Nein, ihr seid nicht auf dem richtigen Weg.
Ihr habt einen traumatisierten Hund zu euch geholt, noch dazu einen Junghund, der einiges hinter sich hat. Der nichts kennt außer Zwinger, Lärm und Dreck und wahrscheinlich leider auch Menschen, die nicht besonders liebevoll mit ihm umgegangen sind (ich befürchte fast, er kommt aus der Smeura....).
Und ihr erwartet von diesem kleinen Kerl, sofort so zu funktionieren wie eure früheren Hunde? Was dieser Hund jetzt braucht ist Ruhe, Zuwendung, gutes Futter und Zeit, Zeit und nochmal Zeit.
Dass er nicht alleine bleiben kann, zeigt er ja sehr deutlich. Da muss eine Lösung her, und zwar sehr schnell. Und wenn ihr diese Lösung habt, müsst ihr das Alleinsein langsam und behutsam aufbauen.
Ansonsten Ruhe, Regelmäßigkeit, Sicherheit geben. Kurze Leinenspaziergänge, immer die gleiche Strecke. Der Hund muss erst einmal alle neuen Eindrücke aufnehmen. Danach braucht er wieder Ruhe.
Kommandos könnt ihr später üben, wenn Hund angekommen ist. Jetzt würde ich ihn nur bei seinem Namen rufen, den muss er lernen, mehr braucht er vorläufig nicht. Rennen lassen im Garten ist gut - ist der Garten sicher eingezäunt?
Ich seh sogar in eurer Situation eine Fremdbetreuung außer Haus kritisch. Der Hund muss bei euch ankommen, noch ein neues Umfeld würde ihn noch mehr überfordern.
Seine abendlichen Ausraster sind nicht durch Hormone begründet, sondern liegen schlicht an seiner grenzenlosen Überforderung. Er ist überfordert mit dem Alleinsein, er ist überfordert von all den neuen Eindrücken, er ist überfordert vom Training - und er bekommt zu wenig Schlaf.
Ihr habt einen langen Weg vor euch. Eure Probleme mit dem Kleinen werden nicht in ein paar Wochen gelöst sein.