Chemo ist ja nicht gleich Chemo, und es gibt unterschiedliche Behandlungsschemata mit unterschiedlich langen Erholungszeiten dazwischen.
Und jede Chemo hat Nebenwirkungen, die sich erst mit der Zeit zeigen und eventuell länger zum Abklingen brauchen, d. h. auch über die eigentliche Chemo hinaus.
Bei mir traten z. B. durch die Platinkomponente Nervenstörungen in Händen und Füßen auf, und da sich Nerven nur um ca. 1 mm in drei Monaten regenerieren, wäre ich alleine nicht mehr in der Lage gewesen, mich um drei mittelgroße Hunde zu kümmern.
Nichtsdestotrotz muss ich sagen, ich habe die Chemo, obwohl schon älter und nicht gerade sehr athletisch, relativ gut überstanden, besser, als ich gedacht hätte.
Ich bin allerdings mehrmals gestürzt, weil von den Füßen keine Rückmeldung mehr kam, worauf ich gerade stehe, und habe mir dadurch mehrere Folgeschäden zugezogen, die ich bisher nicht operieren ließ.
Diese fehlende Rückmeldungen von Händen und Füßen traten oft völlig unvermutet auf, und wenn ich z. B. gerade den Hund, der meist angeleint sein muss, kurz nehmen musste, war es ein Akt, sich die Leine schnell irgendwie um den Arm zu wickeln, weil die Hände ab kurz hinter dem Handwurzelgelenk taub waren.
Was natürlich auch Manipulationen am Hund wie Repellent auftragen erschwert bzw. ganz unmöglich macht.
Weißt Du schon, welche Chemo Du bekommst? Wenn z. B. Oxaliplatin, Cisplatin oder Carboplatin enthalten ist, musst Du mit Nervenschädigungen rechnen.
Wie wohnst Du? Hast Du die Möglichkeit, die Hunde einfach rauszulassen auf ein Grundstück, wenn Du z. B. nach einer unruhigen Nacht morgens nicht wie gewohnt aufstehen und rausgehen kannst?
Ich war gegen Ende der Chemo oft erst um halb zehn so weit, dass ich mich mit den beiden Hunden, die fast immer frei laufen können, aufs Rad oder E-Mobil setzen konnte; Nr. 3 kam dann eben an den Tagen nur einmal mit.
Ich weiß nicht, ob ich mir alleine zwei Hunde im Schäferformat zugetraut hätte.
Außerdem würde ich mich nach weiteren Terminen erkundigen, wie oft z. B. zwischen den Behandlungen Blutabnahmetermine - die ja meist morgens früh angesetzt werden - sind.
Ich glaube, ich würde einen der Hunde definitiv abgeben. Für einen Hilfe zu bekommen, ist wahrscheinlich deutlich einfacher.
Ich bin zudem in der glücklichen Lage, dass ich mir ein E-Dreirad anschaffen konnte, so dass ich auch an schlechteren Tagen mobil war. Inzwischen fahre ich zwar meist wieder mit dem normalen Rad, aber die angeleinte Hündin wird weiterhin am Dreirad geführt.