Hallo, ich bin mir unsicher, wie ich das mit Lunas Kläfferei handhaben soll. Als sie vor 8 Tagen zu uns kam, hat sie alles und jeden angebellt.
Wir haben schon große Fortschritte gemacht. Sie bellt wie ich meine aus Unsicherheit und Aufregung. Bei nächtlichen Geräuschen im Haus springt sie mit Anlauf auf meinen Schoß und genießt dann Nähe und Streicheln und beruhigt sich schnell (ich gebe ihr die Zuwendung wenn sie dann nicht bellt/knurrt). Schicke ich sie stattdessen auf ihren Platz, beruhigt sie sich kaum. Mittwoch hat sie gute 20 Minuten der Müllabfuhr hinterher gebellt/gewuffelt.
Draußen hat sich gezeigt, dass sie sehr unsicher bei anderen Hunden ist. Der Schwanz ist abwechselnd eingeklemmt und wedelt, sie will hin, traut sich aber nicht. Springt zwischen mir und dem anderen Hund hin und her und kläfft in einer Tour. Schließen wir uns mit mehreren Leuten zusammen zum Spaziergang, läuft sie dann schnell ganz normal im Rudel mit, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
Die meisten Hunde hier sind zum Glück sehr vertraglich und ignorieren ihre Aufgeregtheit und die Halter sind verständnisvoll, lassen ihre großen Hunde absitzen und Luna schnuppern. Wenn sie dann aber mit der Kläfferei loslegt, haben die wenigsten noch Lust auf Annäherung.
Angeleint kann ich teils schon ohne Mucks an anderen Hunden vorbei gehen, sie hängt sich zwar meistens noch in's Geschirr und will hin, aber insgesamt ist das schon deutlich besser geworden.
Wenn wir Besuch bekommen ist das Verhalten ähnlich. Gestern waren zwei Nachbarn hier. Sie ist völlig abgedreht. Die Nachbarn haben sie so gut es ging ignoriert, wir standen abseits und haben uns unterhalten, Luna ausgeflippt zwischen ich will begrüßen und ich halt nen Meter Abstand, nonstop dabei gekläfft. Nach 5 Minuten war der Spuk vorbei und sie ging schnuppern und sich streicheln lassen.
Als die Nachbarn später nochmal kamen ist sie gleich hin ohne Palaver.
Ich glaube, vieles gibt sich mit der Zeit, sie kennt scheinbar einfach nix. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich richtig verhalte. Mein Eindruck ist wie gesagt, dass ihre Kläfferei Ausdruck von Unsicherheit und Angst ist, daher ist meine Taktik sie zu beruhigen, wenn sie in solchen Situationen zu mir kommt. Wenn draußen irgendwo in der Ferne ein Hund bellt und sie zurück kläfft, "hey"e ich sie kurz an und Lobe bei Ruhe, das scheint mir ein anderes Bellen zu sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie nun bewusst "aufreg"-Situationen aussetzen soll, damit sie lernt, dass nix passiert und die eben die Begegnung mit unbekanntem normal und Alltag wird. Mein Mutterinstinkt meint eher, das arme Ding zu schonen, allerdings ist die Kläfferei wirklich nervig. Werde wenn sie bei Hundebegegnungen wieder los legt schon mit "ach DIE macht hier immer so ein Palaver" begrüßt
Habe auch überlegt, das bellen samt Abbruchkommando zu konditionieren, glaube aber nicht, dass sie da in den entsprechenden Situationen reagiert...
Was würdet ihr raten? Verhalte ich mich richtig?