Mein Hund muß Kinder nicht unbedingt lieben, aber ich möchte mit ihm ohne angst und Stress in die Stadt gehen können. Ich möcht ihn im biergarten dabei haben können. Ich möchte ihn frei laufen lassen können. Ich würd ihn auch gerne draußen anbinden können, wenn ich mir mal schnell ein Brötchen hol. (das wird wohl nie gehn, leider ). Und für ihn selber ist es ja auch ein Mordsstress, wies im Moment ist.
Natürlich kann ich aufpassen wie ein haftlmacher. aber erstens ist das auf Dauer einfach anstrengend, zumal ich ja 2 Hunde dabei hab. Und zweitens bin ich leider - zugegeben - nicht unfehlbar.
Es ist einfach sicherer, wenn er lernt, Kinder zu mögen. Warum soll ich denn nicht versuchen, ihm das beizubringen? Er ist ja erst 1 jahr alt. Zumindest kann ichs versuchen, und sehn wie weit wir kommen. Einfach so aufgeben möcht ich jetzt noch nicht, dazu gibt es noch zuviele Möglichkeiten. Es ist ja auch für ihn besser.
Beiträge von liath
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Aber ich hab mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, ich versteh die Argumente schon. Wenn ein Hund nicht mehr warnen darf, steigt die Gefahr, dass er ohne Warnung beißt. Eigentlich logisch. Ich hab mich heut auch mit meiner Trainerin unterhalten, und die ist eurer Meinung. Also: ihr habt recht gehabt. Danke für die Korrektur! Ich werd ihn nimmer schimpfen, wenn er ein Kind anbellt. Das geht zwar total gegen mein Bauchgefühl, aber gut, ich sehs ein. Wir haben demnächst einen Einzeltermin bei der Hundeschultrainerin, der ich eigentlich sehr vertrau. Sie versucht, ein paar Kinder zu organisieren. Und wir schaun dann mal ...
so ganz versteh ich das alles nämlich leider noch nicht.
Also - das mit dem Vorfeld klären, dass es gar nicht soweit kommt, dass er bellen muß, das ist mir schon klar. Aber WENN es doch mal passiert? Er verbellt ja manchmal auch andere "unheimliche" Gestalten.sorry, wenn ich so lange brauch, um das alles zu kapieren, aber es ist schon ein bissel viel. Ich lese Eure Tipps wirklich gerne, und sehr vieles davon war sehr informativ. Ich weiß schon, wieviel Mühe in so einem Beitrag steckt.
Ich hab auch nochmal überlegt, ob es wirklich Unsicherheit ist, warum er bellt.
Seine Körpersprache in Zusammenhang mit Kindern, so genau wie möglich:
Er geht nach vorne, nicht nach hinten und zeigt kein Ausweichverhalten.
er steht gerade da, rute ist oben, vorderkörper ist NICHT unten, wie er das sonst in unsicheren Situationen macht
er entspannt sich in gegenwart von kindern, auch von lauten und beobachtet sie
wenn sie leckerli oder sonstwas interessantes haben, wedelt er und schnüffelt interessiert in ihre RichtungKann es vielleicht sein, dass er Kindern gegenüber nicht unsicher ist, sondern im Gegenteil die Kinder maßregelt, wenn die ihm zu hektisch sind? Mal sehn, wie dsa die TRainerin sieht.
Themis, danke auch für die Buchtipps. Patricia Mcconnell schätze ich als Autorin sehr, und ich hab fast alle bücher von ihr gelesen. Das andere scheint auch nicht schlecht zu sein, ich werds mir mal anschaun.
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hallo sarah,
ich habe ganz sicher nicht an tipps alles niedergemacht, im gegenteil. Ich habe mich mehrfach bedankt, und einiges angenommen. Mit der Maßregelung bei den Kindern war ich anderer Meinung, ich habe diese geäußert und mich freundlich nach mehr Argumenten und möglichen Alternativen erkundigt. aus ehrlichem Interesse, und nicht, um stur meine Meinung zu vertreten. Erklärungen kamen netterweise, und ich hab gestern nichts mehr geschrieben, weil ich überlegt hab.
Muß man hier mit dem Schreiben eines Beitrags den eigenen Kopf an der Pforte abgeben, und sobald hier einer einen Ratschlag gibt, sofort Ja und Amen sagen? Was möchtest DU denn hören?
Sorry, ein Nachfragen muß schon möglich sein. Wenn du das als Niedermachen empfindest, könntest du vielleicht mal an deiner Kritikfähigkeit arbeiten. -
Was meint ihr, ist besser als ein klares "nein", wenn er ein Kind verbellt?
