Der Weg von Therapie hoffentlich zurück ins Leben, retour in einen normalen Alltag, eine normale Beziehung kann sehr beschwerlich sein
Diesen klugen Satz möchte ich noch einmal hervorheben, denn Krebs und die Behandlung dagegen ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten, die einem viel und auf bisher völlig unbekannte Art und Weise Kraft abverlangt.
[Ich musste übrigens schmunzeln bei dem Satz mit der Zahnpastatube - bei mir war's allerdings so, dass die blöden Griffel nicht so wollten wie ich und ich schlicht nicht in der Lage war, die Tube aufzuschrauben, weil die Finger, und zwar alle, sich mal wieder abgemeldet hatten.
Oder Chemotag, d. h. Taxi kommt um 7, beim Duschen plötzlich Nasenbluten, Klopapier in den Rüssel gestopft, doch kaum angezogen, blutete es weiter, d. h. noch mal umziehen, weil Sweatshirt vollgeblutet, 3 Hunde stehen hinter einem, wollen raus - und dann mal wieder Finger-Sendepause, als ich den Reißverschluss vom Anorak zumachen wollte. Das Ende vom Lied: Bei Minusgraden mit wehenden Frackschößen und schneidigem Gegenwind auf dem E-Mobil noch schnell eine Minirunde.]
Ich würde mir während der Akutbehandlung, auf die im Normalfall auch eine Reha folgt, als Hundeneuling auf gar keinen Fall einen Hund anschaffen, denn der kostet zusätzlich Kraft und Hirnschmalz.
Weiterhin sollte man bedenken, dass auch Spätfolgen auftreten können bzw. die Nebenwirkungen Zeit zum Abklingen brauchen. Bei mir waren es eineinhalb Jahre, bis ich sagen konnte, jetzt sind meine Hände wieder fast so zu gebrauchen wie vorher. Die Zehen sind allerdings taub geblieben, so dass ich auf unebenem Boden unsicher laufe.