Beiträge von LosPerros

    Ich hab spanische Wasserhunde gezüchtet (bin zur Zeit nicht aktiv).

    Grundsätzlich sind ursprünglich gezüchtete Perros keine Therapiehunde, die auf jeden freundlich zugehen und sich gern von Fremden anfassen lassen. Sondern sie sind robuste Arbeitshunde, die durchaus auch zum Bewachen von Herde und Grundstück genutzt wurden.

    Die alten Perros wurden auch gezielt darauf gezüchtet, sich von Fremden nicht anfassen zu lassen und Menschen, die das Grundstück betreten, bellend zu umkreisen und zu melden.

    (Für mich leider) werden Perros heute manchmal Richtung Freundlichkeit, Lieblichkeit, Nettigkeit gezüchtet und gern und häufig als Therapiehunde angepriesen.

    Im Internet findet man haufenweise Beschreibungen von kinderlieben, freundlichen, einfach zu erziehenden Perros.

    Dabei sind ursprüngliche Perros wahnsinnig tolle Hunde mit sehr viel Intelligenz und ich habe festgestellt, dass von dieser Intelligenz was verloren geht, wenn man ihnen ihre ursprünglichen Aufgaben wegzüchtet.

    Vor Jahren war ich auf einer Ausstellung in Finnland zu Besuch, wo der spanische Urvater der Perros als Richter da war. Er hatte die Reaktionsfreude und Aufmerksamkeit im Ring tatsächlich getestet, indem er einen kleinen Ball neben den Hunden auftitschen liess. Hunde, die da keinen Blick riskierten sondern stumpf nach vorn guckten, wurden definitiv schlechter bewertet. Das fand ich super spannend.


    Kurzum, es passt nicht alles du den hier genannten Vorstellungen, was wahrscheinlich am falschen Lesematerial liegt.

    Mal einzeln zusammengefasst:

    -hätten gern einen Hund, der nicht so groß ist

    Er hat die perfekte Größe, um ihn notfalls auch mal hochheben und einen Moment tragen zu können

    -sind gerne aktiv (kann er eine kleine Runde- 5,6km- mit joggen kommen? Oder ist das zu viel für einen ja doch eher kleinen- mittelgroßen Hund?)

    5 oder 6 km sind für einen Perro kein Problem. Da kannst du locker mehr km drauf packen. Ich habe mit meinem Rüden im Winter Skijöring und im Frühjahr/Herbst Bikejöring gemacht.

    -lieben Wasser (Schwimmen, SUP, Segeln). Es wäre natürlich toll, wenn der Hund das auch liebt und klein genug ist um mit drauf zu passen!)

    SUP machen viele Perrobesitzer und auch segeln gehen einige. Es gibt immer Ausnahmen von nicht so wasserliebenden Perros, aber in der Regel ist Wasser ihr Element. Meine haben Wasser alle geliebt und ich habe mit einigen Wasserarbeit gemacht.

    -brauchen einen kinderlieben Hund, der sich nicht gleich aus der Ruhe bringen lässt

    Wie "kinderlieb" ein Perro wird kommt auf den Umgang der Kinder mit dem Hund an. Grundsätzlich sind besonders kleine Kinder für viele Hunde oft erstmal gruselig, weil sie unvorhersehbare und ruckartige Bewegungen machen. Meine Hunde sind mit meinen Kindern aufgewachsen und haben sie geliebt. Was aber definitiv nicht bedeutet, dass ein Perro dann alle Kinder liebt. Denn normalerweise binden sich Perros eng an ihre Familie, aber nicht an irgendwelchen Besuch oder fremde Menschen, egal ob groß oder klein. Man muss da eben auch einfach etwas Arbeit in die Erziehung und Gewöhnung stecken, das läuft nicht unbedingt von vornherein wie man es sich wünscht. Es sind eben im Herzen bewachende Hunde, keine Labradore, die auf Freundlichkeit gezüchtet wurden.

    Mein erster Perro hat Kinder von Anfang an geliebt, aber da Perros auch reizoffen sind, hat er Anfangs gern mit ihnen Fangen gespielt und in die Waden gezwickt. Dafür war er mit Kleinkindern ungewöhnlich vorsichtig und lieb.