Das ist keine rethorische Frage, sondern eine ernst gemeinte.Ich meine, wenn er Kinder verbellen darf, und er damit erreicht was er will und damit durchkommt, mach ichs ja nicht besser. Dann lernt er, dass er Kinder bedrohen darf. Und dass die dann auch noch schön brav weggehn. Ist das besser?
Wie gesagt, ich will mich jetzt nicht verteidigen oder meine Methode als die bessere hinstellen. Mich interessiert ehrlich, was ihr für eine Alternative habt. Es gar nicht soweit kommen lassen, dass er bellt? Ja, gut, aber ab und zu muß man halt einen Schritt weitergehn, und wenn man ein Mensch ist, macht man manchmal dabei Fehler.Das mit der Trainerin weiß ich schon, ist ja in Arbeit. Aber ich werde keiner blind vertrauen, dazu gibts wirklich zuviele ... naja ihr wißt schon. Also werd ich nicht davor bewahrt bleiben, mir trotzdem selber Gedanken machen zu müssen.
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Die Situation war folgende:
Tschacko wollte die Hände des Kleinen beschnuppern, von sich aus. Ich habs erlaubt, weil alles vorher dermaßen entspannt ablief. Und der Kleine hat daraufhin schnell und hektisch die Hände weggezogen, das war das Problem. Dass der Kleine Kontakt gesucht hat, war für Tschacko schon in Ordnung, und auch die Nähe. Tschacko hat ja kein Problem mit Kindern an sich, sondern mit hektischen Bewegungen.
Ja, ok, ich schrieb ja, das war mein Fehler. Weil ich dem Kleinen vorher nicht genau erklärt hab, was er tun soll und was nicht. Dass Tschacko Kinderhände beschnuppert, finde ich total in Ordnung, wenns von ihm ausgeht. Angefasst hat ihn heute noch kein Kind.Und, sorry, natürlich muß ich ihn maßregeln, wenn er Kinder anbellt. Solange der überwiegende Teil der Begegnung positiv verläuft, sehe ich darin kein Problem, im Gegenteil. Ich muß ihm ja zeigen, was er darf - aber auch, was er NICHT darf. Ich quäl ihn ja nicht, ich mach nur deutlich klar, was nicht geht. Er hats auch verstanden.
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Stand der Dinge:
Ich habe mir überlegt, dass lerntheoretisch Entspannung in der Nähe von Kindern mehr bringen müßte als ein "schönfüttern". Durch die Leckerlis tritt ja das Gegenteil von Entspannung ein: er regt sich ja dann nur noch mehr auf. Und er soll ja lernen, dass Kinder nicht die Mühe wert sind, sie zu beachten.
Also bin ich heut zu meiner Freundin, die 3 jüngere Kinder hat. Vorher hab ich mich drum gekümmert, dass Tschacko schön müde ist: von morgens an mit Kauknochen usw beschäftigt, dann lange raus. Den Kindern eingeschärft, dass sie de Hund ignorieren sollen. Und dann Maulkorb drauf, und mit dem Kerl in ein stilles Eck bei besagter Freundin gesetzt. Von da aus konnte er die Kinder zwar sehn, aber sie waren weit genug weg, so 4-5 meter. Es geschehn noch Wunder! Er hat sie, obwohl sie wirklich arg laut und lärmig waren, gar nicht weiter beachtet! zwar beobachtet, aber völlig ruhig und entspannt. Also bin ich näher hin. Und siehe da: er hat sich in dem ganzen Trubel so entspannt, dass er fast eingschlafen ist. Und er lag fast mittendrin! Natürlich an sehr kurzer Leine, und mit Maulkorb. Das hat mir geholfen, selber ruhig zu bleiben. der 3 jährige ist ein paar mal fast direkt an ihm vorbeigerannt ... Tschacko ließ sich absolut nicht von seiner Mittagsentspannung abbringen. Ich kanns noch nicht fassen. Gibts doch nicht.
Zweimal aber gabs nen kurzen Beller: als der Kleine ihn streicheln wollte und dann die Hände sehr schnell weggezogen hat. Meine Schuld, ich muß den Kindern sagen, dass sie nichts wegziehn sollen. Und einmal, als der Kleine dann doch direkt auf den Tschacko zugerannt kam. Beide male hab ich sehr schnell mit einem scharfen Nein reagiert und den Tschacko am Halsband runtergezogen. Daraufhin war sofort Ruhe.
