Beiträge von Terry

    "die Welt dreht sich nich nur um den eigenen Hund"


    das ist aber vielleicht das Problem (habe es oben ja schon erwähnt): JEDER glaubt es!
    ja, wenn mein Hund von einem anderen Hund ernsthaft angegriffen wird, regel ich das, wie, ist Situationsabhängig, keine Frage.
    Und ja ich ärgere mich dann tierisch.
    Aber dieses Thema fing ja schon mit einer Pauschalierung an: ihr anderen Hundbesitzer nehmt eure Hunde an die Leine.
    Und das ist das was mich ärgert.
    Ich lese es in verschiedenen Foren, es gibt so einige Hundebesitzer die dies beklagen.
    Hier wohnen viele Hunde (und es werden immer mehr), seit 26 Jahren lebe ich mit Hunden zusammen, seit 5 Jahren arbeite ich mit Mensch und Hund. Aber diese Fälle habe ich life noch nicht erlebt. Darum habe ich jetzt nicht wirklich eine Erklärung, warum es doch immer wieder Hundebesitzer trifft und das mehr als einmal :shock: .
    Aber ein beginnender Hass ist auch nicht wirklich hilfreich und schon gar nicht alle Hundehalter und Hunde über einen Kamm zu scheren.

    langsam glaube ich die Probleme entstehen meist wenn Jeder seine Überzeugung durchkämpfen möchte: der eine ist der Meinung Hund muss an die Leine, der ander Hund muss ohne Leine laufen können. Damit meine ich die Hundehalter allgemein. Rücksichtnahme bedeutet sich an die jeweilige Situation anzupassen. Und freilaufende, unkontrollierte Hunde sind genauso arme "Hunde" wie die, die zu Schaden kommen. Unkontrollierte Hunde können sich auf keine Führung verlassen und müssen sich selbst "kümmern". Das dies auf Dauer nicht gut geht, ist mehr oder weniger vorprogrammiert. Nicht die Leine ist das Zauberwort, sondern die Beziehung und der Umgang mit dem jeweiligen Hund.


    Barry ist hier in Berlin ein Straßenfreiläufer, da wo ich mir sicher bin. Ich entscheide es danach wie ich mich fühle (kann ich mich da noch auf Barry konzentrieren, ich lasse ihn nicht Fuß laufen), ist es eher Unruhig (also viele Menschen, Autos, Hunde) und bei Schnee und Laub, da Barry dann nicht ohne weiteres evtl die Straße erkennt. An anderen Hunden wird im "Straßenland" immer vorbeigegangen, da halte ich ihn auch fest.


    Mich würde interessieren ob die Leinenhunde auch eine umfangreiche Straßenarbeit genießen dürfen.
    Mit langer (sehr langer Leine) ist es ja noch leichtsinniger im Straßenland unterwegs zu sein (habe bis jetzt 3 Flexileinenhunde auf der gut befahrenen Straße gesehen. Glück gehabt das nichts passiert ist).
    Ist der Hund durch irgendetwas abgelenkt kann er sich natürlich nicht auf die Straße konzentrieren. Da muss abgewartet werden, bis er sich wieder konzentrieren kann.
    Straße wechseln wenn andere Hunde kommen: werden da alle Regeln der Straße eingehalten?


    Es ist leider noch eine Traumvorstellung, daß alle Hundehalter sich Rücksichtsvoll verhalten. Muß aber sagen das ich auf meiner "Seite von Berlin" da weniger Probleme habe, zumindest konnte ich es immer im Vorfeld regeln.
    G. Bloch hat immer einen kleine Schirm (einen kleinen Automatikschirm) mit den er im Notfall entweder vor der fremden Hundeschnauze aufspringen lässt, bzw. Notfalls sogar dem anderen Hund in die zuschnappende Schnauze stopft (wenn möglich) und im Notfall hat er kein Problem dem angreifenden Hund (aber wirklich nur Ausnahme!) überzieht.


    Betr. Straße fällt mir gerade noch was ein: wenn ich mit meinen beiden Gasthunden spazieren gehe, sind diese an der leine, Barry läuft frei (meistens). Beim Straßeüberqueren gab es auch das kurzfristige Problem das meine beiden "Gäste" sich nicht gleich konzentrieren konnten, also dauerte es ein wenig, da ich auch mit mehr als einem Hund die Straße bei absoluter "Leere" überquere. Nach dem Kommando zum Überqueren wunderte ich mich allerdings beim weiterlaufen auf der anderen Seite warum mein Hund auf der anderen Straßenseite parallel mitläuft: er hatte mein Kommando nicht gehört, hat daraufhin die Straße nicht überquert und ist dann halt drüben mitgelaufen :gut: . Obwohl ich mich ja auf meinen Hund verlasse (ein Restrisiko wird immer bestehen!) war ich doch erfreut, daß er es so verinnerlicht hat.

    bin doch immer wieder amüsiert wie hilflos so manche sind (ist nett gemeint).
    Wenn Du es nicht willst warum lässt Du es zu?


