchen mit ihrem Latein am Ende, und zumindest ihren Beschreibungen nach wurden dem Hund genügend sinnvolle Angebote gemacht, und ich finde es absolut legitim zu sagen, hier steige ich aus, lass andere über das Schicksal dieses Hundes befinden.