Beiträge von diana0602

    Jetzt komm mal wieder runter. Nur weil ein Hund mal grad nicht so funktioniert, wie man es gewohnt ist, muss man ja nicht gleich die Freude an ihm verlieren. Ich verstehe überhaupt nicht, warum du dir und deinem Hund so einen Stress machst. Meiner verhielt sich damals genauso (hinzu kam noch permanentes fiepen und jaulen im Haus mit permanenter Unruhe). Das hab ich mir zwei Wochen angeguckt und hab den jungen Mann in der Tierklinik meines Vertrauens kastrieren lassen. Ein drei Jahre alter und 37 kg schwerer Weißer Schäfer. Er hat es wunderbar überstanden und war danach wieder völlig tiefenentspannt. Sein Wesen hat sich sonst nicht geändert, nur die Futtermenge musste angepasst werden.


    Und ich würde es bei einem Rüden immer wieder so machen. Diese Phasen, gerade wenn sie so lange dauern, stressen einen Hund ganz gewaltig und dieser Dauerstress ist alles andere als gesund.

    Ich neige auch was den Hund angeht zu Überreaktionen. :hust: Was es halt so nervig macht ist, dass das schon zwei Monate so geht. Zwei Monate sind eine lange Zeit, wenn man 24 Stunden am Tag mit dem Hund verbringt und er einen davon geschätzte 20 Stunden nervt. Da kriegt man irgendwann eine richtige Wut auf dieses Tier. Und gleichzeitig hat man dann ein schlechtes Gewissen deswegen. Ich habe das wahrscheinlich auch zu weit ausgereizt inzwischen.

    Es gibt Rüden, die einfach überhaupt nicht mehr ansprechbar sind, da kannste nix wegtrainieren. Problematisch wird das Ganze, wenn du ein Umfeld hast, in dem viele Hunde leben und irgendwo immer irgendeine Hündin läufig ist.

    Genau so ist es nämlich bei uns. Ich wohne mitten in der Stadt, in der Nähe haben wir ein großes und sehr beliebtes Gassigebiet. Das ist nicht schön da mit ihm zu laufen im Moment. :ugly:

    Warum fragst du dann es scheint deine Antwort steht eh schon fest.


    Nur so aus meiner Erfahrung ich hatte einen kastrierten rüden aus dem tierheim der sich genauso verhalten hat wie du es beschreibst. Vielleicht stehe ich deshalb einer kastration kritisch gegenüber aber wenn du denkst es geht nicht mehr anders dann mach es doch.


    Ist immer blöd so eine tiefgreifende Entscheidung für jemand anders zu treffen. :streichel: egal wie du dich entscheidest du hast es dir gut überlegt und dann wird es für euch passen.

    Nein, es steht eben gar nichts fest. Darum habe ich mich ja an euch gewandt für ein bisschen Brainstorming. ;)
    Dass kastrierte Rüden manchmal ähnliche Probleme haben, habe ich auch schon gehört. Bei Bobo wäre das aber mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit nicht so, da wir mit dem Chip ja schon gute Erfahrungen gemacht haben. Mit einer Kastration wären also ziemlich sicher alle seine Macken passé. Trotzdem ist das natürliche keine leichte Entscheidung. Ich werde jetzt am Wochenende nochmal über alles gründlich nachdenken.

    Also zwei Monate ist echt lang.
    Zum Glück hat meiner keine Anstalten gemacht Dinge zu rammeln. Aber er wollte unsere Hündin besteigen...
    Sie hielt sogar still. Zum Glück ist er da nicht so vehement, er lässt sich davon schnell und recht nachhaltig abbringen. Schön is dat nech!

    Bobo lässt sich auch recht leicht davon abbringen. Zumindest was sein Körbchen angeht. Manchmal hört er auch schon auf, wenn er merkt, dass ich ihn gesehen habe. :hust: Das ist ja dann schon fast wieder lustig, wenn er dann so in der Bewegung erstarrt. :ugly: Mir gefällt es nur nicht, dass er das überhaupt macht. Früher hat er sich nach dem Gassi einfach hingehauen. Manchmal gabs noch was zu kauen und dann ab ins Körbchen. Heute bleibt das Schweinohr liegen und das Körbchen wird gerammelt, obwohl man totmüde ist. :muede:

    Nun ja, du sagtest irgendwo, dass kann doch nicht sein, dass man sein Leben lang "auf den Hund einreden" muss... Das habe ich als "keine Lust" interpretiert.