    Mein Zweiter hat Kinder akzeptiert, sich aber von Fremden generell nicht anfassen lassen und ist dann eben ausgewichen. Meine dritte Hündin fand kleine Kinder total bescheiden, seit sie von einem mit der Faust auf den Kopf gehauen wurde. Es ist besser geworden, aber manchmal brummelt sie sie noch an.

    Meine Jüngste ist sehr wachsam und bellfreudig, aber ungewöhnlich offen zu Fremden und macht keinen Unterschied zwischen Groß oder Klein.

    Was das "aus der Ruhe bringen lassen" betrifft, so sind Perros aufgrund ihrer ursprünglichen Aufgaben recht reaktionsschnelle Hunde und können vom Tiefschlaf sofort in Superarbeitsmodus verfallen. Das kann sie aber auch hibbelig werden lassen, weshalb man ihnen beibrimgen sollte, dass z.B. im Haus Ruhe ist oder es generell Ruhephasen gibt. Ist halt eine Erziehungssache, aber ruhige Perros sind kein Standardmerkmal.

    -würden ab und zu gern mal allein wegfahren, er müsste also offen für „Oma/Opa-Ferien“ sein 😉

    Wen ein Perro von Anfang an gelernt hat, dass Oma und Opa zur Familie gehören und man da auch mal übernachtet, geht das. Grundsätzlich binden sich Perros sehr eng an ihre Familie und möchten am liebsten überall dabei sein. Und oft suchen sie sich innerhalb dieses Kreises noch jemanden ganz besonders raus. Deshalb ist es wichtig, dass besonders am Anfang alle Familienmitglieder möglichst viel mit ihm machen, nicht nur einer immer füttert, spielt etc.

    Meine Hunde kennen es auch, mal bei Oma und Opa zu übernachten, wobei wir richtige (längere) Urlaube aber nie ohne Hunde machen.

    -muss vormittags allein bleiben können

    Muss man ihm halt beibringen. Evtl. kann es etwas länger dauern als bei einer Rasse, die sich nicht so stark an ihre Menschen hängt, aber es ist durchaus lernbar. Da Perros gern kontrollieren sollte man das eben von Anfang an üben, indem er nicht überall wie ein Schatten hinter einem her darf (er muss nicht vor dem Klo vor einem sitzen) und man eben auch den Müll raus bringt oder mal kurz die Haustür auf und zu macht.

    Manche lernen es schneller, manche langsamer. Allerdings sind Perros in der Regel am liebsten nicht allein. Wenn er also täglich 8 Stunden allein bleiben soll, würde ich zugunsten des Hundes verzichten, denn da wäre ein Perro eher unglücklich. Ich hab immer für mich gesagt, dass 4 bis 6 Stunden in Ordnung sind, je weniger desto besser für den Perro.

    -sich über Besuch (der ihn natürlich in Ruhe lässt wenn er nicht von selbst kommt) grundsätzlich freuen

    Nein.....Perros freuen sich grundsätzlich nicht über jeden Besuch. Sie wurden unter anderem zum Bewachen und Hüten gezüchtet und stehen Eindringlingen in ihr Grundstück erstmal skeptisch gegenüber. D.h. ich würde einen Perro nicht allein auf dem Grundstück laufen lassen wenn ich weiß, dass der Postbote jeden Moment die Gartentür öffnen kann. Die meisten Perros schlagen erstmal an, wenn es klingelt. Mit manchen kann man trainieren, dass es nur noch ein Wuff wird, andere bekommt man mit einem Kommando ruhig, manche sehen das aber einfach als ihren Job an. Wie der Hund dann reagiert, wenn der Besuch rein kommt, kommt darauf an, wie und was man mit ihm trainiert hat. Sind es gute Bekannte oder Oma und Opa, die der Hund eher zum Inventar zählt, freut er sich natürlich. Sind es andere Leute, kommt es auf die Erziehung an. Ein Perro der gelernt hat, sich auf seinen Platz zu legen und der erstmal ignoriert wird geht mit Besuch in der Regel schneller normal um als einer, der mit zur Tür rennen darf oder im Wohnzimmer aufgeregt herumrennt.

    -sich mit den meisten anderen Hunden verstehen

    In der Regel sind Perros, wenn sie erwachsen sind, keine Hunde die mit jedem auf der Hundewiese spielen wollen. Das sind Hunde mit Hütetrieb eh eher selten. Sie wurden halt für ernsthafte Aufgaben gezüchtet, nicht um fröhlich mit anderen über die Wiese zu hopsen. Das läst mit dem Erwachsenwerden nach. Generell ziehen sie gemeinsame Aktivitäten mit ihrem Menschen dem Spiel mit anderen Hunden vor. Wenn ich also einen Dummy habe, ist der andere Hund uninteressant.

