Beiträge von scottishborders

    Jut, ich geh nochmal kurz drauf ein, Aoleon:


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    Weißte, klingt ja alles gut und schön, aber zwischen "Schnauzgriff" und kurz sanft den Fang zuhalten um die Aufmerksamkeit des bellenden Welpen zu bekommen dürften Welten liegen.


    Ach, und das weißt du woher? Wenn ich mal meinen Hunden so in den Kopf gucken könnte.. Dass mich der Hund nicht mit nem Hund verwechselt ist mir klar. Der Franzose weiß auch sofort, dass ich nicht aus Frankreich komme, auch wenn ich 'Bonjour' halbwegs hinbekomme. Er radebrecht vllt trotzdem fröhlich mit mir und wir verstehen einander besser, als wenn ich penetrant auf Deutsch versuche, mir die Bestellung herbeizukonditionieren..


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    Das mit dem Krankenhaus, willst du darauf hinaus das der Hund einen dann anfällt?


    Wenns ungünstig läuft, ja. Hab ich übrigens beschrieben. Und die Leute damals haben ihren Hunden nicht kurz sanft die Schnauze zugehalten, um Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern knallhart. Dann passiert auch nix, außer in Ausnahmefällen.


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    Ach, und noch was: Ich hab mal eben deinen Eingangspost zu Broadie gelesen und den Rest überflogen.
    Das ist durchaus eine Methode um ins Krankenhaus zu kommen, ja.
    Nämlich wenn man das nicht an einem verängstigten, aber noch menschenbezogenen Hund asutestet, sondern an einem wirklich Menschenaggressiven Hund.


    Ohja, gib sie mir, ich liebe Verallgemeinerungen... Sorry, aber das ist lächerlich. Ich hab echt keine Lust, das jetzt alles wieder durchzukauen, es tut nichts zur Sache. Und falls du unter 'wirklich menschenaggressiv' 'verhält sich aggressiv gegenüber Menschen scheinbar ohne Grund' (keine medizinische Ursache) verstehst: Ja, damit gehen wir hier um und vermitteln sie nach Training. Erfolgreich. Du auch? Oder woher deine scheinbar expliziten Kenntnisse, da du es ja definitiv besser weißt?


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    Und deine Buchempfehlungen sind auch nicht so ohne, bis jetzt hat nämlich niemand das Monopol auf "Ich weiß aber wie Wölfe ticken", was ich davon halte Hunde und Wölfe besonders im Sozialbereich zu vergleichen schreib ich lieber nicht.


    Hast du den Link überhaupt aufgemacht? Es geht unter um Caniden. Wenn du allen Ernstes erklären willst, Hunde und Wölfe unterscheiden sich so krass voneinander, dann tuts mir leid, aber ich kann dich nicht so recht ernstnehmen.


    Ich hab bewusst versucht, dich nicht anzugreifen, sondern nur nen Hintergrund zu liefern, wenn du das als Provokation auffasst, bittesehr.


    @ Bawablue:


    SORRY, das geht hier arg OT, war nicht beabsichtigt :verzweifelt:

    Ich möchte hier nur kurz was zum Schnauze zuhalten loswerden, denn


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    Wichtig ist natürlich nicht fest zuzupressen!


    macht mir Kopfschmerzen :ugly:


    Der Schnauzgriff ist ziemlich verpönt, weil er unangenehme Auswirkungen haben kann, wenn man sich nicht darüber im Klaren ist, was er unter Hunden bedeutet. Heißt im Klartext: Falsch angewendet bringt er Dich ins Krankenhaus, früher oder später.


    Welpen werden gemaßregelt, indem zuerst geknurrt und bei Ignoranz blitzschnell über die Schnauze gegriffen wird. Und zwar nicht zimperlich. Meistens zeigen sie dann sehr schnell beschwichtigendes Verhalten, Kreischen, Quieken, Winseln. Daraufhin werden sie entlassen und das Vergehen ist vergessen. Es ist eine MASSREGELUNG, und nicht zu knapp, bei der Überlegenheit (ich packe dich und kann dich böse beißen ohne dass du dich wehren kannst) und Nachsicht (ich kann dir wehtun, aber ich belasse es für diesmal bei der Warnung) gleichermaßen demonstriert werden.


    So, ahmt der Mensch dies nun nach, gibt es zwei Hauptfehlerquellen:


    1. Er greift zu fest zu und bedroht damit den Welpen, der die Welt nicht mehr versteht (zerstört das Vertrauensverhältnis).


    2. Er greift nicht fest genug zu. Der Welpe wird dann eher noch aufdrehen und das Ganze artet in einen (je älter er wird, desto beängstigender) Kampf aus, der als Spiel beginnt, aber der Klärung der Frage dient: Wer hat hier gerade die Hosen an? Entzieht man sich dem, kommt die Frage (und Welpen WOLLEN das klären, früher oder später) später wieder auf, heißt das unerwünschte Verhalten verstärkt sich.


    Ganz zu schweigen vom richtigen Zeitpunkt, obwohl das noch das kleinste Problem ist, hat man die Bedeutung des Schnauzgriffs erstmal verstanden.