    Dein Hund geilt sich an Pipi-Stellen und sogar gewöhnlichen Kissen/Körbchen auf... Was willst du da mit einem Leckerchen ausrichten? Für deinen Hund ist seine Sexualität im Moment das Allergeilste, im wahrsten Sinne des Wortes... Wie soll da ein Leckerchen, ein Spielzeug, etc. interessanter sein?

    Dass ich nicht ein Leben lang ständig auf meinen Hund einreden möchte dazu stehe ich auch. Ich finde, dass wenn der Hund ein gewissen Grunderziehung (erfolgreich) genossen hat, dann sollte man auch nicht ständig auf ihn einreden und einclickern müssen.


    Wenn er seinen Trieb schon nicht ausleben darf, will ich ihm wenigstens eine sinnvolle Alternative bieten, die ihm Spaß macht. Es macht ihm aber in dem Moment nichts mehr Spaß als rammeln, Pippi schlecken und Jaulen. Mir bleibt dann nur noch, ihn im Alltag andauernd zu deckeln. Kann man natürlich so machen. Ob das für den Hund und/oder für einen selbst so schön ist, bleibt für mich fraglich.

    Es gibt halt viele Faktoren, die bei der Entscheidung mit reinspielen, gerade auch Gesundheitliche, wenn man z.B. davon ausgeht, dass bei kastrierten Hunden das allgemeine Krebsrisiko sowie die Gefahr einer Schilddrüsenunterfunktion steigen.


    Dann widerum: Gemessen an der Länge eines Hundelebens, finde ich auch "nur" 1, 2 Monate massiven Stress jedes Jahr ziemlich lang. Angenehm ist das für die betroffenen Tiere sicher nicht - da muss man halt im Einzelfall schauen, wie weit man mit Erziehung kommt. Hypersexuelles Verhalten ist meiner Meinung aber nichts, was man ausschließlich über Erziehung regeln kann - es sei denn vielleicht, man wendet massive Methoden an. Inwieweit es sich bei dem Rüden der TE um übersteigertes Sexualverhalten handelt, oder einfach schon sehr ritualisiertes Verhalten, was man aber gut unterbrechen kann, kann vermutlich nur sie selber beurteilen.

    Ich sehe das ähnlich. Ich glaube einfach nicht, dass ich z.B. dem ständigen Pipi Geschlecke oder der Jaulerei allein mit Erziehung zuleibe rücken kann. Vor allem, da diese Dinge ja keine Unarten im eigentlich Sinne sind, sondern einfach Ausdruck seiner dicken Klöten (wenn ich das mal so deutlich sagen darf :hust: ). Deshalb gehe ich davon aus, dass sein Verhalten durchaus hypersexuell ist und nicht ritualisiert. Das ganze geht ja "erst" seit zwei Monaten so und wird von mir auch wo es nur geht unterbunden. Es macht mir aber keinen Spaß, ihn ständig ermahnen und ihm alles verbieten zu müssen. Unsere Gassigänge bestehen praktisch nur noch aus "Aus!" "Nein!" und "Jetzt KOOOOOOMM endlich!!". Wenn er dann mal hört, was durchaus vorkommt (wenn auch widerwillig), kann ich ihn nicht mal anständig belohnen. Sogar den Schinken hat er einfach fallen lassen. Dafür hätte er mir früher die halbe Hand abgerissen. :hust: Er kommt dann nicht freudig angerannt und lässt sich loben, sondern kommt nur sichtlich lustlos angetrabt (weil er in den meisten Fällen weiß, dass er sowieso keine andere Wahl hat), nimmt wenn ich Glück hab das Leckerli und verschwindet dann wieder. So sehen für mich keine glücklichen gemeinsamen Spaziergänge aus...

    Und dann bist Du nicht bereit ihn kastrieren zu lassen?
    Da wäre mir das Verhältnis zu meinem Tier wichtiger als seine Glöckchen.