    Aber Perros sind trotzdem normalerweise gesellig und haben selten Probleme mit Hundegruppen, ich bin oft in größeren Gruppen unterwegs. Sie wählen ihre Lieblingskumpel auch hier gezielt aus und können da auch manchmal etwas rassistisch sein. Lockenhunde werden schneller geliebt.

    -vielleicht trotzdem Bescheid sagen, wenn ein Dieb kommt? Zu Boden ringen muss er ihn nicht 😉

    Das macht ein Perro, wobei man hier womöglich eher etwas gegensteuern muss, als ihn anzulernen. In der Regel umkreisen sie Fremde nur bellend. Aber da sie als Hütehunde auch reaktionsschnell sein müssen und sie auch Schafe mit Zwicken vorangetrieben haben, sollte man sie das halt nicht bei Besuch machen lassen. Denn es gibt durchaus mir bekannte Fälle, in denen dann aus Übermut oder weil man sich so aufgestachelt hat, doch mal ein Wadenzwicker kam. Deshalb eben auch dem Hund beibringen, dass man auf seinem Platz zu liegen hat, wenn Besucher kommen. Denn ein Perro handelt sonst halt vielleicht mit Pech doch mal aus eigenem Antrieb, wenn er meint sein Besitzer ist unfähig.


    Perros sind sehr robust. Es gibt natürlich (nicht viele) rassespezifische Krankheiten, aber die sind in der Regel in der kontrollierten Zucht ausgeschlossen, weil es dafür Gentests gibt und die Züchter hier in Deutschland auch testen. Auf HD gibt es leider keine Garantie, da der Erbweg kompliziert ist. D.h. mit Pech kann auch ein Welpe mit HD freien Ahnen schlechtere Hüften haben. Aber es kommt nicht häufig vor.

    Jagdtrieb kann vorkommen, ist aber eigentlich nicht die Regel. ich hatte nur einen mit Jagdtrieb und er war Sichtjäger. Alle anderen hatten keinen Jagdtrieb. Ich muss aber sagen, dass ich Ballhetzerei auch mit keinem gemacht habe und auch Hetzspiele mit anderen Hunden nicht jeden Tag waren. Lieber gezielte Bindungsarbeit und Co. Meine jagen nur die Vögel oder Katzen von unsrem Grundstück.

    Ich kann den TePaw Hundekragen sehr empfehlen - zumindest klappt der bei meinen hervorragend.

    Der ist wie wie ein Teller geformt, so dass der Hund auch links und rechts gucken kann.

    Das Material ist weich, so dass es kein anecken Möbel, Türen und Wänden gibt und durch das Material kann der Hund auch recht gut damit schlafen.

    Mit normalem Kragen kamen meine nicht gut zurecht. Die Plastikdinger blieben überall hängen und die Comfy Cone schränken den Blick total ein.

    Ich hab jetzt nur die ersten Beiträge gelesen, aber ich denke, dem Hund fehlt es an einer Aufgabe.

    Labradore gehören in die Kategorie Wasser-, Stöber- und Apportierhunde, denen es in der Regel nicht reicht, täglich nur spazieren zu gehen.

    Da ist es kein Wunder, wenn der Hund am Rad dreht - ich denke nicht, dass der Hund gestört ist, sondern dass er "verblödet" und Langeweile und Frust eben raus lässt.

    Was absolut nicht bedeutet, dass der Hund es bei euch schlecht hätte.

    Aber es ist eben keine Begleithunderasse, sondern eine (familienfreundliche - weil auf Freundlichkeit gezüchtet) Arbeitsrasse.

    D.h., ich würde dem Hund mal was für den Kopf bieten, z.B. Dummytraining oder Mantrailing. Auch Longierarbeit könnte spannend sein, weil es bindungsfördernd ist (aber vielleicht noch nicht machbar bei einem Hund, der absolut nicht hört).

    Das muss ja nicht 5x die Woche sein, aber z.. 1x die Woche zum Dummytraining und dann halt zu Hause beim Spaziergang ab und an Dummy einbauen. Oder 1x die Woche zum Mantrailing und das dann zu Hause auch mal mit der Familie machen (wird besonders für das Kind später vielleicht toll, wenn der Hund lernt, es zu suchen).

