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Kolja1, ich würde mir ja wünschen, dass gerade Du - als sehr energischer Vertreter Deiner Meinung - einfach um des Austausches halber, mal etwas Bezug auf meinen Beitrag auf Seite 8 hier nimmst. Wie würdest Du Dir denn in meinen Beispielen das Ausheilen einer Mastitis, eines PPE-Komplexes oder eines Phlegmons erklären, wenn die dabei angewandte Homöopathie nix damit zu tun hätte?
Dann stelle ich die Gegenfrage: Warum versagt dieses Wundermittel immer, wenn es darum geht, den Nachweis in einwandfrei belegbaren Studien zu bringen?
Wie ich schon geschrieben hätte: Der Nobelpreis wäre sicher.. irgendwie wundert es mich, dass ihn anscheinend niemand haben will...
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Wenn Du mir sagen würdest, Du wärest 100 Meter in 4 Sekunden gelaufen, würde ich vermutlich sagen "Schnall mal die Sprungfedern ab und dann stoppen wir die Zeit nochmal." Ich sag dann nicht pauschal von vorneherein "Das kann nicht sein.", sondern gehe davon aus, dass es vermutlich unter speziellen Bedingungen oder mit Hilfsmitteln doch möglich ist, sonst hättest Du es ja nicht geschafft. Einfach, weil ich die Wahrnehmungen und Beobachtungen von anderen grundsätzlich erst einmal ernst nehme und nicht davon ausgehe, dass alles, was ich selbst noch nicht gesehen oder erlebt habe, nicht vorkommen kann.
Diese Einstellung ist auch gut und finde ich absolut unterstützenswert. Aber muss man ab einem gewissen Punkt nicht dazu übergehen, Dinge auch beweisen zu können?
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Denn genau dieses Drüber-Weggehen über vermeintlich unerklärliche Phänomene im Zusammenhang mit der Homöopathie und über die Erfahrungswerte von vielen, vielen Nutzern, ist das, was mir so auf den Keks geht. "Das kann nicht sein." genügt mir da als Antwort nicht.
Das sagt doch auch niemand. Ich sage nicht "das kann nicht sein", sondern "es gibt keinen einzigen Nachweis, dass da etwas dran ist".
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Sag ich als HH - mein Hund verträgt Futter XY nicht, kriegt davon Durchfall, wird meine Beobachtung hingenommen.
Sag ich als Fachpflegekraft für Intensivmedizin - Patient XY hat das und das Symptom, wird meine Beobachtung hingenommen
Sag ich als Hobby-Landwirt - das Wetter ist stabil, lass uns mähen, werden meine Erfahrungswerte hingenommen, auch wenn der Wetterbericht (wie eigentlich immer.... ) was anderes sagt. Ich bin jetzt mal fies - ist Meteorologie nicht auch eine Wissenschaft? Mit all ihren Vorhersagen und Messungen kann ich trotzdem nicht zuverlässig davon ausgehen, dass ich endlich mein Heu machen kann, sondern bin auf meine eigenen Beobachtungen angewiesen. Bei der Homöopathie nennt sich das Humbug, beim Wetter macht das den Unterschied zwischen gelungenem Heu oder einer wissenschaftlichen Mißernte. Boah, was bin ich fies , nehmt das bitte nicht zu ernst, das ist mehr ein aufforderndes Pricken, bessere Argumente zu bringen.
Sage ich als Nutzer der Homöopathie - nach der Gabe des homöopathischen Mittels XY ging es meinem kolikenden Pferd wieder gut, wird das angezweifelt. Dann liegt die Besserung eher an Sonneneruptionen, als am homöopathischen Mittel. Ich übertreibe jetzt extra, denn eigentlich will ich bei den wissenschaftlich angehauchten Mitschreibenden bloss den sportlichen Ehrgeiz wecken, mit etwas mehr als "Das kann nicht sein und wenns doch so ist, dann war es der Placebo-Effekt oder eine spontane Selbstentzündung , äh, Selbstheilung." zu argumentieren.
Es geht doch nicht darum, jemandem zu sagen, er soll nicht an Homöopathie glauben und diese nicht bei sich selbst anwenden. Meiner Meinung nach sollte das jeder so handhaben, wie er/sie es gerne möchte. Wenn sich jemand dafür entscheidet, seinen Hirntumor durch das Handauflegen eines bei Vollmond geborenen Schimpansen behandeln zu lassen... von mir aus.
Ich habe allerdings dann Probleme wenn behauptet wird, dass es absolut klar ist, dass diese Sachen funktionieren. Denn genau das ist nicht der Fall.
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Ich finde diese Argumente schon allein im Hinblick auf Tausende von Milchkühen, die nach Einsatz von homöopathischen Mitteln ihre Mastitis losgeworden sind, die ansonsten mit AB hätte behandelt werden müssen, immer noch ziemlich lahm. Nehm ich noch all die anderen Erfahrungswerte hinzu, die ich im Verlauf des Threads schon beschrieben habe, wirds noch schlimmer.
Was ist so falsch an der möglichen Schlussfolgerung, dass die Behandlung einer Mastitis nicht in allen Fällen durch Antibiotika sondern auch einfach mal durch Abwarten erfolgen kann?
Das sagt übrigens auch die einzige Studie zu diesem Thema. Hier gab es zwischen Homöopathie und Placebo keine nennenswerten Unterschiede...
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Wie kann man das einfach ignorieren und auf dem Standpunkt beharren "Das kann nicht sein, weil wir keine Möglichkeit gefunden haben, die Wirksamkeit zu belegen."
Dass da überzeugte Anwender der Homöopathie tatsächlich auf den Trichter kommen, zu sagen: "Leute, dann habt Ihr vermutlich einfach noch nicht die richtige Methode gefunden, die Wirksamkeit nachzuweisen." ist für mich mehr als nachvollziehbar. Dann sucht man halt weiter. So what?
Hier verdrehst du leicht die Tatsachen. Die Anhänger der Homöopathie behaupten, dass noch keine Möglichkeit gefunden wurde, die Wirksamkeit zu belegen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das einfach Unsinn, weil es ganz klare Regeln gibt.
Gruß und vielen Dank für die sachliche Diskussion