Zitat
Kolja1, es ist schon interessant, zu sehen, wieviel Zeit Du in die "Aufklärung" über die Homöopathie investierst.
Das Thema scheint Dich wirklich zu interessieren.
Dies ist tatsächlich der Fall. Und wenn mich Dinge interessieren, hinterfrage ich sie. Gerade mit dem Thema "alternative" Medizin setze ich mich schon ziemlich lange auseinander.
Zitat
Mit den ganzen Studien ist es ja immer so eine Sache.... man muss sich fragen, wer eine Studie macht oder in Auftrag gibt, dann kennt man das Ergebnis schon vorher. Jeder hat so seine eigenen Interessen, mit einer Studie etwas zu beweisen.
Hier stimme ich dir zumindest teilweise zu. Bei den meisten Studien ist es wirklich so, dass das Ergebnis maßgeblich von den Personen beeinflusst wird, die diese Studien auch durchführen.
Genau aus diesem Grund haben sich allerdings in der Medizin die randomisierten, doppelverblindeten Studien als Standard etabliert. Werden diese Vorgaben eingehalten, können äußere Einflüsse ausgeschlossen werden.
Problematisch ist dann eben, wenn gerade dieses Vorgehen von vielen Leuten, die Studien im Bereich der homöopathie durchführen abgelehnt werden, mit der Begründung "das muss man hier halt anders sehen". Das ist dann einfach ein Eingeständnis, dass die eigene Datenlage nichts taugt.
Zitat
Etliche Hunde haben Hautprobleme mitgebracht, sehr oft einen Hot-Spot.
Die ersten Fälle habe ich vom Tierarzt behandeln lassen, mit dem Ergebnis, dass der Hot-Spot nach langwieriger Behandlung weggegangen ist, aber an anderer Stelle ein neuer Hot-Spot gekommen ist. Oder die Behandlung hat nicht angeschlagen, der Hot-Spot hat sich über 2/3 der Körperfläche ausgebreitet.
Das Resultat meiner Erfahrungen: Ein Tierarzt kann Hot-Spots und andere Hauterkrankungen nicht wirklich behandeln und dauerhaft heilen.
Das sind wie du geschrieben hast deine Erfahrungen und mathematisch gesehen - Statistisch absolut im möglichen Bereich. Nur ist das eben auch keine Grundlage für einen Beweis. Als Beispiel: Wenn ich fünf mal würfel und fünf mal hintereinander eine sechs würfel, kann ich daraus auch nicht schließen, dass beim Würfeln immer eine sechs fällt. Hierzu bedarf es einfach einer wesentlich größeren Stichprobe.
Zitat
Der kleine alte Hund, bei dem über 2/3 der Haut durch Hot-Spot kaputt war, wurde dann von meiner THP behandelt. Er war schon gesundheitlich so sehr beeinträchtigt, dass die Einschläferung im Raum stand.
Schon nach 1 bis 2 Tagen mit der homöopathischen Behandlung zeigte sich eine deutliche Besserung der Haut, nach einer Woche konnte ich den Panzer aus Schorf aus seinem Fell kämmen. Darunter zeigte sich die neue rosige Haut.
Seither habe ich alle Hunde mit Hautproblemen homöopathisch behandeln lassen. Die Heilung passierte in allen Fällen in kurzer Zeit und dauerhaft.
Das zeigt deutlich (ähnlich wie im Fall der in meinem letzten Beitrag kommentieren eitrigen Mandelentzündung), dass es eben auch mal Behandlungsfehler bei Ärzten gibt.
Dem Hund hat wahrscheinlich einfach geholfen, dass sich sein eigenes Immunsystem in Ruhe mit der Krankheit auseinandersetzen konnte, ohne dass Maßnahmen ergriffen wurden, die dem Ganzen entgegenwirken, was bei Medikamenten nun mal der Fall sein kann. Dies ist auch tatsächlich eines der Dinge, die man aus der alternativen Medizin lernen kann: Zuwendung und Zeit helfen einfach und sind wesentlich sinnvoller, als 2min-Behandlungen, die der Tierarzt oder eben auch der Humanmediziner aufgrund des maroden Gesundheitssystems leisten kann.