    Wenn der VDH da bei einer Rasse etwas ändern möchte, z.B. eine neue Untersuchung einführen, kann er von den Mitgliedern des Vereins überstimmt werden und hat da eben keine Obervollmacht. Wenn ich mich recht erinnere ist der VDH damals zu Beginn der Qualzuchtdebatte bei irgendeiner Rasse gerichtlich vorgegangen, weil der Verein sich quer gestellt hatte. Zumindest hat der VDH da kaum Rechte, Änderungen zu bestimmen, sondern er kann sie erstmal nur vorschlagen.

    Das war der ACEB (Allgeiner Club für English Bulldogs). Der ist letztendlich aus dem VDH geflogen.

    Seitdem werden English Bulldogs vom VDH selbst betreut, aber bis heute gibt es nur wenig Züchter für EB im VDH. Die anderen sind in die Dissidenz gegangen.


    Wenn ich mich recht erinnere ist der VDH damals zu Beginn der Qualzuchtdebatte bei irgendeiner Rasse gerichtlich vorgegangen, weil der Verein sich quer gestellt hatte. Zumindest hat der VDH da kaum Rechte, Änderungen zu bestimmen, sondern er kann sie erstmal nur vorschlagen.

    Das lag aber nicht an etwas, was der VDH gerne aendern wollte. Da hatte das standardfuehrende Land etwas geaendert und das bedeutet, alle Mitglieder der FCI muessen diese Aenderung annehmen und umsetzen. Besagter RZV hat sich geweigert und ist deswegen am Ende aus dem VDH (und somit der FCI) geflogen..

    Danke, ihr Beiden - ich wusste jetzt nicht mehr genau, um welche Rasse es da genau ging.

    Es war aber auch noch irgendeine gerichtliche Sache am Laufen, zu der Zeit.

    Ich bin auch der Meinung man sollte eine andere Regelunge finden als nur Züchter im VDH dürfen züchten.

    Ich kenne auch einen seriösen und guten Züchter der nicht beim VDH ist.


    LG
    Sacco

    Viel besser wäre es, wenn es keine einzelnen Vereine mehr gäbe, sondern nur einen Verband (wie eben VDH oder irgendein anderer Name), unter dem jeder Züchter dann züchtet. Das wird in einigen Ländern gemacht und ist ein viel einfacheres System.

    Zur Zeit ist es bei uns ja so:

    1. FCI

    2. Verband VDH, der der FCI angehört und für die FCI in Deutschland die Veranstaltungen plant, z.B. Ausstellungswesen und Sport, und der die selteneren Rassen ohne eigenen Verein direkt betreut (Zuchtregeln und Gesundheitsvorgaben für sie festlegt, Zuchtwarte stellt, Ahnentafeln stellt, Zuchtzulassungen organisiert etc.)

    3. Rassehundevereine, die Mitglied im VDH sind und unter der FCI züchten - da kann es je nach Rasse mehrere geben, die stellen ihre eigenen Zuchtregeln und Gesundheitsvorgaben auf (auch eben teilweise unterschiedlich, wenn es z.B. 2 Vereine für Retriever gibt), halten Clubschauen ab, machen eigene Zuchtzulassungen etc.). Wenn der VDH da bei einer Rasse etwas ändern möchte, z.B. eine neue Untersuchung einführen, kann er von den Mitgliedern des Vereins überstimmt werden und hat da eben keine Obervollmacht. Wenn ich mich recht erinnere ist der VDH damals zu Beginn der Qualzuchtdebatte bei irgendeiner Rasse gerichtlich vorgegangen, weil der Verein sich quer gestellt hatte. Zumindest hat der VDH da kaum Rechte, Änderungen zu bestimmen, sondern er kann sie erstmal nur vorschlagen.

    4. Vereine und kleine Verbände außerhalb der FCI - da hat halt auch jeder seine eigenen Regeln, ob das ein Miniverband mit 20 Züchtern unterschiedlicher Rassen und Kreuzungen ist oder ein größerer Verein für eine Rasse (wobei es hier auch für eine Rasse mehrere geben kann).


    Es ist also im Grunde hier eine einzige Vereinsmeierei.