Am Ende haben die Kinder dann Leckerli versteckt, Tschacko hat zugeschaut, und durfte die Leckerli dann holen. Das war als Kompromis, weil die Kinder auch ein bissel Angst hatten. Und so wars für alle Beteiligten ein klasse erlebnis: alle lernen, weniger Angst voreinander zu haben. Ich freu mich so.
Leider glaub ich aber, dass Tschacko niemals ein Hund wird, den ich bedenkenlos mit Kindern zusammenlassen kann. Aber immerhin, wir tun was wir können. Und leider hat meine Freundin auch nicht jeden Tag Zeit, und sie ist die einzige mit Kindern, der ich uns zumuten kann. Im Dezember wirds gar nicht gehn, und bis dahin vielleicht noch 2 oder 3 mal. Mehr geht halt nicht, leider.
Vielleicht aber hilft das soviel, dass ich mich mit dem Hund an ne Bushaltestelle stellen kann?Dankenochmal für eure Beiträge!
Grüßle
Liath -
Ganz ganz vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten! Es war einiges dabei, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich sollte wohl wirklich mich einfach mal an Bushaltestellen mit Kindern oder sowas auf ne Bank setzen, solange, bis er sich da völlig entspannen kann. Und dann die Distanz verringern ...
Er ist ja noch jung. Wir werden das schon hinkriegen.eine gute Nachricht: mein Mann war heute zum Stundenwechsel an der Hundeschule - also davor, auf der Straße. weil da immer so schön viele Hunde vorbeikommen. Und Tschacko hat nach 2-3 Randalierversuchen sich doch tatsächlich von selber hingesetzt und sein Herrchen angeguggt und war .. JAAA!!! .. er war RUHIG! Und alle Hunde sind an ihm vorbei, ohne dass er randaliert hat! juchu! Das Training funktioniert, ich bin so froh!
Wir werden das mit den Kindern schon auch noch hinkriegen.Also, herzlich Dank nochmal an alle. Schon alleine durch das Schreiben und das Formulieren hat sich einiges in meinem Kopf geklärt. Und durch die guten Tipps!
grüßle
Liath -
@ lotuselise: Natürlich pass ich auch auf, so gut ich kann. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass Tschacko toleranter wird und suche nach einer Möglichkeit, das zu erreichen. du schreibst ja selbst, dass du immer angst hast: ich auch. aber ich möchte nicht, dass das so bleibt. IMMER kann man nicht verhindern, dass doch mal ein Kind von der Seite oder von hinten angerannt kommt. Tausendprozentig garantieren, dass du das Kind IMMER zuerst siehst, kannst du auch nicht. außerdem hab ich 2 Hunde, beide nicht klein. Ich möchte beide führen können.
@ sinaS : Wir wohnen sehr ländlich, und wenn ich rausgeh, begebenen wir normalerweise niemandem, Das ist ein Teil des Problems: Tschacko ist einfach nichts anders gewöhnt. Deswegen fahr ich extra in unsre Kleinstadt zum üben.
Und Kinder einfach so zum Üben abstellen - ich kenne keine. zumindest keine, die bereit wären, das so geduldig mit uns zu üben. -
ja, das festhalten beruhigt ihn auch, wenn er sich aufregt. Das tut er aber nur bei andern Hunden. Bei Kindern im allgemeinen nicht, er geht ja an den allermeisten ruhig vorbei. Es ist nur, wenn er erschrickt, weil ein Kind auf ihn zurennt oder hüpft - da reagiert er dann mit einem kurzen nach vorne gehn und einem scharfen kurzen Beller. so schnell kann ich ihn gar nicht festhalten. Sofort danach ist auch schon wieder Ruhe, wenn die Kinder stehen bleiben ist alles gut. Er macht das dann auch nicht nochmal, selbst wenn das KInd weiterrennt. Wie gesagt, es gibt ja Kinder, die er mag: es ist nur die schnelle plötzliche Bewegung kombiniert mit dem doch etwas anderen Körperbau und Geruch.
Es ist schon Unsicherheit, das sagt die Trainerin auch. Und die Einstellung, erstmal nach vorne zu gehn und dann zu überlegen.
Die Trainerin mitnehmen ist sehr schlecht, weil der Tschacko ja extrem selten so schlimm reagiert, das war jetzt seit er bei uns ist vielleicht 5 mal. Nicht sehr wahscheinlich, dass sie das sieht. Und Übungskinder sind so schwer zu kriegen :-) -
Die Trainerin übt mit uns auf dem Platz.