Hallo!
Wir haben auch eine Beardiehündin, die 1. selbständig ist, 2. auch nicht so gerne Grenzen befolgt, und 3. Jagdtrieb hat (Sicht und Fährte).
Ich hoffe, ich kann ein wenig helfen.
Die Aussage der Trainerin wegen des Tannenzapfens kommt mir irgendwie bekannt vor. Diese Meinung herrscht noch viel zu oft (vor allem beim Natural Dogmanship). Das dazu.
Tjaaa ... Zu hart spielen. Vielleicht hat sie nie gelernt, wie man richtig mit Menschen spielt oder es ist halt ihre Art, so zu spielen. Aber sie muß es lernen. Unsere Maddy kann auch hart spielen. Hmmm ... Wenn es zu hart wird, dann sollte man aufhören. Wenn sie allerdings aus Streß oder Frust bellt ... Gute Frage. Wenn Maddy aus Frust oder Streß bellt, dann hilft es am besten, wenn man selber ruhig bleibt und sie nah an sich hält (man steht und "drückt" sie an die Beine), langsam über den Körper streicht und selber immer Ruhe ausstrahlt. Schimpfen, daß sie ruhig sein soll oder ignorieren nutzen bei ihr nichts. Dann braucht Hund einfach Ruhe.
Beardies sind sowieso manchmal Kläffer und müssen alles kommentieren.
Was den Jagdtrieb angeht: Wir machen Reizangel- und Dummytraining. Alles an Hundesport dreht sie auf, sie kläfft und ist irre. Bei Dummytraining ist sie ruhig, auch bei der Reizangel.
Du hast das schon gut gemacht, daß du sie erst hast hinterherrennen lassen, wenn du das wolltest. Einfach hinterherhetzen lassen fördert nur den Jagdtrieb. Mit der Reizangel übst du erstmal, daß sie warten soll, bis du das Okay gibst, dann darf sie rennen. So kannst du sie gut auslasten.
Parallel übst du Grundgehorsam. Erst wenn das klappt, kannst du Stop, Sitz etc. ins Reizangeltraining einbauen.
Mit dem Ball würde ich auch nicht einfach so spielen, sondern ebenso erst nach einem Okay laufen lassen. Der Ball ist nämlich auch ein Jagdobjekt.
Ein Beardie ist intelligent, braucht Beschäftigung und Bewegung. Aber er muß auch dringend lernen, Frust auszuhalten und Ruhe zu geben. Das heißt, man muß für seinen Hund das richtige Maß an Beschäftigung und Ruhe finden. Macht man zu viel Action, kann es sein, daß sie nur hibbeliger wird. Macht man zu wenig, kann sie auf Dummheiten wegen Unterforderung kommen. Nur ist jeder Hund verschieden. Du muß den Mittelweg selber finden.
Als Maddy noch klein war, und trotzdem schon selbständig, mußte sie sich ihr Futter mit dem Futterbeutel verdienen, damit sie merkte, daß sie von uns bzw. mir abhängig ist (alles wie ND habe ich nicht gemacht, da es zum großen Teil veraltet ist). Sie kam auch an die Schleppleine, bis sie gehört hat. Im Wald oder wo viel Wild ist, kommt sie auch heute noch an die Leine, das ist mir sicherer.
Noch etwas: Beardies können ihre Menschen um die Pfote wickeln, daß ihre Menschen nicht mehr so konsequent sind. Doch Beardies brauchen auch ihre Regeln und Grenzen.
Hier sieht man mal wieder, daß Beardies doch nicht so einfach sind, wie immer behauptet wird.
Ich wünsche euch alles Gute!