    In anderen Ländern sieht das so aus:

    1. FCI

    2. Verband, der der FCI angehört und der alles macht - von Ausstellungen über Zuchtwesen bis hin zu den Zuchtregeln und Gesundheitsvorgaben der einzelnen Rassen. Jeder Züchter hat einen direkten Vertrag mit diesem Verband und muss sich nach seinen Vorgaben richten - Feierabend.


    Das wäre um einiges aufgeräumter und ich kenne etliche Züchter, die das hier in Deutschland auch so begrüßen würden.

    Meine Rasse wird direkt vom VDH betreut, d.h. ich habe direkt mit dem VDH einen Vertrag und das läuft so ganz gut. Wir haben zwar auch kleine Vereine, das sind aber gemeinnützige Vereine, keine anerkannten Zuchtvereine. Wir müssen den Vorgaben des VDH Folge leisten und können halt nur darüber hinaus noch Untersuchungen machen, aber keine weglassen. Unsere kleinen Vereine sind im Grunde nur dazu da, um Rasseliebhaber zusammenzubringen, Wanderungen oder Trainings anzubieten, Wurfankündigungen unserer Züchter zu veröffentlichen etc. Aber wir haben nicht das Recht, dem VDH eine neue Regel zu verweigern.

    Bei meinen kommt es definitiv nicht auf regelmässigen Kontakt an, sondern ist hier tatsächlich der Rasse und vor allem der Rudelkonstellation und den jeweiligen Individualcharakteren geschuldet.


    Rassetypisch sind sie wie Hütehunde und legen wenig wert auf ein fröhliches "wir haben uns alle lieb und toben wie bekloppt mit jedem Fremdhund durch die Gegend".

    Mein Rüde kann z.B. seit dem mehrmaligen Zusammenprall mit dem völlig distanzlosen und hibbeligen Labrador Sam die Rasse nicht mehr gut leiden, dabei gibt es hier auch wirklich höfliche und respektvolle Rassevertreter.

    In der Regel sind meinem Rüden Fremdhunde egal und sie werden höchstens mal kurz angeschaut, solange ich mit ihm allein unterwegs bin - ist seine Liebligsharemsdame dabei, muss er manchmal von weitem schon darauf aufmerksam machen, dass das seine Angebetete ist. Waren beide Damen dabei, war er immer total in Aufruhr und laut.

    Seine Lieblingsharemsdame dagegen guckt schon mal eher neugierig, geht aber nicht hin, wenn ich das nicht will. Sind sie vorbei, sind sie auch schon wieder vergessen.

    Nur einmal ist sie zickig geworden, als sich ihr Haremswächter zu sehr über eine andere Hündin freute. Die hatte sie eigentlich schon freundlich begrüßt, weil man sich kannte, aber als Neo dann hin ist und vor ihr posierte, war das Willow nicht recht.

    Unsere Dritte im Bunde lebt leider nicht mehr bei uns, aber sie betrachtete ihre Menschen und ihr Rudel als Ressource und leibeigene Herde und hatte absolut keine Lust darauf, dass fremde Hunde mir oder den anderen Hunden zu nahe kamen.


    Alle hatten dieselben Möglichkeiten vieler netter Hundekontakte von klein auf. Sie sind alle in dieselbe Hundeschule gegangen (die ist wirklich gut und achtet sehr auf faires Spiel zwischen den Welpen), wir haben ebenso von klein auf regelmässig Rassewanderungen und Treffen von unserem Verein gemacht und sind hier im Ort mit bekannten Hunden spazieren gegangen etc.

    Trotzdem haben alle ihren Bedarf an Fremdhunden, falls er überhaupt da war, mit dem Erwachsenwerden komplett eingestellt und reagieren teilweise sehr unterschiedlich, wo hier eben der Individualcharakter und die Rudelkonstellation eine Rolle spielen.

    Und hier muss ich sagen, dass man auch eine deutliche Veränderung merkt, seitdem unsere Dritte nicht mehr da ist.

    Obwohl es, nach anfänglicher Leinenhysterie nie ein Problem ist, im Dreierrudel in größeren Gruppen zusammen spazieren zu gehen. Nur brauchen sie das halt nicht unbedingt und mit Fremdhunden einfach drauf los spielen, würde hier keinem in den Sinn kommen.

    Hier Trenden solche Bulldoggen und Verglichen mit den meisten anderen Hunden wirken die irgendwie echt "kaputt".

    Meins du die Continental?

    Da war ich mir nämlich auch nicht 100% sicher.

    Bei uns gibt es keine, aber ich hatte vor 6 Jahren eine größere Gruppe kennengelernt, als ich mit meiner Hündin zur Zuchtzulassung war. Die Rasse war vor uns dran und wir sind danach alle noch eine Runde zusammen spazieren gegangen. Damals waren die absolut nicht auffällig, kein hecheln, kein "Bullylächeln", nicht fett oder überproportiniert (zu breit oder so). Da kann sich natürlich in all der Zeit durchaus was negatives getan haben.

    Falls noch nicht gesagt:


    1. Bolonka Zwetna

    Die fände ich für euch tatsächlich gut geeignet. Sind von der Größe zwar eher wie die Havaneser, aber sie sind doch recht quirlig und sportlich, ohne Dauerprogramm haben zu müssen. Dazu sind sie sehr anhänglich (das wäre euch ja auch lieb) und sie verlieren kein Fell (wegen möglicher Allergien). Das Fell kann auch gut kurz gehalten werden.

    Die, die ich kenne, wären gut für längere Wanderungen geeignet und notfalls kann man sie auch mal in einen Hunderucksack stecken, wenn es ums klettern geht.

    2. Continental Bulldog

    Das wäre jetzt die passende Größe und das geliebte plattnasigere Aussehen, ohne so krank zu sein (zumindest war das vor 6 Jahren so). Aber sie wiegen halt einiges mehr und ob sie trittsicher genug für bergige Wanderungen sind, kann ich nicht sagen.


    Wir möchten einen Labbi, diese sollen laut Studie trotz haaren allergenarm sein, obwohl es noch nicht so verbreitet ist.

    Ich antworte mal gezielt hierauf, weil ich selbst Allergikerin bin und mich auch intensiv mit dem Thema Tierhaarallergien beschäftigt habe.

    Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es keine allergenarmen Hunde gibt, das ist ein weitverbreiteter Mythos.

    In Schweden wird schon einige Jahre geforscht und die Wissenschaft hat bislang 6 verschiedene Allergene beim Hund entdeckt, die Can f1 - Can f6 genannt werden. Jeder Hund, egal welcher Rasse, kann alle oder nur einige dieser Allergene in sich tragen.

    Es kann also sein, dass Labrador Boris alle 6 Allergene trägt, seine Schwester Lilli aber nur 3.

    Die meisten dieser Allerge kommen überwiegend in Hautschuppen, Speichel und auch Urin vor, eins der Allergene ist nur bei unkastrierten Rüden zu finden.

    Die meisten dieser Allergene ähneln denen von auch Pferden und teilweise Katzen, weshalb viele Menschen auf unterschiedliche Tiere reagieren können.


    Ich z.B. reagiere definitiv auf ein Allergen im Urin, denn ich merke das immer bei meiner Zucht, wen ich Welpen habe und diese in den ersten 4 Wochen permanent auslaufen und Pipi im Fell haben. Später wird es immer besser und sobald sie sich nicht mehr ständig selbst anpinkeln, ist das kein Thema mehr.

    Ich reagiere aber auch auf Allergene in den Hautschuppen und das ist der Grund, warum hier definitiv keine haarende Rasse einzieht und weshalb ich das auch keinem Allergiker empfehlen würde.

    Denn wenn ein Hund haart, fallen auch immer Hautschuppen mit ab, die dann in der Luft stark herumfliegen - besonders wenn der Hund sich schüttelt. Dagegen kann man absolut nichts machen und für mich und den Hund wäre es fürchterlich, wenn er dann nach ein paar Tagen wieder ausziehen müsste.

    Deshalb sollte ein Allergiker auf Nummer sicher gehen und sich eine nichthaarende Rasse suchen. Nicht, weil sie allergenarm ist, denn das ist sie nicht. Sondern, weil sie nur minimal Haare verlieren und dadurch viel weniger Hautschuppen durch die Luft fliegen.

    Ich habe auf 1 meiner nichthaarenden Hunde tatsächlich etwas reagiert, aber nur wenn das Fell ganz lang war und auch nur direkt am Hund selbst beim Kuscheln.

    Deshalb hab ich bei ihm das Fell hauptsächlich kürzer gehalten und es war kein großes Problem mehr.


    Und auch wenn man Pollenallergien hat, muss man den Hund gut pflegen, denn im Fell bleiben die Pollen vom Spaziergang hängen.