Meinen Hunden musste allen beim Gehen geholfen werden. Und es war jeweils eine bewusste Entscheidung. Und obwohl ich mit meiner Entscheidung, meinen Labbi Anton gehen zu lassen (am 8. April), immer noch hadere, weiß ich, dass die Entscheidung richtig war und ich ihm auch versprochen hatte, dass er nicht leiden muss. Für mich ist immer noch das schwierigste, dass er kopfmäßig noch total klar war, er hat beim Tierarzt sogar noch Leckerchen gebettelt. Aber sein Körper konnte nicht mehr. Nach 2 Schritten ist er zusammengebrochen, konnte nicht mehr sitzen, nur liegend oder mit Stützen fressen und trinken. Und Kotabsatz oder Pinkeln ging nur noch, wenn ich ihn gehalten habe oder er hat einfach überall Kot verloren.
Allerdings habe ich ihm vor der Narkosespritze noch Schokolade in den Mund geschoben, damit er diese Welt mit einem süßen Geschmack im Mund verlässt. Schokolade zu verabreichen, damit ein Tier stirbt, wäre für mich ein qualvolles Umbringen.
Unser Familiendackel ist allerdings auch ohne Hilfe gegangen. Auf der Fahrt vom Urlaub heim ist er auf der Hutablage gelegen (damals wurden Hunde im Auto noch nicht gesichert), hat einmal aufgeschrien, und als mein Vater angehalten hat, war Hund schon gegangen.
Ich bin auch dankbar dafür, dass wir unseren Tieren helfen können. Wir haben im Januar meinen Vater verloren, und obwohl er die große Gnade hatte, trotz Krebs keine Schmerzen zu haben, waren die letzten Tage und Wochen für alle sehr belastend und schwer. Auch das Loslassen fiel ihm nicht leicht. Wir hatten das große Glück, eine Sterbebegleitung durch ein Hospiz zu haben und er ist auf einer Palliativstation gegangen. Er hat mich einige Tage vor seinem Tod gefragt, als er noch klar war und sprechen konnte, gell, ich muss sterben? Meine Mutter ist sofort dazwischen mit nein. Aber ich habe seine Hand genommen und ihm gesagt, dass es wohl bald soweit sein wird. Ab da hatte ich das Gefühl, er lässt los.
Und für ein Tier ist es viel schwerer. Sein Instinkt sagt ihm sehr lange, es soll weiterkämpfen. Also ist es unsere Verantwortung, ihm zu helfen.