    Du hast doch den Vorteil das Du die Reaktionen Deines Hundes kennst. Also musst Du agieren: bevor sie dieses Verhalten an den Tag legt abstoppen.
    Siehst Du einen Hund muss sie neben Dir bleiben bis Du sie freigibst. D.h. immer Deinen Hund im Auge behalten. An ihrer Körperspache siehst Du was sie vor hat.
    Also halte sie davon ab: kurzer ruf, umdrehen und weggehen, so daß sie hinter dir herkommt (gehe jetzt davon aus das sie das macht, sonst Schleppleine ran). Ist sie bei dir, loben und wieder andere Richtung bis sie verstanden hat das sie bei Dir bleiben muss.
    Das gleiche bei Menschen: ihr die Entscheidung abnehmen, solange sie zwicken will, darf sie nicht angefasst werden, nur wenn sie artig (am besten sitzen) ist, kann sie zur Belohnung gestreichelt werden.


    Lese die Bücher und dann wird Dir noch vieles dazu einfallen und auffallen. Und nie versuchen etwas 1 zu 1 umzusetzen.

    Frage: kommt ihr beide gut klar.
    Verrenne Dich bitte nicht in diese ganze AlphaGeschichte.

    Wichtig ist nur ob sie deinen Anweisungen folgt, daß Dein Hund keine Anderen belästigt, gefährdet.


    Wenn Ihr ein gutes Verhältnis habt: warum willst Du es ändern?
    Wichtig ist nur Deine Regeln, die Du aufgestellt hast, konsequent durchsetzt. Ruhig, bestimmt.


    Mein Tipps: Günther Bloch, "der Wolf im Hundepelz", da wird mit vielen Vorurteilen aufgeräumt, Dr. Schöning, "Hundesprache"+ von Thomas Baumann ".... damit wir uns verstehen".


    Und wir sind keine Alpha, wir werden keine sein, wir sind Menschen und müssen Hunden den Weg in unserer Menschenwelt zeigen.


    Ich finde es zwar sehr wichtig sich viel zu informieren, aber letztendlich muss jeder für sich seinen Weg finden um mit seinem Hund fair zusammen leben zu können. Also lasse dich nicht irritieren.

    mh, hier wird aber nur an dem Symptom gearbeitet. Und das Risiko ist, daß sie zwar eine Zeitlang meidet (denn nichts anderes ist es) und irgendwann wenn Ihr damit nicht rechnet kann es zu einem ernsthaften Zwischenfall (den Besuch nämlich doch erwischen) kommen.


    Die Ursache ist hier wichtig: irgendwie ist nicht gerade der Meinung das Ihr den "Feind" selbst in den Griff bekommt oder aber sie ist sehr unsicher.


    Wie gestaltet sich Euer Zusammenleben denn sonst noch: wieviel Entscheidungen darf sie treffen und wieviel Ihr (z.B. Hundebegegnungen, Menschenbegegnungen, wieviel Erfolge hatte sie schon bei Besuch)?



    PS: sehe gerade das mein Beitrag sich mit dem von Staffy überschneidet. Da wird ja schon das Wichtigste gesagt. Lasse meinen jetzt aber trotzdem so stehen.

    diese ganzen Rangordnungsgeschichten (als erster zur Tür raus/rein, vor dem Hund Fressen und was es nicht so alles gibt) stammt von anno dut als man sich noch auf Gehegewölfe bezog. Und die Hundesprache werden wir nie wirklich kopieren können und dadurch kann es auch zu Mißverständnissen kommen.
    Und davon rate ich ab.


    Wenn ich mal mit Barry unterschiedlicher Meinung bin regel ich das alles über Stimme, mit Abdrängen, mit fixieren mit einem Schubser. Die Hände nehme ich dazu überhaupt nicht außer in Richtungen zu zeigen wohin er sich jetzt bequemen darf usw. .


    Regeln müssen aufgestellt werden und die muss der Mensch durchsetzen. Wenn betteln stört (es soll ja Leute geben die das auch noch toll finden, aber jedem das Seine) wird Hund irgnoriert. Es darf keine Ausnahmen geben. Da wo sie Dich nicht Ernst nimmt, daß muss durchgesetzt werden. Nur weil sie vielleicht nicht mehr auf die Couch darf, heißt das ja noch lange nicht, daß sie draußen nicht mehr rumzickt. Hoffe Du verstehst wie ich es meine. Keine starren Regeln. Sondern auf Euch zugeschnitten.
    Und bloss nicht zu viele, lieber wenige und konsequent durchziehen.


    Barry habe ich nun 4 1/2 Jahre und in der Zeit änderten sich hin und wieder die Abbruchkommandos. Wir haben sie mehr oder weniger zusammen "entworfen". Das erste war "lass es". Es ist schön scharf zu sprechen und man kann dabei doch ganz gut knurren. Das hat ziemlich lange angehalten. Heute reicht ein "ey" oder auch ein brummender Laut von mir und Barry reagiert.

    mh, also ich sehe einen Hund als nicht selbstbewust an, wenn er sich so aufführt. Eher als sehr unsicherer Hund, der irgendwie gelernt hat, sich allein kümmern zu müssen.