Dass eben die Zuwendung und die Zeit viele Krankheiten einfach verschwinden lässt und eben nicht die Zuckerkugeln, die keinen Wirkstoff besitzen - das ist die wichtige Information, die bei vielen Leuten nicht ankommt.
Zitat
Ein anderes Beispiel: Rüden mit einer vergrößerten Prostata bekommen vom Tierarzt Spritzen, welche die Hormone unterdrücken. Diese halten einige Wochen vor, danach vergrößert sich die Prostata wieder. Am Ende steht immer die Kastration.
Ich habe 4 Rüden mit diesem Problem homöopathisch behandeln lassen. Die Prostata hat sich wieder auf die Normalgröße zurückgebildet und nie wieder Probleme gemacht. Die Tierärzte waren bei der Nachkontrolle sehr verblüfft.
Vermutlich waren die Rüden hier bei den falschen Tierärzten. Dass bei einer vergrößerten Prostata immer Spritzen gegeben werden und immer eine Kastration im Raum steht ist absolut nicht richtig. Für eine Prostatavergrößerung kann er verschiedene Ursachen geben. Handelt es sich beispielsweise um Infektionen als Ursache, heilt auch hier die Zeit meistens alle Wunden... ob mit oder ohne Zuckerkugeln ist der Zeit ziemlich egal
Zitat
Mein erstes Erlebnis mit der Homöopathie: Ich habe mir beim Sport eine heftige Beule am Kopf zugezogen. Der Trainer hat mir Arnica D6 gegeben.
Jeder kennt das: Eine Beule am Kopf ist einige Tage schmerzhaft. Die Schwellung klingt erst nach Tagen ab.
Als ich 2 Stunden nach der Einnahme der Arnica-Globuli meine Beule fühlen wollte, konnte ich sie nicht mehr finden, auch keine berührungsempfindliche Stelle mehr am Kopf.
Arnica D6 hat eine Verdünnung von 1:1.000.000.
Auch hier ist wieder zu sehen, dass man immer die Möglichkeit hat, die Dinge von zwei mehreren Seiten zu sehen. Ich kenne es auch, dass eine Beule schmerzhaft sein kann und teilweise auch erst nach mehreren Tagen abschwillt. Aber ich kenne auch den Fall (tatsächlich letzte Woche passiert), dass ich mir den Kopf stoße, direkt eine Schwellung und natürlich Schmerzen bemerke und nach zwei / drei Stunden ist das Ganze einfach wieder weg. Auch hier.. völlig ohne Homöopathie.
Aber selbstverständlich ist die Sache aus psychologsichen Gesichtspunkten nachvollziehbar. Hättest du statt Homöopathie eine andere Anwedung erhalten, könntest du die Heilung einfach dieser zuordnen - das ist der einfachste Weg, die Welt zu sehen und liegt in der Natur des Menschen. Aber es ist nunmal nicht immer das offensichtliche, was stimmt.
Zitat
Mich interessiert es nicht, ob es Studien gibt, die belegen können, wie die Homöopathie wirkt. Für mich reicht einfach die Tatsache, dass die Homöopathie wirkt. Und das erlebe ich immer wieder.
[/quote]
Das ist für dich dann auch der richtige Weg. Allerdings sollte man dann nicht immer allen Leuten dazu raten, zu THP zu gehen und homöopathie zu nehmen. Das funktioniert nämlich nur dann, wenn man an die Sache glaubt, den Placeboeffekt wirken lässt und vor allem dadurch nicht fahrlässig mit seiner Gesundheit (oder der seines Haustieres) umgeht.
Zitat
Es geht gar nicht um Schulmedizin gegen alternative Medizin.
Die Schulmedizin hat ihre Vorteile: Ich gehe zum Tierarzt, wenn ich eine Diagnose brauche, ein Tier operiert werden muss, ein Knochen eingegipst werden muss oder wenn eine gefährliche akute Krankheit behandelt werden muss.
Die Nachteile der Schulmedizin: Sie behandelt nur die offensichtlichen Krankheitssymptome.
Das ist definitiv nicht wahr. Es gibt sicherlich Ärzte, die hauptsächlich die Symptome behandeln - in vielen Fällen macht das auch Sinn (da wären wir wieder beim Thema, dass viele Krankheiten von selbst wieder verschwinden und man einfach die Wartezeit erträglicher macht) - allerdings sollte ein guter Arzt jederzeit in der Lage sein, die Ursachen zu erforschen und zu bekämpfen. Solltest du niemals an solche Ärzte gelangen, kann ich gewissen Frust natürlich nachvollziehen...
Zitat
Die Vorteile der alternativen Regulationsmedizin: Sie setzt die Selbstheilungskräfte wieder in Gang. Die Selbstheilungskräfte können mit nahezu jeder Erkrankung selbst klar kommen.
Das stimmt. Das liegt aber eben meistens nicht an der Therapieform der alternativen Medizin, egal ob Homöopathie oder andere, sondern einfach daran, dass man dem Körper einfach Zeit gibt.
Zitat
Auch Krebszellen werden vom Immunsystem erkannt und zerstört.
Erst wenn die Selbstheilungskräfte nicht mehr optimal arbeiten, werden Krebszellen zu einer Krankheit.
Manchmal muss ein Krebs operativ entfernt werden. Ob der Patient danach geheilt ist, hängt maßgeblich von den Selbstheilungskräften ab.
Hier bewegt man sich aber sehr schnell auf sehr dünnem Eis. Das Problem daran ist: Fast jeder Krebs ist so lange "kein Problem", bis er wirklich ausbricht und dann auch entdeckt wird. Wenn dann angefangen wird, mit alternativen Methoden zu experimentieren und die evidenzbasierte Behandlung dadurch verschleppt wird, dann kann es zu großen Problemen bis hin zur fahrlässigen Tötung oder unterlassener Hilfeleistung kommen...
Wird die Alternativmedizin parallel genutzt, um das Befinden zu verbessern ist das natürlich gut und häufig förderlich.
Zitat
Es gibt keine Pflanze, welche die Selbstheilungskräfte im Körper wieder in Ordnung bringt.
Ärzte empfehlen Echinacea oder auch Propolis zur Unterstützung des Immunsystems.
Das ist ein Witz im Gegensatz zur Wirkung der klassischen Homöopathie.
Eigentlich sind alle in diesem Absatz angesprochenen Methoden ein Witz. Aber alle arbeiten nach dem gleichen Prinzip: Dem Placeboeffekt... und der funktioniert natürlich...
Zitat
Gesundheit ist nicht einfach die Abwesenheit von Krankheit, sondern ein dauerhafter Zustand von vollkommenem körperlichen und seelischen Wohlbefinden.
Das sehe ich auch so.
Und um das klarzustellen: Ich finde es sehr gut, dass es viele alternativmedizinische Angebote gibt. Ich habe nur ein großes Problem damit, wenn diese als Allheilmittel dargestellt werden - insbesondere wenn es um akute, lebensbedrohliche Krankheiten geht. Ebenso habe ich ein Problem damit, dass ein Großteil der Anbieter von alternativmedizinischen Angeboten ihre Erfolge falsch interpretieren und diese irgendwelchen abstrusen Methoden zuordnen anstatt einfach zu sehen, dass die Erfolge dadurch kommen, dass dem Patienten Zuwendung entgegen gebracht wird und dem Körper Zeit gegeben wird, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen.
Leider habe ich bisher erst einen einzigen Heilpraktiker kennengelernt, der dies auch genau so umsetzt und akzeptiert... Er verordnet seinen Patienten keinen Hokuspokus, sondern steht dazu, dass er im Grunde eine Art von Psychotherapie durchführt. Und er hat mit Sicherheit nicht weniger Erfolg, als diejenigen, die der Meinung sind, ihre Erfolge haben etwas mit den eingesetzten Methoden zu tun.
Viele Grüße