Sind wir doch mal ehrlich: Die schwarzen Schafe, die ihre Hunde scharf machen bzw. nicht ordentlich halten / erziehen, melden doch für gewöhnlich ihre Hunde sowieso nicht an. Und anschreiben für einen Test kann man nur die Halter, die ihre Hunde angemeldet haben. Somit fallen die, denen wir so etwas zu verdanken haben, heraus. Und: Die Leute, die zum jetzigen Zeitpunkt einen unerzogenen / aggressiven Hund haben, brauchen den Test nicht zu machen, da sie ja länger als 2 Jahre einen Hund halten. Da frage ich mich doch, wozu das alles?
Die verstorbene Rica war auf meine Mutter angemeldet (zum Zeitpunkt des Einzugs war ich noch nicht alt genug, um mich selbst anzumelden). Dann waren wir fast ein Jahr ohne Hund. Im März 2011 kam Maddy zu uns. Wir meldeten sie auf meine Mutter und mich an, weil ich nämlich keinen Hundeführerschein machen will; aus verschiedenen Gründen, die ich hier nicht erzählen möchte, da es zu privat ist. Gut, daß es ab Juli 2013 gilt, denn da habe ich dann auch 2 Jahre einen Hund laut Amt. Sollte es anders aussehen, lasse ich mich streichen, so daß nur meine Mutter gemeldet ist.
Wie gesagt, kann und will ich aus diversen Gründen den Test nicht machen. Abgesehen davon, daß wir sicher durchfallen würden. Maddy will zu jedem Menschen hin. Jetzt habe ich sie soweit, daß sie schon relativ vernünftig an den Menschen vorbeigeht. Streicheln ist aber tabu, da das die ganze Arbeit wieder zunichte macht.
Vor einen Laden lasse ich sie grundsätzlich nicht alleine, da ich viel zu viel Angst um sie habe (könnte geklaut werden, man könnte ihr Gift geben, sie bis zum Wehren bedrängen). Kann ich sie also nicht mit hineinnehmen, dann bleibt sie also zu Hause.
Wir sind auch keine Restaurant-Geher. Und wenn, dann bleibt Maddy zu Hause. Sie ist eh viel zu selten alleine, von daher nehme ich sowas gerne als Übung fürs Alleinebleiben.
In Einkaufszentren nehme ich sie auch nicht mit, wenn ich denn mal gehe.
Sie wird ins Auto gehoben, weil sie einfach nicht hineinspringt.
Wir wohnen hier eher ländlich. Es gibt hier weder eine Fußgängerzone, noch irgendetwas großartig Wimmelndes. Zweimal im Jahr kann ich üben, in Menschenmassen zu sein, wenn hier Markt ist. Sonst ist nichts los. Warum soll ich extra irgendwo hinfahren, um so etwas zu üben, wenn es doch hier nicht gebraucht wird. Abgesehen davon, daß ich selber keinen Führerschein habe. Womit wir beim nächsten Problem wären: Wer weiß, wo der Test wäre? Wie sollte ich da hinkommen?
Es ist ja schön und gut, daß man was tun möchte. Aber ich glaube nicht, daß sich dadurch etwas ändern wird. Es wird auch weiterhin verantwortungslose HH geben. Es wird auch weiterhin Beißunfälle geben. Es wird auch weiterhin Kriminelle geben, die ihre Hunde scharfmachen. So etwas haben 10 Jahre Hundegesetze nicht geschafft, und der Hundeführerschein wird das auch nicht schaffen. Vielleicht kommen sogar dank des Führerscheins immer mehr Hunde ins Tierheim. Weil sich die Besitzer die Kosten nicht leisten können, z.B. --- und vielleicht durch Wegnehmen bei Nichtbestehen? Das wäre ja die Höhe! Ich würde mir meinen Hund nicht wegnehmen lassen! Hier geht es schließlich um Lebewesen! Ja, die Frage, ob sie die Hunde einfach wegnehmen können, wenn man nicht besteht, macht doch irgendwie Angst und man ist unter Druck.
Die bestehenden Hundegesetze würden auch reichen, würde man sie wirklich durchziehen. Beziehungsweise, würden Ordnungsämter mal hinsehen, wenn eine Beschwerde kommt. Aber so heißt es bei vielen Beißunfällen "Der Hund war bekannt" oder "Der Hund sollte eigentlich eingezogen werden".
Ich sage euch: Trotz Hundeführerschein wird sich nichts ändern.