    Zur Zeit reagiert Ihr ja eher, als das Ihr agiert. Das macht der Hund. Wenn ich weiß, wann er wie reagiert, habe ich ihm im Vorfeld "umzulenken" und ihn für das richtige Verhalten belohnen zu können. Eure Maus kann sich ja eigentlich nur sicher sein eins auf den Deckel zu bekommen. Also warum sollte sie Euch anerkennen?


    Bevor sie eine Aktion macht umlenken. Sie darf erst gar nicht dazu kommen los zu stürmen. Wenn sie genervt ist durch andere Hunde und andere Menschen: gebt ihr die Sicherheit, daß Ihr Euch drum kümmert (wie kann ich von hier aus nicht sagen, da müsst Ihr Euch etwas einfallen lassen).


    Und warum mit solchen Mitteln das gruffen unterbinden? Auch ein Hund hat etwas zu sagen. Der Fehler ist nur sich darauf einzulassen. Überhört es einfach, wenn keine Reaktionen mehr kommen sollte es sich eigentlich legen.


    Hilfsmittel: ich arbeite viel mit Schleppleine, aber auch hier muss noch VOR losstürmen agiert werden. Wurfkette: sie hat vielleicht schiss vor dem Ding, aber glaubenhafter werdet Ihr dadurch nicht.


    Rangordnungsgeschichten: lass es einfach. Setzte durch was Du von Deinem Hund möchtest, aber es interessiert Hundi nicht die Bohne ob Du zuerst zur Tür rausgehst.


    Nehme nicht einfach Fressbares weg. Warum sollte Hund das dulden? Übe über Spielzeug das Tauschen. Vor allen Dingen nicht von Vorne über den Hund beugen, sondern setzt Dich etwas seitwärts und viel Geduld. Sie muss es von sich aus geben. Das weitest Du dann auf Fressbares aus. Also erstmal mit Kleinigkeiten Vertrauen aufbauen.


    Und vor allen Dingen nicht frustiert sein: Herzblatt Hund bleibt immer Hund und wenn wir möchten das er sich anpasst, sollten wir uns bis zu einer gewissen Grenze Mühe geben es ihm auch leicht zu machen.

    nein keinen Befehl, keinen Kommentar. Wenn ich dichter an anderen Hunden vorbeigegangen bin, weil es sich nicht vermeiden lies, konnte ich natürlich keine lockere Leine geben (ca. 70 cm hoch und ca 45 kg schwer, Kangal/DSH-Mix, mit 3 Jahren von der SOS-Hundehilfe übernommen). Er hätte sich mit Leine auf den Anderen gestürzt.


    Dieses am Halsband nehmen erst dann wenn man schon ziemlich nahe dran ist. Wenn möglich sollte man natürlich bei der ersten Reaktion (auf Körpersprache achten!) dies versuchen ohne Kommandos zu regeln. Also Hundi zeigt ein "aufbauen", kehrtmarsch, wenn Hund sich auf Dich konzentriert, loben und in einem größerem Abstand an dem anderen Hund vorbei. Ist kein Abstand möglich, dann zügig ohne Kommentar an den anderen Hund vorbei.


    Klar wird Hundi es nicht von heute auf morgen lassen zu zicken. Aber jeglicher Kommentar kann wieder in eine "Diskussion" ausarten und spätestens bei der dritten Wiederholung des Kommandos hast Du schon lange verloren. In Zukunft möchte man ja auch an anderen Hunden vorbeigehen können ohne ständig zu "drohen: nein, aus, lass es usw.".


    Ich zeige Barry es soviel wie möglich mit Körpersprache: wegdrängeln, nicht vorbei lassen, fixieren. Und auch darauf achten wenn der Hund Blickkontakt aufnimmt. Das übersehen die Meisten! Ich beobachte viele Hunde die ihre Besitzer eigentlich fragen (Blickkontakt) aber leider wird darauf nicht eingegangen.


    Überwiegend bleibt Barry ohne das ich ihn anleinen/feshalten muss bei mir und wir können vorbeigehen. Ist der andere Hund in "Stimmung" halte ich Barry zwar am Halsband (sicher ist sicher), er geht jetzt aber ohne Anspannung und "Antwort" mit vorbei.


    Da ich mir früher Unsicher war ob Barry andere Hunde wirklich beissen würde (konnte das ja schlecht ausprobieren) war ich mit Barry in der Rambogruppe bei Baumann. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, daß Barry sich völlig normal verhält, vor allen Dingen wenn ich die Ruhe bewahre und ihm die "Unterhaltung" mit anderen Hunde zugestehe.


    Das er Heute ruhiger an anderen Hunden vorbeigeht, liegt auch daran, daß ich ihn ab und an nicht an andere Hunde ran lasse (vor allen Dingen wenn ich weiß das sie normaler Weise spielen), bzw. ich ihm immer signalisiere, daß ich Entscheidungen treffen. Damit hat er Heute mehr Freiheiten, da wir uns aufeinander verlassen können.


    Es ist schwierig dies übers Netz rüber zu bringen. Hoffe aber du kannst mir einigermassen folgen :flehan: