Hmmm ... Normalerweise bin ich manchmal von Happy Ends genervt. Offene Enden, oder Enden, wo es nicht so gut ausgeht, mag ich oftmals lieber. Fragt mich nicht, warum.
Normalerweise.
Doch jetzt ... Bei dem Roman "Irgendwo ist immer Frühling" von Linnea Holmström habe ich mir gewünscht, daß alles gut ausgeht. Ja, stellt euch vor! Ich habe mir ein Happy End gewünscht. Und was kommt? Ein trauriges Ende. Nein! Ausgerechnet bei einem Roman, wo ich mir ein Happy End gewünscht habe...
Ich fasse es nicht...
Der Inhalt:
Annika ist ziemlich einsam und hat kaum Kontakte zu anderen. Dank ihrer Mutter, die sie zu Lebzeiten drangsaliert und von einem normalen Leben abgehalten hat, da sie der Meinung gewesen ist, daß Annika sich ausschließlich um sie kümmern mußte. Nun ist sie seit Jahren tot, und Annika hat es noch nicht geschafft, in ein normales Leben zu kommen. Sie arbeitet zwar im Krankenhaus in Stockholm, aber so richtig mit anderen Menschen umgehen kann sie nicht. So sitzt sie nach der Arbeit zu Hause vorm Computer und sieht sich die Welt per Internet an, statt selber loszuziehen.
Doch dann entdeckt sie den Blog von Milla, die gerne umherreist, und gerade in Barcelona ist, wo Annika auch gerne mal hin möchte.
Auf dem Blog können die Leser mit Milla "reden". Also schreibt Annika ihr auch. Als sie von den anderen einfach in die virtuelle Gemeinschaft aufgenommen wird, ist sie glücklich. Wenigstens da hat sie nun Kontakt zu anderen.
Doch irgendwann schreibt Milla, daß sie Leukämie hat und nach Stockholm zurückgeht, um sich da behandeln zu lassen.
Zufällig geht sie in das Krankenhaus, in dem Annika arbeitet. Die erste Begegnung von ihnen - wo noch keiner weiß, wen er vor sich hat - verläuft alles andere als gut.
Doch dann freunden sie sich auch im wahren Leben an. Annika ist die einzige, die Milla sehen will.
Als die Chemo vorbei ist, schreibt Milla eine Liste mit Dingen, die sie noch erleben und machen möchte. Und Annika soll ihr dabei helfen.
So wird Annika hineinkatapultiert in so manche Situationen, die sie sonst nie machen würde; die ihr aber seltsamerweise richtig Spaß machen.
Doch der wichtigste Wunsch: Milla möchte nach Hause nach Torsö, um ihren Jugendschwarm zu küssen
Also fahren sie zu ihrer Familie nach Hause - obwohl Milla mit ihrer Familie zerstritten ist. Doch sie werden wider Erwarten herzlich aufgenommen. Milla möchte allerdings nicht, daß ihre Familie von ihrer Krankheit erfährt, was sehr schwer für Annika ist.
Zu Annika sagt Milla immer, wenn sie eine neue Chemo bekommen soll, würde sich das Krankenhaus bei ihr melden. Doch Annika wird mißtrauisch, da es Milla immer schlechter geht. Sie ruft einen Pfleger, der Milla von früher kennt, an, um zu fragen, wann die Chemo gemacht werden soll und was wirklich los ist. Zuerst will der Pfleger nichts sagen. Doch dann meinte er, daß ihr nur noch eine Knochenmarkspende helfen würde.
Nun wird Annika klar, daß es nicht nur der Jugendschwarm ist, weshalb Milla nach Hause wollte. Sondern daß Milla vor allem deshalb dorthin fahren wollte, um ihre Familie noch einmal zu sehen...
Der Roman war schön geschrieben, man hat nach kurzer Zeit die Protagonisten lieb gewonnen (weshalb ich mir ein Happy End gewünscht habe). Ich habe nicht aufhören können zu lesen.
Trotzdem:
Nach diesem Roman brauche ich erstmal was Seichtes zum Lesen.