    Es sind auch nicht seine Glöckchen ( :lol: ), die mir Sorgen bereiten. Es ist eher mein genereller Unmut, für meinen Hund zu entscheiden, dass ihm ein Teil seines Körpers weggeschnitten wird. Das ist etwas, was im Grunde nur ihn betrifft, ich ihm aber diese Entscheidung dann quasi aufzwinge. Ich weiß halt, dass ich mir ein Leben lang Vorwürfe machen würde, wenn er irgendwelche negativen Spätfolgen davon tragen würde.

    Entschuldige, aber ich finde schon, dass ein Hund mal schnüffeln dürfen sollte. Das war ja auch früher überhaupt kein Problem ihn abzurufen, auch wenn er sich "festgeschnüffelt" hat. Ich habe einfach noch keine Kompetenzen, da jetzt vernünftig auf ihn einzuwirken. Wesehalb, hatte ich ja oben schon mal geschildert.
    Zum Thema fressen: Ja, du hast Recht, der Hunger wirds schon reintreiben. Aber ist es so fasch, dass man möchte, dass der Hund auch mal mit Genuss frisst und nicht nur, weil er sonst verhungert? War ja früher bei ihm auch so.
    Ich lasse ihn auch nicht sein Kissen rammeln. Habe das nur einmal bis zum Ende zugelassen, um zu sehen, wie er sich dabei verhält. Manchmal, wie grade, bekomme ich es halt auch erst nach einiger Zeit mit. Ich sitze ja nicht den ganzen Tag in meiner Wohnung und starre meinen Hund an. Ob ich seine Sexualität jetzt "einschränke" oder nicht kannst du doch von deinem Standpunkt aus gar nicht beurteilen. Oder wohnst du seit neustem unter meinem Bett? :muede:
    An der Schlepp hängt er derzeit sowieso. Ist sicherer für ihn und beruhigender für mich. Dass das Training in ein paar Wochen abgeschlossen sein soll wage ich zu bezweifeln. Schließlich trainiere ich ja schon seit knapp zwei Monaten dagegen an.
    Ich weiß auch nicht, wie du mir unterstellen kannst, dass ich keinen Bock auf Training habe. Das finde ich ehrlich gesagt reichlich frech von dir. Ich habe das auch so an keiner Stelle hier erwähnt. Das einzige, was ich sagte was, dass ich nicht weiß, wie ich ihn beim Training noch belohnen soll. Ihn interessieren weder Lob, noch Spiel, noch Leckerli.

    Wie lange verhält er sich schon so?
    Vielleicht hab ich`s überlesen?!

    Nein, hast du nicht überlesen. ;) Das ganze geht jetzt seit ca. zwei Monaten so. Es fing schleichend an und ist seither immer schlimmer geworden. Gerade rammelt er zum Beispiel wieder sein Körbchen, obwohl er bis eben geschlafen hat. Macht deiner das auch? Bobo sieht dabei immer aus, als würde er jeden Moment vor Anstrengung und Geilheit tot umkippen. :shocked:

    Solange der Zustand nicht "dauerhaft" ist, würde ich mich damit "abfinden" und diese Situationen nutzen, um Konzentration/Gehorsam auch bei hoher Ablenkung zu üben

    Das weiß ich nicht ganz genau, ob das nur vorübergehend ist... Wenn es so wäre, würde ich mir das mit der Kastration auch nochmal überlegen. Obwohl ich es schade fände, meinen Hund jedes Jahr -und sei es auch nur für ein paar Monate - gegen das eintauschen zu müssen, was grade unter meinem Dach lebt. :muede:

    Das ist ja eigentlich auch nicht im Sinne des Erfinders, dass man sich gegenseitig die Freude einander nimmt.
    Manche "Beziehungen" sind eben nicht bis zu Letzten belastbar und daher würde ich es vollkommen i.O. finden entweder den Chip neu setzen zulassen, oder du lässt ihn gleich kastrieren. Ein schlechtes Gewissen musst Du Dir nicht machen (machen lassen).

    Danke, das tut gut, das mal zu hören. :bussi: Unabhängig davon, ob ich ihn jetzt kastrieren lasse oder nicht, fühle ich mich schon wie das schlimmste Rabenfrauchen der Welt, weil ich teilweise so eine Wut auf dieses Tierchen habe. Dabei kann er ja gar nichts dafür und hat es auch nicht verdient, dass man ihn so meidet. Ach, ich weiß auch nicht... Ist alles schwer im Moment und mein Gewissen bringt mich noch um. :(