    In Deinem Fall kann also Folgendes passieren:


    a) du greifst nicht fest genug, oder/und zum falschen Zeitpunkt zu und das Verhalten wird schlimmer, weil er es als spielerische Herausforderung missversteht. Im schlimmsten Fall (obwohl er glücklicherweise noch zu klein dafür ist) erklärt er dir unmissverständlich, dass du die Letzte bist, ihn zu maßregeln, und wenn du dann nicht reagierst und wirklich körperlich klarstellst, DASS du das kannst, beißt er dich (diesen Situationen sind sehr, sehr viele Hundetrainer nur übel verletzt entkommen, daher der Verruf des Griffs).


    b) du wendest diesen Griff ein- oder zweimal richtig an und löst dein Problem. Es empfiehlt sich aber, wenn du unsicher bist, dir Unterstützung in Form eines erfahrenen Trainers zu holen - da der Schnauzgriff, obwohl sehr effektiv, wenn richtig angewendet, leider mittlerweile verpönt ist, wirst du da vermutlich lange suchen müssen, solltest du darauf zurückgreifen wollen.


    Das ist jetzt NUR in Bezug auf Welpen geschrieben, auf ältere Hunde übertragen ergeben sich noch ganz andere Dimensionen. Im allerallerbesten Fall versteht der Welpe alles richtig, auch wenn der Mensch keine Ahnung hat, was er da tut, oder er gewöhnt sich schlicht daran, dort angetatscht zu werden, und lernt, dass es von Menschen nix bedeutet (eher selten).


    Lange Rede, kurzer Sinn: Auch wenn du meinst, du bringst deinem Welpen bei, ruhig zu sein - er versteht das anders. Und es KANN funktionieren und sehr effektiv deine Probleme lösen! Es kann aber genauso gut böse nach hinten losgehen. Also - wenn du ihn dir greifst, sei dir sicher, mach es einmal und mach ihm klar, du meinst es ernst, oder lass es lieber und greif auf andere Methoden zurück :smile:


    Liebe Grüße und noch viel Spaß

    Hier haben wir ein Rudel, das konstant aus etwa 15 Hunden besteht, plus ab und an ein Neuling. Der 'hier beliebigen, neutralen Begriff einsetzen', an dem sich alle orientieren, ist menschlich und trägt die Verantwortung, er trifft wichtige Entscheidungen (hier nennt man das leadership). Das ist alles. Im Falle eines Spaziergangs bestimmt er Richtung, Tempo, bestimmte Felder sind zu bestimmten Zeiten nicht erlaubt, im Falle von Meinungsverschiedenheiten greift er je nach Schwere ein. Das läuft fast ohne Kommandos ab, weil sämtliche Hunde sich an ihm orientieren, sie kennen es nicht anders. Trotzdem ist es natürlich ein Rudel mit allen Interaktionen, Charakteren und Beziehungen, die man sich vorstellen kann - vom 8 Wochen alten Spanielwelpen bis zum souveränen Altbloodhound.


    Interessanterweise gibt es eine recht klare Struktur unter den älteren Hunden. Von linearer Rangfolge kann keine Rede sein, aber bestimmte Positionen sind durchaus dauerhaft besetzt. Von daher finde ich, klar kann man sagen, Hunde etablieren untereinander keine dauerhaft stabile Hierarchie, aber durchaus eine, die stabil genug für ihren jeweiligen Alltag ist.


    Zur idealen Mensch-Hund-Beziehung wurde ja schon alles gesagt :smile:


    LG

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    Negative Konditionierung sollte kein Alltagsmittel sein, sondern lieber mit Hilfe einer kundigen Hand, denn es kommt extrem auf den richtigen Zeitpunkt an, erarbeitet werden.


    Ja, hundertprozentig. Das habe ich auch nie anders behauptet!


    Gut, ich kann ja noch kurz ergänzen, bevor ich euch wieder eurer Einigkeit gegenüber dem gemeinsamen Feind überlasse :D


    Ich habe weder behauptet, alle Hunde seien vollkommen gleich, noch, überbruzzeln sei die Lösung jedes Problems. Ich bin zu faul, um alles nochmal zu zitieren, darum nochmal: Es GIBT - teils erhebliche - Rasseunterschiede. Dennoch sind (Achtung, allgemeine Aussage. Da man Ausnahmen hier anscheinend grundlegend immer erwähnen muss: ES GIBT AUSNAHMEN) bei vernünftig gezüchteten und aufgezogenen Hunden die Anlagen (RASSESPEZIFISCH in unterschiedlichem Maße ausgeprägt, außerdem auch individuell unterschiedlich..) zur Zusammenarbeit mit dem Menschen vorhanden (was mich zu der Aussage 'Hund bleibt Hund' verleitet hat).


    Soviel zum Allgemeinen.


