Pauschalisieren sollte man nicht. Es gibt kein "Alle Hofhunde sind glücklich" oder "Hofhunde sind nicht glücklich". Es kommt auf den individuellen Fall an. Wobei ich noch den Unterschied mache: Es gibt für mich Garten- bzw. Hofhunde, die den Garten bzw. Hof eines Einfamilienhauses unsicher machen - und dann die richtigen Bauernhofhunde.
Bei uns im Ort gibt es viele Gartenhunde. Diese Hunde werden den ganzen Tag in den Garten / Hof ausgesperrt; keiner kümmert sich um sie, sie haben keinen Kontakt zu ihren Menschen. Diese Hunde kommen aggressivst bellend zum Zaun gerannt, wenn sich jemand nähert. Ob diese Hunde glücklich sind, mag ich ein wenig bezweifeln. Sie sind auch überhaupt nicht verträglich. Genau die vielen Zwingerhunde hier im Ort.
Aber die Bauernhofhunde, die außerhalb unseres Ortes leben, die könnte ich schon als glücklich bezeichnen. Auf einem Berg sind mehrere Bauernhöfe angesiedelt. Jeder Bauernhof hat mindestens einen Hund, der frei herumläuft. Sie sind irgendwie immer dabei. Die Bauern verdienen sich ein Zubrot, indem sie Pferdeboxen vermieten. Das heißt, daß jeden Tag verschiedene Leute auf den Hof kommen, die ihre Pferde versorgen und reiten. Das ist Abwechslung pur. Nicht selten schließt sich ein Hund einem Reiter auf dem Ausritt an. Die Hunde laufen auch mal mit, wenn die Pferde zur Koppel gebracht oder geholt werden; sie können, wenn sie wollen mit aufs Feld. Sie haben Kontakt zu vielen Menschen und auch Hunden von diesen Menschen. Diesen Hunden geht es bestimmt gut.
Die vorige Bauernhofhundegeneration hat sich immer gegenseitig zum Streunen abgeholt. Der Hund vom ersten Bauernhof lief zum zweiten Bauernhof. Dann liefen sie zu zweit zum dritten Bauernhof und dann zu dritt zum nächsten und so weiter. Dann streunten sie ein wenig umher und liefen dann wieder nach Hause. Ob diese Hundegeneration das auch macht, weiß ich nicht.
Ich habe von unserem Ort gesprochen. Also bitte nicht falsch verstehen. Es kann sehr wohl auch Gartenhunde geben, die das toll finden oder wo ich das auch gut finden würde - wenn z.B. der Hund frei entscheiden kann, ob er draußen oder bei seinen Menschen sein kann. Genauso wie es Bauernhofhunde gibt, die ein furchtbares Dasein fristen. Es ist alles relativ. Der Einzelfall ist entscheidend.