    Vielleicht argumentiere ich von einem unterschiedlichen Standpunkt aus - wo ich derzeit lebe und arbeite, sind Hunde Arbeitspartner. Mit allen erdenklichen Freiheiten, solange sie ihren Job - auf den sie von Welpenbeinen an vorbereitet werden - machen. Richtig aufgezogen und erzogen wird die Schleuder nie benutzt, sie kommt zum Einsatz, wenn Mensch versagt hat oder Hund einer der Unverbesserlichen ist.


    Werd das jetzt nicht weiter ausführen, ist arg OT, aber bevor ihr verurteilt, fragt nach dem Gesamtbild.


    Viel Spaß noch

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    Ja nee is' klar. Vorsteher arbeiten exakt so mit dem Menschen zusammen, wie Meutehunde


    Das Maß an Zusammenarbeit ist anders, hab ich auch nie bestritten, aber es ist immer da!


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    Hab ja auch gern nen Clown gefrühstückt...aber lustig finde ich das nicht....Kennst du das Prinzip der erlernten Hilflosigkeit überhaupt und was für Folgen das haben kann?


    Ich war sarkastisch, ich bitte um Entschuldigung.. JA, erlernte Hilflosigkeit ist mir bekannt, sie kommt mMn nur sehr viel weniger häufig vor als viele denken.



    LG

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    Ein Problem solchen Ausmaßes? Was für ein Problem? :???:


    Hund der sich nicht abrufen lässt. Aber stimmt, war übertrieben formuliert.


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    Oh, wenn also eine Rasse nicht dafür geeignet ist mit Frau Müller durch den deutschen Alltag als hübscher Begleithund zu traben, hätte sie nie gezüchtet werden sollen/wäre nie gezüchtet worden?


    Achja. Wenn ich mir freiwillig sowas zulege, passe ich entweder meine Trainingsmethoden an oder akzeptiere wie die meisten hier, das mit deutschem Watteballgewerfe und Geclicker ein spanischer Jagdhund/Beagle/Vollblutjäger/Wasauchimmer nicht zuverlässig abrufbar ist. Jeder wie er mag. Müsste auch deine Frage beantworten, Lisa, und darf man fragen, ob dein Hund 'Ausstoßmaterial' ist oder aus ner guten Zucht?


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    Diese Hunde sind nicht auf die Zusammenarbeit gezüchtet worden und sind trotzdem entstanden..


    Keinerlei Zusammenarbeit? Lassen sich also weder jagdlich führen noch anfassen etc.? ZUSAMMENARBEIT wird vielerorts eben anders definiert.


    Ich wollte nichtmal Krieg anzetteln hier, es können ja alle glücklich werden mit ihren Vollblutjägern an der Schlepp, aber dass es grundsätzlich nicht anders gehen soll geht mir auf den Keks. Und ich liebe erlernte Hilflosigkeit, auf der Basis bilde ich alle meine Hunde aus :ugly:


    Und doch, es funktioniert, und nein, auch bei hochmotivierten Spaniels reichen 2 Treffer. Ohne erlernte Hilflosigkeit. Es geht NICHT um ERGs!!


    LG

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    Ich finde es ja witzig, wenn jemand anscheinend keinerlei Ahnung von wirklichen Vollblutjägern und der Ausbildung/Arbeit von jagdlich geführten Hunden hat, dann aber meint erklären zu können, dass man alles über Vertrauen und Respekt hinbekommt |)
    Der DJT eines Kumpels ist ganz bestimmt nicht mittels Vertrauen und Respekt von seiner Arbeit abzuhalten. Und der läßt seinen HF auch nicht wegen/durch sowas an die Sau ran |)


    Damals ging es noch um ein konditioniertes Abbruchsignal generell, nicht um die Lösung eines offenbar schon vorhandenen Problems diesen Ausmaßes an Wild. Da kann man nämlich konditionieren, beruhigen und weiß der Geier bis der Hund an Altersschwäche stirbt :D


    Darum arbeiten auch die Leute hier mit ihren 'Vollblutjägern' anders. Hund sprintet los zum hetzen, kriegt eins drübergebrezelt mit ner Schleuder und tut das nicht mehr. Effektiv, ohne die Tücken eines ERG. Meideverhalten, denn 'was ich gejagt hab, hat mir wehgetan'. Hund kann frei laufen und wird nicht erschossen weil er wildert.


    Und wären Podencos etc. nicht (vllt. mit knallhartem Gehorsam. Aber wenn Hunde nicht mitarbeiten WOLLEN, tun sie das auch nicht und sind unbrauchbar!) kontrollierbar bzw. zur Zusammenarbeit bereit, wären sie nie gezüchtet worden. Rassebrille ist schön, klar muss ich wissen, womit ich umgehe, aber Hund bleibt Hund.


    LG

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    Ein Podenco arbeitet selbstständig, das heißt der Podenquero lässt sie aus'm Auto raus, die Podis ziehen los, der Podenquero wartet am Auto. Nach einiger Zeit - mehreren Stunden kommen die Hunde, die ein Kaninchen gefangen haben, an und bringen dem Jäger dieses. Mit zusammen arbeiten oder dergleichen ist da gar nichts ;)


    Du widerlegst dein eigenes Argument indem du sagst, sie bringen die Beute zurück :smile: